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Arbeitsmarkt und Integrationsprogramm 2018 bis 2020 für die Stadt Pirmasens

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Academic year: 2022

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Stadt Pirmasens

JC Pirmasens

24. November 2017

Arbeitsmarkt und Integrationsprogramm 2018 bis 2020

für die Stadt Pirmasens

Das Arbeitsmarkt und Integrationsprogramm analysiert die strukturellen Rahmenbedingungen des Arbeitsmarktes in der Stadt Pirmasens und dient als Grundlage für die strategische und konzeptionelle Ausrichtung für die kommenden Jahre. Es leitet die kurz- und mittelfristigen Schwerpunkte der arbeitsmarktpolitischen Ausrichtung und die operativen Strategien zur Erreichung der vereinbarten bzw. gesetzten Ziele ab und unterstützt die Kommunikation gegenüber Netzwerkpartnern.

(2)

Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2018 - 2020 Seite 2

Inhaltsverzeichnis

1.

2.

2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 3.

3.1 3.2 4.

4.1 4.2 4.3 4.4

4.5 4.6

Vorbemerkung

Rahmenbedingungen

Entwicklung der Regelleistungsberechtigten (RLB) und Bedarfsgemeinschaften (BG)

Bestand und Entwicklung der Arbeitslosigkeit Entwicklung Flucht und Asyl

Strukturdaten

Konjunktur- und Arbeitsmarktanalyse Investitionen

Personalressourcen Budget

Geschäftspolitische Handlungsfelder Integration in Ausbildung und Arbeit

Übergänge von Schule in den Beruf verbessern Qualifizierung und Ausbildung vorantreiben

Langzeitleistungsbezieher (LZB) und Langzeitarbeitslose (LZA) an den Arbeitsmarkt heranführen, Integrationschancen erhöhen und Langzeitarbeitslosigkeit / Langzeitleistungsbezug reduzieren.

Soziale Teilhabe sicherstellen

Geflüchtete Menschen in Ausbildung und Arbeit integrieren

Seite 3 4

4 5 6 7 8 8 8 9 9 10 11 11 12

13 13

Anlagen

Maßnahmeplanung 2018 Förderkanon Flüchtlinge 2018

Diese Veröffentlichung verzichtet zur besseren Lesbarkeit auf die explizite Nennung

der weiblichen Form. In die gewählten Formulierungen sind jeweils ausdrücklich auch

weibliche Personen mit eingeschlossen.

(3)

Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2018 - 2020 Seite 3

1. Vorbemerkung

Die Arbeitsmarktpolitik des Jobcenters Pirmasens ist mittelfristig, mehrjährig und nachhaltig angelegt. Sie steht im Einklang mit den Aktivitäten der Stadtverwaltung Pirmasens, der Agentur für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens und der umliegenden Jobcentern.

Das vorliegende Arbeitsmarktprogramm analysiert die strukturellen Rahmenbedingungen des Arbeitsmarktes in der Stadt Pirmasens und leitet daraus die Handlungsfelder sowie die kurz- und mittelfristige strategische Ausrichtung des Jobcenters Pirmasens ab.

Ziel der lokalen Aktivitäten ist es die Hilfebedürftigkeit der von der Grundsicherung abhängigen Personen in der Stadt Pirmasens zu verringern und im Idealfall zu beseitigen.

Hierbei steht insbesondere die dauerhafte und existenzsichernde Integration der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt im Vordergrund.

Die Menschen in Betreuung des Jobcenters erfahren bei Ihren Integrationsbemühungen die benötigte Unterstützung durch das Jobcenter Pirmasens, wobei dies auch immer die erforderliche Eigeninitiative und das begleitende Engagement der Betroffenen voraussetzt. Bei fehlenden formalen Qualifikationen und Bildungsabschlüssen unterstützt das Jobcenter durch gezielte Weiterbildungs- und abschlussorientierte Qualifizierungsangebote.

Das Jobcenter kommt zusätzlich zu seiner Fokussierung auf unmittelbar integrationsfähige Kunden, auch zukünftig seiner sozialen Verantwortung für Personen im Langzeitleistungsbezug nach. Der Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit und die Reduzierung der Langzeitleistungsbezieher sind vorrangige Ziele im Zeitraum 2018 – 2020.

Menschen, die keine unmittelbare Integrationsperspektive am Arbeitsmarkt besitzen, werden strukturiert, mittels entsprechender Unterstützungsangebote durch das Jobcenter an den Arbeitsmarkt herangeführt oder beim Wechsel in alternative staatliche Hilfesysteme unterstützt. Kommt beides nicht in Betracht, ist es Ziel, für die betroffenen Personen und Familien eine soziale Teilhabe sicherzustellen, um in den Familien zunächst die Spirale der generationenübergreifenden Abhängigkeit von Transferleistungen zu durchbrechen.

Eine weitere zentrale Herausforderung besteht in der Integration von geflüchteten Menschen in Gesellschaft und Arbeitsmarkt. Das Jobcenter Pirmasens arbeitet in einem ersten Schritt mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und den Sprachkursträgern an der Verbesserung der Sprachkompetenz. Darauf aufbauend werden die Personen mit Flucht- und Migrationshintergrund durch einen gezielten Instrumenteneinsatz an den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt herangeführt. Auch hierbei gelten die Grundprinzipien des Förderns und Forderns.

Alle diese Aufgaben und Herausforderungen kann das Jobcenter Pirmasens nur in einem

gut funktionierenden Netzwerk bewältigen. Es ist daher Aufgabe aller Fach- und

Führungskräfte das bestehende Netzwerk zu pflegen, dieses zielgerichtet zu erweitern

und als Hilfsangebot für die Menschen in der Betreuung des Jobcenters zu erschließen.

(4)

Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2018 - 2020 Seite 4

2.

2.1

Rahmenbedingungen

Entwicklung der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (eLb) und der Bedarfsgemeinschaften (BG)

Im Jobcenter Pirmasens stehen aktuell 5611 Personen im Leistungsbezug. Darunter befinden sich 4027 erwerbsfähige Leistungsberechtigte (eLb) und 1584 nichterwerbsfähige Leistungsberechtigte (NLB). Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten ist im Vorjahresvergleich um 208 (5,5%) gestiegen. In seiner Regionalprognose 2018 prognostiziert das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) einen Anstieg der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten von 1,2%. Vor dem Hintergrund des anhaltenden Zuzugs im Bereich Flucht und Asyl rechnet das Jobcenter mittelfristig mit einem deutlicheren Zuwachs an erwerbsfähigen Leistungsberechtigten. Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften hat sich im Oktober 2017 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 84 auf 2959 erhöht (+2,9%).

Mehrjährige Entwicklung der Regelleistungsberechtigten und der Bedarfsgemeinschaften (Jahresmittelwerte)

Eckw erte des Arbeitsmarktes im Rechtskreis SGB II Pirm as ens , kreis freie Stadt

Oktober 2017

Veränderung gegenüber Vorjahresmonat1)

Okt 2016 Sep 2016 Aug 2016 absolut in % absolut in % in % in % Le is tungs e m pfänge r

Erw erbsf ähige Leistungsberechtigte 4.027 4.077 4.097 -50 -1,2 208 5,5 7,8 8,8 Nicht Erw erbsf ähige Leistungsberechtigte 1.584 1.592 1.598 -8 -0,5 201 14,6 17,9 16,8

Bedarf sgemeinschaf ten 2.959 2.993 3.022 -33 -1,1 84 2,9 5,2 7,0

© Statistik der B undesagentur für A rbeit

Merkmale Okt 2017 Sep 2017 Aug 2017 Vormonat

2817 2846 2817 2810 2836

3148 3243 3314

2899 2966 2981

3007

3781 3764 3830 3756

3808 4104 4082

4246 4353 4397

4378

3930

2500 3000 3500 4000 4500 5000

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Bedarfsgemeinschaften erwerbsfähige Leistungsberechtigte (eLB)

(5)

Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2018 - 2020 Seite 5

2.2 Bestand und Entwicklung der Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosenquote für das Stadtgebiet Pirmasens lag im Oktober 2017 bei 12,1% (Bund: 5,4%, RP: 4,5%, AA KL-PS: 6,0%) Der Arbeitslosenbestand konnte in den letzten Jahren fast kontinuierlich reduziert werden.

Im Bereich des SGBII lag der Bestand an Arbeitslosen im Oktober 2017 trotz erhöhter Zugänge aus dem Bereich Asyl und Flucht mit 4,4% unter dem Vorjahreswert, was die Ergebnisse der Integrationsarbeit und den gezielten Einsatz arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen abbildet. Die SGBII Arbeitslosenquote für das Stadtgebiet lag im Oktober 2017 bei 9,6% (Bund: 3,6%, RP: 2,7%, AA KL-PS: 3,9%) Durch die prognostizierte Entwicklung im Bereich Flucht und Asyl ist jedoch mittelfristig von einem Anstieg der Arbeitslosigkeit im Stadtgebiet auszugehen.

Arbeitsmarktstatistik

Bestand Arbeitslose Zeitreihe

Pirmasens, kreisf r. Stadt

Erstellungsdatum: 16.11.2017, Statistik-Service Südwest © Statistik der B undesagentur für A rbeit

0 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000 6.000

Jan 05 Mai 05 Sep 05 Jan 06 Mai 06 Sep 06 Jan 07 Mai 07 Sep 07 Jan 08 Mai 08 Sep 08 Jan 09 Mai 09 Sep 09 Jan 10 Mai 10 Sep 10 Jan 11 Mai 11 Sep 11 Jan 12 Mai 12 Sep 12 Jan 13 Mai 13 Sep 13 Jan 14 Mai 14 Sep 14 Jan 15 Mai 15 Sep 15 Jan 16 Mai 16 Sep 16 Jan 17 Mai 17 Sep 17

Pirmasens, kreisfr. Stadt

Eckwerte des Arbeitsmarktes im Rechtskreis SGB II

Pirm as ens , kreis freie Stadt Oktober 2017

Veränderung gegenüber Vorjahresmonat1)

Okt 2016 Sep 2016 Aug 2016 absolut in % absolut in % in % in % Bestand an Arbeitsuchenden

Insgesamt 3.160 3.194 3.202 -34 -1,1 62 2,0 4,2 4,7

Bestand an Arbeitslosen

Insgesamt 1.984 1.979 2.002 5 0,3 -91 -4,4 -4,7 -1,3

55,5% Männer 1.102 1.081 1.096 21 1,9 -2 -0,2 -2,8 0,1

44,5% Frauen 882 898 906 -16 -1,8 -89 -9,2 -6,8 -3,0

10,1% 15 bis unter 25 Jahre 201 215 208 -14 -6,5 -1 -0,5 6,4 3,0

2,1% dar. 15 bis unter 20 Jahre 41 45 57 -4 -8,9 -9 -18,0 -27,4 1,8

29,9% 50 Jahre und älter 594 594 608 - - -50 -7,8 -6,3 -2,1

17,6% dar. 55 Jahre und älter 350 346 355 4 1,2 -11 -3,0 -2,0 4,1

54,6% Langzeitarbeitslose 1.084 1.051 1.066 33 3,1 -44 -3,9 -6,6 -2,3

40,3% dar. 25 bis unter 55 Jahre 799 771 786 28 3,6 -40 -4,8 -8,1 -2,6

12,6% dar. 55 Jahre und älter 249 246 253 3 1,2 5 2,0 0,8 6,3

5,9% Schw erbehinderte Menschen 117 118 121 -1 -0,8 -9 -7,1 -2,5 3,4

21,8% Ausländer 432 411 389 21 5,1 125 40,7 39,3 43,0

Arbeitslosenquoten bezogen auf

alle zivilen Erw erbspersonen 9,6 9,5 9,7 x x x 10,0 10,0 9,8

© Statistik der B undesagentur für A rbeit

Merkmale Okt 2017 Sep 2017 Aug 2017 Vormonat

(6)

Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2018 - 2020 Seite 6

2.3 Entwicklung Flucht und Asyl

Die Zahl der Personen im Leistungsbezug mit Fluchthintergrund hat sich im Oktober 2017 im Vergleich zum Vorjahresmonat von 318 auf 972 Personen erhöht (+305%). Darunter 631 erwerbsfähige Leistungsberechtigte und 341 nichterwerbsfähige Leistungsberechtigte. Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften beträgt 411. Im Vorjahresmonat waren es noch 176 (+233%).

Aufgrund der beobachteten Wechselbewegungen in Rheinland-Pfalz aufgrund der fehlenden Wohnsitzauflage, begünstigt durch die Wohnraumsituation in Pirmasens und des bevorstehenden Familiennachzuges werden auch weiterhin steigende Flüchtlingszugänge erwartet.

Bestandsentwicklung Flucht und Asyl 2017 im Jobcenter Pirmasens

Bestandszahlen Flüchtlinge 2017 aus einem der 8 zugangsstärksten Asylzugangsländern*

(*Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia, Syrien).

2.4 Strukturdaten

Die SGBII-Quote bildet den Anteil der Wohnbevölkerung ab, der SGBII-Leistungen in Anspruch nehmen muss. Die SGBII-Quote gesamt lag 2016 in Pirmasens bei 17,2% (Bund: 9,2%, RP: 7,0%, AA KL-PS: 8,3%) und die SGBII-Quote der unter 15 jährigen bei 27,3% (Bund: 14,3%, RP: 11,4%, AA KL-PS: 13,6%), damit sind die SGBII-Quoten im Vergleich zum Vorjahr jeweils um 0,2% leicht angestiegen und liegen weiterhin deutlich über dem Bundesdurchschnitt.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Stadtgebiet Pirmasens (Arbeitsort) belief sich Ende März 2017, dem letzten Quartalsstichtag mit gesicherten Angaben, auf 20.421. Im Vorjahresvergleich entspricht dies einer Steigerung von 2 % (+ 409 Beschäftigte). Nach Branchen betrachtet gab es die stärkste Zunahme im Bereich Heime und Sozialwesen (+131 / +4,6%) und die ungünstigste Entwicklung im Handel sowie der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (-127 / -3,9%).

Die Beschäftigungsquote lag zum Stichtag 30.06.2016 bei 53,2% (Bund: 57,3%, RP: 55,4, AA KL- PS: 55,5%) und ist im Vergleich zum Vorjahr (52,6%) überdurchschnittlich um 0,6% gestiegen (Bund + 0,4%, RP: +0,1%, AA KL-PS: +0,5%). Der Anteil der Beschäftigten zwischen 55 und 64 Jahren lag 2016 mit 21,1% weiterhin deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 17,9%, was die demografischen Herausforderungen in den Betrieben vor Ort verdeutlicht.

155 164 182

218 245 268 285 402302 395312 411341 248 267

234

375 389 323 344

631 598 603 560

515 472 360 390

343

583

905 972

910 828

760 690

572 498 524

868

100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000

Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.

Bedarfsgemeinschaften erwerbsfähige Leistungsberechtigte (eLB)

Personen im Leistungsbezug Nichterwerbsfähige

(7)

Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2018 - 2020 Seite 7 Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nach Wirtschaftsbereichen

Veränderungen gegenüber dem Vorjahresquartal (absolut) Ende März 2017

Die positive Stellenentwicklung trifft auf einen Rückgang des verfügbaren Kundenpotentials und des qualifizierbaren Potentials insbesondere für qualitative und abschlussorientierte Weiterbildung.

Von den Kunden in der Betreuung des Jobcenters Pirmasens verfügen 3,2% über eine marktnahe und 62,1% über eine marktferne Integrationsprognose. Aktuell werden 201 arbeitslose Jugendliche unter 25 Jahren betreut. Von diesen Jugendlichen verfügen 94,3% über keinen Berufsabschluss.

Darunter befinden sich 68 (33,8%) jugendliche Flüchtlinge (99,4% ohne Berufsabschluss).

+131 +86

+66 +53 +50 +48 +44 +39 +33 +31 +19 +12 +5 +2

-1 -2 -3 -4 -23 -127

Heime u. Sozialwesen Arbeitnehmerüberlassung (ANÜ) sonst. wirtschaftl. Dienstleist. (o. ANÜ) Herstellung von Vorleistungsgütern Verarbeitendes Gewerbe Immobilien, freiber./wiss./techn. Dienstl.

Öff.Verwaltung, Verteidigung, SV, ext. Org.

Gesundheitswesen Baugewerbe Information u. Kommunikation Erziehung u. Unterricht Finanz- u. Versicherungs-Dienstleist.

Verkehr u. Lagerei Land- u. Forstwirtschaft, Fischerei Metall-, Elektro- und Stahlindustrie Energieversorgung Gastgewerbe Herst. überw. häusl. konsumierter Güter Wasser, Abwasser, Abfall sonst. Dienstl. u. private Haushalte Handel, Instandhaltung/Reparatur Kfz

absolut in %

1 2 3 4 5 6 7

Insgesam t 20.421 20.284 20.494 20.080 20.012 409 2,0

49,6% Männer 10.135 10.044 10.211 10.039 9.939 196 2,0

50,4% Frauen 10.286 10.240 10.283 10.041 10.073 213 2,1

9,7% 15 bis unter 25 Jahre 1.983 2.042 2.097 1.906 1.990 -7 -0,4

67,2% 25 bis unter 55 Jahre 13.720 13.609 13.788 13.651 13.594 126 0,9

22,3% 55 Jahre bis Regelaltersgrenze 4.564 4.488 4.465 4.376 4.290 274 6,4

72,2% Vollzeit 14.742 14.665 14.845 14.512 14.472 270 1,9

27,8% Teilzeit 5.679 5.619 5.649 5.567 5.539 140 2,5

94,4% Deutsche 19.279 19.218 19.399 19.015 18.994 285 1,5

5,6% Ausländer 1.142 1.066 1.095 1.064 1.018 124 12,2

© Statistik der B undesagentur für A rbeit Merkmale der Beschäftigung

Beschäftigung Ende Veränderung

Mrz 2017 / Mrz 2016 Mrz 2017 Dez 2016 Sep 2016 Jun 2016 Mrz 2016

(8)

Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2018 - 2020 Seite 8

2.5 Konjunktur- und Arbeitsmarktanalyse

Die Bundesregierung geht in Ihrer Herbstprognose von einem anhaltenden Aufschwung der deutschen Wirtschaft aus. Sie rechnet für das laufende Jahr mit einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 2,0 Prozent und für 2018 mit einem Plus um 1,9 Prozent. Diese liegt damit deutlich über der Frühjahrsprognose von 1,5 beziehungsweise 1,6 Prozent. Privater Konsum, Investitionen, das Baugewerbe und Exporte sollen sich jeweils besser entwickeln als noch im Frühjahr gedacht.

Nach dem letzten IHK-Konjunkturbericht (Frühsommer 2017) sind die meisten der befragten Unternehmen in der Pfalz mit dem aktuellen Geschäftsklima im Großen und Ganzen zufrieden. Ein Großteil geht von einer konstanten Entwicklung in den nächsten 12 Monaten aus. Die Beschäftigungspläne der Unternehmen sind insgesamt stabil, allerdings sind sie nicht auf Expansion ausgerichtet, sondern wollen eher ihren Personalstand beibehalten. In der Industrie, im Dienstleistungssektor und im Gastgewerbe beabsichtigt etwa nur jeder fünfte Betrieb Stellen zu schaffen und neue Mitarbeiter einzustellen. Im Handel hingegen planen etwa rund 10% der befragten Unternehmen einen Abbau von Arbeitsplätzen. Ein großes Risiko für die Geschäftsentwicklung sehen die Unternehmen im Fachkräftemangel.

Die aktuelle Entwicklung auf dem westpfälzischen Arbeitsmarkt ist insgesamt gut. Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) geht in seiner Regionalprognose für 2018 von einer Steigerung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung für den Agentur-Bezirk KL-PS von 0,8% aus. Die Arbeitskräftenachfrage in der Stadt Pirmasens ist im Vorjahresvergleich deutlich angestiegen. Im Oktober 2017 lag die Zahl der gemeldeten Stellen bei 361 und damit um 13,2%

über dem Vorjahreswert.

In den folgenden Jahren ist nicht davon auszugehen, dass sich die Marktbedingungen in Pirmasens grundlegend ändern werden. Zuwächse aus Zuwanderung, Flucht und Asyl stellen eine zusätzliche Herausforderung für den lokalen Arbeitsmarkt dar. Konkret zeichnen sich für 2018 und 2019 Integrationsmöglichkeiten und Qualifizierungsbedarfe bei der geplanten Eröffnung von Einkaufsmärkten und der Jugendherberge in Pirmasens ab. Weiteres Integrations- und Qualifizierungspotential sieht das Jobcenter Pirmasens in der kunststoffverarbeitenden Industrie und im Dienstleistungssektor; speziell in den Bereichen Arbeitnehmerüberlassung (Zeitarbeit), sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (Call Center) sowie im Bereich Heime und Sozialwesen.

3

3.1

Investitionen

Personalressourcen

Das Jobcenter Pirmasens beschäftigt momentan 84 Mitarbeiter. Davon arbeiten 28 in der Leistungssachbearbeitung und 44 im Bereich der Beratung und Vermittlung. 12 Mitarbeiter nehmen Führungsaufgaben und Stabsfunktionen wahr. Das Potential für Arbeitszeiterhöhungen ist weitgehend ausgeschöpft. Die Befristungsquote liegt bei 11,9%. Dabei werden die gesetzlichen Betreuungsschlüssel weitgehend erfüllt.

Realisierte Betreuungsschlüssel im Jobcenter Pirmasens

Markt & Integration U25: 1:67 Markt & Integration Ü25: 1:126 Leistungsgewährung: 1:114

(9)

Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2018 - 2020 Seite 9 Nicht berücksichtigt bei den Personalschlüsseln ist der zeitliche Mehraufwand für die Betreuung geflüchteter Menschen. Aufgrund der weiterhin steigenden Flüchtlingszahlen war eine Spezialisierung und Kompetenzbündelung in der Flüchtlingsberatung- und Vermittlung erforderlich. Die notwendige Aufpersonalisierung erfolgte zum Teil durch zusätzliches Personal oder intern zu Lasten der Regelorganisation im Team Markt & Integration. Im Bereich der Leistungsgewährung führten zusätzlich genehmigte und besetzte Stellen für die Bewältigung der Herausforderung Flucht und Asyl zu einer verbesserten Betreuungsrelation.

Die Führungsstruktur und die Teamstrukturen bleiben in 2018 weitgehend stabil. Organisatorische Veränderungen sind bisher nicht vorgesehen. Die Bewältigung der Herausforderung durch Zuwanderung, Flucht und Asyl könnte sich bei weiterhin steigenden Flüchtlingszugängen auf die Teamstrukturen negativ auswirken.

3.2 Budget

Das Gesamtbudget liegt bei 7.868.173 Euro und erhöht sich im Vergleich zu 2017 um 5,0% (+

377.456 Euro). Dem Jobcenter Pirmasens stehen somit in 2018 nach den aktuell vorliegenden Schätzwerten im Eingliederungsbudget 3.786.150 Euro und im Verwaltungshaushalt 4.082.023€

zur Bewirtschaftung zur Verfügung.

Das zugeteilte Verwaltungsbudget ist trotz wirtschaftlicher Budgetführung wie in den Vorjahren nicht für die tatsächlich entstehenden Verwaltungskosten auskömmlich. Zusätzlich werden die Kostensteigerungen bei den Personal- und Dienstleistungskosten nicht aufgefangen. Aus diesen Gründen beläuft sich 2018 der Umschichtungsbetrag aus dem Eingliederungstitel in das Verwaltungsbudget voraussichtlich auf 830.000 Euro.

Für das Neugeschäft in der Eingliederungsarbeit stehen somit unter Beachtung der prognostizierten Vorbindungen 1.900.000 Euro zur Verfügung.

4. Geschäftspolitische Handlungsfelder

Die Sicherstellung der Rechtmäßigkeit und Qualität der operativen Umsetzung stehen auch 2018 bis 2020 weiterhin im Führungsfokus. Verringerung der Hilfebedürftigkeit, die Verbesserung der Integrationsleistung durch möglichst schnelle und nachhaltige Integration in Arbeit sowie die Vermeidung von Langzeitleistungsbezug und Reduzierung von Langzeitarbeitslosigkeit haben weiterhin hohe Priorität.

Integrationsorientierte Instrumente werden in den nächsten Jahren verstetigt bzw. gestärkt. Die Fokussierung liegt auch künftig bei der Förderung der beruflichen Weiterbildung und abschlussorientierten Qualifizierung, die trotz weiterer Abnahme des Kundenpotentials, durch die verstärkte Nutzung vorhandener Aktivierungs- und Förderpotenziale auf hohem Niveau gehalten werden soll.

Die Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt und die Nutzung von Beschäftigungsmöglichkeiten für Alleinerziehende werden als Querschnittsaufgabe in allen Geschäftspolitischen Handlungsfeldern durchgängig weiterverfolgt. Für das Jahr 2018 leiten sich gegliedert nach den geschäftspolitischen Handlungsfeldern folgende operativen Schwerpunkte im Jobcenter Pirmasens ab:

(10)

Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2018 - 2020 Seite 10

4.1 Integration in Ausbildung und Arbeit

Die für 2018 erwartete günstige Entwicklung am lokalen Arbeitsmarkt wird sich weiterhin positiv auf die Integrationsleistung im Jobcenter Pirmasens auswirken. Arbeitsmarktnahe Kunden werden durch eine spezialisierte Integrationsfachkraft (Intensivvermittler) und den bewerberorientierten Arbeitgeberservice unmittelbar in die Vermittlungsbemühungen einbezogen.

Das Jobcenter Pirmasens hat die Ausbildungsstellenvermittlung an die Agentur für Arbeit Kaiserslautern – Pirmasens zurückübertragen. In enger Kooperation ist es in erster Linie das Ziel, ausbildungsreifen Bewerber, die Aufnahme einer betrieblichen Berufsausbildung zu ermöglichen.

Zusätzlich zur Ausbildungsstellenvermittlung sollen im Projekt „PUSH“ Jugendliche mit Schulabschluss ohne unmittelbare Integrationsperspektive über eine Kompetenzfeststellung und berufspraktische Heranführung in eine betriebliche Ausbildung integriert werden.

Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Berufsberatung (incl. lebensbegleitender Berufsberatung), U25 Team und Jugendamt im Projekt 20/20 sollen im Jahresverlauf 2018 bis zu 20 marktferne Jugendliche in Ausbildung und Arbeit integriert werden.

Bei benachteiligten Jugendlichen mit ausgeprägten Vermittlungshemmnissen wird eine berufliche Erstausbildung im Rahmen der kooperativen Ausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen unterstützt.

Nicht ausbildungsreife Jugendliche können bei einer Arbeitsaufnahme mit Gewährung eines pauschalierten Einstiegsgeldes (ESG) unterstützt werden.

Der Arbeitgeberservice im Jobcenter Pirmasens ist bei Teilnehmern an Maßnahmen der Förderung der beruflichen Weiterbildung (FbW) in eine spezialisierte Absolventenvermittlung zur verstärkten Nutzung vorhandener Integrationspotenziale eingebunden. Ziel ist die zeitnahe und nachhaltige Beschäftigungsaufnahme.

Weiterhin unterstützt das Jobcenter Pirmasens die Einstellung von Personen, deren Vermittlung erschwert ist. Der Arbeitgeberservice bietet beispielsweise finanzielle Anreize wie Eingliederungszuschüsse (EGZ) für Arbeitgeber bei Einstellung von Kunden mit vorliegenden Vermittlungshemmnissen an. Die Förderhöhe und Förderdauer eines Eingliederungszuschusses richten sich nach dem Umfang der Minderleistung des Arbeitnehmers bzw. den jeweiligen Eingliederungserfordernissen. Durch den weiterhin offensiven Einsatz soll die Integration in Arbeit verbessert werden.

Zeitgleich erfolgt die bewerberbegleitende Integrationsarbeit im Arbeitgeberservice mit dem Ziel der Umwandlung von „Minijobs“ in bedarfsdeckende sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Die bewerberorientierte Integrationsarbeit im Arbeitgeberservice in Kooperation mit dem Arbeitgeberservice SGBIII wird auch in den kommenden Jahren verstetigt.

Die durch Kompetenzbündelung und Spezialisierung im Bereich Markt & Integration Ü25 implementierte Intensivvermittlung wird weitergeführt. Der Intensivvermittler betreut mit einer Regelkontaktdichte von 14 Arbeitstagen vorwiegend marktnahe Kunden und Kunden mit Integrationspotential. Der Betreuungsschlüssel beträgt 1:50. Zusätzlich führt der Intensivvermittler das Absolventenmanagement bei Teilnehmern von Maßnahmen der Förderung der beruflichen Weiterbildung (FbW) durch (Zentrales Absolventenmanagement für FbW-Absolventen).

Das Jobcenter Pirmasens führt das interne Betreuungscoaching zur nachhaltigen und existenzsichernden Integration von Kunden mit erschwerten Arbeitsmarktchancen weiter fort. Das Betreuungscoaching bietet den Kunden eine zielgerichtete Betreuung vor, während und nach der Arbeitsaufnahme. Beispielsweise beinhaltet das Betreuungscoaching die gezielte Vorbereitung auf den potentiellen Arbeitsplatz und die persönliche Begleitung beim / zum Vorstellungsgespräch. Der Betreuungscoach betreut im Bedarfsfall auch Arbeitnehmer und Arbeitgeber am Arbeitsplatz, so dass der Fortbestand des Arbeitsverhältnisses erreicht wird.

(11)

Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2018 - 2020 Seite 11

4.2 Übergänge von Schule und Beruf verbessern

Um potentielle Schulabgänger frühzeitig identifizieren zu können, wurde das Einladungskonzept im Bereich der Jugendlichen Vermittlung und Beratung optimiert. Schüler, die im Folgemonat das 15. Lebensjahr erreichen, werden einem Bewerberbetreuer zugeordnet. Unabhängig von der verbleibenden Schulzeit wird jeder 15-jährige Schüler unmittelbar nach Zuordnung zu einem persönlichen Gespräch eingeladen. Die Einladung wird jeweils über den gesetzlichen Vertreter zugestellt. Mit der Einladung wird der Schüler aufgefordert, das letzte Zeugnis (Halbjahres- oder Jahreszeugnis) vorzulegen. Der Bewerberbetreuer überwacht den Schulverlauf und lädt die Jugendlichen rechtzeitig und bedarfsgerecht zu sich ein. Durch dieses optimierte Einladungskonzept wird eine strukturierte und frühzeitige Aktivierung von Schulabgängern sichergestellt. Zusätzlich können leistungsschwache Schüler frühzeitig aktiv unterstützt und potentielle Schulverweigerer erkannt werden.

Die gut funktionierende Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit in dem Projekt

„Lebensbegleitende Berufsberatung“ (LBB) wird weiterhin ausgebaut. Durch die LBB soll unter anderem im Beratungsort Schule die frühzeitige Orientierung und der Ausbau des Angebotes für die Sekundarstufe II und berufliche Schulen, u. a. durch Studien- und Berufsorientierung im Gymnasium ab der 9. Klasse sichergestellt werden. Es erfolgt grundsätzlich ein Erst- und Folgegespräch. Ansatzpunkt im Jobcenter Pirmasens ist die frühzeitige Aktivierung von Jugendlichen, die bisher die Angebote der Berufsberatung nicht wahrnehmen. Auch die enge Zusammenarbeit mit der LBB und dem Jugendamt im Themenfeld Jugend und Beruf auf Basis der bestehenden Kooperationsvereinbarung wird in den nächsten Jahren weiter intensiviert.

Durch den Ausbau der Einstiegsqualifizierungen (EQ) sollen die Chancen auf eine Ausbildungsstelle für Jugendliche verbessert werden. Die Einstiegsqualifizierungen bieten für Jugendliche, nach der erfüllten Schulpflicht, die keine Ausbildungsstelle gefunden haben, die Möglichkeit eines betrieblichen Praktikums (Dauer zwischen 6 und 12 Monaten). Ziel der Einstiegsqualifizierungen sind unter anderem die Übernahme in Ausbildung im Praktikumsbetrieb und der Erwerb von Grundkenntnissen.

4.3 Qualifizierung und Ausbildung vorantreiben

Es ist Aufgabe des Jobcenters Pirmasens Kundenpotentiale zu erkennen und die Qualifizierung und Ausbildung von Kunden ohne Berufsabschluss voranzutreiben. Ziel ist die dauerhafte Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt. Es ist erklärter Wille des Jobcenters Pirmasens auch in 2018 den relativen Anteil des Finanzvolumens für die Förderung der beruflichen Weiterbildung an den gesamten Eingliederungsmitteln für das Neugeschäft im Vergleich zu 2017 konstant zu halten oder auszubauen. Die Eintritte in Weiterbildung und die Eintritte in abschlussorientierte Förderangebote sollen im Vergleich zu 2017 gesteigert werden.

Die Bildungszielplanung des Jobcenters Pirmasens ist mit benachbarten Jobcentern und der Agentur für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens abgestimmt und auf die Nachfrage am Arbeitsmarkt, das vorhandene Bewerberpotential und den regionalen Bildungsmarkt ausgerichtet.

Der Schwerpunkt der Bildungszielplanung liegt des Weiteren auf der zertifizierten Weiterbildung:

- Im Pflegebereich (Pflegeassistenz, Wohngruppenassistenz) - In der Lagerqualifizierung mit integriertem Staplerschein - In der Qualifizierung im Sicherheitsgewerbe

- In der Qualifizierung im Verkauf

- In der Qualifizierung Servicekraft Hotel und Gaststätte - In der mobilen Haushaltshilfe

Die komplette Bildungszielplanung sowie die Maßnahmeplanung sind diesem Arbeitsmarktprogramm als Anlage beigefügt.

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Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2018 - 2020 Seite 12 Für die Gewinnung von Fachkräften ist auch in 2018 die Fortführung des Spätstarter-Projektes

„HerAUs“ (Heranführung an Ausbildung und Umschulung mit sozialpädagogischer Begleitung) geplant. Im Förderansatz HerAUs ist beabsichtigt, durch die Anwendung der Kompetenzdiagnostik Potentiale bei Erwachsenen ohne verwertbare Ausbildung im Alter zwischen 25 und 45 Jahren zu entdecken und diesen im Rahmen einer eigens für diesen Personenkreis konzipierten Fördermaßnahme (Förderung der beruflichen Weiterbildung) einen Ausbildungs- oder Umschulungsplatz zu vermitteln und die Ausbildung / Umschulung bei Bedarf durch ausbildungsbegleitende Hilfen im Sinne einer Lernprozessbegleitung zu unterstützen.

Zum Erwerb von Grundkompetenzen wird auch 2018 das Förderangebot „AufTAKT“ als Beginn einer Prozesskette zur Heranführung an Ausbildung, Umschulung, abschlussorientierte (Teil)- Qualifizierung oder Einstiegsqualifizierung fortgeführt.

Wo erforderlich holen Jugendliche den nicht vorhandenen Hauptschulabschluss im Rahmen von berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen nach. Ferner ist das Aktivierungszentrum „JUMP“

für Jugendliche eingerichtet.

4.4 Langzeitleistungsbezieher (LZB) und Langzeitarbeitslose (LZA) an den Arbeitsmarkt heranführen, Integrationschancen erhöhen und Langzeitarbeitslosigkeit / Langzeitleistungsbezug reduzieren.

2018 führt das Jobcenter Pirmasens das Bundesprogramm Aktivierung, Beratung und Chancen (ABC-Netzwerk) für Langzeitarbeitslose fort. Die interne Betreuung der Kunden im Jobcenter Pirmasens erfolgt durch zwei spezialisierte Integrationsfachkräfte. Der tatsächliche Betreuungsschlüssel soll die Größenordnung von 1:100 nicht überschreiten.

Unterstützend zur internen Integrationsarbeit werden Kunden dem Integrationszentrum „LIKE“

(Leistungsstarke Integrationskonzepte entwickeln) zugewiesen. Hierbei handelt es sich um ein externes Integrationsprojekt für Langzeitarbeitslose, in dem Kunden projektorientiert stufenweise an den Arbeitsmarkt herangeführt und unter Berücksichtigung der Themen Gesundheit sowie Aufbau sozialer und beruflicher Kompetenzen integriert werden.

Die familienbezogene Betreuung von Langzeitarbeitslosen und Langzeitleistungsbeziehern im Projekt Westpfalzinitiative (WIN) wird fortgeführt. Im Projekt WIN werden ausgewählte Familien (Bedarfsgemeinschaften mit Jugendlichen) im Langzeitleistungsbezug mit verfestigter Problemlage in verschiedenen Bereichen betreut, die mit zusätzlicher Unterstützung Teilhabe und Integration am Arbeitsmarkt finden können. Durch die ganzheitliche Betreuung soll die Ausgangssituation aller Mitglieder verbessert und damit die Integrationsfähigkeit jedes Einzelnen erhöht werden.

In der Regelorganisation betreuen 3 Mitarbeiter insgesamt 150 Kunden im beschäftigungsorientierten Fallmanagement. Sie arbeiten eng mit Netzwerkpartnern zusammen und versuchen, die umfeld- oder personenbezogenen Hemmnisse zu beseitigen, die einer Arbeitsaufnahme oder Annäherung an eine Tätigkeit auf dem 1. Arbeitsmarkt im Wege stehen.

Alle Integrationsfachkräfte stellen sicher, dass im Bedarfsfall die kommunalen Eingliederungsleistungen (z.B. Schuldnerberatung, Suchtberatung etc.) in Anspruch genommen werden. Darüber hinaus erfolgt weiterhin eine zielgerichtete Zusammenarbeit mit allen relevanten Netzwerkpartnern.

Durch konzentrierte Integrationsbemühungen mit erhöhter Kontaktdichte und übergreifenden Abstimmungen zwischen Vermittlungsteams und Arbeitgeberservice sollen im Projekt 18/15, im Jahresverlauf 2018 bis zu 15 ausgewählte marktferne Kunden in Arbeit integriert werden.

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Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2018 - 2020 Seite 13 Langzeitleistungsbezieher und Langzeitarbeitslose können bei einer Arbeitsaufnahme pauschaliertes Einstiegsgeld (ESG) erhalten.

Für Langzeitleistungsbezieher bietet das Jobcenter Pirmasens die Teilnahme an einer Sozialpädagogischen Einzelberatung oder an einem Aktivcenter zur Aktivierung und zum Abbau von Vermittlungshemmnissen an.

Für Personen mit multiplen Vermittlungshemmnissen stehen darüber hinaus spezielle Fördermaßnahmen wie Arbeitsgelegenheiten für fachpraktische Tätigkeiten in einem geschützten Rahmen zur Verfügung.

4.5 Soziale Teilhabe sicherstellen

Menschen mit Behinderung und Rehabilitanden werden unabhängig von ihrem Alter im Jobcenter Pirmasens durch eine spezialisierte Organisationseinheit betreut, die eng mit der Reha-Beratung der Agentur für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens zusammenarbeitet. Im Arbeitgeberservice ist ein zentraler Ansprechpartner für Arbeitgeber zum Thema Einstellung von Personen mit Behinderung installiert.

Das Jobcenter bietet seinen Kunden die Teilnahme an einem Einzelfallcoaching für

„Gesundheitlich Beeinträchtigte“ zur Identifizierung gesundheitlicher und behinderungsgerechter Eingliederungshemmnisse und zur möglichst frühzeitigen Einleitung von Rehabilitationsverfahren an.

Menschen mit Behinderung können bei einer Arbeitsaufnahme mit der Gewährung eines pauschalierten Einstiegsgeldes (ESG) unterstützt werden.

Das in Kooperation mit dem Jobcenter Pirmasens und der Agentur für Arbeit Kaiserslautern- Pirmasens durchgeführte Bundesprogramm „Inklusionsinitiative Westpfalz“ (IWP) bietet ein zusätzliches Beratungs- und Vermittlungsangebot für schwerbehinderte Menschen in Pirmasens.

Das Jobcenter nutzt das Angebot zur Aktivierung und Verbesserung der Integrationschancen für seine Kunden mit Behinderung und wird weiterhin am Programm teilnehmen.

Im Rahmen des Bundesprogramms Soziale Teilhabe konnten Anfang 2017 26 geförderte Arbeitsplätze bei Stadtverwaltung Pirmasens eingerichtet und mit Kunden des Jobcenters Pirmasens besetzt werden (Förderzeitraum ab 01.01.2017 für 24 Monate). Vor der Einbeziehung in das Bundesprogramm wurde mit den vorgesehenen Personen ein ressourcenorientiertes Profiling durchgeführt und konkrete begleitende Schritte zur Verbesserung der langfristigen Integrationsperspektive vereinbart. Dieses bildet den Referenzrahmen für alle weiteren Integrationsschritte während der Teilnahme am Bundesprogramm.

4.6 Geflüchtete Menschen in Ausbildung und Arbeit integrieren

Der Vermittlungs- und Beratungsprozess wurde im Bereich Asyl und Flucht durch Spezialisierung und Kompetenzbündelung optimiert. Aktuell betreuen 3 Integrationsfachkräfte 718 Personen mit Migrations- und Fluchthintergrund.

Das abgestimmte Übergabemanagement zwischen dem Jobcenter Pirmasens und dem Sozialamt beim Zuständigkeitswechsel von Asylantragstellern wird verstetigt.

Zur Beratung und Unterstützung bei der Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen führt das Netzwerk Integration durch Qualifizierung (Netzwerk IQ) vor Ort im Jobcenter Pirmasens weiterhin kostenlose Anerkennungsberatungen für Migranten durch.

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Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2018 - 2020 Seite 14 Für die niederschwellige Heranführung an den Arbeitsmarkt und als Sofortangebot nach Zugang stehen Fördermaßnahmen für Flüchtlinge wie spezielle Arbeitsgelegenheiten für fachpraktische Tätigkeiten in einem geschützten Rahmen zur Verfügung.

Das Jobcenter Pirmasens arbeitet auch künftig mit dem Bundesamt für Migration und Integrationskursträgern bei der Kundenzusteuerung und Einrichtung von Integrationskursen eng zusammen. Aufgrund der hohen Zuwächse im Bereich Asyl und Flucht besteht ein dringender Bedarf an zusätzlichen Integrationskursen. Die längeren Wartezeiten bis zum Besuch eines Integrationskurses stellen mittelfristig ein Risiko für die Integrationsarbeit, verbunden mit der Gefahr eines Anstieges der Arbeitslosigkeit und der Zahl der Langzeitleistungsbezieher dar.

Das Jobcenter Pirmasens bietet nahtlose Förderketten zur Sicherstellung der sprachlichen und arbeitsmarktlichen Integration Schutzsuchender.

Durch ein frühzeitiges Absolventenmanagement soll im Anschluss an die Integrationskursteilnahme eine zeitnahe Integration in den 1. Arbeitsmarkt erreicht bzw. ein zeitnahes Förderangebot unterbreitet werden.

Flüchtlinge, die im Anschluss an den Integrationskurs nicht unmittelbar in Ausbildung oder Arbeit vermittelt werden können, haben die Möglichkeit zur Teilnahme an der Fördermaßnahme

„KomBer“ (Kombination berufsbezogene Sprachförderung). Durch die Verzahnung von berufsbezogener Sprachförderung und Maßnahmen der Arbeitsförderung erhalten Teilnehmer ein Sprachzertifikat und werden an den Arbeitsmarkt herangeführt bzw. durch die berufsfachliche Vermittlung von Kenntnissen in Beschäftigung, Ausbildung oder abschlussorientierte Weiterbildung integriert.

Jugendliche Flüchtlinge werden in der Fördermaßnahme „Fit für den Job für Jugendliche Flüchtlinge“ an den Arbeitsmarkt herangeführt und in Ausbildung und Arbeit integriert.

Das Jobcenter bietet für seine Kunden mit Migrationshintergrund die Teilnahme an der modularen Fördermaßnahme „Praxiswerkstatt“ zur Feststellung von Kenntnissen, Fertigkeiten, Stärken und Begabungen im Hinblick auf die Verwertbarkeit für die Entwicklung beruflicher Perspektiven und zur Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt an.

Zur Unterstützung der Aufnahme einer Ausbildung oder Beschäftigung können arbeitsmarktnahe Flüchtlinge mit guten Deutschkenntnissen an einem beschäftigungsorientierten Individualcoaching (FlinC) teilnehmen.

Menschen mit Migrationshintergrund können bei einer Arbeitsaufnahme mit Gewährung eines pauschalierten Einstiegsgeldes (ESG) unterstützt werden.

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