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Das KIT - Medien - Presseinformationen - Archiv Presseinformationen - Wie der Klimawandel die Windkraft beeinflusst

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Academic year: 2022

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Monika Landgraf Pressesprecherin,

Leiterin Gesamtkommunikation Kaiserstraße 12

76131 Karlsruhe

Phone: +49 721 608-21105 Email: presse@kit.edu

KIT – Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft

www.kit.edu

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KIT-Zentrum Klima und Umwelt:

Für eine lebenswerte Umwelt

Änderungen der mittleren jährlichen Windstromproduktion (Eout, in Prozent) in Europa 2071 bis 2100 im Vergleich zu 1971 bis 2000. (Abb. aus Moemken et al. (2018), bear- beitet von J. Mömken, KIT)

Der Klimawandel stellt die Windkraft in Europa vor große Her- ausforderungen. Dies haben Forscherinnen und Forscher am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) anhand räumlich und zeitlich hochaufgelöster Klimamodelle festgestellt. Demnach wird sich die mittlere Windstromerzeugung für den gesamten eu- ropäischen Kontinent bis Ende des 21. Jahrhunderts nur gering- fügig ändern. Dafür sind im Allgemeinen größere jahreszeitliche Schwankungen sowie eine Häufung von Schwachwindphasen zu erwarten. Die Forscher präsentieren ihre Studie im Journal of Geophysical Research: Atmospheres. (DOI:

10.1029/2018JD028473)

Strom aus erneuerbaren Energien trägt schon heute wesentlich zur Energieversorgung in Europa bei; in Deutschland soll der Anteil rege- nerativer Quellen mit der Energiewende weiter steigen. Wind hat sich als vielversprechende erneuerbare Energie erwiesen. Allerdings wird

Wie der Klimawandel die Windkraft beeinflusst

Studie anhand hochaufgelöster Modelle prognostiziert große regionale Unterschiede und starke saisonale Schwankungen in Europa

Weiterer Kontakt:

Tu-Mai Pham-Huu

Redakterin/Pressereferentin Tel.: +49 721 608-48122 tu-mai.pham-huu@kit.edu

Presseinformation

Nr. 083 | or | 12.07.2018

Weitere Materialien:

Publikation in Journal of Geophysical Research: Atmospheres (Abstract):

https://agupubs.online-

library.wiley.com/doi/abs/10.1029/201 8JD028473

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Presseinformation Nr. 083 | or | 12.07.2018

die Windstromproduktion stark von den vorherrschenden Wetter- und Klimabedingungen beeinflusst und unterliegt damit sowohl kurzzeiti- gen Schwankungen als auch dem Klimawandel. Wie sich die Wind- geschwindigkeiten und damit das Potenzial der Windkraft in Europa bis Ende dieses Jahrhunderts entwickeln werden, haben Wissen- schaftlerinnen und Wissenschaftler der Arbeitsgruppe „Regionales Klima und Wettergefahren“ am Institut für Meteorologie und Klimafor- schung – Department Troposphärenforschung (IMK-TRO) des KIT gemeinsam mit Forscherinnen und Forschern der Universität zu Köln nun anhand regionaler Klimaprojektionen untersucht. Sie präsentie- ren die Ergebnisse im Journal of Geophysical Research: Atmosphe- res.

Für ihre Studie nutzten die Forscher ein räumlich und zeitlich hoch- aufgelöstes Modellensemble, das auf Simulationen des europäischen Klimamodellierungsprojekts EURO-CORDEX (Coordinated Regional Climate Downscaling Experiment – European Domain) basiert. Bei CORDEX handelt es sich um den regionalen Beitrag zum IPCC (In- tergovernmental Panel on Climate Change). Die räumliche Auflösung beträgt zwölf Kilometer, die zeitliche Auflösung drei Stunden, was eine genauere Quantifizierung der Windstromproduktion auf der regi- onalen Skala ermöglicht. Für die Berechnungen wird eine typische Windkraftanlage mit einer Nabenhöhe von 100 Metern angenommen.

Die Auswertung zeigt, dass zum Ende des 21. Jahrhunderts für den gesamten europäischen Kontinent nur geringfügige Änderungen bei der mittleren Windstromerzeugung zu erwarten sind. Diese Änderun- gen liegen im Bereich von plus/minus fünf Prozent. „Für einzelne Län- der ist allerdings mit deutlich größeren Änderungen im Bereich bis plus/minus 20 Prozent zu rechnen“, berichtet der Leiter der Arbeits- gruppe „Regionales Klima und Wettergefahren“ am IMK-TRO des KIT, Professor Joaquim G. Pinto. „Zudem können die Änderungen starken saisonalen Schwankungen unterliegen.“

Wie die Studie ergeben hat, ist für große Teile von Nord-, Mittel- und Osteuropa mit einer erhöhten Variabilität der Windstromerzeugung auf unterschiedlichen Zeitskalen zu rechnen – sowohl zwischen ein- zelnen Tagen als auch einzelnen Jahren. Zu erwarten ist, dass Wind- geschwindigkeiten, die für die Stromproduktion optimal sind, über den Meeren etwas seltener auftreten. Zugleich sind häufigere Schwach- windphasen mit Windgeschwindigkeiten unter drei Metern pro Se- kunde über dem europäischen Kontinent zu erwarten. Dies ist inso- weit problematisch, als dadurch die Volatilität der Windstromproduk- tion weiter erhöht wird.

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Den Projektionen nach wirkt sich der Klimawandel in verschiedenen Gebieten unterschiedlich auf die Windkraft aus.„Im Baltikum und in der Ägäis könnte die Windstromerzeugung künftig von den Klimaän- derungen profitieren“, erklärt Julia Mömken, Forscherin in der Arbeits- gruppe „Regionales Klima und Wettergefahren“ am IMK-TRO. „Für Deutschland, Frankreich und die Iberische Halbinsel dagegen sind eher nachteilige Auswirkungen zu befürchten.“ Alles in allem sehen die Forscher in den projizierten Änderungen große Herausforderun- gen für die Windenergienutzung in Europa. Geeignete Gegenmaß- nahmen, wie der dezentrale Ausbau der Windenergie und der Ausbau des europäischen Stromverteilnetzes, könnten den Einfluss des Kli- mawandels auf die Windkraft aber abschwächen.

Originalpublikation:

Julia Moemken, Mark Reyers, Hendrik Feldmann, and Joaquim G.

Pinto: Future Changes of Wind Speed and Wind Energy Potentials in EURO-CORDEX Ensemble Simulations. Journal of Geophysical Re- search: Atmospheres. 2018. DOI: 10.1029/2018JD028473.

https://agupubs.online-

library.wiley.com/doi/abs/10.1029/2018JD028473 (Abstract).

Details zum KIT-Zentrum Klima und Umwelt: http://www.klima- umwelt.kit.edu

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“

schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Um- welt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebli- che Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 300 Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusam- men. Seine 25 500 Studierenden bereitet das KIT durch ein for- schungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungs- volle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Le- bensgrundlagen.

Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter:

www.sek.kit.edu/presse.php

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Das Foto steht in der höchsten uns vorliegenden Qualität auf www.kit.edu zum Download bereit und kann angefordert werden un- ter: presse@kit.edu oder +49 721 608-21105. Die Verwendung des Bildes ist ausschließlich in dem oben genannten Zusammenhang ge- stattet.

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