Am Anfang ist es eine Idee – am Ende eine große Erfi ndung
Ein Leitfaden für die Planung und Umsetzung von
naturwissenschaftlich-technischen Projekten
Impressum
Am Anfang ist es eine Idee – am Ende eine große Erfi ndung Herausgeberin
Baden-Württemberg Stiftung gGmbH Im Kaisemer 1 • 70191 Stuttgart Verantwortlich
Rudi Beer Redaktion
Marlene Müller und Sabine Grullini Autoren
Sascha Friedrich, Volker Lippstreu, Valentin Rieger, Martin Smolorz, Hansjörg Weisser und Sebastian Wölfl e
Bildmaterial
Baden-Württemberg Stiftung Konzeption und Gestaltung
Steinbeis-Transferzentrum Infothek, Sommer+Sommer GmbH und FLAD & FLAD Communication GmbH
© September 2010, Stuttgart
Schriftenreihe der Baden-Württemberg Stiftung Forschung: Nr. 52
ISSN 1610-4269
Am Anfang ist es eine Idee – am Ende eine große Erfi ndung
Ein Leitfaden für die Planung und Umsetzung von
naturwissenschaftlich-technischen Projekten
4. Pläne 58 4.1 Produktleistungen
4.1.1 Bestandteile 4.1.2 Eigenschaften 4.1.3 Dienstleistungen 4.1.4 Kompatibilitäten
4.1.5 Preis-Leistungs-Verhältnis 4.2 Vermarktung
4.2.1 Product (Produkt) 4.2.2 Price (Preis) 4.2.3 Place (Distribution)
4.2.4 Promotion (Kommunikation)
5. Abläufe 68
5.1 Projektpakete 5.2 Schutzrechte
5.2.1 Patent
5.2.2 Gebrauchsmuster 5.2.3 Geschmacksmuster 5.2.4 Marke
5.2.5 Urheberrecht
6. Ergebnisse 80
6.1 Projektinvestitionen 6.1.1 Sachinvestitionen
6.1.2 Immaterielle Investitionen 6.1.3 Finanzinvestitionen 6.2 Projektumsatz
6.3 Projekterfolg
7. Austausch 92
7.1 Informationsquellen 7.2 Erfi nderwettbewerbe 7.3 Erfi nderclubs
Programme und Aktivitäten der Baden-Württemberg Stiftung
zur Vermittlung von Naturwissenschaften und Technik 96
Schriftenreihe der Baden-Württemberg Stiftung 104
Grußwort der Baden-Württemberg Stiftung 6
Christoph Dahl, Geschäftsführer Rudi Beer, Abteilungsleiter Forschung
Das Programm mikromakro:
Am Anfang ist es eine Idee – am Ende eine große Erfi ndung 8
Übersicht mikromakro-Programme 14
mikromakro-Evaluation 20
1. Einstieg 26
2. Der Weg zur Idee 30
2.1 Die Idee 2.2 Kreativität
2.2.1 Kreativitätsfaktoren 2.2.2 Kreativitätstechniken 2.3 Allgemeine Tipps zur Ideenfi ndung
2.3.1 Festhalten und Visualisieren von Ideen 2.3.2 Arbeit im Team
2.3.3 Aufwärmen für die grauen Zellen
3. Chance 40
3.1 Ziele 3.2 Markt
3.2.1 Zielgruppe 3.2.2 Zielmarkt 3.2.3 Wettbewerber 3.3 Risiken
3.3.1 Technische Risiken 3.3.2 Marktrisiken 3.3.3 Rechtliche Risiken 3.3.4 Organisatorische Risiken 3.3.5 Preisrisiken
3.3.6 Kostenrisiken 3.3.7 Zeitrisiken 3.4 Produktanforderung
Liebe Leserin, lieber Leser,
Innovationskraft, Kreativität und Ideen sind wichtige Bausteine für eine erfolgreiche Zukunft, insbesondere für junge Menschen, denn ihr Wissen, ihre Bildung und soziale Kompetenz wirken sich positiv auf die gesamte Gesellschaft aus. Viele der wissenschaft- lichen Neuerungen und Entwicklungen stammen aus den sogenannten MINT-Disziplinen:
Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sind Schlüsseltechnologien für die Entwicklung neuer Verfahren und Produkte. Aufgrund der demografi schen Ent- wicklung und des strukturellen Wandels innerhalb des Wirtschaftssystems ist der Bedarf an MINT-Fachkräften hoch und steigt zunehmend. Um Innovations- und Wettbewerbs- fähigkeit zu sichern, muss bereits frühzeitig das Interesse für Naturwissenschaften und Technik bei Kindern und Jugendlichen geweckt werden. Denn nur so wird ein Anreiz geschaffen, naturwissenschaftlich-technische Berufe zu ergreifen.
Wir als Baden-Württemberg Stiftung unterstützen diese Entwicklung, indem wir jungen Menschen die praktische Verwirklichung eigener Ideen ermöglichen. Aus diesem Grund haben wir 2008 das Programm mikromakro.kleine köpfe – große ideen ins Leben gerufen.
mikromakro möchte Schülerteams für die MINT-Disziplinen begeistern. Ideen, die aus dem Alltagsleben oder der Erlebniswelt der Jugendlichen entspringen, werden nicht nur theoretisch ausgearbeitet, sondern vor allem praktisch umgesetzt. Das Interesse am Entdecken und praktischen Arbeiten bringen die Jugendlichen selbst mit, Know-how und Unterstützung bekommen sie von uns. Auf diese Weise lernen Kinder und Jugend- liche viel über Naturwissenschaften und Technik, den Umgang mit Werkzeugen und Maschinen, bauen Berührungsängste ab und haben Spaß dabei. Die Erfahrung von
Christoph Dahl Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung
Rudi Beer
Abteilungsleiter Forschung der Baden-Württemberg Stiftung
Christoph Dahl Rudi Beer
Erfolg oder Misserfolg und die Arbeit im Team tragen zur Ausbildung sozialer Kompe- tenzen entscheidend bei.
Wir begleiten damit nicht nur junge Menschen ein Stück weit auf der Suche nach eigenen Fähigkeiten und Talenten im Bereich Naturwissenschaften und Technik, sondern unter- stützen Schulen und Lehrkräfte als praxisbezogene Ergänzung des Lehrplans und als Bereicherung des Schulalltags. Die Projektarbeit soll die Motivation der Schülerinnen und Schüler erhöhen, sich auch im Schulunterricht stärker einzubringen, den Unterricht mit eigenen Beiträgen mitzugestalten, und dadurch Neugier und Interesse bei ihren Mitschülerinnen und Mitschülern zu wecken.
mikromakro möchte darüber hinaus nachhaltige Wirkung erzielen: Möglichst viele der für das Programm gebildeten Erfi nderclubs sollen auch nach Projektende als Arbeitsgruppe an den Schulen bestehen bleiben. Wir wollen die Menschen in unserem Land anstiften, selbst zu aktiven Gestaltern ihrer und unserer Zukunft zu werden.
Der Ihnen vorliegende Leitfaden wurde in Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden speziell für die Teilnehmer des Programms mikromakro entwickelt und gestaltet. Er ist als praxisorientiertes Arbeitshandbuch so konzipiert, dass die Kapitel, Tabellen und Schaubilder jeweils einzeln oder kapitelweise auf unterschiedliche Frage- stellungen angewendet werden können.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen, Recherchieren und Ausprobieren!
Zielsetzung des Programms
„mikromakro.kleine köpfe – große ideen“
Baden-Württemberg ist das Erfi nderland Nummer eins. Damit das so bleibt, brauchen wir junge Talente, die sich für Naturwissenschaften, Mathematik und Technik begeistern und sich vorstellen können, einen Beruf in diesen Disziplinen zu ergreifen. Mit dem Programm mikromakro möchten wir, ergänzend zum naturwissenschaftlich-technischen Unterricht, der praktischen Auseinandersetzung mit diesen Disziplinen Raum geben und zur Ent- wicklung sozialer Kompetenzen durch die Teamarbeit in Kleingruppen beitragen. Unser Ziel ist, dass Schüler über einen Zeitraum von zwei Jahren kontinuierlich an der Verwirk- lichung einer gemeinsamen Idee arbeiten.
Als unser Projektdienstleister ist das Steinbeis-Transferzentrum Infothek in Villingen- Schwenningen beauftragt. Das Steinbeis-Zentrum verfügt über umfangreiche Erfah- rungen in der pädagogischen Vermittlung von Wissenschaft und Technik an Kinder und Jugendliche sowie über Fachexpertise im Bereich der Patentierung und Einführung neuer Produkte und Technologien.
Die Erfi nderteams: helle Köpfe mit pfi ffi gen Ideen
Schülergruppen aller weiterführenden Schulen aus Baden-Württemberg können sich um einen Projektplatz bewerben. Eine Schülergruppe muss aus mindestens 4 Mitgliedern bestehen. Die Mitglieder können während der Projektlaufzeit wechseln. Jedes Team be- nennt eine volljährige Teamleiterin oder einen Teamleiter, die/der als Ansprechpartner/in und Vertrauensperson fungiert. Die Teamleitung können Lehrerinnen und Lehrer sowie externe Personen mit dem Einverständnis der Schule übernehmen. Der Bewerbungsan- trag ist aus steuerrechtlichen Gründen über einen eingetragenen Verein, die Schule oder den Schulträger einzureichen, da wir als Stiftung dem Gemeinnützigkeitsrecht unter- liegen. Über den Antragsteller erfolgen die Budgetauszahlung, die Nachweisvorlage sowie die rechtliche Abwicklung.
Am Anfang ist es eine Idee – am Ende eine große Erfi ndung
„ Phantasie ist wichtiger als Wissen,
denn Wissen ist begrenzt.“
Albert Einstein, 1879–1955
Die eingereichten Anträge werden von einer unabhängigen Jury aus den Bereichen Kultus, Wissenschaft und Wirtschaft geprüft. Geeignete Projekte werden dann der Baden- Württemberg Stiftung vorgeschlagen. Die Begutachtungskriterien sind:
- Neuheitsgehalt der Projekte
- Realisierungswahrscheinlichkeit der Ideen - Originalität der Ideen
- Realistischer Kostenplan
Die ausgewählten Erfi nderteams machen sich dann ab dem 01.01. des Folgejahres an die Arbeit.
Die Projektbegleitung: Leitfaden, Workshops und vieles mehr
Während der gesamten Projektlaufzeit können die Projektgruppen die mikromakro- Hotline kontaktieren. Dort werden sämtliche Fragen rund um das Programm direkt beantwortet.
Die Homepage
Die Internetseite (www.mikromakro-bw.de) dient den Teilnehmern als Informationsplatt- form, zum Austausch und als Kompetenz-Forum. In den Blog werden Themen und Fragen eingestellt, über die die Teammitglieder diskutieren können, sowie Informationen zu aktuellen Veranstaltungen und Wettbewerben bekannt gegeben.
Der Leitfaden
Der Erfi nder-Leitfaden dient der Orientierung auf dem Weg „Von der Idee bis zum Produkt“.
Er wurde ganz speziell für mikromakro in Zusammenarbeit mit Studierenden, Schüle- rinnen und Schülern entwickelt. Darin werden Fragestellungen und Antworten mit Bei- spielen aus der Praxis veranschaulicht und Tabellen und Vorlagen zur direkten Verwendung bereitgestellt. Er wird jedem Teammitglied als Ringbuch zur persönlichen Benutzung zur Verfügung gestellt und ist zudem im Internet unter www.mikromakro-bw.de/leitfaden zu fi nden.
Die Workshops
Neben der fi nanziellen Förderung von bis zu 8.000 Euro besteht für alle Gruppen die Möglichkeit, an kostenlosen Workshops zu den Themen Kreativität, Projektmanage- ment, Technik, Schutzrechte und Markt teilzunehmen.
Die Projekte
Die Teams bearbeiten innerhalb eines frei wählbaren Themengebiets ein oder mehrere technische/naturwissenschaftliche Projekte. Die Teilnehmer können sowohl mathema- tisch-naturwissenschaftlich als auch technische Methoden anwenden oder ihre Idee frei herleiten und umsetzen. Folgende Themengebiete sind beispielsweise möglich:
- Technik und Naturwissenschaft im Alltag - Neue Produkte für die Schule/Arbeitswelt - Energie und Umwelt
- Mechanische und elektronische Neuerungen
Zur Umsetzung der Ideen haben die Teams 2 Jahre Zeit. Ziel ist es, nicht nur die Idee in die Realität umzusetzen, sondern kontinuierlich über die Laufzeit hinweg gemeinsam an der Lösung der Aufgaben- stellung zu basteln. Dazu gehört, die Auf- gabenstellung ggf. zu modifi zieren und an die eigenen Möglichkeiten anzupas- sen sowie geeignete Partner zu fi nden, die mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Teams, die dabei sein möchten, aber noch keine konkrete Idee haben, müssen nicht außen vor bleiben. Sie können sich für einen „Kreativitätsworkshop“ bewerben, in dem unter Anleitung eines Ideen- trainers geeignete Ideen für ein Projekt erarbeitet bzw. vorhandene Ideen kon- kretisiert werden. Im Anschluss wird ein ausgereifter Projektantrag defi niert. Als Budgets stehen jeweils Geldmittel in Höhe von bis zu 8.000 Euro zur Verfügung.
Die Bewerbung
Die Teilnehmer bewerben sich mit dem Bewerbungsbogen sowie einem Projekt- und Kos- tenplan um die Teilnahme an mikromakro. Dies kann schriftlich oder direkt im Internet unter der programmeigenen Homepage www.mikromakro-bw.de erfolgen. Auf dem Be- werbungsbogen sind Angaben zum Antragsteller, zu den Ansprechpartnern, zu den Grup- penmitgliedern und Detailangaben zur Projektidee zu machen. Beizufügen ist eine de- taillierte Übersicht über die einzelnen Projektabschnitte inklusive der kalkulierten Kosten.
Unterstützung hierbei erhalten die Teams direkt über die mikromakro-Hotline, die Homepage und durch die Fachinformationen im vorliegenden Erfi nderleitfaden.
Wie erstellen wir einen Projekt- und Kostenplan?
Wer soll welche Aufgabe übernehmen?
Wie sollen wir unsere Zeit einteilen?
Wie sichern wir die Qualität unserer Arbeit?
Projektmanagement-Workshop
Wie kommen wir auf eine Idee?
Wie bringen wir unsere Idee zur Reife?
Für welche Idee sollen wir uns entscheiden?
Kreativitäts-Workshop
Ideenfi ndungsphase
Der Kreativitäts-Workshop: mit Fantasie zur Idee
Innerhalb des Kreativitäts-Workshops werden neue Ideen generiert oder vorhandene zur Reife gebracht. Mit unterschiedlichen Übungen wird die Kreativität der Teilnehmer stimu- liert. Dabei geht es sowohl um die Theorie rund um das Thema Kreativität, als auch darum, verschiedene Kreativitätstechniken anzuwenden. Um aus den gesammelten Ideen die Beste herauszufi ltern, wird am Ende des Workshops eine Bewertung mittels vorher defi - nierter Kriterien durchgeführt.
Der Projektmanagement-Workshop: strategisch Planen und Kalkulieren
Anhand praktischer Beispiele wird innerhalb des Projektmanagement-Workshops ein Projekt- und Kostenplan erarbeitet. Neben der Strukturierung und Verteilung von Auf- gaben steht das Erstellen von Dokumentationen im Fokus des Seminars. Durch praktische Übungen lernen die Teilnehmer spielerisch, wie Arbeiten und Kommunizieren innerhalb der Gruppe funktionieren.
Der Technik-Workshop: Tüfteln mit System
Die Teilnahme am Technik-Workshop hilft den Teams, den technischen Aufbau ihrer Idee zu erfassen und zu optimieren. In den Technik-Workshops wird vermittelt, wie Infor- mationen zu technischen Normen und Daten sowie zum neuesten Stand der Technik generiert werden, und wie Aussagen von Experten die Umsetzung einer Idee positiv beeinfl ussen können.
Der Schutzrechts-Workshop: patenter Umgang mit Ideen
Täglich begegnen uns patentierte Produkte, vor allem in den Medien. Der Workshop zum Thema Schutzrechte macht sowohl die technische als auch die wirtschaftliche Bedeutung
dieses Themenbereichs verständlich. Anhand bekannter Beispiele werden die verschiede- nen Schutzrechts-Arten erläutert. Zusätzlich haben die Teilnehmer die Möglichkeit durch Recherchen zu bestimmen, wie „neu“ ihre Ideen sind und wo sie zusätzliche Informationen zum Schutz ihrer Projektideen bekommen können.
Der Markt-Workshop: Wer will was und zu welchem Preis?
Nachdem die Idee Form angenommen hat und der Nutzen defi niert wurde, ist es nun interessant, die Meinung der potenziellen Kunden in Erfahrung zu bringen. In diesem Workshop lernen die Teilnehmer ihre Zielgruppe kennen und erfahren, wie man Informa- tionen über Kunden und Wettbewerber auswertet. In einem zweiten Schritt werden die komplexen Regeln der Kostenermittlung und Preisbildung dargestellt.
Die Workshops dauern jeweils ca. 4–6 Stunden und können direkt vor Ort bei den Teams oder bei unserem Projektträger in Villingen-Schwenningen stattfi nden. Alle Workshop- Teilnehmer erhalten als Teilnahmebestätigung ein Zertifi kat der Baden-Württemberg Stiftung.
Die Regionalmeetings: Erfi nder tauschen sich aus
Uns interessiert, wie weit die Erfi nder mit ihren Projekten bereits gekommen sind und welche Herausforderungen noch vor ihnen liegen. Wir sind davon überzeugt, dass die mikromakro-Teams von einem gegenseitigen Erfahrungsaustausch profi tieren können.
Aus diesem Grund fi nden zweimal pro Jahr sogenannte Regionalmeetings in jeweils einer anderen Region Baden-Württembergs statt. Bei beschränkter Teilnehmerzahl werden die Gruppen aus der Region, in der das Meeting stattfi ndet, bevorzugt. Die Erfi nderteams haben die Gelegenheit, sich gegenseitig kennenzulernen, ihre Projekte zu präsentieren, Erfahrungen weiterzugeben und sich zu vernetzen. Erfi nderteams, die besonders origi- nelle Projekte geplant oder bereits Prototypen entwickelt haben, stellen diese vor und berichten über ihre Fortschritte, aber auch über unvorhergesehene Hindernisse, die ge- meinsam ausgeräumt werden mussten. Die Auswahl der Örtlichkeiten ist so angelegt, dass zusätzlich zum mikromakro-Austausch ein Mehrwert für die Erfi nderteams durch den Besuch einer Veranstaltung aus dem MINT-Bereich generiert wird.
Es gibt noch mehr
Alle Gruppen haben die Möglichkeit, fachliche Hilfestellung bei der Ausarbeitung ihrer Projektideen von Studierendenteams des Festo Bildungsfonds zu bekommen. Technische Hürden oder konzeptionelle Fragen können an die Mentoren übermittelt werden, die dann mit Tipps und Tricks weiterhelfen. Die Teams können sich mit ihren ausgereiften Ideen, Modellen oder Prototypen beim Artur Fischer Erfi nderpreis Baden-Württemberg (www.erfi nderpreis-bw.de), Jugend forscht oder bei allen anderen Wettbewerben be- teiligen. Des Weiteren dürfen sich die Erfi nderteams um die Teilnahme an der Erfi nder- messe IENA bewerben, auf der sie ihre Projekte und Prototypen der Öffentlichkeit präsentieren können.
Welche Schutzrechte gibt es?
Wie können wir unsere Idee schützen?
Hatten andere schon eine ähnliche Idee?
Wie fi nden wir die entsprechenden Informationen?
Schutzrechts-Workshop
Wie ist der aktuelle Stand der Technik im Bereich unserer Idee?
Wie fi nden wir die entsprechenden Informationen?
Was muss unser Produkt können?
Wie kann der technische Aufbau gestaltet werden?
Wie wird sich die Branche entwickeln?
Technik-Workshop
Was will der Markt?
Wer ist unsere Zielgruppe?
Können wir mit unserer Idee Geld verdienen?
Wer bietet ähnliche Lösungen an wie wir?
Was würden die Kunden für unser Produkt zahlen?
Markt-Workshop
Projektumsetzungsphase
Mobile Öko-Fruchtpresse Jugendagentur Heidelberg e.V. 69115 Heidelberg
Solar-Schattenspender Karrillon-Schule Weinheim 69469 Weinheim
Überkochschutztopf Verein der Freunde der 70469 Stuttgart
Kerschensteinerschule e.V.
Senso2 – O2-Messung in Räumen Johannes-Kepler-Gymnasium 71299 Leonberg
Müllomobil Heinrich-von-Zügel-Gymnasium 71540 Murrhardt
Gelgefülltes Sitzkissen Kepi-Förderkreis e.V. 72072 Tübingen
Nullenergie-Solarfahrzeug Iselin-Schule Rosenfeld 72348 Rosenfeld
Gewitterfrühwarnsystem Kaufmännische Schule 73529 Schwäbisch Gmünd
Schwäbisch Gmünd
Sinn und Spaß mit Elektronik Leintal-Hauptschule mit 73529 Schwaigern
Werkrealschule
Regenerative Energiequellen Robert-Mayer-Gymnasium 74072 Heilbronn
Heilbronn
Energiesparhaus Johannes-Häußler-Schule 74172 Neckarsulm
Parkplatzfi nder Markgrafen-Gymnasium 76227 Karlsruhe
Brushlessmotoren in Fahrzeugen Freie Evangelische Schule Lahr 77933 Lahr/Schwarzwald Neue Produkte in der Schule Gymnasium am Romäusring 78048 Villingen-Schwenningen Neue Produkte zur Einsparung Gymnasium am Hoptbühl 78050 Villingen-Schwenningen von Energie in Häusern
Produkte rund um Mechanik MecCom-Erfi nderclub der 78054 Villingen-Schwenningen
und Computer Staatlichen Feintechnikschule
Kühlen ohne Strom Gymnasium am Deutenberg 78056 Villingen-Schwenningen
Universalkabel Thomas-Strittmatter-Gymnasium 78112 St. Georgen
Intelligentes Haus Robert-Gerwig-Schule Furtwangen 78120 Furtwangen
Windkanal und Mondfahrzeug Friedrich-Wöhler-Gymnasium 78224 Singen
mit Solarantrieb
education complete Otto-Hahn-Gymnasium 78532 Tuttlingen
Technik für Umwelt und Alltag Droste-Hülshoff-Gymnasium 78628 Rottweil Rottweil
Geowissenschaftliche Naturwissenschaft und Technik 78628 Rottweil
Forschungsprojekte am DHG e.V.
dinux-dux, Software für Faust-Gymnasium 79219 Staufen
Digitalreceiver
Technische Innovationen für Förderverein der 79761 Waldshut-Tiengen
Mensch, Tier und Maschine Gewerblichen Schulen Waldshut
Systeme zum effi zienteren Gewerbliche Schulen Waldshut 79761 Waldshut-Tiengen Nutzen von Energie
Übersicht mikromakro-Programme
Neues für In- und Outdoor Schülerforschungszentrum 88348 Bad Saulgau SüdwürttembergOptisches und akustisches Realschule Überlingen 88662 Überlingen
Fluchtwegsystem
Musik durch Solarenergie Anna-Essinger-Realschule 89077 Ulm
Vollautomatischer Kleintierkäfi g Schubart-Gymnasium Ulm 89077 Ulm
Boden, der durch Darübergehen Verein der Freunde des 89077 Ulm
Strom erzeugt Schubart-Gymnasiums Ulm e.V.
Projekte ab 1.1.2009 Schule Ort
Elpidis – Electronic Pill Dispenser Förderverein des Johann- 68199 Mannheim Sebastian-Bach-Gymnasiums
Pedalbetriebener Händetrockner Förderverein des Johann- 68199 Mannheim
Sebastian-Bach-Gymnasiums
Entwicklung und Bau einer auto- Peter-Petersen-Gymnasium 68307 Mannheim nomen Einheit zum Transport von
Patientenbetten im Krankenhaus
Steuern und Regeln mit Interfaces Geschwister-Scholl-Realschule 68309 Mannheim/Vogelstang
Bewegungsanalysen mit Carl-Benz-Gymnasium 68526 Ladenburg
Wii Controllern
Mobiler Türöffner für Stephen-Hawking-Schule 69151 Neckargemünd
Rollstuhlfahrer
Neue Produkte zur Einsparung Gymnasium Neckargemünd 69151 Neckargemünd
von Energie – Lüftungsautomatik für Fenster
Multifuntionsbriefkasten Gymnasium Bammental 69245 Bammental
Zebraeffekt Hohenstaufen-Gymnasium 69412 Eberbach
Schulnavigationsgerät Hohenstaufen-Gymnasium 69412 Eberbach
Selbstleuchtender LED-Tauchring Werner-Heisenberg-Gymnasium 69469 Weinheim
Fahrradsattel mit Piezo- Werner-Siemens-Schule 70191 Stuttgart
Beleuchtung Stuttgart
Antrieb eines fahrbaren Geräts Wirtemberg-Gymnasium 70327 Stuttgart
mittels alternativen Energien
Inventurio Förderverein der it.schule 70565 Stuttgart
stuttgart e.V.
Fingerprint-Alarm-System / Geschwister-Scholl-Gymnasium 70619 Stuttgart (Sillenbuch) QuickApp / SenseUp Wecker
Mamas Voice Phillip-Matthäus-Hahn- 70771 Leinfelden-Echterdingen
Gymnasium
Wasserstrahlgetriebene Rakete Erfi nderclub am Dietrich- 70794 Filderstadt
mit Rettungssystem Bonhoeffer-Gymnasium
Physik zum Anfassen Verein der Freunde des Eduard- 70794 Filderstadt
Spranger-Gymnasiums Filderstadt
Schulgarten Eduard-Spranger-Gymnasium 70794 Filderstadt
Filderstadt
BRP (bike rain protection) Lise-Meitner-Gymnasium 71034 Böblingen
Projekte ab 1.1.2009 Schule Ort
Projekte ab 1.1.2010 Schule Ort
Tafelwischer Verein der Freunde und Förderer 71034 Böblingen des LMG e.V.
THE CUP Stiftsgymnasium Sindelfi ngen 71065 Sindelfi ngen
Erhöhung der Mobilität am Gymnasium in den Pfarrwiesen 71065 Sindelfi ngen
Net/Notebook Sindelfi ngen
Hände-Waschanlage Verein der Freunde des Gymnasiums 71067 Sindelfi ngen
in den Pfarrwiesen Sindelfi ngen e.V.
Experimentieren im Verein der Ehemaligen und Freunde 71083 Herrenberg
Kindergarten des Andreae-Gymnasiums Herren-
berg e.V.
Die trockene Volks-Bank/ Andreae-Gymnasium 71083 Herrenberg
Tankidie Zahnbürste zum Auf- tanken/Herr Saubermann
Voice controlled chessboard Berufl iches Schulzentrum Leonberg 71229 Leonberg Deaf-mute bracelet Freundes- und Förderkreis des Beruf- 71229 Leonberg
lichen Schulzentrums Leonberg e.V.
Informationsweitergabe an Remstal-Gymnasium Weinstadt 71384 Weinstadt
kranke Schüler
Energiesünden mit der Wärme- Rumold-Realschule 71394 Kernen im Remstal
bildkamera auf der Spur
Stable Table Bildungszentrum Weissacher Tal 71554 Weissach im Tal
IKU (Intelligente Kleidung für unterwegs) Friedrich-Schiller-Gymnasium 71672 Marbach am Neckar
Solartasche Carlo-Schmid-Gymnasium 72072 Tübingen
Personenproxy – Über Internet Gewerbliche Schule Tübingen 72072 Tübingen überall dabei
Finger-Kapodaster DGhK Baden-Württemberg e.V. 72074 Tübingen
Computergesteuerte Platinen- Eugen-Bolz-Gymnasium 72108 Rottenburg
und Materialbearbeitungsfräse Rottenburg
Entwicklung und Konstruktion Graf-Eberhard-Schule 72138 Kirchentellinsfurt
eines Windsurfschulungstrimarans
Installation einer zwölffach Förderverein der Graf-Eberhard- 72138 Kirchentellinsfurt begehbaren, synchronisierten, Schule e.V.
digitalen Modellrennbahn
„The Flum Flum Game“ & Martin-Gerbert-Gymnasium 72160 Horb a. N.
„The Flum Flum Seat“
E-Draisine / E-Trike Eduard-Spranger-Schule 72250 Freudenstadt
Umweltfreundlicher Stickstoff- Kepler-Gymnasium Freudenstadt 72250 Freudenstadt motor
Autonome Kühlbox Freunde des Kepler-Gymnasiums 72250 Freudenstadt
Freudenstadt e.V.
Regenerative Energiemodelle Realschule Freudenstadt 72250 Freudenstadt
Messung und Auswertung DARC Deutscher Amateur- 72458 Albstadt
der Umweltfaktoren in den Radio-Club e.V.
Klassenzimmern
Digitales schwarzes Brett Hohenbergschule 72458 Albstadt
Schulungs-Photovoltaik-Anlage Gustav-Mesmer-Realschule 72525 Münsingen
Regulierung der Sonnenein- Max-Planck-Gymnasium 72622 Nürtingen
strahlung durch Farbänderung
Bionic@Home Verein der Ehemaligen und 72622 Nürtingen
Freunde des Nürtinger Max- Planck-Gymnasiums e.V.
Solarbetriebenes Kettcar Johannes-Kepler-Gymnasium 72762 Reutlingen
ohne Solarzelle
Create your future Stadtverwaltung Reutlingen 72764 Reutlingen
in Kooperation mit Johannes- Kepler-Gymnasium Reutlingen
Der Dokumentensortierer Erich-Kästner-Gymnasium 73054 Eislingen/Fils
Herstellung von Zucker Robert-Bosch-Gymnasium 73240 Wendlingen
aus Algen Wendlingen
Experimentierkoffer zur Schubart-Gymnasium Aalen 73430 Aalen
chemischen Umweltdiagnostik
Entwicklung eines Gerätes zur Verein der Freunde und Förderer 73430 Aalen Visualisierung von Zerspanungs- des Schubart-Gymnasiums Aalen e.V.
vorgängen
Tastatur, die die Akkulaufzeit Ostalb-Gymnasium 73441 Bopfi ngen
verlängert
Balloncam Peutinger-Gymnasium 73479 Ellwangen
Ellwangen
Selbst erhitzende Tasse Kreisberufsschulzentrum 73479 Ellwangen
Ellwangen
TSA am LGH (Erfi nderclub) Landesgymnasium für 73525 Schwäbisch Gmünd
Hochbegabte
Erfi nderclub am LGH Förderverein des Landesgym- 73525 Schwäbisch Gmünd
nasiums für Hochbegabte e.V.
Industrieroboter iLab 73525 Schwäbisch Gmünd
Der intelligente Einkaufswagen Rosenstein-Gymnasium 73540 Heubach
FatCheck Mörike-Gymnasium 73728 Esslingen
Gabi und Bernd – Käthe-Kollwitz-Schule Esslingen 73730 Esslingen
Personalisierte Medizin
Wandanstrich, der Fliegen vertreibt Theodor-Heuss-Gymnasium 73730 Esslingen SeTeV – Sensortechnik im Verkehr Förderverein des Justinus-Kerner- 74189 Weinsberg
Gymnasiums Weinsberg e.V.
Dauerstom ohne Kabel/Türen- Justinus-Kerner-Gymnasium 74189 Weinsberg
warnsystem für das Lehrerzimmer
Solarwärmende Winterjacke Eduard-Mörike-Gymnasium 74196 Neuenstadt a. K.
„SolJack“
Simulation der Schwerelosigkeit Realschule Möckmühl 74219 Möckmühl
im erdnahen Raum
Elektrosmog Evang. Lichtenstern-Gymnasium 74343 Sachsenheim
Sachsenheim
Hydrosol Erasmus-Widmann-Gymnasium 74523 Schwäbisch Hall
Projekte ab 1.1.2010 Schule Ort
Projekte ab 1.1.2010 Schule Ort
„Warmwasserpulver“ zum Freundeskreis des Erasmus- 74523 Schwäbisch Hall
Erhitzen von Getränken Widmann-Gymnasiums e.V.
Moderne Mikrocontroller Gewerbliche Schule Crailsheim 74564 Crailsheim
Den Energiefressern auf der Spur Ganztagesrealschule Osterburken 74706 Osterburken
Roboterbau in der Schule Abt-Bessel-Realschule 74722 Buchen
Software für Mobiltelefone Auguste-Pattberg-Gymnasium 74821 Mosbach-Neckarelz Implementierung eines PDM-IUS-Systems Berufl iche Schulen Bretten 75015 Bretten
Energiespeichertechniken- Förderverein Melanchthon- 75015 Bretten
Vergleich Gymnasium Bretten e.V.
Hydrocoat/Groft Edith-Stein-Gymnasium 75015 Bretten
Energie bewegt uns Realschule Althengstett 75382 Althengstett
pH-Indikator im Strohhalm Johann-Christoph-Blumhardt-Schule 75417 Mühlacker-Lomersheim
Selbstwischende Tafel St.-Dominikus-Gymnasium 76133 Karlsruhe
Solarbetriebene Kugelbahn Realschule Neureut 76149 Karlsruhe
Flüssigkeits-Planetarium Albertus-Magnus-Gymnasium 76275 Ettlingen
1. Spider-Cam/2. Photonenstrom Albert-Einstein-Schule 76275 Ettlingen
contra Molekülstrom
1. Idee: Sicheres Schulcomputersystem Thomas-Mann-Gymnasium 76297 Stutensee 2. Idee: Verkehrsgesteuerte Baustellenampel
Drehleistungsoptimierung Ludwig-Marum-Gymnasium 76327 Pfi nztal
eines Wasserrades
Lichtmessgerät Tulla-Gymnasium 76437 Rastatt
All-In-One-Lösung für Türen Gymnasium Hohenbaden 76530 Baden-Baden
school network Eisenhut-Schule GHS/WRS 76703 Kraichtal
Automatische Tafelwischanlage Schiller-Gymnasium Offenburg 77654 Offenburg
Eigenschutz der Pfl anze Schiller-Gymnasium Offenburg 77654 Offenburg
gegen Schädlinge
Biogasanlage Anne-Frank-Gymnasium 77866 Rheinau
Energiespeicherung Freundeskreis „Gymnasium am Romäusring“ 78089 Unterkirnach Ortseingangsbegrüßung in der Schwarzwald-Gymnasium Triberg 78098 Triberg jeweiligen Landessprache
Umweltlaterne Verein Selbstbestimmtes Lernen e.V. 78112 St. Georgen
Vertretungspläne Digital Otto-Hahn-Gymnasium mit 78120 Furtwangen
Realschulzug Furtwangen
Entwicklung eines Rotorblattes Hegau-Gymnasium Singen 78224 Singen
nach dem Vorbild eines Ahornsamens
Neuartige Beleuchtung eines Verein der Freunde und Förderer 78462 Konstanz
Gehweges des Ellenrieder-Gymnasiums e.V.
Running Beat Ellenrieder-Gymnasium 78462 Konstanz
Energiegewinnung durch Gymnasium Gosheim-Wehingen 78564 Wehingen
Regenwasser
SchuhMax Wellness für die Schuhe Albertus-Magnus-Gymnasium 78628 Rottweil
Intelligente Solaranlage Goethe-Gymnasium 79098 Freiburg
Gib Schimmel keine Chance Hansjakob-Realschule Freiburg 79106 Freiburg Diebstahlsicherer Geldbeutel Kreisgymnasium Bad Krozingen 79189 Bad Krozingen ViSi (Victorianische Sicherheit) Martin-Schongauer-Gymnasium 79206 Breisach
Stroje (Strom-Boje) Martin-Schongauer-Gymnasium 79206 Breisach
Projekt Birgitt Martin-Schongauer-Gymnasium 79206 Breisach
Herstellen solarbetriebener Georg-Kerschensteiner-Schule 79379 Müllheim Bürohilfsmittel
Experimente – Bauen und Reparieren Dieter-Kaltenbach-Stiftung 79540 Lörrach Kühlketten-Thermoindikator phaenovum – Schülerforschungs- 79540 Lörrach
zentrum Lörrach-Dreiländereck e.V.
Eingebaute LED-Lichtbänder Gymnasium Schönau 79677 Schönau
in Sporthallen als Linienersatz
Kameragesteuerte Kleinroboter Montfort-Gymnasium Tettnang 88069 Tettnang
Übungsfi rma Solaryacht Gewerbliche Schule Ravensburg 88212 Ravensburg
Intelligentes Fahrrad GHWRS Eglofs 88260 Argenbühl-Eglofs
Schülerbausatz zur Umwandlung Gymnasium Isny 88316 Isny im Allgäu
von Solarenergie, Wind- und Wasserkraft in Bewegungsenergie
MACH-MIT-LABOR Kilian-von-Steiner-Schule 88471 Laupheim
Berufl iche Schule Laupheim
Chemische Grundstoffe und Kreisgymnasium Riedlingen 88499 Riedlingen
erneuerbare Energie aus nachwachsenden Rohstoffen
Einkaufswagen mit Servoantrieb Förderverein der Realschule 88662 Überlingen Überlingen e.V.
HCI (Human Computer Interaction) Gymnasium Überlingen 88662 Überlingen
Solardach von morgen Droste-Hülshoff-Gymnasium Meersburg 88709 Meersburg Fitnessprogramm für den MP3-Player Humboldt-Gymnasium Ulm 89073 Ulm
Kaugummi – die neue Möglichkeit, Valckenburgschule Ulm 89073 Ulm
Arzneimittel einzunehmen
Innovative Elektronik am Robert-Bosch-Schule Ulm 89077 Ulm
Techn. Gymnasium
Intelligente Wetterstation Lindenhofschule Herrlingen 89134 Blaustein
Vario-Kick – Neuaufl age eines Realschule Blaustein 89134 Blaustein
Mini-Fußballspiels
Konstruktion und Bau eines Roboters Max-Planck-Gymnasium 89518 Heidenheim für den Einsatz als Lehrmittel Heidenheim
SoMo – Solar Mobility Verein der Freunde des Max-Planck- 89518 Heidenheim Gymnasiums Heidenheim e.V.
Die intelligente Wäscheklammer Werkgymnasium 89522 Heidenheim
Algenmäher Förderverein Werkgymnasium e.V. 89522 Heidenheim
Cypo Chemivals: katalytisches Buigen-Gymnasium 89542 Herbrechtingen
Verfahren zur Kronenethersynthese
Projekte ab 1.1.2010 Schule Ort
Projekte ab 1.1.2010 Schule Ort
mikromakro-Evaluation
Mit der Evaluation von mikromakro hat die Baden-Württemberg Stiftung die Dialogik gGmbH beauftragt, die sich einerseits thematisch mit der Förderung technisch-naturwis- senschaftlicher Interessen bei Kindern und Jugendlichen beschäftigt und andererseits über umfangreiche Erfahrungen mit Evaluationen bildungspolitischer Maßnahmen verfügt.
Was ist eine Evaluation?
Eine Evaluation ist eine meist empirisch gestützte Analyse bestimmter Maßnahmen und Initiativen, die durch eine unabhängige Institution durchgeführt wird. Häufi g damit verbunden ist das Ziel, positive und negative Aspekte zu ermitteln, um darauf aufbauend Erfolgskriterien für weitere Planungen entwickeln zu können. Wissenschaftliche Evalu- ationen orientieren sich an festgelegten Standards, die sicherstellen sollen, dass alle Beteiligten fair behandelt werden. In Deutschland hat die Deutsche Gesellschaft für Evaluation (DeGEval 2008) solche Kriterien formuliert, die als Konvention weitgehend anerkannt werden. Dazu gehören:
1. Glaubwürdigkeit und Kompetenz der Evaluatorin/des Evaluators 2. Rechtzeitigkeit der Evaluation
3. Angemessene Verfahren 4. Diplomatisches Vorgehen 5. Effi zienz von Evaluation
6. Fairness gegenüber den Teilnehmer/-innen 7. Schutz individueller Rechte
8. Vollständige und faire Überprüfung
9. Unparteiische Durchführung und Berichterstattung 10. Offenlegung der Ergebnisse
Empirisch können Evaluationen auf das gesamte Spektrum sozialwissenschaftlicher Analyseinstrumente zurückgreifen. Qualitative Instrumente, vor allem leitfadengestützte Interviews, ermöglichen mit relativ geringen Ressourcen und engem Zeitplan eine tief- gründige Analyse subjektiver Eindrücke und Impressionen. Standardisierte Instrumente hingegen erlauben die Einbindung einer größeren Gruppe an Teilnehmer/-innen und gestatten durch die statistische Analyse Rückschlüsse auf die Verteilungen und die häufi gsten Urteile. Mittlerweile werden zunehmend sogenannte Mix-Method-Evalu- ationen eingesetzt. Das bedeutet, dass bei Evaluationen qualitative und quantitative Elemente verbunden werden.
Evaluationen sind grundsätzlich für alle Themenfelder und Fachrichtungen möglich. Sie dienen primär der „systematischen und gemäß angegebener Kriterien nachvollziehbaren Beschreibung und Bewertung von Maßnahmenkonzepten oder Programmen im Bildungs-,
Sozial- und Gesundheitswesen sowie in anderen Feldern der öffentlichen Daseins- fürsorge und der sozialen Kontrolle“
(Beywl 1991). Besonders im bildungspoli- tischen Kontext werden Evaluationen schon seit einigen Jahren eingesetzt.
Dabei spielen meist drei allgemeingültige Evaluationskriterien eine zentrale Rolle:
1. Didaktik, d.h. die Art der Vermittlung, inklusive eingesetzter Mittel, 2. der Inhalt, also das, was vermittelt
wird und
3. schließlich der Lernerfolg (vgl. Kuck- artz et al. 2008).
Diese Kriterien werden auch für die Evaluation des Programms mikromakro angewendet.
Die Evaluation von mikromakro
Ziel der Evaluation ist die Verbesserung und Optimierung von mikromakro und weiterer thematisch ähnlich konzipierter Programme der Baden-Württemberg Stiftung. Zwei zentrale Fragestellungen sollen beantwortet werden: erstens die Frage nach den Auswir- kungen der Förderung technisch-naturwissenschaftlicher Interessen bei den Teilnehmer/
-innen an sich und zweitens die Frage der Ausgestaltung zukünftiger Projekte der Baden- Württemberg Stiftung.
Beide Fragen werden im Folgenden kurz erläutert:
1. Inwiefern können mit dem Konzept der Erfi nderclubs technisch-naturwissenschaftliche Interessen bei Kindern und Jugendlichen geweckt und als spannende Themen dauer- haft gefördert werden?
Welche Schüler/-innen nehmen an einem Erfi nderclub teil? Spricht das Konzept eher Jungen oder Mädchen an? Nehmen eher Schüler/-innen mit entsprechenden Vorkennt- nissen teil oder eher Schüler/-innen, die bisher wenig Berührungspunkte mit dem Thema hatten? Damit verbunden sind Fragen bezüglich des sozialen Umfelds der teilnehmenden Schüler/-innen, ihrer schulischen Leistungen, vor allem in den technischen und natur- wissenschaftlichen Schulfächern, ihrer Einstellung zu Technik und Naturwissenschaften und ihrer vorhergehenden Erfahrungen mit diesen Themen.
Die Erfi nderclubs sind als Projekte mit zwei Jahren Laufzeit angelegt. Doch mit jedem Schuljahr nehmen die schulischen Belastungen zu. Zudem können sich Interessen ändern oder die Erfi nderclubs zeitlich mit anderen Hobbys kollidieren. Deshalb widmet sich die Evaluation auch der Frage, welche Schüler/-innen über einen längeren Zeitraum bei einem Erfi nderclub mitmachen und aus welchen Gründen.
In diesen Interviews ging es vor allem um die subjektive Sicht, das didaktische Vorgehen und um mögliche Verbesserungsvorschläge für das Programm mikromakro. Die Inter- views wurden mit Vor-Ort-Besuchen bei den Erfi nderclubs kombiniert. So bekam das Evaluations-Team Einblicke in die Abläufe von Erfi nderclubtreffen, in die Didaktik und die Zusammensetzung der Teilnehmer/-innen.
Zusätzlich dienten die Interviews zur Vorbereitung eines Gruppendelphis. Ein Gruppen- delphi ist ein Dialogverfahren, bei dem Experten, hier die Betreuer/-innen der Erfi nder- clubs, anhand eines standardisierten Fragebogens Einschätzungen und Bewertungen zu einem bestimmten Forschungsthema abgeben. Im Rahmen des Gruppendelphis beant- worten die Experten den Fragebogen nicht einzeln, sondern als rotierende Kleingruppen in Form von Workshops und diskutieren die Antworten daran anschließend gemeinsam im Plenum. Ziel ist die Erzielung von Konsens über das relevante Thema. Das bedeutet nicht, dass alle Experten die gleiche Meinung vertreten bzw. Beurteilung vornehmen, sondern dass die Antworten entweder nur wenig voneinander abweichen oder Einigkeit darüber besteht, dass keine weitere Annäherung mehr möglich ist, also Konsens über den gemeinsam erzielten Dissens besteht (vgl. Schulz & Renn 2009).
Die teilnehmenden Schüler/-innen wurden in drei Wellen zu Beginn, etwa in der Mitte und am Ende der Projektlaufzeit über ihre Motivation, ihr Interesse am Thema, ihren subjektiven Lernerfolg und ihre Einstellung zu Technik und Naturwissenschaften befragt.
Dazu erhielten sie drei standardisierte Fragebögen. Die Befragungen waren als Vollerhebung konzipiert, das heißt, dass alle teilnehmenden Schüler/-innen der ersten mikromakro- Ausschreibung gebeten wurden, mitzumachen. Zur Analyse des sozialen Umfeldes der teilnehmenden Schüler/-innen wurden zusätzlich die Eltern mithilfe standardisierter Fragebögen in drei Wellen nach ihren Einstellungen, ihrem Beruf und ihren Eindrücken über die Erfi nderclubs befragt.
Einen Überblick über die methodische Vorgehensweise zeigt folgende Tabelle:
Die Teilnahme an einem Erfi nderclub hat wahrscheinlich Einfl uss auf das Interesse und die Fähigkeiten der Schüler/-innen im Bereich Technik und Naturwissen- schaften. Dabei sind zwei verschiedene Richtungen möglich. Zum einen können das Interesse und die Motivation, sich mit Themen der Technik und Naturwis- senschaften auseinanderzusetzen, zu- nehmen. Andererseits kann sich durch die Erfahrungen die Erkenntnis heraus- bilden, dass den Schüler/-innen diese Themen nicht liegen und zukünftig andere Interessen in den Vordergrund rücken sollten.
Des Weiteren geht es bei der ersten For- schungsfrage um die Zufriedenheit der Teilnehmer/-innen und ihrer Betreuer/- innen mit den Strukturen des Programms mikromakro. Dieser Aspekt ist zugleich der Anknüpfungspunkt für die zweite Forschungsfrage.
2. Welche Schlussfolgerungen können aus dem Programm mikromakro für die weiteren Förder- und Forschungsaktivitäten der Baden-Württemberg Stiftung gezogen werden?
Das Ziel der zweiten Frage ist die Entwicklung von Handlungsempfehlungen. Diese sollen aus den Analysen der teilnehmenden Schüler/-innen und in Zusammenarbeit mit den Betreuer/-innen der Erfi nderclubs entwickelt werden. Die Betreuer/-innen sind häufi g die Initiatoren der Erfinderclubs. Sie koordinieren die Treffen, beraten inhaltlich und kümmern sich um formale Angelegenheiten, wie die Mittelverwaltung. Deshalb haben sie einen besonders guten Einblick in die Entwicklung der Erfi nderclubs über Zeit und die Strukturen von mikromakro. Zudem arbeiten viele Betreuer/-innen als Lehrer/- innen in den entsprechenden Schulen und können deshalb strukturelle, formale und inhaltliche Aspekte der Förderung technisch-naturwissenschaftlicher Interessen, die bei der Entwicklung weiterer Förderaktivitäten der Baden-Württemberg Stiftung berück- sichtigt werden sollten, gut einschätzen.
Empirisches Vorgehen bei der Evaluation
Die Evaluation von mikromakro beruht auf dem Einsatz qualitativer, quantitativer und diskursiver Methoden. Es handelt sich, wie oben bereits ausgeführt, um eine Mixed- Method-Studie (Tashakkori & Teddlie 1998). Zum einen wurden qualitative leitfadenge- stützte Interviews mit einer Auswahl an Betreuer/-innen der Erfi nderclubs durchgeführt.
Methode
Standardisierte schriftliche Befragung in drei Wellen
Qualitative leitfadengestützte Interviews
Gruppendelphi
Standardisierte schriftliche Befragung in drei Wellen
Eindruck über den Ablauf der Erfi nderclubs und Analyse der Sicht der Betreuer/-innen Vorbereitung des Gruppendelphis
Fragestellung
Entwicklung von Handlungsempfehlungen für die weiteren Förderaktivitäten der Baden-Württemberg Stiftung
Erfassung des Interesses und der Motivation der teilnehmenden Schüler/-innen sowie des subjektiven Lernerfolgs
Erfassung des sozialen Umfeldes der Teilnehmer/-innen
Zielgruppe
Alle Betreuer/-innen der ersten mikro- makro-Ausschreibung
Auswahl an Betreuer/-innen
Alle Eltern der ersten mikromakro- Ausschreibung
Alle teilnehmenden Schüler/-innen der ersten mikromakro-Ausschreibung
teilen auch sie die Erfi nderclubs als sehr positiv. Dennoch hätten sich einige Eltern mehr Informationen durch die Betreuer/-innen gewünscht. So waren sie ausschließlich auf die Informationen ihrer Kinder angewiesen.
Die Einschätzungen der Betreuer/-innen wurden mithilfe des Gruppendelphis eruiert.
Das Programm mikromakro wird ganz überwiegend sehr positiv bewertet. Die Betreuer/
-innen wünschen sich eine dauerhafte Einrichtung der Erfi nderclubs an den Schulen. Zu- dem schlagen sie vor, dass die Baden-Württemberg Stiftung spezielle Programme zur Förderung technischer Interessen, z.B. Mentoren-Programme, initiiert. Dabei soll nicht eine Schulgruppe besonders gefördert, sondern eine möglichst breite Zielgruppe ange- sprochen werden. Gleichzeitig müssen bei der Ausgestaltung solcher Programme die Spezifi ka der Schultypen stärker beachtet werden.
Die vollständigen Ergebnisse der Evaluation werden am Ende der ersten mikromakro-Pro- jektphase, also im 1. Halbjahr 2012, veröffentlicht. Bereits an dieser Stelle kann festgehalten werden, dass das Programm mikromakro von den Betreuer/-innen, den Eltern und den Schüler/-innen sehr positiv wahrgenommen und beurteilt wird. Die Möglichkeit, an selbst entwickelten Ideen selbstständig arbeiten zu können, kommt bei allen Beteiligten sehr gut an. Der Erfolg bei den Schüler/-innen ist durch die Zunahme an Interesse und Wissen über technische und naturwissenschaftliche Themen messbar. Kritik und Verbesserungsvorschlä- ge beziehen sich vor allem auf Koordinierungsleistungen mit schulischen Anforderungen und auf Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung der Motivation über zwei Jahre hinweg.
Der Nachteil einer Evaluation ist, dass die Ergebnisse und mögliche Verbesse- rungsvorschläge in der Regel nicht den Teilnehmer/-innen des Evaluationsver- fahrens selbst, sondern, wie auch in diesem Fall, meist den nachfolgenden Generationen zugutekommen. Deshalb bedankt sich das Team von Dialogik gGmbH an dieser Stelle für das Engage- ment aller Beteiligten!
Literatur/Quellenangaben
Beywl, W. (1991): Entwicklung und Perspektiven praxiszentrierter Evaluation. Sozialwissenschaften und Berufs- praxis 14 , S. 265–279.
DeGEval – Gesellschaft für Evaluation e. V. (2008) (Hg.): Standards für Evaluation, 4. unveränderte Aufl age. Mainz.
Kuckartz, U.; Dresing, Th.; Rädiker, St.; Stefer, C. (2008): Qualitative Evaluation. Der Einstieg in die Praxis.
Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Tashakkori, A.; Teddlie, C. (1998): Mixed methodology. Combining qualitative and quantitative approaches.
Applied Social Research Methods Series, Vol. 46. London: Sage.
Schulz, M.; Renn. O. (2009): Gruppendelphi. Konzept und Fragebogenkonstruktion. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Schlussfolgerungen und Bewertung der Ergebnisse
Die Evaluation des Programms mikromakro beruht auf einem methodisch sehr kom- plexen Konzept. Die Transparenz des Vorgehens, die Einbindung aller relevanten Akteure und die Unabhängigkeit der Dialogik gGmbH sind die zentralen Kriterien, die eine faire Durchführung und einen ergebnisoffenen Prozess garantieren.
Sowohl die Schüler/-innen als auch die Eltern und Betreuer/-innen haben großes Inte- resse an der Evaluation gezeigt. Der Rücklauf war bei allen Befragungen erfreulich hoch.
Insgesamt zeigen sich folgende Tendenzen bei den teilnehmenden Schüler/-innen:
- Teilnehmer/-innen: Die Erfi nderclubs sprechen vor allem Schüler/-innen mit technischem Interesse an. Dieses Interesse festigt sich durch die Teilnahme am Erfi nderclub. Die meis- ten Schüler/-innen geben sowohl am Anfang als auch am Ende einen handwerklichen oder technischen Berufswunsch an.
- Dauer der Teilnahme: Der Großteil der Schüler/-innen ist von Anfang an dabei. Für einen nachhaltigen Erfolg halten sie eine längere Teilnahme für sinnvoll. Es zeigt sich aber, dass mit zunehmendem Schuljahr die Koordinierung zwischen schulischen Anforderungen und Teilnahme am Erfi nderclub schwieriger wird.
- Motivation: Durch die zusätzlichen Angebote der Baden-Württemberg Stiftung, vor allem durch die interessanten Exkursionen, wie in das Science House und den Europa- Park Rust, wurde die Motivation bei den Schüler/-innen sogar noch gesteigert. Die Schüler/-innen äußerten den Wunsch, dass noch mehr Exkursionen in interessante Einrichtungen angeboten werden sollten.
- Erwartungen: Viele der teilnehmenden Schüler/-innen wollten ihr Wissen über Technik und Naturwissenschaften vertiefen und neue Dinge kennenlernen. Soziale Aspekte, wie neue Freunde fi nden oder die eigene soziale Kompetenz verbessern, wurden ver- gleichsweise selten angegeben. Diese Erwartungen korrespondieren mit den Einschät- zungen am Ende der Erfi nderclubs. Die meisten Schüler/-innen geben an, neue Dinge kennengelernt zu haben, dabei gibt knapp ein Viertel der Schüler/-innen dann doch auch an, dass sie neue Freunde gefunden und ihre sozialen Fähigkeiten verbessert haben.
- Interesse und Wissen: Das Interesse und das Wissen an Themen der Naturwissenschaf- ten und Technik haben sich bei den meisten Schüler/-innen verbessert. Vor allem bei Schüler/-innen, die ihre schulischen Leistungen als gut einschätzen, zeigt sich diese Entwicklung. Allerdings sind die schulischen Leistungen bei den meisten Schüler/-innen nach ihrer Selbsteinschätzung gleich geblieben.
Die Eltern teilen ganz überwiegend die Einschätzungen ihrer Kinder hinsichtlich des Ein- fl usses auf das Interesse, das Wissen und die schulischen Leistungen. Insgesamt beur-
Was erwartet euch in diesem Heft?
Baden-Württemberg gilt als das Bundesland der Tüftler und Erfinder schlechthin. In keinem anderen Bundesland werden, gemessen an der Bevölkerungsdichte, mehr Patente gemeldet als hier. Im Jahr 2007 war Baden-Württemberg zudem zum ersten Mal abso- luter Spitzenreiter: Mit über 3.600 Patenten reichte es am meisten Anmeldungen beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) in München ein.
Die Nachfrage nach Ingenieuren auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist groß.
Deshalb hat es sich die Baden-Württem- berg Stiftung zum Ziel gesetzt, das Inte- resse junger Menschen für technische Studiengänge und Berufe zu stärken.
Wir fördern Kinder und Jugendliche in ihrer Begeisterung für Naturwissenschaft, Technik und Innovationsprozesse. Mit dem vorliegenden Leitfaden haben wir ein kleines Handbuch zusammengestellt, das euch erfi nderische Tätigkeiten und Prozesse nahebringen wird.
Im Laufe unserer Arbeit hat sich gezeigt, dass das Hauptproblem darin besteht, dass viele Jugendliche zwar gute Ideen
haben, aber an deren Weiterentwicklung und Umsetzung scheitern. Aus diesem Grund möchten wir euch unter dem Titel „12 und DU?“ aktiv in den Innovationsprozess einbin- den. Wir zeigen euch Wege auf, wie ihr eure Ideen entwickeln und in Produkte um- setzen könnt.
Wie ist das Heft strukturiert?
Beim Lesen des Leitfadens begegnet euch in jedem Kapitel die gleiche Struktur. Es be- ginnt zum Einstieg mit einem Comic, dann folgen ein theoretischer und ein praktischer Teil. Abgeschlossen wird jedes Kapitel mit „Meine Idee“, worin ihr nach und nach aus eurer eigenen Idee einen fertigen Produktplan entwickelt. Indem ihr die einzelnen Kapi- tel nacheinander bearbeitet, erstellt ihr euch dabei einen sogenannten Geschäftsplan.
„Was ist Originalität? ...
... Etwas sehen, das noch keinen Namen trägt, noch nicht genannt werden kann, ob es gleich vor aller Augen liegt. Wie die Menschen gewöhnlich sind, macht ihnen erst der Name ein Ding überhaupt sichtbar.“
Friedrich Wilhelm Nietzsche, 1844–1900
1. 1. Einstieg
Aufbau der Kapitel
Comic Hinführung zum Thema
Theoretischer Teil Ziel des Kapitels
Vermittlung von Grundwissen Praktischer Teil Veranschaulichung der Theorie
an einem Beispiel
Meine Idee Selbstständiges Arbeiten
Umsetzung der eigenen Idee Entwicklung eines Geschäftsplanes
Der Leitfaden gliedert sich in die Kapitel 2 Idee, 3 Chance, 4 Pläne, 5 Abläufe, 6 Ergebnisse und 7 Austausch. Die folgenden Fragestellungen sollen euch helfen, euch im jeweiligen Kapitel zurechtzufi nden.
Abfolge der Kapitel
2 Idee Worum geht es?
3 Chance Was wollt ihr erreichen?
Was will der Markt haben?
4 Pläne Wie gestaltet ihr das Produkt bestmöglich?
Wie macht ihr es dem Kunden schmackhaft?
5 Abläufe Wie realisiert ihr die Produktidee?
Wie verkauft ihr das Produkt?
6 Ergebnisse Was bietet ihr dem Kunden?
Welchen Gewinn erzielt ihr?
7 Austausch Wie könnt ihr euch weitere Informationen beschaffen?
Wo könnt ihr euch innovativ einbringen?
Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen und Erfi nden.
2.1 Die Idee
Was ist eigentlich eine Idee?
Eine Idee ist ein Einfall, ein neuer Gedanke und vielleicht auch der erste Schritt zur eigenen Erfi ndung. Das kann der ganz große Wurf sein, wie die Glühbirne von Thomas Edison oder das Aspirin von Felix Hofmann. Aber auch etwas Kleines, Alltägliches, was jeder gebrau- chen kann und das jedem nützt wie z.B. die Kaffeefi lter von Melitta Benz. Etwas Kleines, das Großes bewirkt. Eine Innovation, die das tägliche Leben erleichtert.
Wie fi ndet man Ideen?
Der denkbar einfachste Weg zu einer Idee ist der „geniale Einfall“, der einem völlig uner- wartet während des Essens, beim Sport oder unter der Dusche in den Sinn kommt. Diese Art der Ideenfi ndung ist bequem und erfordert keine große Anstrengung. Der Haken an der Sache ist, dass ein genialer Einfall nicht erzwungen werden kann und wir den Zeit- punkt, an dem er uns erwischt, nicht bestimmen können. Eine Idee zu fi nden bedeutet also nicht, auf die zufällige „Big Idea“ zu warten, sondern bedarf einer aktiven und syste- matischen Entwicklung zum richtigen Zeitpunkt.
Welche Rolle spielt Kreativität?
Um Ideen zu entwickeln, bedarf es zuallererst eines: Es braucht Kreativität. Denn Kreati- vität ist die Fähigkeit, etwas Neues zu schaffen und wird überall dort gebraucht, wo neue Lösungen, neue Wege oder neue Ideen gefunden werden müssen. Wir brauchen Kreati- vität bei der Planung unseres Wochenendes, beim Lösen von Problemen und auch bei der Entwicklung neuer Produkte.
2.2 Kreativität
Kann jeder kreativ sein?
Bei Kreativität denken viele gleich an Künstler, an Leute aus der Werbebranche oder an die ganz Großen der Weltgeschichte, doch Pablo Picasso hat einmal gesagt: „Als Kind ist jeder kreativ, die Herausforderung ist, es als Erwachsener zu bleiben.“ Kreativität ist ein natürliches Potenzial, eine Fähigkeit, eine Grundhaltung, die jedem zur Verfügung steht. Die jeweilige Ausprägung ist jedoch sehr unterschiedlich, da die kreative Denk- weise in unserer Gesellschaft kaum gefördert wird.
Der menschliche Denkprozess wird von einer linken und einer rechten Gehirnhälfte ge- steuert. Die linke Gehirnhälfte ist u.a. für logisches Denken, Zahlen und verbale Sprache zuständig. Die rechte Gehirnhälfte hingegen für Gefühle, Fantasie und Kreativität. In der Schule werden hauptsächlich die Bereiche der linken Gehirnhälfte gefördert, wenn wir lesen, schreiben und rechnen. Unsere Kreativität wird kaum genutzt, denn wir müs- sen die Aufgaben nicht kreativ, sondern richtig lösen. Unser kreatives Potenzial wird viel
„Ein großer Erfolg braucht
oft einen langen Atem.“
Bundespräsident Christian Wulff
2. 2. Der Weg zur Idee
Kreativitätstechniken
Es gibt verschiedene Kreativitätstechniken, mit denen wir das kreative Potenzial in uns verstärken können. Insbesondere die Phase der Ideenfi ndung lebt davon, nicht nur viele Ideen zu sammeln, sondern auch den Mut zu ausgefallenen, abwegigen Vorschlägen zu haben. Die Kreativitätstechniken können zwar keine Wunder bewirken, aber sie helfen uns, vorhandene Potenziale systematisch auszuschöpfen.
Das Zusammenspiel der Faktoren in der Praxis
Es gilt, die Kernkompetenz Kreativität systematisch einzusetzen. In der Praxis muss zu- erst das Ziel defi niert werden, damit wir wissen, wofür unsere Kreativität benötigt wird.
Ist dies geschehen, können die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Wenn erforderlich, werden die individuellen kreativen Fähigkeiten und Denkstile der Teilnehmer aktiviert und trainiert. Vor diesem Hintergrund werden dann Ideen mit bestimmten Kreativitätstechniken methodisch entwickelt.
2.2.2 Kreativitätstechniken
Brainstorming
Das Brainstorming besteht aus zwei Phasen. In der ersten Phase schreibt man alle Ideen auf, die einem zu dem gegebenen Problem spontan einfallen. Dabei gilt die Regel, dass an keiner der vorgeschlagenen Ideen Kritik geübt werden darf und dass sie noch nicht bewertet werden dürfen. Erst in der zweiten Phase werden die gesammelten Ideen sortiert und ausgewertet. Dazu legen die Teilnehmer allgemeine Kriterien fest, welche zur Problemlösung oder zur Erreichung des Zieles als besonders wichtig erscheinen.
Mit diesen Kriterien werden die aufgeschriebenen Ideen dann verglichen und dadurch ausgewertet.
Galerie-Technik
Bei der Galerie-Technik werden entsprechend der Teilnehmerzahl mehrere Blatt Papier an die Wand gehängt. Jede Person stellt sich vor eines dieser Blätter (wie in einer Galerie) und schreibt innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne einen Vorschlag zur Lösung des gegebenen Problems auf. Im nächsten Schritt wechseln die Teilnehmer zum Blatt ihres Nachbarn und entwickeln dessen Idee weiter. Es wird so oft gewechselt, bis jedes Team- mitglied wieder vor seiner eigenen Grundidee steht, die nun von den anderen weiter- entwickelt worden ist. Am Schluss werden die Ideen bewertet, am besten anhand einer Tabelle mit defi nierten Bewertungskriterien.
Pinnwand-Technik
Bei der Pinnwand-Technik schreibt jeder Teilnehmer seine Ideen auf verschiedene Kartei- karten. Auch hier ist für die kreative Phase eine bestimmte Zeitspanne vorgegeben.
Nachdem die Zeit abgelaufen ist, werden die Karteikarten an eine Pinnwand geheftet, sodass sie für alle Teilnehmenden sichtbar sind. Im nächsten Schritt werden die Ideen von allen gemeinsam geordnet, indem sie zu Gruppen zusammengefasst werden. Die einzelnen Gruppen werden mit Überschriften versehen und abschließend bewertet.
zu selten gefordert und so fehlt es uns an Übung. Daher ist es wichtig, auch die rechte Gehirnhälfte in den Lernprozess einzubeziehen. Nur wenn beide Gehirnhälften zusam- menarbeiten und sich ergänzen, haben wir eine exzellente und kreative Denkleistung.
Wie lässt sich Kreativität aktivieren?
Kreativität wird durch drei Faktoren be- einfl usst. Im Einzelnen handelt es sich um - Rahmenbedingungen, die sich einrich-
ten lassen,
- individuelle Fähigkeiten, die sich ent- wickeln lassen,
- Kreativitätstechniken, die sich trainieren lassen.
Im Folgenden wollen wir diese Faktoren näher betrachten um zu sehen, wie man Kreativität systematisch aktivieren, ent- wickeln und nutzen kann.
2.2.1 Kreativitätsfaktoren
Rahmenbedingungen
Was den einen befl ügelt und seine Ideen sprudeln lässt, verursacht beim anderen Stress und Denkblockaden. Umgekehrt stellen sich beim einen dort Ideen ein, wo vom anderen nur ein Gähnen kommt. Daher sollte individuell festgestellt werden, welche Umgebung anregend wirkt. Störfaktoren gilt es systematisch auszuschalten. Zudem ist es gut, die Umgebung mit Anreizen auszustatten, die die grauen Zellen anregen und stimulieren.
Auch wenn Improvisation immer möglich ist, empfi ehlt sich eine frühzeitige Organisation geeigneter Räumlichkeiten als Grundlage für einen Erfolg versprechenden Ideenfi ndungs- prozess.
Individuelle Fähigkeiten
Nicht jeder wird sich zum Olympiasieger im Sprint entwickeln, aber die Fähigkeit zum Laufen besitzen wir alle. Und wie jede Fähigkeit lässt sich Kreativität (weiter-)entwickeln und trainieren. Hierfür müssen wir unsere eigenen „Kreativ-Simulatoren“ identifi zieren und die Energiequellen aktivieren, die unsere Fähigkeiten trainieren und erweitern. Dies geschieht z.B. anhand von Denksportaufgaben und Kreativitätstechniken, durch die wir Stärken ausbauen und vernachlässigte Kompetenzen reanimieren.
Abb. 1: Gehirn