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Archiv "Diabetisches Makulaödem: Ranibizumab als eine Alternative zur Lasertherapie" (25.03.2011)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 12

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25. März 2011 A 659

DIABETISCHES MA KULAÖDEM

Ranibizumab als eine

Alternative zur Lasertherapie

Der VEGF-Hemmer ist das erste Medikament für die

Behandlung von Diabetikern mit klinisch signifikantem Makulaödem.

Eine sorgfältige Patientenselektion ist erforderlich.

E

twa 50 000 Personen in Deutschland haben Schätzun- gen zufolge ein diabetisches Maku- laödem (DME), das zu progredien- ten Sehverschlechterungen bis hin zur Erblindung führen kann. Durch Früherkennung und frühzeitige The- rapie kann dieser Verlauf am besten verhindert werden. Als Alternative zur Laserphotokoagulation, dem bis- herigen Standard, steht seit Anfang des Jahres der erste zugelassene In- hibitor des Wachstumsfaktors VEGF (vascular endothelial growth factor) zur Verfügung: Ranibizumab (Lu- centis®) war in der Zulassungsstudie der Lasertherapie sogar überlegen.

Ein diabetisches Makulaödem – eine Schwellung der Retina auf- grund eines Flüssigkeitsaustritts aus Blutgefäßen im Bereich der Makula – ist die häufigste Ursache für Er- blindungen bei erwerbsfähigen Er- wachsenen, sagte Prof. Dr. med.

Stephan Jacob (Villingen-Schwen- ningen) bei einem Pressegespräch zur Indikationserweiterung von Ra- nibizumab. Der Wirkstoff ist bereits seit Anfang 2007 zur Therapie der feuchten altersbedingten Makula - degeneration zugelassen.

Risikomanagement

Zur Früherkennung einer Retinopa- thie würden allen Diabetikern re - gelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Augenarzt empfohlen: bei Typ-2-Diabetikern möglichst sofort nach der Diagnose und danach min- destens in jährlichen Abständen, er- klärte Jacob. Circa zehn Prozent bis ein Viertel der Diabetiker entwi- ckelten eine Retinopathie, knapp zehn Prozent von diesen eine DME.

Zu den Risikofaktoren zählen eine lange Diabetesdauer und eine aus-

geprägte Retinopathie, ein schlecht eingestellter Blutzucker, Hyperto- nie und Dyslipidämie. Ein multi- faktorielles Risikomanagement ist daher eine Option zur Vorbeugung und ein wich tiger Baustein der Therapie. „Diese sollte möglichst frühzeitig begonnen werden“, be- tonte Jacob. Ist die Sehkraft der Patienten bereits beeinträchtigt, kann Ranibizumab alternativ zu ei- ner Laserphotokoagulation einge- setzt oder mit dieser kombiniert werden. Über die Therapie wird in- dividuell entschieden.

Der Wachstumsfaktor VEGF-A, kommt in der Netzhaut von Diabe- tikern mit Retinopathien in hoher Konzentration vor und fördert das Wachstum neuer Blutgefäße und das Austreten von Flüssigkeit, was die Krankheit verschlimmert. Rani- bizumab, das spezifisch gegen den humanen VEGF-A gerichtet ist, bindet mit hoher Affinität alle be- kannten Isoformen und macht den Wachstumsfaktor damit unwirk- sam. Hierfür wird der Wirkstoff un-

ter aseptischen Bedingungen und nach lokaler Betäubung direkt in den Glaskörper injiziert.

Einen anderen Ansatz verfolgt die Lasertherapie: Hier wird das Gewebe verödet, um auf diese Wei- se das Austreten von Flüssigkeit aus den Kapillaren zu verhindern und die Schwellung zu verringern.

In der Zulassungsstudie RE - STORE* wurden 345 DME-Patien- ten randomisiert mit Ranibizumab (monatliche Injektionen von 0,5 mg in den Glaskörper), mit dem Laser oder einer Kombination beider Me- thoden behandelt. Einbezogen wur- den Patienten, die älter als 18 Jahre sind und einen Typ-1- oder -2-Dia- betes mit stabilem HBA

1C-Wert (10,0 Prozent bei Visite 1) aufwei- sen. Der Visus auf dem Studienauge soll 0,12 bis 0,7 betragen.

Nach zwölf Monaten (und durch- schnittlich sieben Injektionen) hätte sich der Visus in den Ranibizumab- Gruppen um durchschnittlich etwa sechs Buchstaben gebessert, berich- tete Prof. Dr. med. Norbert Bornfeld (Essen); in der Laser-Monothera- pie-Gruppe war der Visus lediglich stabil geblieben. Bei vier von zehn Patienten verbesserte sich unter Ranibizumab die Lesefähigkeit um mindestens zwei Zeilen (zehn Buchstaben). Nach Beendigung der Therapie sind regelmäßige Kon- trolluntersuchungen erforderlich;

weitere Injektionen sind möglich.

Multimodale Option

Allerdings: Die Patienten sollten für die neue Therapieform sorgfäl- tig ausgewählt werden. Der Wirk- stoff ist bei einer Beteiligung der Fovea als Alternative oder in Kom- bination mit dem Laser geeignet. Ist die Fovea nicht beteiligt, bleibt eine fokale Lasertherapie die Therapie der Wahl. Nicht geeignet ist Ranibi- zumab bei DME-Patienten mit aus- gedehntem zentralem Gefäßunter- gang oder Narben in der Retina. ■ Roland Fath

*RESTORE = Efficacy and Safety of Ranibizumab (Intravitreal Injections) in Patients With Visual Im- pairment Due to Diabetic Macular Edema

Pressegespräch zur Indikationserweiterung von Lucentis® (Ranibizumab), „Sehkraft zurückgewin- nen. Leben wieder neu entdecken“; in Frankfurt am Main, Veranstalter: Novartis

Die Sicht des Patienten: Lese- schwierigkeiten durch verschwom- menes und verzerr- tes Sehen

Foto: Novartis-Pharma GmbH

P H A R M A

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