• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Hypertonie: Fixkombination für Risikopatienten" (24.06.2011)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Hypertonie: Fixkombination für Risikopatienten" (24.06.2011)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A 1442 Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 108

|

Heft 25

|

24. Juni 2011

HYPERTONIE

Fixkombination für Risikopatienten

Die Wirkstoffe Aliskiren und Amlodipin als Rasilamlo® eignen sich besonders für Hypertoniker mit Komorbiditäten wie Diabetes mellitus und Übergewicht.

B

ei der Mehrzahl der Hyper - toniker – insbesondere bei multimorbiden Patienten mit kar- diovaskulärem Risiko – ist mehr als ein Wirkstoff erforderlich, um die Blutdruckzielwerte zu erreichen.

Deshalb empfehlen die europä ischen Hypertonie-Leitlinien bereits initial die Therapie mit mehr als einem Antihypertensivum. Liegt ein Diabe- tes mellitus vor, ist die Kombination eines Inhibitors des Renin-Angioten- sin-Aldosteron-Systems (RAAS) – zum Beispiel durch die direkte Hem- mung von Renin – mit einem Cal - ciumant agonisten vorteilhaft.

Novartis-Pharma bietet nunmehr mit Rasilamlo® die Kombinations- tablette aus dem direkten Renininhi- bitor Aliskiren und dem Calciumka- nalblocker Amlodipin an. Das neue Antihypertensivum ist angezeigt zur Behandlung der essenziellen Hyper- tonie bei erwachsenen Patienten, deren Blutdruck mit Aliskiren oder Amlodipin allein nicht ausreichend kontrolliert werden kann. Die Kom- bination der beiden Wirkstoffe mit langen Halbwertzeiten (Aliskiren 40 Stunden, Amlodipin 35 bis 50 Stun- den) bietet nach Angabe von Priv.- Doz. Dr. med. Ralf Dechend (Ber- lin-Buch) den Vorteil, täglich nur eine Tablette einnehmen zu müssen.

Beide Wirkstoffe vereinen syner- gistische und gegenregulatorische Mechanismen: Der Calciumkanal- blocker Amlodipin wirkt haupt- sächlich blutdrucksenkend durch die direkte Erschlaffung der glatten Gefäßmuskulatur der Arteriolen.

Die durch Vasodilatation induzierte Blutdrucksenkung führt kompensa- torisch zu einer Aktivierung von

RAAS. Hier wiederum setzt der di- rekte Renininhibitor Aliskiren an, der das RAAS am initialen und ge- schwindigkeitsbestimmenden Schritt kontrolliert. „So kommt es zu einer deutlichen Senkung der durch Am- lodipin induzierten Ödemrate“, er- klärte Dechend.

In der ACCELERATE1-Studie wurde gezeigt, welche Vorteile eine initiale Kombinationstherapie bie- tet: Insgesamt 1 254 Patienten mit einem systolischen Blutdruck von 150 bis 180 mmHg (diastolischer Blutdruck unter 110 mmHg) wur- den nach drei verschiedenen Re- gimen behandelt: 318 Patienten er- hielten 150 mg Aliskiren, 316 wur- den mit 5 mg Amlodipin behan- delt und 620 mit der Kombination aus beiden (150 mg/5mg). Nach acht Wochen wurde die Dosis je- weils verdoppelt, und nach 16 Wo- chen erhielten alle Patienten für weitere 16 Wochen eine Kombi - nation von 300 mg Aliskiren und 10 mg Amlodipin. Ab der 24. Wo- che konnten sie abhängig von ihren Blutdruckwerten zusätzlich Hydro- chlorothiazid erhalten.

Unterschied der RR-Reduktion in allen drei Studienarmen

Primärer Endpunkt der Studie war die Reduktion des systolischen Blutdrucks nach acht bis 24 Wo- chen. Dabei wurde der Blutdruck bei Patienten, die schon initial die Kombinationstherapie bekommen hatten, um 6,5 mmHg (95-%-KI 5,3 bis 7,7) und damit signifikant stär- ker (Reduktion um 25,3 gegenüber 18,9 mmHg; p < 0,0001) gesenkt als unter der Monotherapie. Auch in der 24. Studienwoche war trotz der bereits achtwöchigen Kombinati- onstherapie in allen drei Studien - armen noch ein Unterschied in der Blutdruckreduktion von 1,4 mmHg zugunsten der Kombination zu ver-

zeichnen (95-%-KI –0,05 bis 2,9;

p = 0,059).

In der AWESOME2-Studie wur- de die Fixkombination den Sar - tanen gegenübergestellt: Dabei wur- den 342 Patienten mit moderater es- senzieller Hypertonie (nach einer zweiwöchigen Auswaschphase) vier Wochen mit der Olmesartan-Amlo- dipin-Kombination (40/10 mg) the- rapiert. Im Anschluss wurden 186 Nonresponder für weitere vier Wochen auf Aliskiren/Amlodipin (300/10 mg) umgestellt.

Im Vergleich mit Sartanen besser abgeschnitten

Es zeigte sich, dass die Fixkombi- nation aus Aliskiren plus Amlodipin (Rasilamlo®) im Vergleich zur Sar- tan-Amlodipin-Gabe deutlich bes- ser abschnitt. So fiel der systolische Blutdruck unter der Therapie mit der Fixkombination signifikant um 26 mmHg gegenüber 21 mmHg in der Vergleichsgruppe (p < 0,0001).

Auch eine zusätzliche diastolische Blutdrucksenkung von 4,8 mmHg bestätigte die klinische Effektivität des neuen Präparats (p < 0,0001).

74 Prozent der Hochdruckpatienten erreichten mit der Aliskiren-Amlo- dipin-Kombination das Therapie- ziel. Unter Olmesartan/Amlodipin betrug diese Rate 46 Prozent (DGIM, PS 250).

Die Verträglichkeit von Rasi - lamlowird insgesamt als gut be- zeichnet. Häufigste Nebenwirkun- gen sind periphere Ödeme (aber seltener als unter Amlodipin-Am - lodipin-Monotherapie), Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Naso- pharyngitis und Husten. Das Kom- binationspräparat gibt es in den Do- sisvarianten 150/5 mg, 150/10 mg, 300/5 mg und 300/10 mg. EB/zyl

Quelle: Pressekonferenzen von Novartis-Pharma beim ACC in New Orleans (April) und beim Inter- nistenkongress (DGIM) in Wiesbaden (Mai)

1ACCELERATE = Aliskiren and the calcium channel blocker amlodipine combination as an initial treatment strategy for hypertension control

2AWESOME = Aliskiren in combination with Amlo- dipine in hypertensive patients not responding to ARB plus Amlodipine

P H A R M A

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Bei den Teilnehmern kam es zu gleich wenig Nebenwirkun- gen wie unter Placebo (vor allem Kopfschmerz in 13,2 Prozent, Verschlechterung des Morbus Crohn in 11,9 Prozent) und weder

Seit dem Jahr 2000 vertreibt Chiron Behring mit Fluad eine adjuvierte Grippevakzine für Personen ab 65 Jahre. Durch die unterstützende Substanz MF59 ist Fluad hoch immuno- gen,

Acht HIV-1-infi- zierte Patienten, die noch keine antivi- rale Therapie erhalten hatten, wurden mit einer Kombinationstherapie von Nelfinar (2250 mg/die), Zidovudin (600 mg/die)

den Diuretika (und einigen Beta- blockern nach Myokardinfarkt) für die neueren antihypertensiven Sub- stanzen bisher nicht nachgewiesen wurde, daß die Hochdruck-Patienten von

Untersucher aus der Fra- mingham-Studie wollten überprüfen, ob bei nur grenzwertig erhöhtem sy- stolischen Blutdruck (140-159 mmHg) auch ein erhöhtes Risiko für das Auftreten

In der multinationalen doppelblin- den randomisierten Studie wurden 1 254 Patienten mit einem systo - lischen Blutdruck von 150 bis 180 mmHg (diastolischer Blutdruck unter 110

Cette étude sur le Weinland zurichois contient une série de recommandations impor- tantes pour la suite de la procédure portant, d’une part, sur la procédure de sélection

(untere Zahl — in Klammern — im Hexagon) und PMO-Lokalisierungsenergien N u für einzelne Zentren (Zahlen außer- halb des Hexagons) für 25 benzoide Teilsysteme (Numerierung —