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Einführung in die Meteorologie

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(1)

Einführung

in die Meteorologie

- Teil IV: Dynamik der Atmosphäre -

Clemens Simmer Meteorologisches Institut

Rheinische Friedrich-Wilhelms Universität Bonn Sommersemester 2005

Wintersemester 2005/2006

(2)

IV Dynamik der Atmosphäre

1. Kinematik

– Divergenz und Rotation – Massenerhaltung

– Stromlinien und Trajektorien

2. Die Bewegungsgleichung

– Newtonsche Axiome und wirksame Kräfte – Navier-Stokes-Gleichung

– Skalenanalyse

3. Zweidimensionale Windsysteme

– natürliches Koordinatensystem – Gradientwind und andere

– Reibungseinfluss auf das Vertikalprofil des Windes

Dynamische Meteorologie ist die Lehre von der Natur

und den Ursachen der Bewegung in der Atmosphäre. Sie

teilt sich auf in Kinematik und Dynamik im engeren Sinne

(3)

• Die Kinematik befasst sich mit der Analyse und Struktur von Windfeldern

– unter Berücksichtigung der Massenerhaltung – ohne Betrachtung der Ursachen (Kräfte).

• Windfelder lassen sich charakterisieren durch

– Divergenz – Rotation

– Deformation

IV.1 Kinematik

(4)

IV.1 Kinematik

• Divergenz

• Massenerhaltung und Kontinuitätsgleichung

• Rotation und Zirkulation

• Natürliches Koordinatensystem

• Stromlinien und Trajektorien

(5)

IV.1.1 Divergenz der Windgeschwindigkeit

y v x

v u v

div

z w y

v x

u u v

v div

H H

i i

 

 

 

 

 

 

 

x

< 0 > 0 < 0

t=0 t=t 1

Bei Beschränkung auf die

horizontalen Windkomponenten wird der Zusammenhang

zwischen Strömungsfeld und Divergenz unmittelbar deutlich.

Die Divergenz eines Windfeldes quantifiziert das Zusammen- (Konvergenz,

negative Divergenz) oder Auseinanderströmen (Divergenz) der Luft.

(6)

Beispiele zur Divergenz

1 1

1 1

1 1 1

) 0 1

( )

1 ( )

1 ( 1

1 1

 

 

 

 

 

 

 

 

s

z ms y

ms x

v ms ms

ms ms

v   

1 1

1 1

3

 

 

 

 

 

 

 

s

z z y

y x

v x ms

z ms y

ms x

v   

L x L

u x

L u x

L v u x

v  

 

cos 2 2

sin 2

0 0 sin 2

0 0 0

 

 

 

 

 

 

 

 

  

0 0

sin 2

0

0

 

 

 

 

v

L v x

u

v    

L/2 L

L/4 L/2

(7)

Divergenz und Massenerhaltung (1)

Dichte und

Masse mit

) (

fest,

Volumen dem

aus nfluss

Nettomasse

m

V t t

V t

M m

kg/s [M]

V M

 

 

 

 

 

V,m,ρ=m/V M i

kg/m³

m² m/s kg/s

heraus V

aus Fluss

wenn 0

M

i Randfläche beliebige

eine durch

s Massenflus

i  v FF i   

i

Ein Nettomassenfluss M durch die festen

Volumenberandungen führt zu einer Massen- und damit

Dichteänderung innerhalb des Volumens.

(8)

Divergenz und Massenerhaltung (2)

x

y z

Δy Δz

Δx

r  0

Ein Würfel sei ausgerichtet parallel zu den Koordinatenachsen

w v

w v

v v

v v

u v

u v

F F

F F

F F

z z

y y

x x

F F

F F

F F

z z

y y

x x

, ,

,

, ,

, ,

,

       

  V

x z u

y x z y x x

u

z x y

z y x x

z u y x x u

z y x x

z u y x u

z y z

x y x

u z

x y x

u M

M M

M M

M M

M M

M

x x

x

M z z

M y y

M x x

y z x

 

 

 

 

 

 

 

 

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

0 0 0

0 0 0 0

0 0 0

0 0 0

0 0

0 0 0

0 0 0

, ,

, 2 , ,

2 , ,

, ,

,

Punkt zentralen

um

g Entwicklun -

Taylor

, 2 ,

, 2 ,

nfluss Nettomasse





 



 



(9)

Divergenz und Massenerhaltung (3)

x

y z

Δy Δz

Δx

r  0

analog für die zwei anderen Richtungen, also insgesamt:

,

, V

z M w

y V M v

x V

M x u y z

 

 

    

  v V

V w

v u

z y x

z V w y

v x

u

M M

M t V

M x y z

 

 

 

 

 

 

 



 



 

    

 

 

 

 

 

 

 

  v

t

 

 Kontinuitätsgleichung

(Massenerhaltung)

(10)

Eulersche und Lagrangesche Kontinuitätsgleichung

 

  v

t t v dt

d

 

 

 

 

 

 

  Advektionsgleichung für ρ:

Eulersche Kont‘gleichung:

Umrechnung:    

   

 

  

 

 

 

 

 

 

    

 

 

 

 

v v

v

v dt v

d

v dt v

d t

el Produktreg

Lagrangesche Kont‘gleichung v dt

d  

 

(11)

Sonderfall: Inkompressibles Medium

• Ist ein Medium inkompressibel, so kann man es weder zusammen- pressen noch auseinander ziehen. Dabei kann es durchaus seine Form verändern oder im Inneren inhomogen sein (veränderliche Dichte)

• Wasser ist mit guter Näherung inkompressibel.

• Luft kann für bestimmte Betrachtungen in guter Näherung als inkompressibel angenommen werden. Dann gibt es z.B.

 keine Ausdehnung beim Aufsteigen

 Unendliche Schallgeschwindigkeit

• Man macht daher die Annahme der Inkompressibilität oft bei der Beschreibung der Strömungsprozesse bei geringen

Vertikalauslenkungen, z.B. in der Grenzschicht.

• Es gilt dann offensichtlich:  0    v  0 dt

d   

!!

! 0

t

(12)

Konvergenz und Vertikalgeschwindigkeit

• Wenn wir annähernd Inkompressibilität annehmen können, dann folgt aus dem Zusammenströmen von Luft z.B. in der Horizontalen (horizontale

Konvergenz ), dass die Luft in vertikaler Richtung ausweichen muss.

• Geschieht die horizonale Konvergenz am Boden, so muss die Luft durch Aufsteigen nach oben ausweichen.

 bodennahe horizontale Konvergenz erzwingt Aufsteigen darüber.

 bodennahe horizontale Divergenz erzwingt Absteigen darüber.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

y

v x

u z

w z

w y

v x

v  0 u 0

• Gehen wir weiter von stationären Verhältnissen aus (∂/∂t=0), und dass w sich nur vertikal verändert (∂z→dz), so kann man die Gleichung integrieren.

h v

h w

h y dz

v x

u dz h

y v x

dw u h

w

h H H

h h

h

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   

) (

) (

Divergenz e

horizontal höhen - gemittelte 0

0 0

1

(13)

Kont‘gleichung im p-Koordinatensystem

Bei großskaligen Bewegungen, bei denen die statische Grundgleichung

annähernd gilt, wird als Vertikalkoordinate anstatt der z-Koordinate oft der Druck p genommen. Neben offensichtlichen Nachteilen (Veränderlichkeit) hat das p- Koordinatensystem aber den großen Vorteil, dass die Kontinuitätsgleichung besonders einfach aussieht.

Zur Ableitung betrachtet man die Änderung eines Volumens V (jetzt nicht starr) durch die Luftbewegung:

 

 

  

g

y p x z

y x

V

Für die Massenänderung gilt unmittelbar:

  

 

   

g

p y x dt

V d dt

d dt

dm 0 

0

: ildung Grenzwertb

bei h schließlic und

mit

0

1 1

1 1

1 0 1

) / /(

0

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

p p v p

y v x

u

dt dp p

y v x

u

dt dp p

dt dy y

dt dx x

dt p d p dt

y d y dt

x d x

g p y g x

y x dt

p d g

p x dt

y d g

p y dt

x d

 

 

Dann gilt der Zusammenhang von letzter Seite

formal ohne Annahme der Inkompressibilität!

(14)

Beispiel: Aufsteigen in Tiefs und Absteigen in Hochs

H T

• In Hochdruckgebieten ist der Windvektor leicht aus dem Hoch heraus gerichtet

 Aus Kontinuitätsgründen muss Luft im Hoch absinken

• In Tiefdruckgebieten ist der Windvektor leicht in das Tief hinein gerichtet

 Aus Kontinuitätsgründen muss Luft im Tief aufsteigen.

(15)

Konvergenz und Konfluenz

• Von Null verschiedene (3-dim) Konvergenz lässt ein Strömungsvolumen wachsen oder schrumpfen – die Dichte nimmt dabei ab bzw. zu.

• Bei zweidimensionaler Divergenz (z.B. horizontale Divergenz) gilt der Zusammenhang mit Dichteänderungen nicht unbedingt, da wir nicht wissen, was vertikal passiert.

• Konfluenz und Diffluenz (auch Richtungskonvergenz bzw. –divergenz) bezeichnen das Konvergieren oder Divergieren der Strömungs-

richtungen (unabhängig von der Strömungsgeschindigkeit).

• Konfluente oder diffluente Strömungen können konvergent oder divergent sein!

2D-Strömung mit Konfluenz und Diffluenz, aber

verschwindender Divergenz (angedeutet durch

gleichbleibendes Volumen)

(16)

Horizontale Divergenz und Drucktendenz (∂p/∂t)

   

 ) )

)

0 )

( mit

) (

z b c

H H

a H H

z z

H z

z

z

w g dz

v v

t g p

z dz g w

dz v g

dz v g

t dz t g

p

p dz

g z

p gdz

dp

 

 

 

 

     

 

 

 

 

 



  

 



 

 

 

Eine Druckzunahme in der Höhe z kann verursacht werden durch:

a) Advektion von dichterer Luft in der Luft darüber b) horizontale Konvergenz in der Luft darüber

c) Aufsteigen von Luft durch die Höhe z

(17)

Flächenmittel der horizontalen Divergenz und der Integralsatz von Gauss

• Bei Messungen, wie bei Modellen sind die Felder der meteorologischen Größen nicht überall bekannt, sondern entweder an den Messpunkten oder den Gitterpunkten des Modells.

• Die Berechnung der Divergenz benötigt aber formal ein kontinuierliches Feld, da der Nabla-Operator ein differentieller Operator ist.

• Tatsächlich interessiert aus verschiedenen Gründen meist oft nur die räumlich gemittlelte Divergenz eines Windfeldes.

• Der Integralsatz von Gauss (hier nur in 2 Dimensionen für die horizontale Divergenz) verbindet die differentielle Formulierung mit einer integralen Formulierung

  



F n F

H

dxdy

H H

F H H

ds F v

ds n F v

dxdy F v

v D

1 1

: 1

Gauss von Satz

 

 

x y

F

ds

. vH

H n n v vn   

(18)

Bestimmung der mittleren Divergenz bei kartesischen Gittern

x y

F a

b c

d Δx

Δy

 

Komponente -

u

gemittelte a

über 1

mit

1 1

 

 

 

 

 

    

a a a

d c

b a

d d c

c b

b a

a

dy y u

u

x v y u x v y y u

x

dx v dy

u dx

v dy

F u D

Die seien Stationspositionen an denen der Wind gemessen wird.

Man denkt sich ein Rechteck (gestrichelt), das die Stationen verbindet.

c a   v d v b

u y x u

D

 

 

 1 1

(19)

Übung zu IV.1.1

x y

F a

b c

d Δx=100 km

Δy=50 km 4 m/s, 60°

10 m/s 90°

4 m/s, 120°

8 m/s 90°

1. Bestimme die mittlere horizontale Divergenz für nebenstehende Beobachtungen

2. Wie ändern sich die Werte, wenn wegen Messfehler tatsächlich an der Westseite die Windstärke 1 m/s höher und an der Ostseite 1 m/s niedriger ist?

3. Im Zentrum eines Tiefdruckgebietes sei der Vertikalwind in 2000 m Höhe 2 mm/s.

Wie groß ist dort dann die mittlere horizontale Divergenz zwischen Boden und 2000 m unter Annahme inkompressibler Luft?

4. Im Windfeld von 3. liege bei 2000 m die Unterkante einer Wolkenschicht. Es

herrsche dort eine Temperatur von 10°C. Berechne die Niederschlagsmenge in

mm/h unter der Annahme, dass alles beim Aufsteigen kondensierende Wasser

sofort ausfällt (der Sättigungsdampfdruck von Wasser bei 10°C ist 12,2 hPa; die

Gaskonstante von Wasserdampf ist 461 J/(kg K)).

(20)

IV.1.2 Rotation und Zirkulation

• rot-Operator

• absolute und relative Geschwindigkeit

• Zirkulation als integrales Maß der Rotation

• Vorticity

• natürliches Koordinatensystem

• Zusammenhänge zwischen

Vertikalgeschwindigkeit, Divergenz und

Vorticity

(21)

Rotation eines Vektorfeldes

- Vektor-Produkt des Nabla-Operators mit einem Vektor -

zeta eta

xi

y u x

v x

w z

u

z v y

w

w v

u

k j

i u

w v u v

rot

v ijk j k x y z

z y x

 

 



 

 



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ist die Vertikalgeschwindigkeit w=0 und hängen u und v nur von x und y ab (keine Änderung mit der Höhe), dann gilt offensichtlich:

 

 

 

 

y

u x

k v k

v   

 

x y

.

Offensichtlich ist die Rotation aus der

Zeichenebene zum Be- obachter gerichtet. Sie wird als zyklonal

(Zyklone!) bezeichnet.

Die Rotation ist ein achsialer Vektor.

Da die Luftströmung i.w. horizontal ist hat ς eine besondere Bedeutung in der Meteorologie.

v y k

u x

v   

 

 

 

 

(22)

Beispiele

0 0

0

 

 

y u v



 

 



 

 

 

 

 

 

 

y u x

v x

w z

u

z v y

w v

 

 

0

0 0 -u v

0   

 

x

y v

 

 

2 0 0 - v

0

sin 2

0

0

 

 

 

 

L

v x

u

v

 

 

 

 

L x L

v v

 2

2 cos 0 0

0

  L/4 L/2

(23)

Absolute und Relative Geschwindigkeit

Wir unterscheiden zwischen der Geschwindigkeit, die die Luft relativ zur Erde hat (relative Geschwindigkeit v), und der Geschwindigkeit, die die Luft relativ zu einem Intertialsystem hat (absolute Geschwindigkeit v a ).

Diese Unterscheidung ist wichtig, da nur für letztere das 2. Newtonsche Axiom (Kraft = Masse x Beschleunigung) gilt.

Die ruhende (relativ zur Erde) Luft hat durch die Erddrehung eine absolute Geschwindigkeit.

v v

v v

v v

a a

a a a

 

 

 

 

gkeit Geschwindi

relative

gkeit Geschwindi

absolute

Die Operatoren sind über räumliche

Ableitungen definiert. Offensichtlich kann

sich auch der Operator ändern, wenn

man von einem Bezugssystem zum

anderen geht.

(24)

Mitführungsgeschwindigkeit der Erde

Wir vernachlässigen die Jahresbahn der Erde um die Sonne (Erde dreht sich nur um sich selbst).

Ein auf der Erde ruhender Punkt beschreibt dann im Absolutsystem (Inertialsystem) eine Kreisbahn.

Eine Kreisbahn ist immer eine beschleunigte Bewegung, da sich ständig die Richtung ändert.

Die Geschwindigkeit des Punktes auf der Kreisbahn ist die Mitführungsgeschwindig- keit; sie ist von der Breite abhängig

rad/s 10

2722 ,

24 7 60

60

2   5

 

  

dt

d

R

φ λ

 

vR R=r cosφ

r

vR

ds=Rdλ dλ

R

m

r v

i r

m R

dt i R d dt i

v ds

R R

 

 

 

  cos 

(25)

Rotation der Absolutgeschwindigkeit

Für die Absolutgeschwindigkeit eines sich auf der Erde bewegenden Teilchens gilt:

r v

va       

Für die Rotation gilt:

 

  

) ( )

( ) ( ) ( aus

2

               

 

 

 

 

r r

r r

r

a v r v

v

Weiter gilt für die z-Komponente der Rotation

rameter Coriolispa

sin

2

Vorticity relative

Vorticity absolute

mit

f

f a

a

   

Breite he

geografisc

und

mit

sin 2

2

 

 

 

 

 

k v

k v

k a

a

(26)

Vorticity und Coriolisparameter

rameter Coriolispa

sin

2

Vorticity relative

Vorticity absolute

mit

f

f a

a

Pol

Äquator

 

  

z k

f ist der Teil der Rotation, der durch die Erddrehung erzeugt wird (NH positiv, SH negativ).

Ist der Drehsinn der Relativbewegung wie der der Erde, nennt man das zyklonal.

Zyklonal heißt also:

auf der NH: gegen Uhrzeigersinn, ς positiv auf der SH: im Uhrzeigersinn, ς negativ.

Die absolute Vorticity ist regional eine Erhaltungsgröße (Drehimpuls) und bestimmt so entscheidend die

Wirbelstruktur der großräumigen

atmosphärischen Bewegung mit.

(27)

Vorticity und Zirkulation

So wie die Divergenz als differentieller Operator durch den Gaussschen Satz ein integrales Äquivalent in D durch den Fluss über den Rand eines Gebietes hat, so hat auch die Rotation (Vorticity) als differentieller Operator ebenfalls ein

integrales Äquivalent in der Rotation C durch den Stokesschen Satz:

) (

) (

cos

F L

F L

dl v

l d v

C

 

 

F L(F)

α d l v

F

rot v d F l

d v

C

F F

L

 

    

  

Stokes von ) Satz

(

Zur Berechnung des Flächenintegrals der Rotation genügt also der Wind auf dem

Rand des Gebietes. Dies ist schwieriger zu verstehen als der Gausssche Satz.

(28)

Vorticity und Zirkulation

rot v d F l

d v

C

F F

L

 

    

  

Stokes von ) Satz

(

Herrscht im Inneren der Fläche eine andere

Drehrichtung (Rotation) als auf dem Rand, so wird diese bezüglich der Rotation

überkompensiert durch die

umso stärkere Schervorticity

in der Nähe des Randes.

(29)

Vorticity und Zirkulation - horizontal -

 

F k F d F

F

h F

L

h

h v d l rot v d F k d F dF

C  

 

 

 

 

) (

F C

F dF F dC

dF dC

dF dC

F h

h h

h

    

: folgt daraus

1 1

Letztere Beziehung gibt uns eine Vorschrift zur Berechnung der Vorticity aus

endlich voneinander entfernten Messungen.

(30)

Vorticity bei Kreisbewegung in der Ebene

d

r

l d

dt d

 

rddl

v

r F

r d

r

dt rd r d dt rd

rd dl v

l d v dl

v l

d v C

F L

F L F

L F

L

F L F

L h



 

2 2

2

da

e Kreisfläch

2 2

) (

2

) ( )

( )

(

) bewegung Kreis - ( )

(

 

 

 2 2

  

F

dF d dF

dC h

Bei Kreisbewegung in der Ebene ist die Vorticity identisch mit der

zweifachen Winkelgeschwindigkeit der Strömung um das Zentrum.

(31)

Natürliches Koordinatensystem

Zur Untersuchung von Strömungen ist es oft nützlich anstatt des starren und ortsfesten kartesischen Koordinatensystem ein System zu verwenden, dass an die Strömung selbst gebunden ist.

Betrachtet man einen sehr kleinen Ausschnitt aus einer beliebigen Strömung, so lässt sich dieser als ein Teil eines Kreisbogens

auffassen.

Ein geeignetes Koordinatensystem mit dann nur noch zwei Achsen wird dann festgelegt durch Einheitsvektoren in Richtung des

a) Windrichtungsvektors

b) Vektors parallel zur Richtung des hypothetischen Kreismittelpunktes

n  0

n  0

s  0

s  0

em Rechtssyst ein

bilden

, ,

,

0 0

0 0

0

k n s

k n

v s v v

s v

 

 

 

     

(32)

Krümmungs- und Scherungsvorticity (a)

V V + n

s ' s

n

= n Δ

Das natürliche Koordinatensystem erlaubt eine formale Trennung zwischen Krümmungs- und Scherungsvorticity:

Berechnung der Zirkulation und Vorticity über den

schraffierten Bereich:

s s n

n V V

s n n

V V s

s V C

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 ) (

adius Krümmungsr

mit

lim , 0

 

 

 

 

R s

R V n

V s

n C

s

s s

n

(33)

+

+

y

x x

y

a b

Krümmungs- und Scherungsvorticity (b)

R s

V n

V

 

 

Scherungsvorticity Krümmungsvorticity

(34)

- 6 - 4 - 2 0 2 4 0

1 0 0 2 0 0 3 0 0 4 0 0 5 0 0 p *

h P a

d i v v

H

i n 1 0 h P a / s

- 4

d i v v i n 1 0 s

H - 6 - 1

Zusammenhang zwischen Vertikalgeschwindigkeit und Divergenz des Horizontalwindes über Kont‘gleichung

Bezeichnungen:

p*=p

0

-p

ω*=-ω=-dp/dt~w

Positive Divergenz vom Boden bis ca. 160 hPa vom Boden ist mit

zunehmendem Absinken verbunden.

Bis 350 hPa herrscht Konvergenz;

das Absinken muss schwächer werden.

Darüber herrscht wieder Divergenz und das Absteigen verstärkt sich wieder.

0

*

div

*

 

 

 

p p

p v

p v y

v x

u

H

 

 



typischer Verlauf in der Passatregion

(35)

- 1 0 - 5 0 5 2 0 0

4 0 0

6 0 0

8 0 0

1 0 0 0 h P a

d i v v H

1 0 s - 6 - 1 h P a / h

i n d i v v u n d i n

H

p

Zusammenhang zwischen Vertikalgeschwindigkeit und Divergenz des Horizontalwindes über Kont‘gleichung (wie vorher) und der Vorticity über die

Vorticitygleichung

0

div

 

 

 

p y

v x

u

v

H

 



h v h

dt f

d  

 

Die Vorticitygleichung verbindet zunehmende Vorticity mit

Konvergenz und abnehmende Vorticity mit Divergenz

(Piruetteneffekt)

Typischer Verlauf in ITCZ

(36)

- 6 0 - 4 0 - 2 0 0 2 0 0

2 0 0 4 0 0 6 0 0 8 0 0 z i n m

d i v v i n 1 0 s - 6 - 1

w a c h s e n d v o l l e n t w i c k e l t

u n g e s t ö r t z e r f a l l e n d

H

Gemessene Konvergenzen des horizontalen Windes in den

unteren 800 m während

unterschiedlicher Stadien von

tropischen Störungen in der

ITCZ. Diese sind bis auf das

Zerfallstadium immer mit

bodennahen Konvergenzen

verbunden.

(37)

Übungen zu IV.1.2

1. Schätze die Zirkulation und die relative Vorticity des Horizontalwindes für ein Gebiet mit 100 km Süd-Nord und 50 km Ost-West-Erstreckung ab, bei dem an den zentralen Punkten der West-, Süd-, Ost-, bzw. Nordseite folgende

Windmessungen vorliegen: Ostwind mit 10 m/s, Nordnordostwind mit 9 m/s, Nordostwind mit 10 m/s, bzw. Ostnordostwind mit 9 m/s. Vergleiche den

erhaltenen Wert für die relative Vorticity mit der Vorticity der Erddrehung. Wie ändern sich die Werte, wenn tatsächlich an der Westseite die Windstärke 1 m/s höher und an der Ostseite 1 m/s niedriger ist?

2. Skizziere das Windfeld u=-y, v=x, w=0 und berechne seine Divergenz und

Rotation. Diskutiere die Ergebnisse.

(38)

IV.1.3 Stromlinien und Trajektorien

Stromlinien sind Momentaufnahmen

eines Geschwindigkeitsfeldes. An jedem

Punkt bewegt sich zu diesem Zeitpunkt die Luft parallel zu den Stromlinien.

Trajektorien repräsentieren den Weg

eines Teilchens über eine Zeitspanne

(39)

Beispiel für Stromlinien über Westafrika

Eine Stromlinie ist eine Kurve, deren Tangente an jedem Punkt die Richtung des

Geschwindigkeits- vektors angibt:

) (

) , , (

) , , (

0 0

0 0

x u x

y v y

u dx dy v

t y x u

t y x v x y

 

Für eine Stromlinie in der x-y-Ebene gilt:

u v

Bei divergenzfreier Strömung ist die Dichte der Stromlinien proportional zu dem Betrag der Geschwindigkeit (Beispiel: die Isobaren sind die Stromlinien des geostrophischen Windes).

Frage: Ist der geostrophische Wind

divergenzfrei? x

p v f

y p

u

g

f

g

 

 

  

1 : , 1

:

(40)

Trajektorienberechnungen für verschiedene Zeiten für das

Reaktorunglück bei Tschernobyl am 26.4.1986.

Trajektorien berechnet man durch Integration der folgenden

Gleichungen über die Zeit

y(t) für analog

) )(

, , (

) , , ( )

( )

(

) , , (

) , , (

, ) , , (

0 0

0

t t t y x u

t d t y x u t

x t

x

dt t y x u dx

t y x dt v

t dy y x dt u

dx

t

t

 

(41)

0 . 0 0 . 5 1 . 0 1 . 5 2 . 0 - 0 . 5

0 . 0 0 . 5 y '

x ' S 2

S 1 S 3 T r a j e k t o r i e

Beispiel:

 

 

 2 ( )

cos

,

v A x ct

const U

u

const ct

U x x A

y ct

U x A t

y x u

t y x v x

y  

 

 

 

 

 

 

 2 ( )

2 sin )

( , ) 2 (

) cos ,

, (

) , , (

0 0

Stromlinien

Trajektorie

 

0 ,

0 ,

0 mit

) ( 2 1

2 sin cos 2

) , , ( )

(

) , , ( )

(

0 0

0 0

0

0 0

 

 

 

 

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

t x

y

x y U x

c c

U t A

d ct x

A t

d t y x v t

y

Ut t

Ud t

d t y x u t

x

t t

t t

Die Trajektorie hat hier eine größere Amplitude (da c<U angenommen wurde) und eine längere Wellenlänge (dito).

In der Abbildung wurden x

und y mit λ normiert, U=A und

c=0,3U gesetzt.

(42)

Übungen zu IV.1.3

1. Gegeben ist ein horizontales Windfeld mit u = uo, v = vo cos(2 πx/L) mit uo=10 m/s, vo=5 m/s und L=1000 km (Wellenlänge).

a) Berechne für dieses Feld die Rotation und die Divergenz.

b) Bestimme die Gleichung für die Stromlinie und Trajektorie, die durch (x,y)=(0,0) führt.

2. Die Temperatur nimmt von einem bestimmten Ort in der Atmosphäre gegen Westen um 0.1 K ab, der Wind weht aus West mit 10 m/s.

a) Wie groß ist die Temperaturänderung am besagten Ort, falls die Luftpakete auf ihrem Weg ihre Temperatur beibehalten?

b) Wie groß ist sie, falls sich durch Strahlung und andere Effekte die

Temperatur der bewegten Luftpakete pro Kilometer um 0.01 K erhöht.

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