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236 Römer, Christine; Matzke, Brigitte: Lexikologie des Deutschen. Eine Ein- führung

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Römer, Christine; Matzke, Brigitte:

Lexikologie des Deutschen. Eine Ein- führung. Tübingen: Narr, 2003 (narr stu- dienbücher). – ISBN 3-8233-4996-1. 226 Seiten, €19,90

(Magdalena Lupaşcu, Bielefeld)

Christine Römer und Brigitte Matzke können für die vorliegende Einführung auf langjährige Lehrerfahrung im Fach Germanistik zurückgreifen. Das Werk richtet sich daher auch hauptsächlich an Studenten der Linguistik, Germanistik und des Faches Deutsch als Fremdspra- che (DaF). Es ist sowohl für Anfänger als auch für Studenten, die ihre theoreti- schen Kenntnisse auffrischen oder vertie- fen wollen, geeignet. Ziel des Buches ist es, eine grammatische, semantische, ko- gnitive und sozial-kulturelle Wortbe- schreibung der deutschen Sprache zu schaffen.

Die Autorinnen stützen sich in ihren Ausführungen auf Positionen anderer Lexikologen (Kühn, Pöll, Reichmann etc.), beschreiben aber auch ihre eigene Herangehensweise. So beziehen sie in ihre Arbeit die Phraseologie und Wortbil- dung mit der Begründung ein, daß in der Phraseologie keine Abweichungen vom normalen Wortschatz zu sehen seien (siehe »Einleitung«).

Das Buch gliedert sich in sechs Kapitel.

Das erste Kapitel beschreibt zunächst das Objekt und die Gegenstände der Lexiko- logie. Es folgt eine kurze, inhaltlich aus- führliche Darstellung der Entwicklung und der Teildisziplinen dieser Wissen- schaft. Nach den für das Verständnis der Lexikologie unerläßlichen Erläuterungen bilden die Kapitel zwei bis fünf den Hauptteil der Arbeit.

Im zweiten Kapitel werden die Wörter zunächst als sprachliche Zeichen be- schrieben. Die Autorinnen weisen darauf hin, daß alle Menschen wissen, was ein Wort ist, »dennoch fällt es schwer, es

wissenschaftlich exakt zu definieren«

(20). Unter 2.2 werden die Wörter struk- turell betrachtet und analysiert, sechs Wörter werden unterschieden: das se- mantische, morphologische, syntakti- sche, phonetische, graphische und das pragmatische Wort. Unter 2.3 führen die Autorinnen eine kognitive Analyse durch, sie analysieren, »was in unserem Geist bezüglich der Sprache vorhanden ist und wie es verarbeitet wird bei der Sprachproduktion und -rezeption« (32).

Es gibt in jeder Sprache Wörter, die nur in bestimmten Kreisen (Soziolekte) oder Re- gionen (Regionalismen) verwendet wer- den, oder auch solche, die nur für kurze Zeit modern und aktuell sind (es gibt okkasionelle, vorübergehende und tem- poräre Neologismen, 39 ff.). Nichtsdesto- trotz hinterlassen sie gewisse Spuren im Wortschatz. Z. B. werden die temporären Neologismen nach einiger Zeit festes Mitglied des Wortschatzes (z. B. Riester- rente, 40).

Was für Spuren und welche Rolle diese Wörter für den Wortschatz und für die Gesellschaft spielen, wird unter 2.4 um- fangreich erläutet. Zum Schluß dieses Kapitels erklären die Verfasserinnen die semantischen Beziehungen zwischen den Wörtern, z. B. die Synonymie (ledig – unverheiratet; Apfelsine – Orange) und die Antonymie (warm vs. kalt; groß vs. klein).

Kapitel 3 »Wortbildung« resümiert Arten und Modelle der deutschen Wortbildung, wie Komposition, Derivation, Kurzwort- bildung. Die manchmal schwierigen De- finitionen und Begriffserläuterungen werden mit vielen Beispielen illustriert und erläutert. In diesem Kapitel, das von Brigitte Matzke verantwortet wird, ist eine Änderung des Schreibstiles zu beob- achten. Der Prozeß des Lesens und Ver- stehens wird durch eine Vielzahl von Abkürzungen erschwert; auch wenn die benutzten Abkürzungen von der Autorin im Verlauf des Kapitels erläutert werden,

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ist es hilfreich, sich eine eigene Abkür- zungsliste zu erstellen, um nicht ständig zurückblättern zu müssen. Sätze wie

»Die UK stellen BM (frei/gebunden) bzw. MK (frei/gebunden) dar« (70) oder

»Nur eine UK ist ein BM bzw. eine MK (frei/gebunden)« (70) sind für eine Ein- führung in die Lexikologie recht schwer verständlich.

Es ist bekannt, daß einem Wort nicht nur eine Bedeutung zugewiesen werden kann, weil »es sich bei Bedeutungen um komplexe Phänomene handelt« (111).

Nach Auffassung der Autorinnen sollte eine Bedeutungsbeschreibung minde- stens fünf Aspekte berücksichtigen: Das Beschreibungsdenotat, das usuelle Wis- sen über das Denotat, die Zeichenver- wender, die Verwendungssituationen so- wie das verwendete Sprachsystem. Diese Aspekte werden im Rahmen des Kapitels 4 diskutiert, welches auch ausführliche Informationen über verschiedene Mo- delle und Methoden der Wortbedeu- tungsbeschreibung liefert.

Das Kapitel 5 trägt den Titel »Phraseolo- gie«. Nach der Darstellung der Gegen- stände und des Forschungsstandes wer- den die semantischen, phonetisch-gra- phischen sowie syntaktischen Merkmale der Phraseologismen ermittelt. Dabei widmen sich die Autorinnen sehr aus- führlich den idiomatischen Phraseologis- men als einer (klassischen) Untergruppe der Phraseologismen. »Idiomatische Phra- seologismen sind Wortverbindungen, bei denen die Gesamtbedeutungen nicht di- rekt aus den Bedeutungen der Einzelele- mente ableitbar sind.« (152)

Wie idiomatisch der Wortschatz eines Kindes ist, oder wann man eigentlich die idiomatischen Ausdrücke erwirbt, sind Fragen, die unter 5.3. beantwortet wer- den. Die idiomatischen Phraseologismen sind nicht nur einfache Wörter, die zu- sammengehören, sondern auch Aus- drücke, in denen sich die Kultur, die

Religion, die Gesellschaft, die Mentalität, etc. eines Volkes spiegeln.

Jedes Kapitel des Buches beinhaltet auch einige, wenn auch nur wenige, Übungs- aufgaben sowie Hinweise auf besonders wichtige Grundlagenliteratur. Der Auf- bau der Übungen ermöglicht es dem Leser, die theoretischen Überlegungen anzuwenden und sie dadurch besser zu verstehen. Zur eigenen Kontrolle befin- den sich in Kapitel 6 des Buches die Lösungen zu den Übungsaufgaben.

Das hier besprochene Buch liefert im Rahmen eines universitären Seminars eine ausgezeichnete Einführung in die Lexikologie der deutschen Sprache, ist m. E. allerdings für das Selbststudium nur bedingt geeignet. Einziger Wermuts- tropfen ist die durch Komplexität er- schwerte Lesbarkeit des Kapitels 3. Den- noch ist das Werk unbedingt empfehlens- wert!

Röttger, Evelyn:

Interkulturelles Lernen im Fremdspra- chenunterricht. Das Beispiel Deutsch als Fremdsprache in Griechenland.

Hamburg: Verlag Dr. Kovač, 2004 (LIN- GUA. Fremdsprachenunterricht in Theo- rie und Praxis 1). – ISBN 3-8300-1649-2.

375 Seiten, €105,00 (Adelheid Hu, Hamburg)

Interkulturalität gehört seit vielen Jahren zu den gängigen Schlagwörtern in der Fremdsprachendidaktik. Allerdings ist nach wie vor wenig darüber bekannt, wie sich interkulturelles Lernen im Sprach- unterricht der europäischen Länder kon- kret gestaltet. In der vorliegenden Studie, die als Dissertation an der Universität Wien entstand, wird am Beispiel des Deutsch als Fremdsprache-Unterrichts in Griechenland gezeigt, auf welche Rah- menbedingungen das Konzept des inter-

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