• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Psycho-Boom: „Psychotherapeut“ ist geschützt" (03.05.2013)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Psycho-Boom: „Psychotherapeut“ ist geschützt" (03.05.2013)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

und deren Differenzialdiagnosen in allen medizinischen Gebieten. Und einen Schritt weiter gedacht: Auch den Lehrplänen in den Schulen täte hier ein Update gut.

Dr. med. Christa Roth-Sackenheim, 56626 Andernach

„Psychotherapeut“

ist geschützt

Prof. Dr. Dr. H. Remschmidt irrt in seinem Kommentar „Alle entde- cken die Seele“, wenn er schreibt:

„Die Bezeichnung Psychotherapeut ist ja nicht geschützt.“

Das Psychotherapeutengesetz regelt in § 1, Abs. 1, Satz 4: „Die Bezeich- nung ,Psychotherapeut‘ oder ,Psy- chotherapeutin‘ darf von anderen Personen als Ärzten, Psychologi- schen Psychotherapeuten oder Kin- der- und Jugendlichenpsychothera- peuten nicht geführt werden.“ Wer nicht über eine entsprechende Ap- probation verfügt, darf die Bezeich- nung folglich nicht führen.

Richtig ist hingegen, dass die Be- zeichnung Psychotherapie nicht ge- schützt ist und deshalb ohne ange- messene Voraussetzung verwendet werden kann.

Dr. Bruno Waldvogel, Vizepräsident, Bayerische Landeskammer der Psychologischen Psychothera- peuten und der Kinder- und Jugendlichenpsycho- therapeuten, 80336 München

Anmerkung der Redaktion:

Herr Dr. Waldvogel hat recht. Autor und Redaktion bedauern den Fehler.

DI ABETE S MELLITUS

diabetesDE – Deut- sche Diabetes-Hilfe wendet sich mit ei- ner breit angelegten Kampagne an die Politik (DÄ 11/2013:

„Nationale Strategie gefordert“ von Eva Richter-Kuhlmann).

Gesundheit ist Privateigentum

Die Sorge um die Nationale Ge- sundheit war immer ein Zeichen to- talitärer Staaten. Frühester Vertreter war Johann Peter Frank, Pionier der Sozialmedizin, mit seinem „System einer vollständigen medicinischen

DI ABETE S M

d s w n K P

„ gefordert“von Eva R

Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 110

|

Heft 18

|

3. Mai 2013 A 885

B R I E F E

(2)

A 886 Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 110

|

Heft 18

|

3. Mai 2013

NOTFA LLPA TIENTEN

Erfahrungen mit ei- ner interdisziplinä- ren Notfall- und Kurzlieger-Aufnah- mestation zur bes- seren Versorgung insbesondere älterer Notfallpatienten (DÄ 7/2013: „Versor- gung älterer Notfallpatienten: Hightouch statt Hightech“ von Michael Groening, Tobias Schwarz und Guntram Lock)

Warum nicht direkt in die Geriatrie?

Der Versorgung älterer Notfallpa- tienten eine Titelgeschichte zu wid- men, spricht für das Gespür des DÄ, wichtigen Themen den gebüh- renden Raum zu geben. Die in dem lesenswerten Artikel von Groening et al. präsentierten Zahlen über die

rapide Zunahme hochbetagter Pa- tienten in Krankenhausnotaufnah- men belegen die Bedeutung dieses Themas. Die interdisziplinäre Not- fall--und Kurzlieger-Aufnahmestati- on (INKA), die der Beitrag vor- stellt, wird sicherlich dank einer en- gen Kooperation mit einer geriatri- schen Abteilung vielen älteren Pa- tienten gerecht werden. Doch stellt sich die Frage: Warum werden ge- eignete geriatrische Patienten – wie beispielsweise der im Artikel vorge- stellte Patient – nicht direkt auf eine geriatrische Station aufgenommen?

Jeder Wechsel der Umgebung und somit einer Station erhöht bei vul- nerablen geriatrischen Patienten das Risiko eines Delirs.

Das von den geriatrischen Fachge- sellschaften propagierte ISAR-In- strument („ldentification of Seniors at risk“) erlaubt mit Hilfe von sechs

Fragen eine rasche Identifizierung geriatrischer Patienten bereits in der Aufnahmesituation. Ältere multi- morbide Patienten mit funktionellen Defiziten profitieren in mehrfacher Hinsicht von einer spezifischen ger- iatrischen Behandlung. Ein Coch - rane Review auf der Basis von 22 Studien und 10 315 Patienten kommt zu dem Schluss: Im Ver- gleich zu herkömmlicher Kranken- hausbehandlung senkt ein geriatri- sches Assessment mit anschließen- der Behandlung signifikant die Mortalität nach sechs Monaten und erhöht die Wahrscheinlichkeit der Patienten, nach sechs und auch nach zwölf Monaten nach stationä- rer Behandlung weiter in der eige- nen Wohnung zu sein (Ellis G. et al:

Comprehensive geriatric assess- ment for older adults admitted to hospital. Cochrane Database of

NOTFA LLPA T

E n r K m s i Notfallpatienten (DÄ Policey“ (1779 ff.): Der Bürger habe das Recht, dass der Staat ihn nicht nur vor öffentlicher Gewalt schütze, sondern auch vor sich selbst, vor seiner falschen Lebensweise. Die heutigen Forderungen an die Politik sind davon nicht weit entfernt. Die WHO fordert höhere Besteuerung von gesättigten Fettsäuren, von Salz und Zucker in Nahrungsmitteln und Verbot von Transfettsäuren. Die Deutsche Diabetes-Hilfe stimmt dem zu, und der Geschäftsführer der Deutschen Diabetes-Gesellschaft bezeichnet die Angst der Politiker, die Freiheit des Individuums einzu- schränken, auch wenn es eine Frei- heit zu Krankheit ist, als ideologi- sche Fixierung, geboren aus der Angst, in repressive Maßnahmen vergangener Diktaturen zurückzu- fallen. Die Nationale Adipositas-Ge- sellschaft denkt sogar schon über ei- ne Gesundheitsüberwachung mit Biomonitoring-Technik nach, deren Daten an staatliche Überwachungs- organe übermittelt werden. Da wä- ren wir endgültig bei der „medicini- schen Policey“ von Frank.

Es gibt ein Recht auf Gesundheit, aber keine Pflicht zur Gesundheit.

Eine freie Gesellschaft sollte sich dazu durchringen, ihre Bürger nach eigener Fasson leben, aber auch

nach eigener Fasson krank werden und sterben zu lassen. Lichtenberg warnte bereits im 18. Jahrhundert vor „volkshygienischen“ Ansätzen mancher Ärzte. Medizin wird durch Moral verdorben. Es ist nicht das Ziel der Medizin, die Menschen tu- gendhaft zu machen, sondern sie vor den Konsequenzen ihrer Laster zu schützen. „Ein guter Arzt predigt keine Reue, er bietet Absolution an“

(H. L. Mencken) . . .

Wir stehen vor der Tatsache, dass die Häufigkeit von Diabetes melli- tus in der Bevölkerung von 1950 bis 2000 von einem Prozent auf acht Prozent zugenommen hat. Im gleichen Zeitraum hat aber auch die Lebenserwartung der Menschen um neun Jahre zugenommen und hat sich, was noch wichtiger ist, der Abstand zur Lebensdauer weiter verringert, was als Annäherung an eine optimale Lebenserwartung zu werten ist. In früheren Jahrhunder- ten hätten die Menschen auch ohne Diabetes davon nicht zu träumen gewagt. Wenn heutzutage chroni- sche Krankheiten den Hauptanteil an den Ausgaben der Krankenkas- sen ausmachen, so sind dafür nicht nur sogenannte Lebensstilkrankhei- ten verantwortlich, sondern auch die moderne Medizin, welche ein

Heer von chronisch Kranken produ- ziert. Eine Besteuerung von Le- bensmitteln, wie sie die WHO for- dert, macht entweder wertvolle Le- bensmittel zum Luxusgut, oder die Cola wird, wie in Ungarn, nur zwei Cent teurer, was den Finanzminister freut, am Konsumverhalten aber nichts ändert. Man kann es nicht deutlich genug betonen: Gesundheit ist Privateigentum, welches den Staat nichts angeht. Für Gesund- heitsfürsorge und die Kunst des Heilens ist allein der Arzt zustän- dig. „Der Versuch, den Himmel auf Erden einzurichten, erzeugt stets die Hölle“ (Karl Popper), was eine der wichtigsten Lehren aus dem 20.

Jahrhundert ist.

Dr. med. Rolf Klimm, 83093 Bad Endorf

Briefe, die die Redaktion per E-Mail erreichen, werden aufmerksam gelesen. Sie können jedoch nur veröffentlicht werden, wenn sie ausdrücklich als „Leserbrief“ bezeichnet sind. Voraussetzung ist ferner die vollständige Anschrift des Verfassers (nicht nur die E-Mail-Adresse). Die Redak- tion behält sich ohne weitere Mitteilung vor, E-Mail-Nach- richten, die als Leserbrief erscheinen sollen, zu kürzen.

E-MAIL

B R I E F E

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Eingeschlossen wurden prospektiv rando- misierte Studien, in denen eine schon perioperativ begonnene unfallchirur- gisch-geriatrische Behandlung mit einer rein

Ist er so schwer krank, dass er ver- wirrt ist oder, wie es in den Unterbrin- gungsgesetzen heißt, „dass er sich selbst oder andere gefährdet“, so redu- ziert sich plötzlich

Altersgerechte Schulung Ein überraschendes Ergebnis der Studie war für Zeyfang, dass für 64 Prozent aller Patienten eine Schu- lung vorgesehen war – allerdings vor allem

Das Gesundheits-Reform- gesetz gibt den niederge- lassenen Ärzten eine be- sondere Aufgabe bei der Indikationsstellung für die Rehabilitation in der geria- trischen Tagesklinik Es

Von Anfang an haben sowohl die KV- und Kammerführung als auch die Vorsitzenden der regiona- len Ärztevereine das Projekt nach Kräften unterstützt, um in der Öf- fentlichkeit

Patientenorientierte Vorabklärung bedingt Absprache zwischen Hausarzt und Geriater Vor einer spezialisierten geriatrischen Diagnostik muss zunächst im Rahmen einer konsiliari-

Diese äußert sich durch diskrete Störungen des Gedächtnis- ses, der Aufmerksamkeit und der Sprache, welche für den Patienten und seine Angehörigen sehr belas- tend sind – zumal

Friedrich I, Simm A, Kötting J, Thölen F, Fischer B, Silber RE: Cardiac surgery in the elderly patient [Der alte Patient in der Herzchirurgie].. Gernot Heusinger von