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Das KIT - Medien - Presseinformationen - Archiv Presseinformationen - Die Beschleunigertechnologie von morgen entwickeln

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Monika Landgraf Pressesprecherin,

Leiterin Gesamtkommunikation Kaiserstraße 12

76131 Karlsruhe

Tel.: +49 721 608-21105 E-Mail: presse@kit.edu

KIT – Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft

www.kit.edu

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Elektro-optischer Kristall für das Erfassen der extrem kurzen Elektronenimpulse in mo- dernen Teilchenbeschleunigern. (Foto: Nicole Hiller, KIT)

Teilchenbeschleuniger sind Schlüsselinstrumente der Spitzen- forschung in Biologie, Medizin, Materialwissenschaft und Che- mie und sie ermöglichen tiefe Einblicke in den Aufbau der Mate- rie. An der Accelerator Technology Platform (ATP) des Karlsru- her Instituts für Technologie (KIT) arbeiten Wissenschaftlerin- nen und Wissenschaftler multidisziplinär an der Weiterentwick- lung der Beschleunigertechnologie. Sieben ihrer Projekte wur- den – im Wettbewerb aller deutschen Universitäten – ausgewählt und erhalten rund drei Millionen Euro Förderung aus dem Rah- menprogramm „Erforschung von Universum und Materie – ErUM“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

„Am KIT entwickeln wir mit Teams von Expertinnen und Experten aus verschiedenen Disziplinen gemeinsam innovative Technologien für die Teilchenbeschleuniger von morgen, von Strahlendiagnosesyste- men für höchste Datenraten bis hin zu speziellen Magneten aus Hochtemperatursupraleitern“, sagt der Vizepräsident des KIT für For- schung, Professor Oliver Kraft. „Die Förderung dieser Arbeiten ist ein

Die Beschleunigertechnologie von morgen entwickeln

BMBF fördert Beschleunigerforschung am KIT mit rund drei Millionen Euro innerhalb des Pro- gramms "Erforschung von Universum und Materie – ErUM”

Weiterer Pressekontakt:

Kosta Schinarakis

Redakteur/Pressereferent Tel.: +49 721 608-21165 E-Mail: schinarakis@kit.edu

Presseinformation

Nr. 108 | afr | 21.08.2019

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Presseinformation Nr. 108 | afr | 21.08.2019

wirklich großartiger Erfolg für unsere Forschenden.“ Rund 200 Exper- tinnen und Experten der Physik, Elektrotechnik, Informatik und des Chemieingenieurwesens arbeiten im Forschungsverbund ATP am KIT zusammen.

„Es macht die Einzigartigkeit des KIT aus, dass hier Fachleute so vie- ler Disziplinen in enger Zusammenarbeit Komponenten für Beschleu- niger entwickeln“, sagt Professorin Anke-Susanne Müller, Leiterin des Instituts für Beschleunigerphysik und Technologie des KIT. Die Forscherinnen und Forscher arbeiten unter anderem an supraleiten- den Magneten, welche die Teilchen im Beschleuniger führen und fo- kussieren, darunter auch an Spezialmagneten mit alternierender Magnetfeldrichtung – Undulatoren –, die in Beschleunigern sehr eng gebündeltes, sogenanntes brillantes Licht erzeugen. „Wir sind Instru- mentenentwickler für die Spitzenforschung. Durch das Verständnis grundlegender Prozesse schaffen wir neue Betriebsarten und inno- vative Kombinationsmöglichkeiten in der Beschleunigertechnologie, damit Forscherinnen und Forscher unterschiedlichster Gebiete neue Erkenntnisse gewinnen“, so Müller.

Für diese Herausforderung stehen am KIT modernste Infrastrukturen und Testanlagen zur Verfügung. Dazu zählen die Beschleuniger KARA (Karlsruhe Research Accelerator) und FLUTE (Ferninfrarot Li- nac- und Test-Experiment), mit denen unter anderem Messmethoden für Terahertz-Strahlung erarbeitet werden, die von den Material- und Lebenswissenschaften genutzt werden können. So wird zum Beispiel ein von den Forschern des KIT entwickeltes System mit elektro-opti- schem Kristall zum Detektieren der extrem kurzen Elektronenpulse in modernen Teilchenbeschleunigern eingesetzt. Ultrakurze Elektro- nenpakete mit Pulsdauern im Bereich von Femtosekunden – Billiards- tel Bruchteilen einer Sekunde –, die sich mit Lichtgeschwindigkeit be- wegen, lassen sich so erkennen und kontrollieren.

Technologie für Forschung

„Wir arbeiten an Technologien, die Unsichtbares sichtbar machen und es ermöglichen, darauf einzuwirken“, erklärt die Physikerin Mül- ler. Sie betont: „Beschleunigertechnologie ist gesellschaftlich rele- vant.“ So ermöglicht Synchrotronstrahlung zerstörungsfreie Untersu- chungen von biologischen Strukturen und Werkstoffen, Teilchen- strahlen kommen in der Tumortherapie zum Einsatz. Weitere Anwen- dungen sind die Röntgen-Tiefenlithografie für die Fertigung von Mik- rostrukturen, die Materialveredelung in der Schmuck- und Fahrzeug- industrie sowie die Sterilisation von Lebensmitteln oder Medizinpro- dukten.

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Geforscht wird am KIT auch an supraleitende Materialien für neue Kabeltechnologien der künftigen Superbeschleuniger. Diese Materia- lien sind auch Basis für supraleitende Erdkabel, die zu einer Schlüs- selkomponente für die Stromversorgung werden können, zum Bei- spiel, um Strom von Windparks in Norddeutschland effizient Richtung Süden zu leiten. Auf dem Gebiet der Erforschung der Materie an Großgeräten arbeiten die Karlsruher Wissenschaftlerinnen und Wis- senschaftler unter anderem an neuartigen Technologien für Plas- mabeschleuniger, die kompakter und energieeffizienter sein werden als derzeitige Beschleuniger.

An 13 internationalen Beschleunigerprojekten ist das KIT durch seine Arbeiten beteiligt. Auf dem Gebiet der Physik der kleinsten Teilchen forscht das KIT zu höchsten Strahlintensitäten sowie zur Betriebssi- cherheit in Ringbeschleunigern beispielsweise für die nächste Aus- baustufe des weltweit größten Beschleunigers LHC am CERN in Genf. Auch neue Technologien für hochspezialisierte Magnete als Lichtquellen für die international leistungsfähigsten Beschleuniger wie den European XFEL in Hamburg werden in Karlsruhe erforscht.

Und für die BESSY VSR Synchrotronstrahlenquelle in Berlin erproben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des KIT, wie Künstliche Intelligenz dazu beitragen kann, dass Beschleuniger ihre Parameter selbsttätig einstellen und anpassen.

Anke-Susanne Müller ist davon überzeugt, dass die Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung den Forschungs- standort Deutschland weiter stärkt. „In kaum einem Land gibt es eine so hohe Beschleunigerdichte in Forschungsinstitutionen und eine so gute Vernetzung wie in Deutschland“, sagt sie. „Das KIT leistet hier wichtige Beiträge.“

Weitere Informationen: http://www.ibpt.kit.edu/atp.php

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“

schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaf- ten zusammen. Seine 25 100 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die

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Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaft- lichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen.

Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter:

www.sek.kit.edu/presse.php

Das Foto steht in der höchsten uns vorliegenden Qualität auf www.kit.edu zum Download bereit und kann angefordert werden un- ter: presse@kit.edu oder +49 721 608-21105. Die Verwendung des Bildes ist ausschließlich in dem oben genannten Zusammenhang ge- stattet.

Mit seinem Jubiläumslogo erinnert das KIT in diesem Jahr an seine Meilensteine und die lange Tradition in Forschung, Lehre und Inno- vation. Am 1. Oktober 2009 ist das KIT aus der Fusion seiner zwei Vorgängereinrichtungen hervorgegangen: 1825 wurde die Polytech- nische Schule, die spätere Universität Karlsruhe (TH), gegründet, 1956 die Kernreaktor Bau- und Betriebsgesellschaft mbH, die spätere Forschungszentrum Karlsruhe GmbH.

Referenzen

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