L¨ osungsvorschlag Theoretische Physik F Ubungsblatt 3 ¨
Prof. Dr. G. Sch¨ on und PD Dr. M. Eschrig
Sommersemester 2006
Aufgabe 7 3 Punkte
Wir betrachten die charakteristische Funktion φ(λ1, . . . , λM) =heiPMj=1λjξji
F¨ur die Aufgabe setzen wir am Schluss alleλj=β.
Es ergibt sich φ(λ1, . . . , λM) =
√detA (2π)M/2
Z ∞
−∞
dMξ e−12PMi,j=1ξiAijξj+iPMj=1λjξj 1 Punkt Die Berechnung des Integrals wird ganz analog zu der in der Vorlesung behandelten Methode durchgef¨uhrt.
Quadratische Erg¨anzung liefert f¨ur den Exponenten im Integral
−1 2
XM
i,j=1
ξiAijξj+i XM
j=1
λjξj+1 2
XM
i,j=1
λiGijλj−1 2
XM
i,j=1
λiGijλj
mitGij = A−1
ij. Es gilt
Aij =Aji ⇒ Gij=Gji, XM
j=1
AijGjk=δik, XM
j=1
GijAjk=δik. Die ersten drei Summanden k¨onnen zusammengefasst werden zu
−1 2
XM
i,j=1
ξi−iX
k
λkGki
!
Aij ξj−iX
k
Gjkλk
!
=−1 2
XM
i,j=1
yiAijyj
mityj=ξj−iP
kGjkλk =ξj−iP
kλkGkj. Wir erhalten somit schließlich
φ(λ1, . . . , λM) =
√detA (2π)M/2
Z ∞
−∞
dMy e−12PMi,j=1yiAijyj
| {z }
=1 (Normierung)
e−12PMi,j=1λiGijλj
φ(λ1, . . . , λM) =e−12PMi,j=1λiGijλj 1 Punkt
Daraus ergibt sich hξii=1
i d dλi
φ(λ1, . . . , λM)
λ1=...=λM=0=− XM
j=1
Gijλj
λj=0
= 0
hξiξji=− d2 dλidλj
φ(λ1, . . . , λM)
λ1=...=λM=0 =Gij
1 Punkt Wir setzen schließlichλ1=λ2=· · ·=λM =β, substituierenhξiξjif¨ur Gij und erhalten
heiβPMk=1ξki=φ(β, β . . . , β) =e−β22PMi,j=1hξiξji.
Aufgabe 8 7 Punkte
a.)
Wir definierenti =i∆t, ∆t = Mτ, i= 1, . . . , M (wir k¨onnen ti auch um ∆t2 verschieben, das gibt dasselbe).
Integale diskretisieren wir folgendermaßen Z τ
0
dtf(t) → X
i
∆t·f(ti). 1 Punkt
Damit wird
ρ({ξ(t)})∼e−12PMij=1ξ(ti)(∆t)2g−1(ti−tj)ξ(tj) 1 Punkt Um die Verbindung zur diskreten Verteilungsfunktion aus Aufgabe 7 herzustellen, setzen wir
ξi=ξ(ti), Aij = (∆t)2g−1(ti−tj). 1 Punkt
b.)
Wir f¨uhren die Bezeichnungsweisen hAic f¨ur die Mittelung mit der kontinuierliche Verteilungsfunktion, und hAid f¨ur die Mittelung mit der diskreten Verteilungsfunktion ein. Wir diskretisieren hexp
iRτ 0 dtξ(t)
ic, und erhaltenhexph
i∆tPM k=1ξk
i
id. Aus Aufgabe 7 wissen wir jedoch, dass
* exp
"
i∆t XM
k=1
ξk
#+
d
= exp
−(∆t)2 2
XM
ij=1
hξiξjid
. 1 Punkt
Damit ergibt sich, nachdem wir auf der rechten Seite die Doppelsumme im Exponenten wieder durch ein Doppelintegral ersetzen, die gesuchte Beziehung:
exp
i
Z τ 0
dtξ(t)
c
= exp
−1 2
Z τ 0
dt Z τ
0
dt0hξ(t)ξ(t0)ic
. 1 Punkt
c.)
Wir findenti am n¨achsten zutundtj am n¨achsten zut0. Dahξiξjid=Gij =
A−1
ij, ben¨otigen wirA−1 1 Punkt .
Es gilt Z τ
0
dt00g−1(t−t00)g(t00−t0) =δ(t−t0).
Diskretisiert lautet diese Gleichung
∆t XM
j=1
g−1(ti−tj)g(tj−tk) = δik
|{z}∆t
(diskretisierte Deltafunktion)
Warum? Die diskretisierte Form der Deltafunktion,δD(ti−tj), erh¨alt man aus der Normierung f¨ur die Delta- funktion:
Z τ 0
dt δ(t−t0) = 1 ⇒ ∆t XM
j=1
δD(ti−tj)
| {z }
δij/∆t
= 1.
Also folgt PM j=1
g−1
ijgjk = δik/(∆t)2. Da aber andrerseits (∆t)2 g−1
ij =Aij ⇒PM
j=1Aijgjk =δik ist, folgt
A−1
ij=gij =g(ti−tj).
Damit erhalten wir die gesuchte Beziehung:
hξ(t)ξ(t0)ic
| {z }
“Korrelationsfunktion”
= g(t−t0)
| {z }
(Maß f¨ur Korrelationen)
. 1 Punkt
N¨aherung gut, wenn ∆tklein gegen¨uber der Reichwerte der Korrelationen ist, d.h.g(∆t)≈g(0). 1 Punkt 2
Aufgabe 9 15 Punkte
Wir beginnen mit einigen Vorbetrachtungen. Wir betrachten einen Tunnelkontakt:
innerhalb des Intervalls [0, τ] versuchen N = ω0τ Elektronen (ω0 = charakteristische “attempt frequency”), von 1 kommend, die Barriere zu durchtunneln. Die Zahl der Elektronen, die es schaffen,n(τ), ist eigentlich binomial verteilt:
n(τ) = Z τ
0
dt X∞
j=0
ajδ t−jω−10
= XN
j=0
aj
wobeiaj eine stochastische Variable mit Werten 0;1 und der Wahrscheinlichkeitsdichte Paj =T δ(aj−1) + [1−T]δ(aj)
ist.
also isthn(τ)i=N T N−→→∞
T→0 τΓ12im Grenzfall wenn die Binomialverteilung in eine Poissonverteilung ¨ubergeht.
Wir betrachten den Strom als stochastische Variable:
en(τ) = Z τ
0
dt I(t) ⇒ I(t) =e dn dτ
τ=t
=e X∞
j=0
ajδ t−jω−10
=eX
l
δ(t−tl)
wobei dietlstochastisch gleichverteilte Zeiten bezeichnen, bei denen jeweils ein Elektron tunnelt.
a.)
hIi=e−τΓ12 X∞
n=0
Γn12 n!
Z τ 0
dt1. . . Z τ
0
dtn e Xn
l=1
δ(t−tl)
| {z }
=enτn−1
=e−τΓ12 X∞
n=1
(τΓ12)n−1 (n−1)!
| {z }
=1
eΓ12 1 Punkt
hIi=eΓ12 ⇒ Γ12 ist mittlere Tunnelrate. 1 Punkt
3
b.)
hI(t)I(t0)i=e2 X∞
n=0
e−τΓ12Γn12 n!
Z τ 0
dt1
Z τ 0
dtn
Xn
l=1
Xn
m=1
δ(t−tl)δ(t0−tm)
=e2 X∞
n=0
e−τΓ12Γn12 n!
τn−2n(n−1)
| {z }
Terme mitl6=m
+τn−1nδ(t−t0)
| {z }
Terme mitl=m
1 Punkt
=e2Γ212+e2Γ12δ(t−t0) = hIi2+ehIiδ(t−t0) 1 Punkt
⇒ Stromfluktuationen (=“Rauschen”):
hδI(t)δI(t0)i=h(I(t)− hIi) (I(t0)− hIi)i=hI(t)I(t0)i − hIi2= δ(t−t0)ehIi 1 Punkt Hier: durch Diskretheit der Elektronenladung verursachte Fluktuationen = “Schrotrauschen”.
c.)
I(t) =e
"n X12
l=1
δ
t−t(12)l
−
n21
X
m=1
δ
t−t(21)m #
=I12−I21
h i=
" ∞ X
n12=0
e−τΓ12Γn1212 n12!
Z τ 0
dt(12)1 . . . Z τ
0
dt(12)n
12
# " ∞ X
n21=0
e−τΓ21Γn2121 n21!
Z τ 0
dt(21)1 . . . Z τ
0
dt(21)n
21
#
1 Punkt
⇒finde hIi=e[Γ12−Γ21] 1 Punkt
und
hI(t)I(t0)i=hI12(t)I12(t0)i+hI21(t)I21(t0)i − hI12(t)I21(t0)i − hI21(t)I12(t0)i 1 Punkt benutze (siehe b)
hI12(t)I12(t0)i=e2Γ212+e2Γ12δ(t−t0) hI21(t)I21(t0)i=e2Γ221+e2Γ21δ(t−t0) und
hI12(t)I21(t0)i=hI12ihI21i=e2Γ12Γ21=hI21(t)I12(t0)i 1 Punkt so dass
hI(t)I(t0)i=e2(Γ12−Γ21)2+e2(Γ12+ Γ21)δ(t−t0) = hIi2+e2(Γ12+ Γ21)δ(t−t0) 1 Punkt
⇒Rauschen nicht mehr proportional zuhIi; unkorrelierte Rauschquellen addieren sich!
d.)
Ohmscher Kontakt:hIi= VR =e[Γ12−Γ21] detailliertes Gleichgewicht: Γ12/Γ21= exp (eV /kT) also
V eR = Γ12
1− 1
eeVkT
⇒ Γ12= V eR
eeVkT
eeVkT −1 1 Punkt
und Γ21= V
eR 1
eeVkT −1 ; Γ12+ Γ21= V eRcoth
eV 2kT
1 Punkt
hδI(t)δI(t0)i= eV
R δ(t−t0) coth eV
2kT
=ehIicoth eV
2kT
δ(t−t0) 2 Punkte
⇒ S(ω) = 2ehIicoth eV
2kT
kTeV
−→ 4kT
R . . .thermisches (Nyquist) Rauschen eines Widerstands
4