• Keine Ergebnisse gefunden

Dr. Christof Luchsinger Frühjahrsemester 2011 Olivier Warin Seite 1 von 8

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Aktie "Dr. Christof Luchsinger Frühjahrsemester 2011 Olivier Warin Seite 1 von 8"

Copied!
8
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Ubungsblatt 9 zur Vorlesung ¨

”Statistische Methoden”

Sch¨atztheorie und Konfidenzintervalle

Herausgabe des ¨Ubungsblattes: Woche 18, Abgabe der L¨osungen: Woche 19 (bis Freitag, 1615 Uhr), Be- sprechung: Woche 20

Must Aufgabe 37 [Eigenschaften von Sch¨atzern]

Seix1, . . . , xn eine Stichprobe aus einerN(µ, σ2)-Verteilung. Geben SieeinfacheBeispiele f¨ur:

a) einen Sch¨atzer f¨urµ, der zwar erwartungstreu, aber nicht konsistent ist.

b) einen Sch¨atzer f¨urµ, der zwar konsistent, aber nicht erwartungstreu ist.

Aufgabe 38 [M SE=V +b2, Lemma 5.6]

Zeigen Sie: Mit den Bezeichnungen aus 5.1.3 gilt:

M SE(ˆµn, µ) =V[ˆµn] +b2.

Aufgabe 39 [Eindeutigkeit von KI’s]

Konfidenzintervalle sind nicht eindeutig (zB gibt es immer das vollrandomisierte KI). Geben Sie eine (ein- fache, bekannte) Situation an, in der Sie dann 2 nichttriviale KI’s angeben.

Aufgabe 40 [Konfidenzintervalle]

Der Durchmesser der von einer bestimmten Maschine gefertigten Stahlkugeln f¨ur Kugellager seien ungef¨ahr normalverteilt. Bei einer Stichprobe vom Umfangn= 30 erh¨alt man einen mittleren Durchmesser ¯x= 10.2 mm und eine Streuung

vu ut 1

n−1 X30

i=1

(xi−¯x)2= 0.62 mm.

Bestimmen Sie hieraus Konfidenzintervalle f¨ur den Erwartungswertµund die Varianzσ2zum Niveau 1−α= 0.95.

Aufgabe 41 [Konfidenzintervalle]

Es wird angenommen, dass die Durchmesser der auf einer bestimmten Anlage hergestellten Stahlkugeln durch die Realisationen einer normalverteilten Zufallsgr¨osse mit σ= 1.04 mm beschrieben werden k¨onnen.

Aus einer Stichprobe vom Umfang n = 300 ergab sich ¯x = 12.14 mm. Bestimmen Sie f¨ur die Ver- trauenswahrscheinlichkeit von 0.99 die Grenzen des KI f¨ur den mittleren Durchmesser dieser Kugeln.

Dr. Christof Luchsinger

(2)

Standard Aufgabe 42 [MLE bei der Poissonverteilung] [2 Punkte]

Berechnen Sie den MLE, wenn die Daten x1, . . . , xn aus einer Poissonverteilung mit Parameter λ > 0 stammen. Macht das Resultat Sinn? Tipp: Benutzen Sieunbedingtden Logarithmus an geeigneter Stelle.

Aufgabe 43 [MLE bei der Exponentialverteilung][2 Punkte]

Berechnen Sie den MLE, wenn die Daten x1, . . . , xn aus einer Exponentialverteilung mit Parameter λ > 0 stammen. Macht das Resultat Sinn? Tipp: Benutzen Sieunbedingtden Logarithmus an geeigneter Stelle.

Aufgabe 44 [Erwartungstreuer Sch¨atzer der Varianz][3 Punkte]

Sei (Xi)ni=1 eine Folge von iid-Zufallsgr¨ossen mit E[X12]<∞. Zeigen Sie:

1 n−1

Xn

j=1

(Xj−X)2

ist ein erwartungstreuer Sch¨atzer der Varianz. Dieses Resultat gilt ¨ubrigens f¨ur beliebige Verteilungen!

”Tipp”: einfach drauflosrechnen.

Aufgabe 45 [Momentenmethode][2 Punkte]

Sei x1, . . . , xk eine Stichprobe aus einer Gamma(n, λ)-Verteilung,n∈N, λ >0. Sch¨atzen Sie mit Hilfe der Momentenmethodenundλ.

Aufgabe 46 [Cramer-Rao-Schranke im diskreten Fall][2+2 Punkte]

Formulieren Sie die Cramer-Rao-Schranke f¨ur diskrete Zufallsgr¨ossen und berechnen Sie die Schranke im Fall der Poisson-Verteilung.

Honours Aufgabe 47 [Uniformverteilung und MLE][1+1+1 Punkte]

a) Seix1, . . . , xn eine Stichprobe aus einerU[0, θ]-Zufallsgr¨osse. Geben Sie den MLE f¨ur diese Verteilungs- familie an. Schreiben Sie dazu die gemeinsame Dichtefunktion exakt auf und maximieren Sie diese ohne abzuleiten.

b) Suchen Sie eine reelle Zahla, damit der MLE-Sch¨atzer aus a) mitamultipliziert erwartungstreu ist (mit Beweis).

c) Seix1, . . . , xn eine Stichprobe aus einerU[θ, θ+ 1]-Verteilung. Geben Sie einen sinnvollen Sch¨atzer f¨ur θ an, welcherX(1) undX(n)benutzt/kombiniert. ¨Uberpr¨ufen Sie diesen Sch¨atzer auf Erwartungstreue.

Aufgabe 48 [Vervollst¨andigung des Beweises der Cramer-Rao-Schranke][6 Punkte]

Vervollst¨andigen Sie den Beweis der Cramer-Rao-Schranke (Ableitungen unter dem Integral) mit Hilfe des Satzes der majorisierten Konvergenz von Lebesgue im stetigen Fall.

(3)

Übungsblatt 9 zur Vorlesung “Statistische Methoden” Seite 3 von 8

Übungsblatt 9 zur Vorlesung “Statistische Methoden”

Olivier Warin 15. Mai 2011

Aufgabe 37 [Eigenschaften von Schätzern]

Seix1, . . . , xn eine Stichprobe aus einerN(µ, σ2)-Verteilung.

a) Definiereµbn(x1, . . . , xn) :=x1.

Behauptung: Der Schätzerµbn vonµist erwartungstreu aber nicht konsistent.

Beweis: Es gilt:

Eµ[µbn] = Eµ[X1] = µ,

also istµbn (nach Definition 5.2) erwartungstreu. Weiter gilt fürε >0:

n→∞lim Pµ[|bµn−µ|> ε] = Pµ[|X1−µ|> ε] = P[|N(0, σ2)|> ε] 6= 0, also istµbn (nach Definition 5.3)kein konsistenter Schätzer fürµ.

b) Definiereµbn(x1, . . . , xn) :=x+1/n.

Behauptung: Der Schätzerµbn vonµist konsistent abernicht erwartungstreu.

Beweis: Seiε∈Rmit ε >0. Sei weitern∈Nmit n >2/ε, also1/n<ε/2. Nun gilt:

Pµ[|bµn−µ|> ε] = Pµ[|X−µ+1/n|> ε] 6 Pµ[|X−µ|+1/n> ε]

6 Pµ[|X−µ|> ε−1/n] 6 Pµ[|X−µ|>ε/2] n−→LLN→ ∞ 0, wobei wir hier am Schluss das Gesetz der grossen Zahlen benutzt haben. Wir schliessen:

n→∞lim Pµ[|bµn−µ|> ε] = 0,

also istµbn (nach Definition 5.3) ein konsistenter Schätzer für µ.

Weiter gilt:

Eµ[bµn] = Eµ[X+1/n] Lem=

3.4b) Eµ[X] +1/n = µ+1/n 6= µ, also istµbn (nach Definition 5.2)kein erwartungstreuer Schätzer fürµ.

Bemerkung: Man sagt, dass der Schätzerµbnasymptotisch erwartungstreuist, da lim

n→∞Eµ[µbn] =µ.

Aufgabe 38 [M SE =V +b2, Lemma 5.6]

Es seibµn ein Schätzer fürµmit Biasb.

Behauptung: Dann gilt:

M SE(µbn, µ) = Vµ[µbn] +b2.

(4)

Beweis: Es gilt:

Vµ[µbn] Lem=

3.7a) Vµ[µbn−µ] Lem=

3.7b) Eµ[(µbn−µ)2]−(Eµ[µbn−µ])2 = M SE(µbn, µ)−b2,

wobei wir beim letzten Gleichheitszeichen die Definitionen 5.2 und 5.5 eingesetzt haben. Somit folgt die Behauptung sofort.

Aufgabe 39 [Eindeutigkeit von KI’s]

Gegeben sei eine Stichprobex1,· · ·, xn aus einerN(µ,1)-Verteilung. Nun werden wir zwei verschiedene 95%-KI’s fürµangeben:

Zunächst haben wir das aus 5.2.3.1 bekannte KI:

KI1 = X− K

√n, X+ K

√n

, wobeiK∈Rso gewählt ist, dassP[N(0,1)6K] = 0.975. AlsoK=.

R

qnorm(0.975)=.

R 1.959964.

KI1ist klar ein 95%-KI fürµ.

Wir definieren weiter

KI2 =

X− K0

√n,∞

, wobeiK0∈Rso gewählt ist, dassP[N(0,1)6K0] = 0.95. AlsoK0=.

R

qnorm(0.95)=.

R

1.644854.

KI2ist ebenfalls ein 95%-KI fürµ, denn es gilt Pµ[µ∈KI2] =Pµ

X− K0

√n 6µ

= P[N(0,1)6K0] = 0.95.

Damit haben wir zwei verschiedene nicht-tiviale95%-KI’s fürµgefunden.

Aufgabe 40 [Konfidenzintervalle]

Der Durchmesser der von einer bestimmten Maschine gefertigten Stahlkugeln für Kugellager seien unge- fähr normalverteilt. Bei einer Stichprobe vom Umfang n= 30erhält man einen mittleren Durchmesser x= 10.2mm und eine Streuung

b σ =

vu ut 1

n−1 X30

i=1

(xi−x)2 = 0.62mm.

Nach 5.2.3.2 ist nun eine Realisation eines(1−α) = 95%-KIs für den Erwartungswertµgegeben durch

x−t

√n, x+t

√n

,

wobeit der entsprechende kritische Wert ist. Genauer gilt hier:P[−t6tn−16t] = 1−α, also t ˙=

R

qt(1-0.05/2,30-1) ˙=

R 2.045230.

Wir erhalten also die folgende Realisation eines(1−α)-KIs für den Erwartungswertµ:

x−t

√n, x+tσb

√n

˙=

R

[9.968488,10.43151].

Aufgabe 41 [Konfidenzintervalle]

Es wird angenommen, dass die Durchmesser der auf einer bestimmten Anlage hergestellten Stahlku- geln durch die Realisationen einer normalverteilten Zufallsgrösse mit Standardabweichungσ= 1.04mm und (unbekanntem) Erwartungswertµbeschrieben werden können. Aus einer Stichprobex1, . . . , xn vom Umfangn= 300ergab sichx= 12.14mm.

Seienα:= 0.01undK∈R>0, so dass gilt:P[−K6N(0,1)6K] = 1−α. Es gilt also K ˙=

R

qnorm(1-0.01/2) ˙=

R 2.575829.

(5)

Übungsblatt 9 zur Vorlesung “Statistische Methoden” Seite 5 von 8

Analog wie wir in 5.3.2.1 gesehen haben, ist

x−Kσ

√n, x+Kσ

√n

˙= [11.98534,12.29466]

eine Realisation eines1−α= 99%-KI fürµ.

Aufgabe 42 [MLE bei der Poissonverteilung]

Seix1, . . . , xn ∈N0eine Stichprobe einer Poisson-Verteilung mit Parameter λ >0. Seipλ:Rn →Rdie entsprechende gemeinsame Wahrscheinlichkeitsfunktion. Hier gilt also

pλ(x1, . . . , xn)=q Yn

i=1

e−λλxi

xi! = e−nλλnx Yn

i=1

1 xi!

Wir wollen nun den Maximum Likelihood Estimator (MLE) bλMLEn fürλbestimmen. Nach 7.1.4 gilt bλMLEn = argmax

λ>0

pλ(x1, . . . , xn).

Dalog :R>0→Rstreng monoton wachsend ist, folgt damit:

MLEn = argmax

λ>0

log(pλ(x1, . . . , xn)) = argmax

λ>0 −nλ+ log(λ)nx− Xn

i=1

log(xi!)

!

= argmax

λ>0

(n(−λ+ log(λ)x)) = argmax

λ>0

(−λ+ log(λ)x)

Wir suchen also die Maximumsstelle der Funktiong:R>0→R,g(λ) =−λ+ log(λ)x. Dazu leiten wirg zweimal ab:

dg

dλ(λ) = −1 +x λ, d2g

2(θ) = −x λ2 < 0.

MLEn ist also einfach die Nullstelle von dg. Somit folgt:

MLEn = x.

Dieses Resultat macht Sinn, da z.B. dieser Schätzer erwartungstreu und konsistent fürE[X1] =λist.

Aufgabe 43 [MLE bei der Exponentialverteilung]

Sei x1, . . . , xn >0 eine Stichprobe einerExp(λ)-verteilten Zufallsgrösse. Sei fλ : Rn → Rdie entspre- chende gemeinsame Dichtefunktion. Es gilt hier

fλ(x1, . . . , xn)=q Yn

i=1

λe−λxi = λne−nλx.

Wir wollen nun den Maximum Likelihood Estimator (MLE) bλMLEn fürλbestimmen. Nach 5.1.4 gilt λbMLEn = argmax

λ∈R>0

fλ(x1, . . . , xn) und dalog :R>0→Rstreng monoton wachsend ist, folgt:

λbMLEn = argmax

λ∈R>0

log(fλ(x1, . . . , xn)) = argmax

λ∈R>0

(nlog(λ)−nλx) = argmax

λ∈R>0

(log(λ)−λx).

Wir suchen also die Maximumsstelle der Funktiong :R>0→R, g(λ) := log(λ)−λx. Dazu leiten wir g zweimal ab:

dg

dλ(λ) = 1

λ−x, d2g

2(λ) = − 1 λ2 < 0.

MLEn ist also einfach die Nullstelle von dg. Somit folgt:

1

MLEn −x = 0 ⇒ bλMLEn = 1 x.

Dieses Resultat macht Sinn, daxbekanntlich ein erwartungstreuer und konsistenter Schätzer fürE[X1] ist und es gilt hierE[X1] =1/λ.

(6)

Aufgabe 44 [Erwartungstreuer Schätzer der Varianz]

Sei(Xi)ni=1 eine Folge von iid-Zufallsgrössen mitE[X12]<∞. Behauptung: Der Ausdruck

1 n−1

Xn

j=1

(Xj−X)2

ist ein erwartungstreuer Schätzer der VarianzV[X1].

Beweis: Es gilt

E

" n X

i=1

(Xi−X)2

#

iid= nE[(X1−X)2] = nV[X1−X] = nV

"

1−1 n

X1− 1

n Xn

i=2

Xi

#

=q n

1−1 n

2

V[X1] + n n2

Xn

i=2

V[Xi] iid= n

1−1 n

2

+n−1 n

! V[X1]

= (n−1)V[X1].

Dies beweist die Behauptung.

Aufgabe 45 [Momentenmethode]

Es seix1, . . . , xk >0 eine Stichprobe aus einerΓ(n, λ)-Verteilung, n∈N,λ >0. Nun wollen wirλund nmit Hilfe der Momentenmethode schätzen.

Es gilt

E[X1] = n

λ und E[X12] = V[X1] + (E[X1]) = n+n2 λ2 .

Die Momentenmethode liefert damit für die Schätzerλˆk undnˆk die folgenden zwei Gleichungen:

1 k

Xk

i=1

xi = nˆk

λˆk

und 1 k

Xk

i=1

x2i = nˆk+ ˆn2k λˆ2k .

Mit den Abkürzungenx=k1Pk

i=1xi undx˜=k1Pk

i=1x2i finden wir damit ˆλk = x

˜

x−x2 und ˆnk = x2

˜ x−x2.

Bemerkung: Natürlich weiss man bereits im Voraus, dass n eine natürliche Zahl ist. Also kann man beim Schätzernˆk am Ende noch runden, um eine natürliche Zahl zu erhalten.

Aufgabe 46 [Cramer-Rao-Schranke im diskreten Fall]

Hier eine mögliche Formulierung der Cramer-Rao-Schranke im diskreten Fall:

Satz (Cramer-Rao-Schranke, diskret) Seiθˆein erwartungstreuer Schätzer für den Parameterθvon einer diskreten ZufallsgrösseX. Dann gilt

Vθ[ˆθ]> 1

Iθ, (CR-Ungl)

wobei

Iθ = X

x

∂θlog(p(x, θ))2

p(x, θ).

p(x, θ)bezeichnet dabei die entsprechende gemeinsame Wahrscheinlichkeitsfunktion.

Wir fordern dazu (Regularity)

a) Der Wertebereich der ZufallsgrösseX darf nicht von θ abhängen.

(7)

Übungsblatt 9 zur Vorlesung “Statistische Methoden” Seite 7 von 8

b) Die gemeinsame Wahrscheinlichkeitsfunktionp(x, θ)muss nachθ differenzierbar sein.

c) Für ein gegebenesθ gibt es eine kleine NachbarschaftNθ vonθ, so dass X

x

sup

ψ∈Nθ

∂ψp(x, ψ)

<∞ und X

x

sup

ψ∈Nθ

θ(x)ˆ ∂

∂ψp(x, ψ) <∞.

Konkret gilt bei einerPo(θ)-Verteilung:

Iθ

siehe

=

Bew.Vθ

∂θlog(p(X, θ))

Aufg.

=

42 Vθ

"

∂θ −nθ+ log(θ)nX− Xn

i=1

log(Xi!)

!#

=Vθ

−n+nX θ

= n2

θ2Vθ[X] = n2 θ2 θ n = n

θ.

Also lautet die Schranke nθ, welche mit dem Schätzer θˆ=xauch erreicht wird.

Aufgabe 47 [Uniformverteilung und MLE]

a) Seix1, . . . , xn eine Stichprobe aus einer U[0, θ]-Zufallsgrösse. Wir wollen nun den MLE-Schätzer θˆnMLE fürθ bestimmen.

Die entsprechende gemeinsame Dichtefunktionfθ lautet wie folgt:

fθ(x1, . . . , xn) =

−n, fallsx1, . . . , xn ∈[0, θ]

0, sonst.

Wir schliessen θˆMLEn = argmax

θ∈R>0

fθ(x1, . . . , xn) = min{θ∈R>0|x1, . . . , xn6θ} = max{x1, . . . , xn} = x(n).

b) Nun suchen wir eina∈R, so dass der SchätzeraθˆMLEn ein erwartungstreuer Schätzer fürθist.

Um dies zu tun berechnen wir erst die VerteilungsfuktionGθund dann durch Ableiten die Dichte- funktiongθ vonθˆnMLE. Fürx∈[0, θ]gilt:

Gθ(x) = Pθ[ˆθMLEn 6x] = Pθ[X(n)6x] = Pθ[X16x, . . . , Xn6x] iid= Pθ[X16x]n = xn θn

⇒ gθ(x) =nxn−1 θn .

DaaθˆnMLEerwartungstreu sein soll erhalten wir damit die folgende Gleichung:

θ=Eθ[aθˆnMLE] = aEθ[ˆθMLEn ] = a Z θ

0

xgθ(x)dx = a Z θ

0

nxn

θn dx = an n+ 1θ, woraus wir sofort folgern:

a=n+ 1 n .

c) Sei x1, . . . , xn eine Stichprobe aus einer U[θ, θ+ 1]-Verteilung. Nun suchen wir einen sinnvollen Schätzer θˆn fürθ, derX(1) undX(n) benutzt/kombiniert. Konkret nehmen wir

θˆn= 1

2(x(1)+x(n))−1 2, denn 12(X(1)+X(n))sollte etwa beiθ+12 liegen.

Nun wollen wir diesen Schätzer noch auf Erwartungsteue untersuchen. Ähnlich wie in a) bestimmen wir

E[X(1)] = θ+ 1

n+ 1 und E[X(n)] = θ+ n n+ 1.

(8)

Wir schliessen

E[ˆθn] = 1

2(E[X(1)] +E[X(n)])−1

2 = θ+1 2

1

n+ 1+ n

n+ 1 −1

= θ.

Also ist unser Schätzerθˆn erwartungstreu.

Aufgabe 48 [Vervollständigung des Beweises der Cramer-Rao-Schranke]

Wir benutzen die gleichen Notationen und die gleichen Voraussetzungen wie in Satz 5.9 im Skript.

Behauptung: Es gilt Z ∂

∂θf(x, θ)dx = ∂

∂θ Z

f(x, θ)dx und

Z θ(x)ˆ ∂

∂θf(x, θ)dx = ∂

∂θ

Z θ(x)fˆ (x, θ)dx.

Beweis: Es sei(hn)n∈N eine beliebige reelle Nullfolge. Weiter definiere fürn∈N fn(x) =f(x, θ+hn)−f(x, θ)

hn

. Nach Voraussetzung muss jaf(x, θ)nachθdifferenzierbar sein, somit gilt

∂θf(x, θ) = lim

h↓0

f(x, θ+h)−f(x, θ)

h = lim

n→∞

f(x, θ+hn)−f(x, θ) hn

.

Für n genügend gross liegen θ undθ+hn klar in der kleinen Nachbarschaft Nθ von θ. Damit folgt sofort mit dem Mittelwertsatz:

|fn(x)|6 sup

ψ∈Nθ

θψf(x, ψ)

=: g(x).

Laut (Regularity) ist g integrierbar, also können wir g als Majorante im Satz von der majorisierten Konvergenz von Lebesque einsetzen. Somit folgt

n→∞lim Z

fn(x)dx=Z

n→∞lim fn(x)dx = Z ∂

∂θf(x, θ)dx. (∗)

Der Satz von der majorisierten Konvergenz sagt uns insbesondere, dass der Grenzwert auf der linken Seite existiert. Aufrund von (∗) ist dieser Grenzwert sogar unabhängig von der Nullfolge(hn)n∈N. Wir schliessen

n→∞lim Z

fn(x)dx= lim

n→∞

Z f(x, θ+hn)−f(x, θ) hn

dx = lim

h↓0

Z f(x, θ+h)−f(x, θ)

h dx

= lim

h↓0

R f(x, θ+h)dx−R f(x, θ)

h = ∂

∂θ Z

f(x, θ)dx. Die Kombination von dieser Gleichung mit (∗) liefert die erste Gleichung.

Für die zweite Gleichung gehen wir analog vor: Sei wieder (hn)n∈N eine beliebige reelle Nullfolge.

Weiter definiere

en(x) = ˆθ(x)f(x, θ+hn)−f(x, θ)

hn .

Analog wie beim Beweis der ersten Gleichung gilt hierlimn→∞en(x) = ˆθ(x)∂θ f(x, θ). Wie oben liegen θundθ+1n fürngenügend gross klar in der NachbarschaftNθ. Somit folgt mit dem Mittelwertsatz

|hn(x)|6 sup

ψ∈Nθ

θ(x)ˆ ∂

∂ψf(x, ψ)

=: `(x).

Laut (Regularity) ist ` integrierbar. Also können wir ` als Majorante im Satz von der majorisierten Konvergenz von Lebesque einsetzen. Wir schliessen

n→∞lim Z

en(x)dx=Z

n→∞lim en(x)dx = Z

θ(x)ˆ ∂

∂θf(x, θ)dx.

Genau wie zuvor folgt nun noch

n→∞lim Z

en(x)dx= ∂

∂θ

Z θ(x)fˆ (x, θ)dx

und damit die zweite Gleichung.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Formulieren Sie die Cramer-Rao-Schranke f¨ ur diskrete Zufallsgr¨ossen und berechnen Sie die Schranke im Fall der Poisson-Verteilung.. Honours Aufgabe 47 [Uniformverteilung und

Denn auch hier ist a priori die Unabhängigkeit nicht klar und damit auch nicht die t n−2 -Verteilung. Im freiwilligen Teil von Kapitel 7 werden wir diesen Test nochmals in einer

(Bei mehr als zwei Matrizen wäre dies allerdings im Allgemeinen nur bei zyklischen Vertauschungen erlaubt.).. Übungsblatt 11 zur Vorlesung “Statistische Methoden” Seite 5 von

Bei den folgenden Aufgaben wird (noch) nicht verlangt, dass Sie allf¨allige Beweise v¨ollig exakt f¨ uhren mit Resultaten aus der WT (die Sie ja eh noch nicht haben). L¨osen Sie

Geben Sie zu jedem der 6 F¨alle von Ereignisr¨aumen aus 1.1 ein neues Beispiel aus der ”realen Welt” an, welches man ”sinnvollerweise” mit dem jeweiligen Fall modelliert.

Hat nun eine dieser Frauen in der Tat Brustkrebs, so ist die Wahrscheinlichkeit eines positiven Mammographiebefundes 80 % (positiv heisst hier, dass der medizinische Apparat

Zeigen Sie: ein Mass µ ist genau dann σ-endlich, wenn es eine abz¨ahlbare Folge (E i ) i ≥ 1 von disjunkten Mengen gibt, sodass E = ∪ E i mit µ[E i ] &lt; ∞ f¨ ur alle i ≥

Da f monoton wachsend ist, muss A also nach oben