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Archiv "Peter Bamm: Eigene Erfahrungen" (23.05.2014)

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PETER BAMM

Der Arzt und Schriftsteller schrieb über seine Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg (DÄ 10/ 2014:

„Der Konflikt zwischen ärztlichem und mili- tärischem Ethos“ von Christof Godde- meier).

Die Bibel des Chirurgen

Dem sehr lesenswerten Bericht entnehme ich eine Negativ-Kritik – „schwer nach- vollziehbar“ – an den Ausführungen des Kriegschirurgen und Autors des Buches

„Die unsichtbare Flagge“. Hierzu möchte ich zunächst feststellen, dass es für uns, die wir selbst nicht im Kriege waren, schwer ist, ein Urteil über Kriegsereignis- se zu fällen. Peter Bamm weist mit Ehr- lichkeit und Nachdruck auf diverse Gräu- eltaten während des Russlandfeldzuges hin. Für genauso ehrlich halte ich seine Schilderungen des guten Verhältnisses deutscher Soldaten zu der russischen Landbevölkerung in der Anfangszeit des Krimkrieges. Für mich ist das Buch „Die

unsichtbare Flagge“ hinsichtlich des von Ihnen erwähnten Ethos sozusagen die „Bi- bel des Chirurgen“ (Ausspruch meines ersten chirurgischen Lehrmeisters). Zur Leistung des damaligen Kriegschirurgen Peter Bamm nur ein Zitat aus seinem Buch: „In Petrowka (Anm.: Krim-Dorf) haben wir vierundfünfzig Stunden ohne Pause operiert.“ Dank an Herrn Godde- meier – er hat mich animiert, das Buch er- neut zu lesen.

Prof. Dr. med. Dieter Krumhaar, 13593 Berlin

Eigene Erfahrungen

Für das Buch über den Einsatz des militä- rischen Sanitätsdienstes im Zweiten Welt- krieg erhielt der Chirurg aus dem Berliner Wedding alias Peter Bamm die Paracel- sus-Medaille der Deutschen Ärzteschaft.

„Die unsichtbare Flagge“ ist auch für die heutige Ärztegeneration lesenswert. Die Schilderung eines „harmonischen Zusam- menlebens mit der russischen Landbevöl- kerung“, die dem Verfasser des Artikels Christof Goddemeier „bei aller Ehrlichkeit

B R I E F E

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heute schwer nachvollziehbar“ erscheint, kann ich aus meiner Erfahrung als 19-jäh- riger Sanitätssoldat und Angehöriger der Ärztlichen Akademie der Luftwaffe nur bestätigen: Wir lagen 1944 in einem Dorf an der Rollbahn nach Smolensk, unsere Unterbringung erfolgte auf Strohmatten in den Wohnzimmern der Bauernhäuser – ge- meinsam mit den Hausbewohnern. Abends stiegen die Familien über uns auf den Ka- min – ihre gewohnte Schlafstätte.

In der Sprechstunde des Truppenarztes fan- den sich auch Frauen mit ihren Kindern und ältere Männer ein und wurden – kostenlos – mitbehandelt. Ich sehe heute noch die Trä- nen in den Augen von Hausbewohnern, als wir wegen der heranrückenden sowjeti- schen Truppen das Dorf verlassen mussten.

Dr. med. Heinz Josef Massenkeil, 41239 Mönchengladbach

KÜNSTLICHE ERNÄHRUNG

Ob der freiwillige Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit als Suizid anzusehen ist, wird kon- trovers diskutiert (DÄ 14/2014: „Freiwilliger Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit: Eine ganz eigene Handlungsweise“ von Jürgen Bickhardt und Roland Martin Hanke).

Persönliches Engagement

Den Autoren und dem DÄ ist für die Ver- öffentlichung dieses wichtigen Beitrags zu danken . . . Es ist erstaunlich, dass diese menschheitsalte Möglichkeit, begleitet aus dem Leben zu scheiden, in der Öffentlich- keit so wenig Beachtung findet, wenn es um die Nöte der Menschen geht, bei de- nen trotz intensiver und exzellenter Be- treuung der Sterbewunsch anhält.

So drängt sich die Vermutung auf, dass es in der in Deutschland erneut aufflammen- den Sterbehilfe-Diskussion vielleicht gar nicht in erster Linie darum geht, für Men- schen mit anhaltendem Sterbewunsch ei- nen gangbaren und legalisierten Weg zu finden – denn dieser steht ja heute schon zur Verfügung! Statt endlose ethische und rechtliche Prinzipiendebatten zu führen, sollten alle Beteiligten ihre Zeit und Ener- gie doch lieber verstärkt dafür einsetzen, dass die konkrete Situation pflegebedürfti- ger, schwerstkranker und sterbender Men- schen verbessert wird – und zwar am bes- ten nicht nur durch das Wort, sondern auch durch persönliches Engagement!

Univ.-Prof. Dr. med. Martin Weber, Interdisziplinäre Einrich- tung für Palliativmedizin, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 55131 Mainz

A 950 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 111

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Heft 21

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23. Mai 2014

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