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Oberfränkisch

Im Dokument DIE DEUTSCHEN DIALEKTE (Seite 25-31)

2.2 G LIEDERUNG DER DEUTSCHEN M UNDARTEN

2.2.3 Oberdeutsch

2.2.3.3 Oberfränkisch

Diese oberfränkischen Dialekte gehören zu einer Gruppe der deutschen Mundarten, die in der Übergangszone zwischen dem Oberdeutschen und dem Mitteldeutschen benutzt wurden. Sie zählen zu den fränkischen Dialekten. Oberfränkisch teilen wir in das Südfränkische und Ostfränkische ein. Das Ostjiddische kommt aus diesem Dialekt (Noble, 1983, S. 119). Nach Baumbach (2011, S. 43) bildet das Oberfränkische das Ostfränkische und Südfränkische. Ostfränkisch wird manchmal auch Mainfränkisch bezeichnet.

Es erstreckt sich zu beiden Seiten der Flusses Main. Dieses Gebiet bildet Bamberg, Bayreuth, Würzburg bis zum Südteil Thüringens und bis ins Vogtland. Im Süden ist Nürnberg die wichtigste Stadt. Über den Spessart und die Rhön verläuft die Grenze zum Rheinfränkischen und Hessischen. „Ostfranken ist das nördlichste Gebiet des oberdeutschen Mundartgebietes mit der durchgehenden Verschiebung des P zu PF in allen Stellungen im Rahmen der 2.LV(vgl. Pfeife, tapfer, Kopf).

Das Ostfränkische hat sich wesentlich an der mittelalterlichen deutschen Ostexpansion beteiligt(Siedlungsbahnen reichen bis Meißen, die Westlausitz und Schlesien, das gemeinsam mit Thüringen und Rheinländern besiedelt wurde.“ Ostfranken waren in der Tschechischen Republik vor allem im Schönhengstgau und im mittleren Erzgebirge angesiedelt.

Die wichtigsten Merkmale sind im Vokalismus und im Konsonantismus. Im Vokalismus:

 Verdumpfung von a zu [o:] : [fo: ta, mo: ga, ho: zn] (Vater, mager, Hasen)

 Mhd. ei > [a:] [dla:] (klein) und ou > [a:] [la: fn] (laufen)

 Diphthongierung und Monophthongierung

„Das Ostfränkische hält an den gerundeten Vokalen fest, es kennt keine Entrundung (Delabialisierung) wie das Bayrische und Schwäbische.“

Im Konsonantismus:

kn-, kl- > dn-, dl- [dla:, dla: d] (klein,Kleid)

-b- > -w- : [avǝ, ne:vǝ] (aber, neben)

-g- > -ch- : [do: x, bƐax] (Tag, Berg)

„st bleibt gegenüber dem Südfränkischen, wo es ähnlicherweise wie im Rheinfränkischen zu [ʃt] verändert wurde“

 Die zweite Lautverschiebung ist in dem Ausmaß durchgeführt

Im Oberfränkischen sind häufig auf Seiten der Grammatik auftauchende Vertauschungen von Akkusativ und Dativ. Mit dem oberfränkischen Dialekt können wir uns in den deutschen Medien nur selten treffen. Zum Beispiel in der Serie Der Bulle von Tölz (Noble, 1983).

3 PROBLEME DER DEUTSCHEN DIALEKTOLOGIE

Die Mundartforschung kommt immer häufiger ins Gespräch.

Sie hängt mit der Diskussion über die Sprachbarrieren zusammen. Mundart wird als eine Sonderform von regionaler und sozialer Sprachbarriere bezeichnet. Die Mundartforschung, die auch Dialektologie wieder genannt wird, ist in Deutschland so alt wie die Erforschung der deutschen Sprache. Trotz der zahlreichen Literatur gibt es für die neueren Fragestellungen und für klassische Mundartforschung keine eigentliche Einführung.

Dieses Fach ist nur selten Gegenstand des akademischen Unterrichts und wenige Doktoranden interessieren sich dafür (Löffler, 1990, S. 1).

Definitionsprobleme

Eine Definition des Bergriffes Mundart ist nicht einfach. Nicht alles ist Mundart, was nicht Schriftsprache ist. Die Unterschiede sind bemerkbar in Laut- und Wortwahl (Schwarz, 1950, S. 18). Löffler (1990, S. 1) erforscht, ob Dialekt und Mundart die gleiche Begriffe sind. Für Mundart gibt es diese Definition: „Die Sprache der schlichten Schichten der Völker, oder Örtlich bedingte Sprachform innerhalb einer Sprachgemeinschaft.“ Aber wenn man eine wissenschaftliche Arbeit verarbeiten möchte, kommt man nicht weit.

Man muss weitere Begriffe wie Grundmundart, Bauernmundart, Halbmundart, historische Mundart usw. kennen. Das neue Wort benutzte Philipp von Zesen für das komplementäre Begriffspaar Schreibart und Redeart. „Mundart“ als deutsche Entsprechung für lat.

dialectus oder idioma. Im 17. Jh. die deutschen Grammatiker übernahmen das neue deutsche Wort. Munart und Mundart bedeutet ein Dialekt sogar im Schwedischen und Dänischen.

„Die Schwierigkeit der Definition von Dialekt und Mundart und die sehr verschiedenen Verwendungsweisen beider Begriffe resultieren aus der Vielfalt der Kriterien und deren achtlosen Vermischung“. Zum Beispiel unterscheiden wir folgende Kriterien: Mundart:

historisch echt, räumlich begrenzt, nur von Bauern gesprochen; Umgangssprache:

oft als Defekt, räumlich erweitert, gegenüber Hochsprache durch einzelne sprachliche Merkmale abgewandelt, sonst gleiche Kriterien wie Hochsprache; Hochsprache: von sozial höheren Schichten gesprochen, überregional, historisch entstanden aus den Mundarten, größte kommunikative Reichweite.

Dialekt und Hochsprache

„Die strukturlinguistischen Ansätze zur Definiton und Ausgrenzung von Dialekt gegenüber einer Hauptsprache sind jedoch ernstzunehmen. Dringend erfordelich wäre die Anwendung der Kriterien auf die deutschen Verhältnisse.“ Nach der Einzelforschung unterscheiden sich Hochsprache und Dialekt nicht nach ihren prinzipiellen Möglichkeiten.

Den Unterschied gibt es in der Häufigkeit der Verwendung bestimmter grammatischer Möglichkeiten und in der Besetzung. Die abstrakte Ausdrucksweise in der Hochsprache sind keine System-Unterschiede. Man erklärt sie durch die verschiedenen Verwendungsbereiche von Hochsprache und Dialekt (Löffler, 1990, S. 4).

Die Definitionen für Dialekt und Hochsprache nach Löffler (1990, S. 5):

„Hochsprache ist optimale Besetzung aller grammatischen Ebenen. Maximales Inventar aller grammatischen Kategorien, z.B. Plusquamperfekt, Futur II., maximaler Wortschatz.

Syntaktische Vielfalt. Alle Möglichkeiten der logischen Verknüpfung. Dialekt ist dürftige Besetzung aller grammatischen Ebenen: es fehlen ganze Kategorien wie z.B.

das Präteritum der Verben. Reduzierter Wortschatz, wenige syntaktische Pläne, wenig Möglichkeiten der logischen Strukturierung, z.B. keine hypotaktischen Konjunktionen.“

Dialekt in der Schule

Die Schulen in Deutschland haben ein wichtiges Unterrichtsziel, die Beherrschung der geltenden Regeln der Einheitssprache. Es ist bekannt, dass Dialekt sprechende Kinder mit mehreren Schwierigkeiten in der Schule kämpfen. Es betrifft ländliche Bevölkerung, auch Schulkinder aus den unteren sozialen Schichten und deutschstämmige Spätauswanderer. Diese Kinder haben nicht nur ein Problem mit Verständnis und fehlende Kenntnisse, sondern auch sozial-psychische Probleme. Man spricht vom Sprachbarrieren-Problem. „Unter dieser Bezeichnung versteht man eine soziologische Erscheinung, wonach innerhalb einer Sprachgemeinschaft aufgrund ungleicher sprachlicher Ausstattung (eines unterschiedlichen Sprachverwendungsvermögens) verschiedene Sozialschichten voneinander Unterschiede aufweisen, die sich sozial negativ auswirken.“ Ein Teil der Absolventen von Gymnasien und Realschulen und die Mehrheit der Absolventen der Volksschulen sprechen nicht die Einheitssprache fließend und normgerecht.

Die Sozialforscher sind zum Schluss gekommen, dass Dialektsprecher im allgemein schlechteren Schulerfolg als Standardsprachesprecher haben. In den Siebzigerjahren versucht man, die Sprachhefte für den Deutschunterricht zu benutzen. Es ist die Hilfe für

Schüler mit dialektal bedingten Ausspracheschwierigkeiten und Rechtschreib-schwierigkeiten. Man kann dort die Ausdrücke in dem Dialekt, die Lautlehre, morphologische Erscheinungen finden (Baumbach, 2001, S. 94).

II. PRAKTISCHER TEIL

4 FORSCHUNG

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