• Keine Ergebnisse gefunden

DIE DEUTSCHEN DIALEKTE

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "DIE DEUTSCHEN DIALEKTE"

Copied!
54
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

PÄDAGOGISCHE FAKULTÄT Lehrstuhl für deutsche Sprache

DIE DEUTSCHEN DIALEKTE

Bachelorarbeit Bc. Lucie Zatloukalová

Olmütz 2015 Betreuer: Mgr. Pavel Hofírek

(2)

Ich erkläre hiermit, dass ich meine Bachelorarbeit selbständig verfasst habe und nur die im Literaturverzeichnis angegebenen Quellen benutzt habe.

In Olmütz, den 8.April 2015

(3)

Ich bedanke mich herzlich bei Mgr. Pavel Hofírek, der meine Arbeit und somit auch mich betreut hat. Ich möchte ihm für seine Geduld und wertvolle Ratschläge herzlich danken.

Mein Bachelorstudium könnte nicht ohne ihn abgeschlossen werden. Daneben gilt mein Dank auch den Befragten aus meiner Forschung, Mgr. Naděžda Gardiánová, Mgr. Ondra Kalvach, Bc. Hana Vojtíšková, Bc. Klára Mičunková, Petr Zatloukal, Bc. Pavla Dvořáková und Mag. Veronika Binarová.

(4)

I THEORETISCHER TEIL ... 5

1 GESCHICHTE DER DEUTSCHEN SPRACHE ... 6

1.1 PERIODEN DER DEUTSCHEN SPRACHGESCHICHTE ... 6

1.2 LAUTWANDEL ... 8

2 EINFÜHRUNG IN DIE DIALEKTOLOGIE ... 11

2.1 SPRACHGESCHICHTE DER DIALEKTE ... 13

2.2 GLIEDERUNG DER DEUTSCHEN MUNDARTEN ... 14

2.2.1 Niederdeutsch ... 14

2.2.1.1 Ostniederdeutsch ... 15

2.2.1.2 Westniederdeutsch ... 15

2.2.2 Mitteldeutsch ... 16

2.2.2.1 Ostmitteldeutsch ... 17

2.2.2.2 Westmitteldeutsch ... 18

2.2.3 Oberdeutsch ... 18

2.2.3.1 Alemannisch ... 18

2.2.3.2 Bayrisch ... 21

2.2.3.3 Oberfränkisch ... 23

3 PROBLEME DER DEUTSCHEN DIALEKTOLOGIE ... 25

II PRAKTISCHER TEIL... 28

4 FORSCHUNG ... 29

4.1 DAS FORSCHUNGSPROBLEM ... 29

4.2 DAS FORSCHUNGSZIEL ... 29

4.3 DIE FORSCHUNGSART ... 29

4.4 DIE METHODOLOGIE DER FORSCHUNG ... 29

4.5 DIE FORSCHUNGSPROBE ... 31

5 FORSCHUNGSERGEBNISSE ... 32

6 DISKUSSION ... 41

ZUSAMMENFASSUNG ... 43

LITERATURVERZEICHNIS ... 45

ABKÜRZUNGEN ... 47

BILDER ... 48

TABELLENLISTE ... 49

GRAPHS ... 50

(5)

EINLEITUNG

In der Schule benutzt man nur das Hochdeutsch. Die Lehrer beschäftigen sich nur mit der Grammatik, Lexikologie, Phonetik und Morphologie des Hochdeutschen.

Da entsteht das Problem mit Verständnis. Dieses Problem haben nicht nur die Ausländer aus den anderen Staaten, sondern auch jeder Muttersprecher kann ein Problem mit deutschen Dialekten haben.

Die Bachelorarbeit ist in zwei Teile gegliedert. Sie besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. In dem theoretischen Teil beschäftigen wir uns mit der Geschichte und der Entstehung der deutschen Sprache. Man unterscheidet die deutsche Sprache auf einigen Entwicklungsstufen nach Zeiträumen. Den ersten Zeitraum nennt man Indogermanisch, dann gibt es Urgermanisch, Althochdeutsch, Mittelhochdeutsch und Frühhochdeutsch. Die Entwicklung der deutschen Sprache ist eng mit der Lautlehre verbunden. Deshalb befassen wir uns in dem folgenden ganzen Kapitel nur mit dem Lautwandel.

Danach konzentrieren wir uns auf die Dialektologie, der sich die ganze Bachelorarbeit widmet. In diesem Teil beschreiben wir ausführlich die verschiedenen Mundarten.

Das Kapitel Gliederung der deutschen Mundarten ist am detailliertesten. Die Dialekte gliedert man in drei Hauptgruppen nach der geographischen Lage: Niederdeutsch, Mitteldeutsch und Oberdeutsch. Diese Gruppen teilen wir in die kleineren Kategorien.

Man definiert diese Kategorien, stellt die geographische Lage fest und beschreibt die typischen Merkmale, durch die sich ein Dialekt von anderen Mundarten unterscheidet.

Letztes Kapitel löst die Probleme, die sich mit der Benutzung der Dialekte in der Gegenwart beschäftigt. Hauptsächlich geht es um das Verständnis der Mundarten in verschiedenen Bundesländern, den Gebrauch der Dialekte in den Schulen und im Alltag.

In dem praktischen Teil befassen wir uns mit der quantitativen Forschung. Wir haben den Fragebogen ausgewählt. Die Forschung prüft vor allem die jungen Leute im Alter von 15 bis 30 Jahren. Die Befragten sollten in den Bundesländern Hamburg oder Bayern leben. Durch eine Forschung analysieren wir, ob die jungen Leute mit dem Dialekt sprechen, wie lange sie im ausgewählten Bundesland wohnen, und ob ihre Dialektbenutzung die Eltern oder Großeltern beeinflussen. Wir möchten auch forschen, ob sich die Befragten aus beiden Gebieten untereinander verstehen. Die Ergebnisse

(6)

der ganzen Forschung werden durch Graphen dargestellt und dann einzelweise beschrieben. Zum Schluss kann man in der Diskussion die Zusammenfassung der ganzen Forschung finden.

(7)

I. THEORETISCHER TEIL

(8)

1 GESCHICHTE DER DEUTSCHEN SPRACHE

Zuerst sollen wir Geschichte der deutschen Sprache erwähnen, weil damit eng die deutsche Dialektologie zusammenhängt und es ist wichtig die Geschichte zu verstehen.

In der Vergangenheit entstanden viele Unterschiede in der Sprache, die den Einfluss auf die Bildung der Dialekte haben.

1.1 Perioden der deutschen Sprachgeschichte

Sprachliche Periodisierungen sind problematisch. Es ist schwierig zu bestimmtem Datum zu kommen. „Folgende Beinteilung orientiert sich an traditionellen, mehr oder weniger Allgemeingut gewordenen Vorschlägen. Sie dient nur als Ordnungs- und Darstellungsgerüst.“ (Schmidt, 2013, S. 3)

Nach Schmidt (2013) gliedern wir die Perioden in die nachfolgenden Sprachstufen.

Indogermanisch

„Indogermanisch“ fasst eine Gruppe ursprünglich zwischen Indien und Europa (Irland, Island) gesprochener Sprachen zusammen, deren lexikalische und grammatische Gemeinsamkeiten durch die vergleichende Sprachwissenschaft als Verwandtschaft gedeutet und auf eine gemeinsame Grundlage zurückgeführt worden sind“

(Schmidt, 2007, S. 23). Es ist die früheste Vorstufe des Deutschen. Wir ordnen Indogermanisch in den Jungsteinzeit und beginnende Bronzezeit. Es war eine hochkomplexe Sprache mit ausgeprägter Lexik und Grammatik. Das Deutsche ist heute verwand über das Indogermanische auf allen Kontinenten mit einer Vielzahl von Sprachen. Die indogermanische Sprachfamilie global gesehen ist die größte, weil etwa 2,5 Milliarden Menschen sprechen jetzt eine Sprache, die aus dieser prähistorischen Grundsprache auskommt. Die Sprachfamilien gliedern sich auf Germanisch, Keltisch (z.B. Irisch, Walisisch), Slawisch (z.B. Russisch, Tschechisch, Altkirchenslawisch), Indoiranisch (z.B. Sanskrit, Iranisch), Italisch (Latein mit Tochtersprachen, z.B. Spanisch, Italienisch, Französisch) und weitere (z.B. Griechisch, Armenisch, Baltisch) (Schmidt, 2013, S.4).

Urgermanisch

Urgermanisch ist noch nicht schriftlich bezeugt. Einzelne germanische Namen, die sehr archaisch sind, befinden sich in römischen Quellen (Schmidt, 2013, S.7).

(9)

„Sprachhistorisch wird für die (ohnehin nur hypothetisch erschließbare) Zeit zwischen dem Entstehen des Germanischen und seiner Aufspaltung in die späteren Stammessprachen oft noch einmal zwischen einer ur-und einer gemeingermanischen Periode unterschieden-allerdings mit so großen Abweichungen, dass hier auf diese Differenzierung verzichtet und nur vom Geranischen. gesprochen werden soll“ (Schmidt, 2007, S. 40).

Althochdeutsch

Nach Schmidt (2013, S. 11) „ist das Althochdeutsch die älteste schriftlich bezeugte Vorstufe des heutigen Deutschen. Es ist noch keine einheitliche Schriftsprache wie das gegenwärtige Neuhochdeutsche, sondern Althochdeutsch ist ein Sammelbegriff für alle Dialekte, die die zweite Lautverschiebung ganz oder teilweise durchgeführt haben.“

Die Anfänge sind ins 6. oder 7. Jh. zu datieren. Die erste Entwicklungsphase des Deutschen ist das Althochdeutsch. In einem langwierigen Umbildungsprozess, besonders auf weser-rhein-germanischer und elbgermanischer Grundlage, hat sich das Deutsche aus den Sprachen der germanischen Großstämme, vor allem der Alemannen, der Baier und der Franken herausgebildet. Es ist allmählich durch sprachlichen Ausgleich zu einer Einheit zusammengewachsen. Der politische Zusammenschluss der germanischen Großstämme der Alemannen, Bayern, Franken und der Thüringer im fränkischen und dann im deutschen Reich war eine entscheidende Voraussetzung für das Ingangkommen dieses Prozesses. Nachdem im 9.Jh. unter Ludwig dem Deutschen war das karolingische Ostreich entstanden. Die Ausbreitung des Christentums übte großen Einfluss auf die Entwicklung der deutschen Sprache aus (Schmidt, 2007, S.213).

Mittelhochdeutsch

Wir verstehen unter Mittelhochdeutsch das Deutsch in dem Zeitraum von etwa 1050 bis 1350. Die Sprachhistoriker sehen wesentliche sprachliche Veränderungen besonders im Phonemsystem in der Mitte des 11.Jhs. Wir unterscheiden nach traditioneller Auffassung noch das Frühmittelhochdeutsch (1050-1170), das klassische Mittelhochdeutsch (1170-1250) und das Spätmittelhochdeutsch (1250-1350). Für diese Einteilung sprechen literarhistorische, grammatische, stil- und wortgeschichtliche Argumente. Diese Sprache kann als eine ritterliche Kunstsprache bezeichnet werden. Es ist die Sprache Wolframs von Eschenbach, Gottfrieds von Straßburg, des Minnesangs und auch des Dichters des Nibelungenliedes (Schmidt, 2007, S. 275).

(10)

Die Abschwächung unbetonter Vokale ist das wichtigste lautliche Übergangskriterium von dem Althochdeutschen. „Vom 11. bis zum 14.Jh., also innerhalb der mittelhochdeutschen Periode, sind ebenfalls Veränderungen eingetreten. Quellen der frühen mittelhochdeutschen Zeit zeigen in mancher Hinsicht noch die Nähe zum späten Althochdeutschen, während spätmittelhochdeutsche Texte in Einzelheiten bereits auf das Frühneuhochdeutsche vorausweisen können.“ (Schmidt, 2013, S. 29).

Frühneuhochdeutsch

Von der Mitte des 14. bis zur Mitte des 16.Jh.s. war für das Frühneuhochdeutsch die Übergangsphase zwischen dem Mittel- und Neuhochdeutschen.

Das Frühneuhochdeutsche ist auch eine Phase des beginnenden überregionalen Ausgleichs, obwohl in den Quellen sich eine starke dialektale Differenzierung zeigt.

Die deutschsprachigen Gebiete waren ein politisches und kulturelles Zentrum und in diesem Zeitraum entstanden die ersten regionalen Mundarten. „Dialektale Varianten wurden zunächst in den Schreibsprachen eingeebnet. Unter dem Einfluss der sächsisch-wettinischen Schreibvarietät setzten sich beispielsweise um 1500 auch in mittleren und kleineren Schreibstätten des Gebietes die neuen Diphthongschreibungen durch, die aus dem Ostoberdeutschen übernommen worden waren(z.B. haus statt hūs).“

Die Kaiserliche Kanzlei übernahm aus dem Ostmitteldeutschen die Senkungsgraphie <o>

für gesprochen-dialektales u vor Nasalen. Im Süden wurden neue Monophthonggraphien für mhd. ie, uo und üe (z.B. bruder für bruoder) übernommen. Die gesprochenen Dialekte sind jedoch beeinflusst seit diesem Zeitraum (Schmidt, 2013, S. 37). Seit dem ausgehenden Mittelalter entstand eine deutsche Einheits- und Kultursprache. Es war eine Kompromissform, weil eine Ausgleichsprache aus verschiedenen Dialekten stand (Löffler, 1990, S. 7).

1.2 Lautwandel

Nach Pompino-Marschal (2009, S. 261) bedeutet das Wort Lautwandel, dass sich die Form eines Wortes ändert. Die erste Lautverschiebung wurde im Zeitraum zwischen 1200-1000 v.Chr. und 500-300 v.Chr. datiert. „Das heutige Standarddeutsche basiert auf dem neuhochdeutschen Dialekt, einer westgermanischen Sprache der indoeuropäischen Sprachfamilie. Von der Lautentwicklung her ist das Hochdeutsche durch die erste („germanische“) Lautverschiebung von den anderen indogermanischen

(11)

Sprachen abgetrennt und durch die zweite („hochdeutsche“) Lautverschiebung vom Niederdeutschen und den anderen germanischen Sprachen unterschieden“.

Schmidt (2013, S. 115) unterscheidet zwei verschiedene Lautwandel.

Mit dem kombinatorischen Lautwandel und ihrer Ursachenfrage beschäftigt sich die historische Sprachwissenschaft seit längerer Zeit. Die Artikulationsökonomie ist der entscheidende Faktor. Wir können verschiedene Umlaute folgend erklären:

„der Plural ahd. gesti ist um eine Nuance weniger aufwendig zu artikulieren als älteres gasti, den [e] ist dem [i] artikulatorisch näher als dem [a].“ Man spricht von kombinatorischem Lautwandel oder auch konditioniertem oder bedingtem Lautwandel, wenn die Änderung durch das Zusammenwirken von zwei Lauten eintritt.

„Es gibt allerdings auch Fälle, in denen ein Einzellaut scheinbar plötzlich beginnt, sich zu verändern, und das nicht nur in einem bestimmten Wort, sondern in nahezu allen gleichgelagerten Fällen: mhd. hūs wird zu Haus, mūs zu Maus, lūs zu Laus usw. In solchen Fällen hat kein Nachbarlaut auf mhd. ū eingewirkt, aber trotzdem verändert es sich serienmäßig zu nhd. au. Man spricht von spontanem Lautwandel.“

Eine der ältesten Erkenntnisse der Dialektologie ist die Abhängigkeit der sprachlichen Laute von sozialen Merkmalen einer Sprechergruppe oder des Sprechers. Vor allem altersbedingte Unterschiede im Lautstand waren bekannt. Verschiedene lautliche Stufungen zwischen der überörtlichen Geschäftsmundart der Berufstätigen und der Grundmundart der ältesten Bewohner zeigte die Sprache der Generationen an einem Ort. Es waren auch die geographischen Differenzen zwischen Land und Stadt, die man als Differenzen der Sozialstruktur interpretieren kann (Löffler, 1990, S. 95).

Nach Löffler (1990, S. 95) sah man den Laut als das Produkt der menschlichen Sprachwerkzeuge unabhängig von seiner schriftlichen Wiedergabe. Man beschreibt die Laute nach ihrer physiologischen Hervorbringung oder als Veränderungen der Konstellation der Sprechwegzeuge.

(12)

Das Bild 1. Die Lautverschiebungsstufen Quelle: Baumbach (2001, S. 19)

(13)

2 EINFÜHRUNG IN DIE DIALEKTOLOGIE

Dialektologie oder Mundartforschung ist die Wissenschaft. Die Mundartforschung beschäftigt sich mit den Mundarten, ihrer Verbreitung, mit der gegenseitigen Beeinflussung, Entwicklung, Aufzeichnung und Beschreibung ihres Wortschatzes sowie Formen- und Lautbestandes. In der heutigen Zeit ist Dialektologie nicht nur ein sprachwissenschaftlicher Teil, sondern sie ist auch eine soziolinguistische Disziplin, weil bestimmte Bevölkerungsgruppen die Dialekte in unterschiedlichen Situationen benutzen (Baumbach, 2001, S. 7).

Nach Schmidt (2007) ist der Dialekt die älteste der regionalen Varietäten. Er ist ein sozial, funktional und regional relativ begrenztes Kommunikationsmittel und er ist territorial differenziert. Dialektgraphie untersucht bestimmte grammatische, lexikalische und lautliche Erscheinungen nach ihrem Vorkommen in den Mundarten.

Seit dem Aufkommen der Standardsprache haben die Mundarten immer mehr an Bedeutung als Kommunikationsmittel verloren. Zu Beginn des 19.Jahrhunderts waren die Ortsdialekte noch die am weitesten verbreitete sprechsprachliche Varietät. Im Laufe des 19.Jhs. werden sie stufenweise abgelöst.

„Althochdeutsch, Mittelhochdeutsch und Frühneuhochdeutsch sind Sammelbegriffe für historische Dialekte, die sich (ebenso wie die heute gesprochenen Dialekte) in Wortschatz und Grammatik erheblich voneinander unterschieden. Erst in der frühneuhochdeutschen Schriftlichkeit werden Tendenzen erkennbar, diese dialektalen Differenzen zu überbrücken“ (Schmidt, 2013, S. 92).

Die dialektübergreifenden Schreibsprachen bildeten sich seit dem 15.Jh von zunächst regionaler Reichweite heraus. Aus denen sich die heute gültige deutsche Schriftsprache in einem sehr komplizierten Prozess entwickelt hat. Dieser Prozess ist bis heute noch nicht in allen Einzelheiten erforscht. Die historischen Dialekte entwickelten sich in mündlicher Kommunikation und außerhalb der Schriftlichkeit weiter zu den heute noch lebenden Mundarten (Schmidt, 2013, S. 92)

Die Sprachatlanten (Deutscher Wortatlas, Deutscher Sprachatlas) und verschiedene Mundartwörterbücher einzelner Mundartgebiete sind die bedeutendsten wissenschaftlichen Forschungsergebnisse. Die deutsche Dialektologie beschäftigt sich mit der dialektgeographischen Bearbeitung bis in die Fünfzigerjahre des 20.Jh. Adolf Bach machte in seiner Arbeit „Deutsche Mundartforschung“ im Jahr 1950 den ersten

(14)

Versuch gesellschaftliche Aspekte systematisch in die Dialektologie einzubeziehen. Jan Goossens in seiner „Einführung in die deutsche Dialektologie“ unterscheidet drei Gegenstandbereiche. „Die Raumbezogene Untersuchung dialektaler Sprachstrukturen, die raumbezogene Untersuchung vertikaler Unterscheide zwischen den verschiedenen Dialekten und das Verhältnis dieser Differenzierungen zur Gruppenzugehörigkeit der Sprecher und zur Gesprächssituation und die raumbezogene Untersuchung des Verhältnisses der Mundarten zu den Sprachvarietäten, mit denen sie in einer Sprachgemeinschaft koexistieren und in Wechselbeziehung stehen, vor allem zu der jeweiligen Standardsprache (Hochsprache) und den an ihr orientierten umgangssprachlichen Zwischengebilden“ (Baumbach, 2001, S. 27).

Mundartforschung muss auch Dialektsoziologie und Dialektpragmatik umfassen.

Die Dialektologie bildet mit der Sprachsoziologie, der Sprachlernforschung und der Sprachwandelforschung den Kernbereich einer neuen Linguistik. Man soll diese Linguistik als Variationslinguistik bezeichnen (Mattheier, 1980, S. 200). Dialektologische Untersuchungen gliedern wir in drei Bereiche, der Raum, gesellschaftliche Situationen und gesellschaftliche Gruppierungen (Baumbach, 2001, S. 27).

Nach Schwarz (1950) geht die Mundart zu Ende und man kann es nicht leugnen.

In den Städten hört man nicht so oft jemanden mit Dialekt zu sprechen. Jetzt spricht man über Jargon. Es geht um ein Nachwirken einer Untersicht, ein Rest eines früheren Zustandes gemischt mit neueren Einflüssen. Anderseits bekannt sind die Landschaften, in denen man die Mundart bis in die Kreise der Städter benutzt, z.B. Bayern, Württemberg, Österreich und die Schweiz. Die Bedrohung verursacht Industrie. Fast alle Mundarten enthalten heute fremde Wörter, manche viele, andere weniger.

Dialektwörterbuch

Dialektwörterbuch enthielt nicht nur die grammatischen Aspekte-Semantik und Lexik.

„Das Hauptthema des Wörterbuches ist jedoch das Wort und seine (meist von der Schriftsprache) abweichende Bedeutung.“ Die Mundartwörterbücher stellen den Wortschatz eines einzelnen Ortes dar. Das bedeutet, dass sie anfangs öfters syntopisch waren. Ein größeres historisch und sprachgeographisch zusammengehöriges Gebiet wird in moderne Dialektwörterbücher bearbeitet. „Sie sind nach der Herkunft ihres Materials also sehr heterogen und in der Arbeitsweise methodisch oft nicht differenzierend“ (Löffler, 1990, S. 70).

(15)

2.1 Sprachgeschichte der Dialekte

„Das Wort „Mundart“ hat Philipp von Zesen im Jahre 1640 für den älteren Ausdruck

„Redeart“ (Art der gesprochenen Sprache) eingeführt. Es sollte die bisher üblichen Wörter „Dialekt“ (griech./lat.: Mundart, Volkssprache) und „Idiom“ (griech./lat.:

einer Landschaft eigentümliche Sprechweise) ersetzen“ Zur Theorie des Dialekts wurden viele Aufsätze und ganze Monografien geschrieben. Es gibt viele Theorien zum Entstand der Mundarten (Baumbach, 2011, S. 22).

Dialekt stammt aus dem Griechischen: Διάλεκτος, heißt die Unterredung, die Art des Redens, die Redeweise. In gleicher Form wurde das Wort ins Lateinische übergenommen. Das deutsche Wort „Dialekt“ ist bei Ramler belegt. Dialekt bezeichnet etwas, was man unter einheimischer, ortsgebundener Sprache verstehet, wofür man gewöhnlich aber die Ortsadjektiv-Bildung auf –isch verwendet: Münchnerisch, Schwäbisch, Fränkisch (Löffler, 1990, S. 2).

Wenn man Althochdeutsch, Mittelhochdeutsch und Frühneuhochdeutsch erwähnt, geht es um die Sammelbegriffe für historische Dialekte. Die Dialekte unterschieden sich in Grammatik und Wortschatz voneinander. Seit dem 15. Jh. bildeten sich von zunächst regionaler Reichweite dialektübergreifende Schreibsprachen heraus. Bis heute dauert sehr komplizierter Prozess. Der ist nicht bis heute in allen Einzelheiten erforscht. Die heutige deutsche Schriftsprache hat sich im 18. und 19. Jh. entwickelt (Schmidt, 2013, S. 92).

Zu einer Kulturkreisforschung hat die Verbindung von Volkskunde, Mundartforschung mit der Geschichte und Geographie hingedrängt. Die Sprachforscher mussten mit dem Historiker, Volkskundler, Geographen und Kunstgeschichtler mitarbeiten, weil ihre Kraft nicht ausreichend war. Das Ziel war die Beschreibung und Erfassung des einzelnen Raumes mit allen in ihm wirksamen Kulturkräften, also eine Kulturmorphologie und Kulturdynamik des Raumes. „Die Sprache wird der sinnfälligste Ausdruck für alle Kulturäußerungen und Kulturbewegungen, die in der Verkehrsgemeinschaft wirksam sind oder gewesen sind“. Querüber entstand die neue selbständige Wissenschaft, die Kulturgeographie (Schwarz, 1950, S. 194).

(16)

Das Bild 2. Die deutschen Mundarten (um 1965) Quelle: Baumbach (2001, S. 17)

2.2 Gliederung der deutschen Mundarten

„Die erste Gliederung der deutschen Mundarten auf Grund der althochdeutschen literarischen Denkmäler gab 1863 K. Müllenhoff in der Vorrede zu „Denkmäler deutscher Poesie und Prosa aus dem 8.-12. Jahrhundert“ (Baumbach, 2011, S. 22).

Das Bild 3. Deutsche Mundarten der Gegenwart Quelle: Giegerich Marc, 2013 [online]

2.2.1 Niederdeutsch

Diese Gruppe von Dialekten unterscheidet sich durch das allgemein gültige Nichtvorkommen der 2. Lautverschiebung. In diesen Mundarten sind p, t, k unverschoben.

Die Beibehaltung der alten langen Vokale i, u, ü (außer dem Südwestfälischen) ist

(17)

ein weiteres Merkmal. Die Bewahrung der alten gerundeten Vokale ö, ü ist gemeinsam allen niederdeutschen Mundarten. Die Stimmhaftigkeit der Verschlusslaute b, d, g ist weiterer gemeinsames Kennzeichen für das Niederdeutsch. Die Beibehaltung von HE für das Personalpronomen ER gehört zu der morphologischen Gemeinsamkeit des niederdeutschen Raumes.

Es war bis 16.Jh. eine selbständige Sprache. Es hatte eigene Literatur und Schreibsprache.

Zu einem Dialekt sinkt Niederdeutsch erst durch den Anschluss an das Hochdeutsche ab.

Man unterscheidet zwei Dialektverbände, Ostniederdeutsch und Westniederdeutsch.

„Obwohl zwischen beiden keine scharfe Mundartscheide besteht, lässt sich doch eine Trennungslinie festlegen, die von der Lübecker Bucht in Richtung S in den Raum etwas östlich von Magdeburg Verläuft und ungefähr dort, wo die Saale in die Elbe mündet, auf die maken/machen-Linie stößt“ (Baumbach, 2001, S. 69).

2.2.1.1 Ostniederdeutsch

Ostniederdeutsch teilt sich in Brandenburgisch im Großraum um Berlin und Mecklenburgisch-Vorpommersch. Das Mundartgebiet, wo man Ostniederdeutsch spricht, umfasst das Gebiet östlich der Linie, die Magdeburg und Lübeck verbindet und bis an die Oder reicht. In der Gleichzeitigkeit wird es in zwei Teile eingeteilt. Es wird in südlich liegendes Brandenburgisch-Märkische und Mecklenburgisch-Vorpommersche gegliedert. Eine Sonderstellung nimmt auch Berlin ein. Diese Mundarten gehören zu deutschen Ansiedlern, die dieses Gebiet während der mittelalterlichen Ostkolonisation besiedelt haben. „Der Hauptunterschied gegenüber dem Nordniedersächsischen ist, dass Einheitsplural keine weitere Ausdehnung gefunden hat(wahrscheinlich durch Einwirkung niederfränkischer Zuwanderer)“ (Baumbach, 2001, S. 75).

2.2.1.2 Westniederdeutsch

Westniederdeutsch gliedert man in Nordniedersächsisch mit Holstein und Schleswigisch, Westfälisch und Ostfälisch und in Niederfränkisch. Es wird auf deutschem Territorium Kleve, Sonsbeck und nördlich von der ik/ich Linie am Niederrhein gesprochen.

Mit dem Flämischen gibt es viele gemeinsame Merkmale. Eine eigene Schriftsprache entwickelte sich im 13.Jh. Sie spielte eine große Rolle bei der niederländischen Freiheitsbewegung im 16. Jh. gegen die spanische Fremdherrschaft.

(18)

Nordniedersächsisch

Mit den West- und Ostfälischen Mundarten geht es um einen großen Mundartverband, der als „Niedersächsisch“ genannt wird. Die wichtigsten Kennzeichen sind z.B. Einheitsplural der Verben im Präsens mit der Endung –(e)t in allen drei Personen, alte P, T, K sind zu B,D,G, abgeschwächt, Abfall des –e: [my:s, bl:om] (Mäuse, Blume) Niederfränkisch

Man spricht Niederfränkisch nur auf einem kleinen deutschen Gebiet. Das Gebiet gibt es am Unterrhein nördlich der ik/ich-Linie (Baumbach, 2001, S. 71).

Plattdeutsch in Hamburg

Plattdeutsch war im Mittelalter und bis Neuzeit neben dem Lateinischen Schriftsprache und man hat mit dem Dialekt auch an Amten gesprochen. Dieser Status hat Plattdeutsch wegen Hochdeutsch im 16. Jh. verloren. Haffenplatt, Hamburger Platt oder Deutsch der Seeleute sind die verschiedenen Dialekte in Hamburg. Insgesamt 6 Millionen Menschen in acht Bundesländern sprechen Plattdeutsch. Dieser Begriff „Platt“ wird erstmals in den Niederlanden des 16. Jhs. benutzt. Die Mehrheit der Bevölkerung hat nicht Latein, mit der die oberste Gesellschaftsschicht gesprochen hat, verstanden. Sie haben eigene Sprache als „plat“, zu Deutsch „vertraut und verständlich“ erfunden. Für echte Plattschnacker ist sehr schwierig Hochdeutsch zu sprechen. Die Sprachwissenschaftler waren nicht uneinig, ob Plattdeutsch Dialekt oder Sprache ist. Aber seit der Aufnahme in die Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen zählt es offiziell als Sprache. Die Ärzte benutzen Plattdeutsch auch und in dieser Sprache gibt es viele Bücher in Patientenbücherei, damit alle lieber Plattdeutsch als Hochdeutsch sprechen.

Ein Hamburgisches Wörterbuch entstand an der Universität Hamburg. Es besteht aus fünf Bänden und mehr als 40 000 Stichwörtern (Mezger, online).

2.2.2 Mitteldeutsch

„Der mitteldeutsche mundartliche Sprachraum, der im N durch die maken/machen-Linie (und in überwiegender Mehrheit auch von der ik/ich-Linie), im S von der appel/apfel-Linie begrenzt ist, wird im Raum südlich von Kassel ungefähr zwischen den Flüssen Fulda (westlicher Nebenfluss der Weser) und Werra(östlicher Nebenfluss der Weser) durch die pund/fund-Linie in west- und ostmitteldeutsches Mundartgebiet getrennt“ (Baumbach, 2001, S. 54).

(19)

Mitteldeutsch wird auch Zentraldeutsch genannt und entstand im 19. Jh. Man gliedert diese Arten in zwei Gruppen, Ostmitteldeutsch und Westmitteldeutsch (Bister-Broosen, 1989).

Dieses Gebiet war ursprünglich bewohntes Land von germanischen Stämmen.

Mitteldeutsch entstand durch Mischung verschiedener deutscher Siedler (Slawen). Erst durch die deutsche Ostkolonisation wurde dieser Teil verdeutscht. Das Mitteldeutsche stellt seit früher Zeit eine selbständige räumliche Einheit dar, obwohl es als Zwischenglied zwischen Ober- und Niederdeutschen ist. Diese Mundart hat aber vielfach übernommene Erscheinungen aus dem Norden und Süden. Zum Beispiel die Niederdeutschen Merkmale findet man vor allem im Nordthüringischen. Oberdeutsch und Mitteldeutsch verbindet die „binnen(hoch)deutsche Konsonantenschwächung“. „Das heißt die Aufhebung der Verschlusslautopposition p: b, k: g, t: d zugunsten der stimmlosen Lenes“ (Baumbach, 2001, S. 54).

Im Vokalismus

 Die Vokale [e:] und [o:] aus germ. ai, au sind meist zu [i:] und [u:] verändert worden: [gru:s, ʃni: ] (groß, Schnee)

 Die langen Vokale i und u haben sich im Auslaut und Inlaut vor Vokalen zu Doppellauten entwickelt: [bᴂi] (bei)

 Mit geringen Ausnahmen sind ö und ü entrundet: [ivəl] (Übel) Im Konsonantismus

 Gutturalisierung von nd und nt > ng [ŋ:] ist ein wichtiges Merkmal: [hiŋən]

(hinten)

 Inlautendes –G- und -B- sind meist zu Reibelauten –CH-, -W- geworden (Baumbach, 2001, S. 54).

2.2.2.1 Ostmitteldeutsch

„Ostmitteldeutsch ist die Ma. des Gebietes, das sich heute zwischen der maken/machen- Linie und der appel/apfel-Linie bzw. der deutsch-tschechischen Grenze östlich der pund/fund-Linie befindet.“ Das anlautende F- gehört zu dem wichtigsten Merkmal des Ostmitteldeutschen. Zu diesem Gebiet zusteht noch das Thüringische, das Obersächsische mit dem „Meißner Sächsisch“ als Kern und im S das Erzgebirgische.

Die lautlichen Merkmale sind z.B. der gutturale Verschlusslaut G > Reibelaut CH:

[iʃ za: xtə] (ich sagte), Delabisierung von ö und ü: [gi: ʃe, ʃe: n] (Küche, schön) und die

(20)

Abschwächung der Verschlusslaute P, T, K zu stimmhaften B, D, G: [də ʃdundə]

(die Stunde) (Baumbach, 2001, S. 63).

2.2.2.2 Westmitteldeutsch

Das Westmitteldeutsch zeichnet sich durch einige niederdeutsche Merkmale aus und hat stufenweise nicht vollständig an der 2. Lautverschiebung teilgenommen. Man unterscheidet drei Hauptgebiete nach dem Stand der 2. LV: Rheinfränkisch, Moselfränkisch und Ripuarisch (Baumbach, 2001, S. 56).

2.2.3 Oberdeutsch

Die traditionelle Gliederung des Oberdeutschen nach der älteren deutschen Dialektologie ist nachfolgend. Bayrisch (Nord,-, Mittel- und Südbayrisch), Alemannisch (Nieder-, Hochalemannisch und Schwäbisch) und Oberfränkisch. Typisch für das Oberdeutsche ist die grundsätzliche Durchführung der zweiten Lautverschiebung (Baumbach, 2001, S. 37).

2.2.3.1 Alemannisch

Alemannisch wird im Südwesten Deutschlands benutzt. Weiter auch im Elsass, im deutschsprachigen Teil der Schweiz, im österreichischen Vorarlberg, in einigen kleinen Sprachinseln Norditaliens und im Fürstentum Lichtenstein. Die Dialekte aus diesen verschieden Gebieten unterscheiden sich, aber trotzdem sind eng verwandt. Das heutige Alemannisch ist eine Mischung aus keltischen und galloromanischen Sprachresten, aus germanischen Sprachen, aus dem Hebräischen und Italienischen. Alemannisch benutzt nicht den Genitiv. „Es kennt nur drei Fälle: Den Nominativ, den Dativ und den Akkusativ – der Genitiv fehlt völlig. Es heißt also nicht des Mannes, sondern vom ma (vom Mann) und nicht der Frau, sondern vo de frau (von der Frau). Im Alemannischen unterscheidet sich in vielen Fällen das Genus der Wörter vom Hochdeutschen. Es heißt also der Butter, der Luft, der Ecke, der Taxi oder auch das Käfig.“ Die Verkleinerungsform ist im Alemannischen besonders. Im Hochdeutsch wird mit –chen oder –lein verkleinert.

Im Alemannischen wird die Verkleinerungsform mit –le, oder nach Region –li gebildet (z.B. Schränkle, Kindle, Männli, Zetteli) (Deutsche Welle, 2015).

(21)

Das Schwäbische

Es wird mit diesem Dialekt im Norden des Bundeslandes Baden-Württemberg und im südwestlichen Teil des Freistaates Bayern gesprochen. z.B. die Städte Ulm, Nördlingen und die Universitätsstadt Tübingen.

Im Vokalismus:

 Diphthong ei > [ɔi, εi]

 Verben gehen und stehen haben den Stammvokal [a:]

 Die gerundeten ö, ü wurden zu e, i entrundet

 Die Vokale a und u werden häufig zu o, z.B. [ɔnsə, ɔnt] (unser, und)

Keine Monophthongierung, nur uo veränderte sich zu ue, z.B. [guet, liep] (gut, lieb)

 Die Diphthongierung des mhd. [y:] wurde nur bis zu [əi, ɔu, ai] durchgeführt Im Konsonantismus:

 Im Auslaut und im Wortinneren entfällt sehr häufig n, z.B. [blaibə, maxə, us]

(bleiben, machen, uns)

„N vor S schwindet, wobei der vorbeigehende helle Vokal nasaliert wird, z.B.

[gǣse] (Gänse)“

Sp, st werden immer als [ʃp, ʃt] ausgesprochen [miʃt, hosʃt, kaʃte] (mist hast, Kasten)

„Vollständige Durchführung der 2. bzw. althochdeutschen Lautverschiebung“

Weitere Merkmale:

„Im Schwäbischen gibt es statt eines fehlenden Plusquamperfekt auch ein Übergangsperfekt, das folgenderweise gebildet wird: er hat ihr gesagt hat=er hatte ihr gesagt [εr hɔt i: ra gsägt]“

 Die hochdeutsche Konditionalform wird durch das Verb tun ausgedrückt

 Die Endung –en > a, z.B. [fro: ga, bləba] (fragen, bleiben)

Der Einheitsplural im Ind. Präs. auf –et, -at, z.B. [mə mɔxət, ia mɔxət, si mɔxət]

(wir machen, ihr macht, sie machen)

Deminutiva enden auf –le gegenüber –li [me: dlə] (Mädchen)

„Das Augment –ge im Partizip Perfekt entfällt häufig: [i bin kuma, i hɔ lasa] (ich bin gekommen, ich habe gelassen“(Baumbach, 2011, S. 44).

(22)

Das Schweizerdeutsche

Zum alemannischen Dialektverband gehört außer dem Schwäbischen das Niederalemannische. Das ist vom französischen Elsass und dem schweizerischen Basel im Süden des Bundeslandes Baden-Württemberg nördlich vom Bodensee bis ins österreichische Bundesland Vorarlberg verbreitet. Die Verschiebung des anlautenden k- zu ch- wird in diesen Mundarten durchgeführt. Die Dialekte der südlichen Kantone werden manchmal als Höchstalemannisch genannt.

Das Schweizerdeutsche hat eine Vielzahl von Dialekten. Sie unterscheiden sich zum Teil beträchtlich voneinander in der Lautung und im Wortschatz. „Gesammelt und wissenschaftlich erfasst sind die deutschschweizer Dialekte seit 1881 im sog.

Schweizerischen Idiotikon. Sprachgeographisch dargestellt sind die Dialekte im Sprachatlas der deutschen Schweiz(seit 1961).“ Diese Dialekte sind vielfältig. Einzelne Kantone und Regionen unterscheiden sich voneinander. Es gibt grundsätzliche lautliche, grammatische und lexikalische Merkmale (Baumbach, 2001, S. 47).

Nach Christen (2013, S. 27) hat das Schweizerdeutsche eigene typische Wortbildung.

Diese Eigenheiten haben keine anderen Dialekte. Sehr häufig benutzt man Verkleinerungsformen mit –li. Es gibt noch viele Varianten mit unterschiedlichem Gefühlswert, z.B. Hündeli. Es gibt auch Verben, die in Verkleinerungsform mit –ele enden (schlääffele, käfele). Typisch sind auch die gebildeten Täterbezeichnungen aus dem Verb, z.B. Laferi von lafere (weitschweifig reden).

Im Vokalismus

 Die Monophthongierung wurde ebenfalls nicht durchgeführt, die Diphthonge ie, uo, üe wurden als ie, ue, üe beibehalten: [guət, tryəp] (gut, trüb)

 Die Diphtongierung von [y:] wurde nicht durchgeführt: [∫vi: tsərdy: t∫]

(Schweizerdeutsch) [mi:n ny: ves hu:s] (mein neues Haus)

 Der Diphthong au geht in [u:]: [u: f m bu: rəho: f, u: s də ∫vi: ts] (auf dem Bauernhof, aus der Schweiz)

 Ein breites, offenes [ᴂ]: [gᴂrn, bᴂrn]

Im Konsonantismus

 Die Konsonantenverbindungen sp, st werden als [∫p, ∫t] ausgesprochen: [fe∫t, bi∫t, lu∫tik,a∫t] (fest, bist, lustig, Ast)

(23)

 Die Lautverbindung –chs- wird nicht als [ks], sondern durchwegs getrennt (also als

„ch-s“) ausgesprochen [vax-sə] (wachsen)

 Die zweite Lautverschiebung wurde in der Schweiz am progressivsten durchgeführt: Laut k wurde am Wortanfang immer zu CH- [x]: [xalt, xa∫ten] (kalt, Kasten). Dieser Laut wird immer als sog. ACH-Laut ausgesprochen.

 Die Liquiden werden vokalisiert (l, r >i, u), z.B. [xiuxᴂ, aui] (Kirche, alle) Weitere Besonderheiten:

 Im Schweizerdeutschen gibt es eine Vorliebe für Deminutive

 Wortschatz für das Alltagsleben und den Ausdruck von Gefühle ist sehr differenziert

 In den Grenzmundarten von Graubünden und Wallis kommen Wörter vor, die an das Ahd. erinnern, z.B. Brunno (Brunnen), Herru (Herr)

„Der Anschluss eines Relativsatzes erfolgt mit wo, unabhängig vom Geschlecht des Bezugswortes

Das Futur wird wenig gebraucht und hat fasst keine temporale, sondern modale Funktion“ (Baumbach, 2014, S. 50).

2.2.3.2 Bayrisch

Schmidt (2013) führt an, dass den bayrischen Teil des heutigen Bayerns (ohne fränkische Bezirke und das Schwäbische)die Regierungsbezirke Niederbayern, Oberbayern und Oberpfalz gestalten und dazu gehören auch Österreich (wegen Vorarlberg), Südtirol, die böhmischen Gebiete, die sich an der Grenze mit Bayern befinden, die Sprachinseln im Süden und Osten und im Egerland. Wir können dieses Gebiet auch Ostoberdeutsch heißen.

Diese Dialekte werden oft als bayrisch-österreichische Dialekte bezeichnet. Sie beziehen sich somit wegen Südtirol (bis 1918 gehörende zu Österreich). Das Bayrisch nimmt das größte Teil des Oberdeutschen ein.

Zu den wichtigsten Merkmalen nach Baumbach (2001, S. 38) gehören:

„Die Diphthongierung der mhd. Vokale [i:], [u:] und iu (ausgesprochen als langes ü) erfolgte zu [ai, au, ɔᴓ]“ (Die Diphthongierung wurde schon im 12.Jh.

durchgeführt. Sie erweiterte sich von den südlichen Gebieten.

(24)

„Verdumpfung oder Trübung von a zu o [ɔ]oder [å](bair. Wos – allem. was, [vɔs håst n im kɔsten] (Was hast du denn im Kasten?).“

 Die Monophthongierung wird nicht in Bayrisch durchgeführt. „Die mhd.

Diphtonge ie, uo, üe blieben als ie/ia, uo/ua, üe/üa erhalten.“ Im Nordbayrischen ist eine Variante dieser Diphtonge -die „gestürzten Diphtonge“.

„Die zweite bzw. (alt)hochdeutsche Lautverschiebung ist in allen Positionen durchgeführt.“

Apokope und Synkope von unbetontem e ist häufig. [i ge:] (ich gehe)

„Häufige Entrundung (Delabialisierung) von ö, ü zu e, i: [hean] hören, [dri:bn]

(drüben), von kurzen Lauten auch das Gegenteil davon, die Rundung(Labialisierung): [Spyln] (spielen.)“

 Anderer Name für Dienstag(Erchtag), Donnerstag(Pfinztag), links(tenk), Hemd(Pfeit).

 Alte Dualformen enk und es/ös statt euch, ihr.

„Mhd. ei [breit] verändert sich zu [ɔa], teilweise zu [ɔi], z.B. [hɔas, kɔan] (heiß, keinen).“

„Kürzung der Endsilbe –en zu –n oder Angleichung des lexemauslautenden –g- Velarnasal [ᶇ]: [zo: ᶇ, fro: ᶇ] (sagen, fragen), bzw.Abschwächung zu –a [kxuma]

oder [kƐma] (kommen).“

Das Bild 4. Dialektlandschaften in Bayern Quelle: Giegerich Marc, 2013 [online]

(25)

Bayrisch gliedert man in drei Gruppen. In der Oberpfalz und im Donauraum wird Nordbayrisch gesprochen. Mittelbayrisch wird in Niederbayern, Oberbayern und auch in Österreich benutzt. In Tirol und südlich der Ostalpen können wir Südbayrisch hören.

Es gibt auch viele einige Sprachinsel, wo man mit den bayrischen Dialekten spricht.

Das Gebiet, wo man Nordbayrisch spricht, befindet sich im größten Teil der Oberpfalz, im nördlichsten Teil von Oberbayern, in den südöstlichsten Teilen von Mittelfranken und Oberfranken. Die Stadt Regensburg ist eine mittelbayrische Sprachinsel durch den Spracheinfluss von München und die Dominanz der mittelbayrischen Mundart geworden. Die Hauptzeichnen sind vor allem die gestürzten Diphthonge und Diphthongierung der Langvokalen â, ô, ê und œ, zum Beispiel: Brief, Bruder, müde [Brouda, Brejf, mejd] (Giegerich, 2013)

2.2.3.3 Oberfränkisch

Diese oberfränkischen Dialekte gehören zu einer Gruppe der deutschen Mundarten, die in der Übergangszone zwischen dem Oberdeutschen und dem Mitteldeutschen benutzt wurden. Sie zählen zu den fränkischen Dialekten. Oberfränkisch teilen wir in das Südfränkische und Ostfränkische ein. Das Ostjiddische kommt aus diesem Dialekt (Noble, 1983, S. 119). Nach Baumbach (2011, S. 43) bildet das Oberfränkische das Ostfränkische und Südfränkische. Ostfränkisch wird manchmal auch Mainfränkisch bezeichnet.

Es erstreckt sich zu beiden Seiten der Flusses Main. Dieses Gebiet bildet Bamberg, Bayreuth, Würzburg bis zum Südteil Thüringens und bis ins Vogtland. Im Süden ist Nürnberg die wichtigste Stadt. Über den Spessart und die Rhön verläuft die Grenze zum Rheinfränkischen und Hessischen. „Ostfranken ist das nördlichste Gebiet des oberdeutschen Mundartgebietes mit der durchgehenden Verschiebung des P zu PF in allen Stellungen im Rahmen der 2.LV(vgl. Pfeife, tapfer, Kopf).

Das Ostfränkische hat sich wesentlich an der mittelalterlichen deutschen Ostexpansion beteiligt(Siedlungsbahnen reichen bis Meißen, die Westlausitz und Schlesien, das gemeinsam mit Thüringen und Rheinländern besiedelt wurde.“ Ostfranken waren in der Tschechischen Republik vor allem im Schönhengstgau und im mittleren Erzgebirge angesiedelt.

Die wichtigsten Merkmale sind im Vokalismus und im Konsonantismus. Im Vokalismus:

 Verdumpfung von a zu [o:] : [fo: ta, mo: ga, ho: zn] (Vater, mager, Hasen)

(26)

 Mhd. ei > [a:] [dla:] (klein) und ou > [a:] [la: fn] (laufen)

 Diphthongierung und Monophthongierung

„Das Ostfränkische hält an den gerundeten Vokalen fest, es kennt keine Entrundung (Delabialisierung) wie das Bayrische und Schwäbische.“

Im Konsonantismus:

kn-, kl- > dn-, dl- [dla:, dla: d] (klein,Kleid)

-b- > -w- : [avǝ, ne:vǝ] (aber, neben)

-g- > -ch- : [do: x, bƐax] (Tag, Berg)

„st bleibt gegenüber dem Südfränkischen, wo es ähnlicherweise wie im Rheinfränkischen zu [ʃt] verändert wurde“

 Die zweite Lautverschiebung ist in dem Ausmaß durchgeführt

Im Oberfränkischen sind häufig auf Seiten der Grammatik auftauchende Vertauschungen von Akkusativ und Dativ. Mit dem oberfränkischen Dialekt können wir uns in den deutschen Medien nur selten treffen. Zum Beispiel in der Serie Der Bulle von Tölz (Noble, 1983).

(27)

3 PROBLEME DER DEUTSCHEN DIALEKTOLOGIE

Die Mundartforschung kommt immer häufiger ins Gespräch.

Sie hängt mit der Diskussion über die Sprachbarrieren zusammen. Mundart wird als eine Sonderform von regionaler und sozialer Sprachbarriere bezeichnet. Die Mundartforschung, die auch Dialektologie wieder genannt wird, ist in Deutschland so alt wie die Erforschung der deutschen Sprache. Trotz der zahlreichen Literatur gibt es für die neueren Fragestellungen und für klassische Mundartforschung keine eigentliche Einführung.

Dieses Fach ist nur selten Gegenstand des akademischen Unterrichts und wenige Doktoranden interessieren sich dafür (Löffler, 1990, S. 1).

Definitionsprobleme

Eine Definition des Bergriffes Mundart ist nicht einfach. Nicht alles ist Mundart, was nicht Schriftsprache ist. Die Unterschiede sind bemerkbar in Laut- und Wortwahl (Schwarz, 1950, S. 18). Löffler (1990, S. 1) erforscht, ob Dialekt und Mundart die gleiche Begriffe sind. Für Mundart gibt es diese Definition: „Die Sprache der schlichten Schichten der Völker, oder Örtlich bedingte Sprachform innerhalb einer Sprachgemeinschaft.“ Aber wenn man eine wissenschaftliche Arbeit verarbeiten möchte, kommt man nicht weit.

Man muss weitere Begriffe wie Grundmundart, Bauernmundart, Halbmundart, historische Mundart usw. kennen. Das neue Wort benutzte Philipp von Zesen für das komplementäre Begriffspaar Schreibart und Redeart. „Mundart“ als deutsche Entsprechung für lat.

dialectus oder idioma. Im 17. Jh. die deutschen Grammatiker übernahmen das neue deutsche Wort. Munart und Mundart bedeutet ein Dialekt sogar im Schwedischen und Dänischen.

„Die Schwierigkeit der Definition von Dialekt und Mundart und die sehr verschiedenen Verwendungsweisen beider Begriffe resultieren aus der Vielfalt der Kriterien und deren achtlosen Vermischung“. Zum Beispiel unterscheiden wir folgende Kriterien: Mundart:

historisch echt, räumlich begrenzt, nur von Bauern gesprochen; Umgangssprache:

oft als Defekt, räumlich erweitert, gegenüber Hochsprache durch einzelne sprachliche Merkmale abgewandelt, sonst gleiche Kriterien wie Hochsprache; Hochsprache: von sozial höheren Schichten gesprochen, überregional, historisch entstanden aus den Mundarten, größte kommunikative Reichweite.

(28)

Dialekt und Hochsprache

„Die strukturlinguistischen Ansätze zur Definiton und Ausgrenzung von Dialekt gegenüber einer Hauptsprache sind jedoch ernstzunehmen. Dringend erfordelich wäre die Anwendung der Kriterien auf die deutschen Verhältnisse.“ Nach der Einzelforschung unterscheiden sich Hochsprache und Dialekt nicht nach ihren prinzipiellen Möglichkeiten.

Den Unterschied gibt es in der Häufigkeit der Verwendung bestimmter grammatischer Möglichkeiten und in der Besetzung. Die abstrakte Ausdrucksweise in der Hochsprache sind keine System-Unterschiede. Man erklärt sie durch die verschiedenen Verwendungsbereiche von Hochsprache und Dialekt (Löffler, 1990, S. 4).

Die Definitionen für Dialekt und Hochsprache nach Löffler (1990, S. 5):

„Hochsprache ist optimale Besetzung aller grammatischen Ebenen. Maximales Inventar aller grammatischen Kategorien, z.B. Plusquamperfekt, Futur II., maximaler Wortschatz.

Syntaktische Vielfalt. Alle Möglichkeiten der logischen Verknüpfung. Dialekt ist dürftige Besetzung aller grammatischen Ebenen: es fehlen ganze Kategorien wie z.B.

das Präteritum der Verben. Reduzierter Wortschatz, wenige syntaktische Pläne, wenig Möglichkeiten der logischen Strukturierung, z.B. keine hypotaktischen Konjunktionen.“

Dialekt in der Schule

Die Schulen in Deutschland haben ein wichtiges Unterrichtsziel, die Beherrschung der geltenden Regeln der Einheitssprache. Es ist bekannt, dass Dialekt sprechende Kinder mit mehreren Schwierigkeiten in der Schule kämpfen. Es betrifft ländliche Bevölkerung, auch Schulkinder aus den unteren sozialen Schichten und deutschstämmige Spätauswanderer. Diese Kinder haben nicht nur ein Problem mit Verständnis und fehlende Kenntnisse, sondern auch sozial-psychische Probleme. Man spricht vom Sprachbarrieren- Problem. „Unter dieser Bezeichnung versteht man eine soziologische Erscheinung, wonach innerhalb einer Sprachgemeinschaft aufgrund ungleicher sprachlicher Ausstattung (eines unterschiedlichen Sprachverwendungsvermögens) verschiedene Sozialschichten voneinander Unterschiede aufweisen, die sich sozial negativ auswirken.“ Ein Teil der Absolventen von Gymnasien und Realschulen und die Mehrheit der Absolventen der Volksschulen sprechen nicht die Einheitssprache fließend und normgerecht.

Die Sozialforscher sind zum Schluss gekommen, dass Dialektsprecher im allgemein schlechteren Schulerfolg als Standardsprachesprecher haben. In den Siebzigerjahren versucht man, die Sprachhefte für den Deutschunterricht zu benutzen. Es ist die Hilfe für

(29)

Schüler mit dialektal bedingten Ausspracheschwierigkeiten und Rechtschreib- schwierigkeiten. Man kann dort die Ausdrücke in dem Dialekt, die Lautlehre, morphologische Erscheinungen finden (Baumbach, 2001, S. 94).

(30)

II. PRAKTISCHER TEIL

(31)

4 FORSCHUNG

4.1 Das Forschungsproblem

Ich spreche mit dem Dialekt, also diese Problematik bezieht sich auch auf mich. Obwohl unsere Republik klein ist, manchmal verstehe ich nicht alle Ausdrücke in verschiedenen tschechischen Dialekten. In der Schule benutzen wir vor allem die tschechische Schriftsprache. Es interessiert mich, welche Situation in Deutschland es gibt. Das war der Anlass, warum ich die Dialekte in zwei Bundesländern vergleiche. In dem praktischen Teil vergleichen wir die jungen Leute aus Hamburg und Bayern, wo man mit dem Dialekt öfter spricht und wie man diese zwei Dialekte zwischen einander unterscheidet.

4.2 Das Forschungsziel

Wir möchten feststellen, welche Unterscheide zwischen Benutzung der Dialekte in Hamburg und Bayern es gibt. Die eine Gruppe sind die jungen Leute aus Hamburg und die andere Gruppe sind die jungen Leute aus Bayern.

4.3 Die Forschungsart

Für den praktischen Teil der Forschung wurde die quantitative Forschungsmethode herangezogen. Diese Art der Forschung fand ihre Inspiration in den Naturwissenschaften.

Sie ist wesentlich älter, als die jene der qualitativen Forschungsmethoden. Hauptziel der quantitativen Forschung ist die Gegenstände und die Phänomene der objektiven Welt zu erfassen und zu beschreiben (Gavora, 2010, S. 34). Charakteristisch für diesen Forschungstypus ist das Messen der Aspekte in numerischer Form. Es ist schwierig die Ergebnisse in der pädagogischen Forschung zu interpretieren. Oftmals behandelt diese ein oder mehrere Probleme, die miteinander verwoben sind. Bei diesem Vorgehen definiert der Forschende das Problem, die Variablen als auch die Hypothese, bzw. die Voraussetzungen (Skutil, 2011, S. 59).

4.4 Die Methodologie der Forschung

Hierbei handelt es sich um einen Prozess, dank dessen wir Daten aus dem realen Umfeld erhalten. Es muss zwingend angeführt werden, dass die Forschung oftmals mehre Methoden bedarf, damit komplexere und weitreichendere Ergebnisse erzielt werden können. Auch unter der Voraussetzung, dass der Forschende einen höheren

(32)

Arbeitsaufwand hat (Gavora, 2010, S. 85). Mit dem Begriff Forschungsmethode eng in Verbindung gesetzt, sind ihre Eigenschaften, Reliabilität als auch Validität.

Die Reliabilität ist ein Synonym für ihre Gültigkeit. Solange etwas nach den Voraussetzungen gemessen wird, was gemessen werden soll, hat die Methodik eine gute Validität. Es ist beim Messen wichtig ein externes Kriterium zur Verfügung zu haben, mit welchem die gegebene Messung verglichen werden kann. Die Reliabilität ersetzt Begriffe wie Stabilität, Homogenität, bzw. Verlässlichkeit. Hierbei ist es von großer Wichtigkeit, dass die Messung zu gleichen Bedingungen wiederholt werden kann und im Zuge dessen ungefähr gleiche Ergebnisse erbringt (Chráska, 2003, S. 12).

Im Zuge unserer Forschungsarbeit wurde die Methodik des Fragebogens herangezogen.

Hierbei handelt es sich um ein System an formulierten Fragen, welche vorab sorgfältig definiert wurden. Diese sind logisch aneinandergereiht und werden von den Befragten schriftlich beantwortet (Chráska, 2007, S. 163).

Der Fragebogen sollte eine Struktur haben, welche vorab durchdacht wurde. Bei dessen Erstellung ist es von großer Bedeutung sich die elementare Frage (Hauptproblem) zu verdeutlichen und diese in einige Unterprobleme zu gliedern. Der Fragebogen ist in drei Teile aufgeteilt. In der sogenannten Einleitung ist es wichtig den Verfasser des Fragebogens anzuführen, welcher den Fragebogen initiierte, als auch dessen Ziel und Instruktion wie dieser ausgefüllt werden soll. Danach folgen eigene Fragen als auch ein Dank an den Befragten für die Zusammenarbeit und dessen Zeit (Gavora, 2010, S. 123).

Es gibt einige Fragetypen. Für unsere Befragung wurden sowohl geschlossene als auch offene Fragen verwendet. Gavora (2010, S. 125) führt die Vorteile einer offenen Fragestellung an, welche dem Befragten keine bestimmte Antwortmöglichkeit aufzwingt und uneingeschränkt in ihren Antwortmöglichkeiten ist. Diese ist für die Befragten allerdings oftmals schwieriger als auch aufwändiger zu beantworten. Im Zuge der geschlossenen Fragestellung werden dem Befragten zwei Antwortmöglichkeiten angeboten, nämlich Ja/Nein. Konkret handelt es sich hierbei um dichotomische Fragen.

Der Nachteil dieser Fragestellung ist die minimale Möglichkeit seine eigenen Ansichten zum Ausdruck zu bringen.

Bartošová a Skutil (2011, S. 80) führen unter den Vorteilen von Fragebögen an, neben der Anonymität der Befragten auch die Möglichkeit eine große Anzahl an Personen

(33)

zu befragen. Als ein weiteres Positivum betrachten diese die schnelle und einfache Administration und die Möglichkeit die Ergebnisse in ihrer Gesamtheit zu quantifizieren.

Als Nachteil betrachten sie die mögliche Subjektivität des Ergebnisses, ein fehlendes Verständnis der Befragten für die Fragen, als auch eine Verfälschung der Antworten in jene Richtung, die der Fragende für wünschenswert hält.

Die Fragen im Fragebogen:

1. Wie alt sind Sie?

2. Wo wohnen Sie?

3. Wo leben Sie in Bayern?

4. Wie lange wohnen Sie dort?

5. Sprechen Sie mit einem Dialekt?

6. Sprechen Ihre Eltern mit einem Dialekt?

7. Sprechen Sie/haben Sie mit einem Dialekt in der Schule gesprochen?

8. Verstehen Sie Nordniedersächsisch?

9. Verstehen Sie Bayrisch?

4.5 Die Forschungsprobe

Im alltäglichen Leben schreiben wir auf Basis von Ähnlichkeiten die Eigenschaften jener Menschen, die wir kennen, auch allen anderen zu. Es ist dabei undenkbar, dass wir fähig wären in unserem Leben geschweige denn in der Forschung sämtliche Individuen zu erforschen/analysieren, an denen wir Interesse hegen. Unsere Konstatierung zielt daher nur auf die Kenntnis einer bestimmten Auswahl (Muster). Das Muster sollte in der wissenschaftlichen Forschung so repräsentativ als möglich sein. (Chráska, 2003, S. 19) Die selektierte Gruppe wurde auf Basis der zugänglichen Auswahl ausgewählt. Sie besteht aus in Deutschland lebenden jungen Menschen im Alter von 15 bis 30 Jahren. Die Befragten wurden basierend auf dem Hauptkriterium – dem Wohnort – selektiert.

Wir haben sie in zwei Gruppen aufgeteilt:

 In Hamburg lebende Befragte

 In Bayern lebende Befragte

Für unsere Forschung haben wir Online-Fragenbögen benutzt. Ich habe Freunde aus Hamburg und Bayern angesprochen und diese haben dann ihre Freunde angesprochen.

Es hat uns mit der Zahl der Befragten geholfen. Zum Schluss haben wir 50 Befragte gewonnen. Die Forschung war anonym.

(34)

5 FORSCHUNGSERGEBNISSE

Das Alter der Befragten 15-20

Jahre 23 46%

21-25

Jahre 18 36%

26-30

Jahre 9 18%

Insgesamt 50 100%

Tabelle N. 1 – Das Alter der Befragten

Die Befragten, die den Fragebogen beantwortet haben, waren zwischen 15 und 30 Jahren.

Die Forschungsprobe wurde aus diesem Grund gewählt, weil wir überprüfen wollten, ob der Dialekt in erster Linie unter jungen Menschen, die in Deutschland leben, verwendet wird. Die größte Gruppe bildeten die jungen Menschen im Alter von 15 bis 20 Jahren.

Diese Gruppe nimmt 46% in unserer Forschung ein. Die weitere große Gruppe war von Menschen im Alter von 21 bis 25 Jahren (36%) gebildet und die kleinste Gruppe von Menschen im Alter von 26 bis 30 Jahren (18%).

Graph N. 1 – Das Alter der Befragten

18%

36%

18%

0%

5%

10%

15%

20%

25%

30%

35%

40%

45%

50%

15-20 Jahre 21-25 Jahre 26-30 Jahre

Wie alt sind Sie?

(35)

Der Wohnort der Befragten

Bayern 25 50%

Hamburg 25 50%

Insgesamt 50 100%

Tabelle N. 2 – Der Wohnort

Um die Ergebnisse der Umfrage so objektiv und präzis wie möglich zu haben, kontaktierten wir die gleiche Anzahl von jungen Menschen, die im Bundesland Hamburg und Bayern leben. Aus Hamburg waren 25 der Befragten und die gleiche Anzahl der

Befragten ist

aus Bayern.

Graph N. 2 – Der Wohnort

50% 50%

0,00%

10,00%

20,00%

30,00%

40,00%

50,00%

60,00%

Bayern Hamburg

Wo wohnen Sie?

(36)

Der Wohnort der Befragten aus Bayern

München 10 40%

im Ort (500-3000 Bewohner) 6 24%

im Ort (weniger als 500

Bewohner) 4 16%

im Ort (mehr als 3000

Bewohner) 5 20%

Insgesamt 25 100%

Tabelle N. 3 – Der Wohnort in Bayern

Diese Frage wurde gestellt, um festzustellen, ob es einen Unterschied von der Dialektverwendung unter Jugendlichen gibt, die direkt in München oder in dessen Nähe leben. Deshalb teilten wir die Wohnorte nach der Bevölkerungsauszahl. Die größte Zahl der Befragten lebt in München (40%). In der Stadt, in der 500-3000 Einwohner leben, leben auch 24% der Befragten. Aus einem Ort, wo weniger als 500 Einwohner leben, kommen nur 16% der jungen Menschen, die den Fragebogen beantwortet haben. 20% der Befragten leben in einem Ort, wo mehr als 3.000 Menschen leben.

Graph N. 3 – Der Wohnort in Bayern

40%

24%

16%

20%

0,00%

5,00%

10,00%

15,00%

20,00%

25,00%

30,00%

35,00%

40,00%

45,00%

München im Ort (500-3000 Bewohner)

im Ort (weniger als 500 Bewohner)

im Ort (mehr als 3000 Bewohner)

Wo leben Sie in Bayern?

(37)

Länge des Aufenthalts im Wohnort Weniger als 5

Jahre 17 34,00%

5-10 Jahre 8 16,00%

Mehr als 10

Jahre 25 50,00%

Insgesamt 50 100%

Tabelle N. 4 – Länge des Aufenthalts im Wohnort

Menschen, die an unserer Umfrage teilnahmen, leben zum größten Teil in Deutschland mehr als 10 Jahre. Es geht um etwa 50% der Befragten. Die weitere Gruppe von jungen Menschen lebt in Deutschland weniger als 5 Jahre es sind 34%. Nur 8 befragte Personen leben in Deutschland von 5 bis 10 Jahre, es sind 16%.

Graph N. 4 – Länge des Aufenthalts im Wohnort

16%

50%

34%

0,00%

10,00%

20,00%

30,00%

40,00%

50,00%

60,00%

Weniger als 5 Jahre 5-10 Jahre Mehr als 10 Jahre

Wie lange wohnen Sie dort?

(38)

Benutzung von einem Dialekt

Ja 28 56%

Nein 22 44%

Insgesamt 50 100%

Tabelle N. 5 – Benutzung von einem Dialekt

In unserer Forschung stellten wir fest, dass 56% der jungen Menschen, die in Hamburg oder Bayern leben, verwenden den Dialekt häufig. 22 Befragte haben geantwortet, dass sie den Dialekt nicht sprechen und nicht benutzen. Es geht um 44% der Befragten, den Dialekt nicht verwenden.

Graph N. 5 – Benutzung von einem Dialekt

56%

44%

0,00%

10,00%

20,00%

30,00%

40,00%

50,00%

60,00%

Ja Nein

Sprechen Sie einen Dialekt?

(39)

Eltern/Großeltern und Benutzung von einem Dialekt

Ja 32 64%

Nein 18 36%

Insgesamt 50 100%

Tabelle N. 6 – Eltern/Großeltern und Dialekt

Die Frage, ob Eltern oder Großeltern einen Dialekt sprechen, stellten wir um herauszufinden, ob die Verwendung des Dialekts die Auswirkungen auf ihre Kinder und Enkelkinder hat. Und ob diese dann auch den Dialekt sprechen werden. Wir gestellten fest, dass 64% der Eltern oder Großeltern den Dialekt verwenden. 36% der befragten Eltern oder Großeltern sprechen den Dialekt nicht. Daher ist es möglich, dass ein so großer Anteil der jungen Menschen dann den Dialekt nicht spricht, weil er nicht einmal zu Hause benutzt wird.

Graph N. 6 – Eltern/Großeltern und Dialekt

64%

36%

0,00%

10,00%

20,00%

30,00%

40,00%

50,00%

60,00%

70,00%

Ja Nein

Sprechen Ihre Eltern/Großeltern

einen Dialekt?

(40)

Dialekt im Unterricht

Ja 22 44%

Nein 28 56%

Insgesamt 50 100%

Tabelle N. 7 – Dialekt im Unterricht

Ob der Dialekt im Unterricht verwendet wird, stellten wir aus dem Grund fest, weil in einigen Bereichen das ein Problem ist, die Dialekte zu verstehen. Dann haben die Kinder bei der Bildung Probleme. Wir wollten also wissen, ob die Dialekte häufig in Schulen verwendet werden. Das Ergebnis ist deshalb interessant, weil es sehr eng ist.

56% der Jugendlichen gaben an, dass sie den Dialekt im Unterricht nicht verwenden.

Aber 44% Schüller benutzten den Dialekt im Unterricht. Es ist daher klar, dass in den Schulen Dialekte oft verwendet werden. Deshalb dieses Problem mit dem Verstehen heutzutage viel gelöst.

Graph N. 7 – Dialekt im Unterricht

44%

56%

0,00%

10,00%

20,00%

30,00%

40,00%

50,00%

60,00%

Ja Nein

Sprechen Sie/haben Sie einen Dialekt im Unterricht in der Schule

gesprochen?

(41)

Verständnis von Bayrisch

Ja 16 64%

Nein 9 36%

Insgesamt 25 100%

Tabelle N. 8 – Verständnis von Bayrisch

Wir fragten junge Menschen, die in Hamburg leben, ob sie Bayrisch verstehen. 64% gaben an, dass sie diesen Dialekt verstehen können und 36% von ihnen erklärten, dass sie nicht verstehen. Um diese Behauptung zu überprüfen, gaben wir in dem Fragebogen einen Satz in Bayrisch an und wir wollten, dass sie den Satz übersetzen. Der Satz war: "Ich glaab, dir brennt da huat." In der Übersetzung in deutsche Schriftsprache ist das:

„Ich glaube, dein Hut brennt." Nur 9 der Befragten übersetzen diesen Satz richtig. Das heißt, nur 56% derjenigen, die antworteten, dass sie Bayrisch verstehen.

Graph N. 8 – Verständnis von Bayrisch

64%

36%

0,00%

10,00%

20,00%

30,00%

40,00%

50,00%

60,00%

70,00%

Ja Nein

Verstehen Sie Bayrisch?

(42)

Verständnis von Nordniedersächsisch

Ja 14 56%

Nein 11 44%

Insgesamt 25 100%

Tabelle N. 9 – Verständnis von Nordniedersächsisch

Die Befragten, die in Bayern leben, fragten wir, ob sie Nordniedersächsisch verstehen.

Die Meisten antworteten, dass sie diesen Dialekt verstehen. Wieder stellten wir die Frage an diejenigen, die antworteten, dass sie den Dialekt Nordniedersächsisch verstehen.

Es war: "Ik will blotsseggen, dat.". Die richtige Übersetzung ins Tschechische lautet:

"Ich möchte nur sagen, dass..." Die wörtliche Übersetzung haben nur 7 Befragte geschrieben, dass heißt, die Hälfte die in der Umfrage angaben, dass sie Nordniedersächsisch verstehen.

Graph N. 9 – Verständnis von Nordniedersächsisch

56%

44%

0,00%

10,00%

20,00%

30,00%

40,00%

50,00%

60,00%

Ja Nein

Verstehen Sie Nordniedersächsisch?

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Und Rauchen ist nur für Raucher ein Genuss, weil ihnen ohne Nikotin etwas fehlt.. Mit dem Modell auf dem Schülerblatt können Sie die Gewöhnung des Gehirns an Nikotin verdeutlichen

4.3.1 Die semantische Abwandlung (Modifikation) 4.3.2 Die grammatische Umwandlung (Transposition) 5 Das Adverb. 5.1 Die Bildung

[r]

Nach dieser Interpretation ist es durchaus möglich, daß eine Sprache L 1 – in Sätzen, die durch (7a) charakterisiert sind – die Stellung V&gt;O&gt;S, O&gt;V&gt;S oder

Denn wenn es so weitergeht, dann werden in zwanzig Jahren sowohl Lehrer als auch Schüler ihren mobilen Endgeräten derart ähnlich geworden sein, dass man Leh- rer wirklich nicht

Während traditionsorientierte Kreise die seit Langem vernachlässigte und daher dringend notwendige moralische Festigung des Kindes als schulischen Hauptbeitrag zur

Vorstellungen von Kindheit und vom Kind sind soziale Konstruktionen und als solche eng mit den Werten und Normen einer Gesellschaft ver- knüpft, so die Prämisse

F_dst_ldv_beschaeftkat_012: #…#: Bei Beschäftigungsart „oe“ darf kein Unterricht eingetragen sein F_dst_ldv_beschaeftkat_013: #…#: Bei Beschäftigungsart „oe“ darf kein