• Keine Ergebnisse gefunden

Theoretische Physik WS 12/13

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Aktie "Theoretische Physik WS 12/13"

Copied!
5
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Physikalisches Institut Ubungsblatt 5 ¨

Universit¨ at Bonn 09. November 2012

Theoretische Physik WS 12/13

Ubungen zu Theoretische Physik IV ¨

Priv.-Doz. Dr. Stefan F¨ orste

http://www.th.physik.uni-bonn.de/people/forste/exercises/ws1213/tp4

–Anwesenheits¨ ubungen–

A 5.1 Quantenmechanischer Virialsatz

In der Vorlesung wurde der klassische Virialsatz f¨ ur wechselwirkende Teilchen, P V = 2

3 hE kin i − 1 6

X

m,n

(x m − x n ) ∂v (|x m − x n |)

∂ (x m − x n )

gezeigt. Hier wollen wir die quantenmechanische Version besprechen. Betrachte dazu ein System aus N Teilchen in einem W¨ urfel mit Volumen V und Kantenl¨ ange L. Der Hamil- tonoperator ist gegeben durch

H = X

n

p 2 n

2m + X

n

V (x n − x Wand ) + 1 2

X

n,m

v (x n − x m ) ,

wobei V (x n − x Wand ) das Wandpotential ist und v (x n − x m ) die Wechselwirkung der Teil- chen untereinander beschreibt.

Benutze die Tatsache, dass hΨ| [H, x n · p n ] |Ψi = 0 f¨ ur Energieeigenzust¨ ande Ψ, um

2 hE kin i −

* X

n

x n · ∇ n V (x n − x Wand ) +

* X

n

X

n6=m

x n · ∇ n v (x n − x m ) +

= 0 ,

mit ∇ n =

∂x

n,1

∂x

n,1

∂x

n,3

T

zu zeigen.

Wie im klassischen Fall folgt aus der Form des Wandpotentials

V Wand = V ∞

X

n=1 3

X

i=1

Θ(x n,i − L) ,

dass P V = 1 3 h P

n x n · ∇ n V (x n − x Wand )i. Einsetzen liefert den quantenmechanischen Vi- rialsatz

2 hE kin i − 3P V − 1 2

* X

n

X

m

(x n − x m ) · ∇v (x n − x m ) +

= 0 .

(2)

A 5.2 Ising-Modell

Das Ising-Modell ist ein statistisches Modell f¨ ur Ferromagnetismus in Festk¨ orpern. Die Tatsache, dass es in D ≥ 2 Dimensionen einen Phasen¨ ubergang zeigt und damit zu den wenigen solchen Modellen geh¨ ort die sich ohne gr¨ oßeren numerischen Aufwand l¨ osen lassen, macht es zu einem der am besten studierten Modellen in der statistischen Physik.

Das Modell besteht aus einem Spin-Gitter in einem ¨ außeren Magnetfeld bei dem nur die Wechselwirkungen direkt benachbarter Spins betrachtet werden. Der Hamiltonoperator ist gebeben durch

H = −J

N

X

hi,ji

σ i σ j − µB

N

X

j=1

σ j .

Dabei bezeichnet σ i die z-Komponente des Spins am Gitterplatz i und kann die Werte

±1 annehmen. B sei das ¨ außere Magnetfeld, µ das magnetische Moment der Spins und das Austauschintegral J beschreibt die St¨ arke der Wechselwirkung benachbarter Spins.

hi, ji bedeutet, dass nur ¨ uber die q n¨ achsten Nachbarn von i summiert wird wobei q von der Art des Gitters ab¨ angt. Den eindimensionalen Fall, das heißt q = 2 werden wir in Aufgabe H 5.1 exakt berechnen, im Allgemeinen gibt es jedoch keine analytisch-exakte L¨ osung dieses Modells. Deswegen wollen wir hier die Molekularfeldn¨ aherung betrachten, in der die Wechselwirkung eines Spins σ i mit seinen n¨ achsten Nachbarn durch das mittlere Feld hσi der anderen Spins ersetzt wird. Mithilfe der Identit¨ at

σ i σ j = σ ij i + hσ i i σ j − hσ i i hσ j i + (σ i − hσ i i)(σ j − hσ j i) , kann man H in die Form

H = −J

q hσi

N

X

j=1

σ j − q

2 N hσi 2 + X

hi,ji

i − hσ i i)(σ j − hσ j i)

 − µB

N

X

j=1

σ j

bringen. Dabei wurde ausgenutzt, dass aufgrund der Translationsinvarianz des Gitters der mittlere Spin hσ i i nicht vom Index i abh¨ angen kann. In der Molekularfeldn¨ aherung wird nun der Term P

hi,ji (σ i − hσ i i)(σ j − hσ j i), der die Abweichung eines bestimmten Spins von der mittleren Stellung beschreibt, vernachl¨ assigt. F¨ ur den Hamiltonoperator ergibt sich also

H MF = J q

2 N hσi 2 − µ (B MF + B)

N

X

j=1

σ j ,

mit dem von den Spins verursachten mittleren Magnetfeld B MF = q J hσi

µ .

(a) F¨ ur die mittlere Magnetisierung des Systems ergeben sich nun zwei Ausdr¨ ucke. Einer- seits gilt

hDi = µ

* N X

j=1

σ j

+

= N µ hσi .

(3)

Andererseits gilt aber die allgemeine Formel hDi = −

∂F

∂B

N,T

.

Berechne die kanonische Zustandssumme und die freie Energie in der Molekularfeldn¨ aherung.

Benutze dein Ergebnis um die Konsistenzbedingung hσi = tanh

βµ

qJ

µ hσi + B

herzuleiten, die benutzt werden kann um hσi zu bestimmen.

Substituiere nun x = βqJ hσi + βµB. Dann ist die Konsistenzbedingung 1

βqJ (x − βµB) = tanh x .

Die L¨ osungen sind also durch die Schnittpunkte der Geraden βqJ 1 (x − βµB) mit der Funk- tion tanh x gegeben.

(b) Betrachte den Fall B = 0. Wie viele L¨ osungen f¨ ur x gibt es oberhalb beziehungsweise unterhalb der kritischen Temperatur T c = qJ k ? Was bedeutet dies f¨ ur die m¨ oglichen Werte von B MF ?

–Haus¨ ubungen–

H 5.1 Eindimensionales Ising-Modell (3+3+3+3=12) Punkte Hier soll die eindimensionale Version des Ising-Modells betrachtet werden. Der Hamilton- operator ist dann gegeben durch

H = −J

N

X

j=1

σ j σ j+1 − µB

N

X

j=1

σ j .

Zur Vereinfachung sei das lineare Gitter zu einem Kreis mit periodischer Randbedingung geschlossen, das heißt σ N+1 = σ 1 .

(a) Die Matrixelemente der Transfermatrix T seien definiert als hσ i |T |σ j i = exp

β

J σ i σ j + µB

2 (σ i + σ j )

. Zeige, dass die kanonische Zustandssumme Z = P

i

=±1} exp [−βH ({σ i })] durch Z = X

σ

1

=±1

hσ 1 |T N |σ 1 i = Sp T N gegeben ist.

Tipp: Da die Zust¨ ande |±1i ein vollst¨ andiges System bilden, gilt die Vollst¨ andigkeitsrelation P

σ=±1 |σi hσ| = 1.

(4)

(b) Weise dem Spin σ = 1 den Einheitsvektor 1

0

und dem Spin σ = −1 den Einheits- vektor

0 1

zu, sodass T die Form

T =

exp {β(J + µB)} exp {−βJ } exp {−βJ} exp {β(J − µB)}

annimmt. Berechne die Eigenwerte von T und werte die Zustandssumme Z explizit aus.

(c) Die mittlere Magnetisierung sei definiert als hDi = −

∂F

∂B

T,N

.

Berechne die freie Energie F und zeige, dass das System bei abgeschalteter Wechsel- wirkung der Spins in einen paramagnetischen Zustand ¨ ubergeht, das heißt die mittlere Magnetisierung bei abgeschaltetem Magnetfeld verschwindet. Wie verh¨ alt sich die Ma- gnetisierung bei eingeschaltetem Magnetfeld in den Grenzwerten T → 0 und T → ∞?

(d) Zeige, dass bei eingeschalteter Wechselwirkung der Spins f¨ ur die mittlere Magnetisie- rung

hDi = N µ sinh βµB q

exp{−4βJ} + sinh 2 βµB

λ N 1 − λ N 2 λ N 1 + λ N 2

gilt, wobei λ 1,2 die in (b) berechneten Eigenwerte von T sind. Wie verh¨ alt sich hDi im Fall (βµB) → 0?

H 5.2 Ultrarelativistisches Gas (5+3=8) Punkte

Wir wollen mithilfe des kanonischen Ensembles die thermodynamischen Eigenschaften eines ultrarelativistischen klassischen Gases berechnen. Ein solches Gas besteht aus masselosen Teilchen die sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegen. Es gilt dann die relativistische Energie- Impuls Beziehung

= p

p 2 c 2 + m 2 c 4 = |p|c . Die Hamiltonfunktion ist gegeben durch

H ({q i }, {p i }) =

N

X

i=1

|p i |c

und die kanonische Zustandssumme ist Z(T, V, N) = 1

N!h 3N Z

d 3N q d 3N p exp (

−β

N

X

i=1

|p i |c )

.

(5)

(a) Zeige, dass

Z(T, V, N ) = 1

N ! 8πV kT

hc 3 ! N

.

Tipp: Erinnere dich an die Integraldarstellung der Gamma-Funktion von Zettel 2:

Γ(n) = R ∞

0 t n−1 e −t dt

(b) Benutze Stirlings Formel um die freie Energie F sowie das chemische Potential µ zu berechnen und zeige die Zustandsgleichungen des ultrarelativistischen Gases

pV = N kT ,

E = 3N kT .

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Im mikrokanonischen Ensemble sind die Zustandsgr¨ ossen bei- spielsweise innere Energie E, Volumen V und Teilchenzahl N w¨ ahrend sie im kanoni- schen Ensemble durch die Temperatur T

We saw, that every total differential is a linear form and can hence be written as a linear combination of the basis {dx i } of the dual space.. An element of the dual space, which is

The model contains a spin lattice in an external magnetic field in which only the interactions of next neighbours is considered.. B is the external magnetic field, µ the magnetic

Die meisten Gase bestehen aber aus Molek¨ ulen, die innere Bewegungen, wie Rotationen oder Vibrationen ausf¨ uhren k¨ onnen.. Den Einfluss dieser Faktoren auf die

When we looked at gases in the previous exercises, we always treated them as mass points or hard spheres without any inner degrees of freedom.. However, most of the gases consist

f¨ ur chemische Reaktionen, die bei konstantem Druck ablaufen praktisch dauernd thermi- sches Gleichgewicht besteht - z.B.. in Batterien

Especially in the context of chemistry it is of particular importance because in the case of reactions which procede at constant pressure the systems is basically always in

Isotherme Kompression : Die Arbeitssubstanz wird mit einem W¨armebad gleicher Temperatur in Kontakt gebracht und durch Arbeitsleistung von außen komprimiert.. Dabei wird die