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Archiv "Pleite„helfer“ für Bauherrenmodelle" (07.07.1988)

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Academic year: 2022

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IIM•■•••••••.-.

Leserservice: Gegen Ein- sendung von vier Mark in Briefmarken erhalten Sie vom Autor eine Liste von attraktiven Auslandsanlei- hen. Schreiben Sie an Di- plom-Ökonom Reinhold Rombach, Rudolfweg 3, 5000 Köln 50. Bitte achten Sie darauf, daß Ihre An- schrift leserlich ist. Einige Anfragen konnten wegen fehlender oder unleser- licher Adresse nicht beant- wortet werden.

Börsebius: Rentenmärkte Die Mark ist schwach

Der Wert der Deutschen Mark war bislang von einer traditionell stabilen Haltung geprägt und über die Jahre hinweg erlitten die Käufer von Auslandsanleihen trotz höherer Nominalzinsen via drastische Währungsverluste oftmals erhebliche Vermö- genseinbußen. Die Erwerber von amerikanischen, austra- lischen und neuseeländischen Bonds, um nur einige zu nen- nen, haben da ja ihre leidvol- len Erfahrungen schon hinter sich gebracht.

Doch in den zurückliegen- den Monaten rieben sich die Geldexperten der internatio- nalen Finanzszene verwun- dert die Augen: Die einst so stolze Mark ist flügellahm ge- worden. Manch herben Rückschlag mußte die bislang von Aufwertungserfolgen verwöhnte Mark im Ver- gleich zu einigen Währungen einstecken. Wer sich bei- spielsweise zum Jahreswech- sel in Auslandsanleihen enga- gierte, konnte bis heute — ins- besondere aufgrund der Währungsgewinne — ansehn- liche Gewinne erzielen; in australischen Festverzins- lichen 31,46 Prozent, in kana- dischen Papieren 19,35 Pro- zent und in irischen Pfunden 13,65 Prozent. Demgegen- über ist die Rendite deut- scher Bundesanleihen mit knapp über fünf Prozent als eher ärmlich einzustufen.

Woraus resultiert diese vordergründig überraschende Schwäche der Mark? Das hat sicherlich mehrere Gründe.

Da ist zum einen die wirt- schaftspolitische Situation mit den unseligen Auswir- kungen der Quellensteuerdis- kussion, den angekündigten Steueranhebungen und der steigenden Neuverschuldung.

Zusätzlich profitieren von In- flationsbefürchtungen gerade Währungen mit einer starken Rohstoffkomponente, wie das ja bei der australischen und kanadischen Valuta der

Fall ist. Und innerhalb des europäischen Währungsver- bundes schließlich gleichen sich die Preisentwertungsra- ten der einzelnen Länder ten- denziell immer mehr einan- der an.

Bei welchen Währungen sind indes auch weiterhin Aufwertungsgewinne oder zumindest keine Währungs- verluste zu erwarten? Kon- kret also: Welche hochver- zinslichen Auslandsanleihen

gehören in ein gut sortiertes Wertpapierdepot? Nach Mei- nung der Anleiheexperten der Dresdner Bank wären das ganz besonders französi- sche Bonds mit einer Nomi- nalverzinsung von 8,75 Pro- zent bei einer fünfjährigen Laufzeit. Der Rentenmarkt in unserem Nachbarland dürfte vor allem von den ver- gleichsweise günstigen Infla- tionsperspektiven profitie- ren. Auch in ECU-Bonds er- warten die Frankfurter eine währungsbereinigt günstigere Wertentwicklung als in deut- schen Papieren. Irische Titel sind den britischen Bonds vorzuziehen, da Irlands Mit- gliedschaft im EWS (euro- päischer Währungsbund) für ein wesentlich geringeres Währungsrisiko spricht als in Großbritannien, zumal dort auch die Inflation- und Lei- stungsbilanzentwicklung et- was ungünstiger verläuft.

Bei alledem gilt aber:

Streuung mindert das Risiko;

das heißt, mindestens drei Auslandsanleihen verschie- dener Währungen gehören in das Wertpapierdepot.

Börsebius

Pleite„helfer" für Bauherrenmodelle

Bauherrenmodelle sind nicht mehr aktuell und lassen sich heute nicht mehr verkau- fen. Probleme haben aber viele ehemaligen Erwerber, die überteuert gekauft haben und nicht mehr in der Lage sind, die Kredite zu bedie- nen. Und dazu gehören viele Ärzte.

Das ist die ideale Aus- gangslage für sogenannte Pleitehelfer, die mit den oh- nehin geschädigten Bauher ren noch ein Folgegeschäft machen wollen. Auf derarti- ge Angebote weist die

Deutsch-Schweizerische Schutzgemeinschaft hin, die besonders vor einer Hambur- ger Gruppe warnt.

Das Angebot jener Ham- burger besteht darin, die Im- mobilie gegen Übernahme der noch grundbuchrechtlich abgesicherten Verbindlich- keiten zu übernehmen. Die Kosten für die Übertragung der Immobilie müssen die ehemaligen Eigentümer tra- gen, ebenso eine Vermitt- lungsgebühr in Höhe von mindestens 2,4 Prozent.

Wären die ehemaligen Ei- gentümer damit tatsächlich all ihre finanziellen Sorgen los, so könnte man die ver- langte Vermittlungsgebühr akzeptieren. Doch die Schuldner haften auch wei- terhin persönlich für die vor- handenen Verbindlichkeiten.

Die Gläubiger — in den mei- sten Fällen die Banken — müssen die neue Eigentüme- rin, die Hamburger Gruppe, nicht akzeptieren. In den Verträgen soll zwar eine Rückübertragungsklausel vereinbart sein,. wenn die Banken der Übertragung nicht zustimmen Aber auch wenn es dazu kommen sollte, würden die Betroffenen zu- mindest Verluste aufgrund der gezahlten Vermittlungs- provision erleiden. Die cleve- ren Pleitehelfer hätten an der Transaktion verdient, die Bauherrenmodell-Eigentü- mer hätten zusätzliche finan- zielle Verluste. rco.

ZITAT

Airbus - Modell für die Pharmaindustrie?

„Bisher wurden 3,5 Milliarden DM für Arzneimittel- forschung finanziert über Arzneimittelpreise, diese über Beitragssätze und diese über Lohnnebenkosten. Wenn das nun nicht mehr mehrheitsfähig ist, müßte es irgend- wie anders geregelt werden, wenn man die Forschung weiterführen will!

In anderen Länder mit mehr oder weniger Preisdik- tat im Pharma-Markt werden immerhin die Unterneh- men, die Forschung betreiben, durch den Staat geför- dert, indem sie bessere Preise als andere zuerkannt be- kommen Bekanntlich ist das hierzulande nicht vorgese- hen, im Gegenteil.

Also doch das Airbus-Modell? Die Bundesrepublik hat bisher elf Milliarden Mark für die Förderung dieses Projekts ausgegeben. Weitere Milliarden sind geplant, und die Ergebnisse sind ja ganz ansehnlich. Die Luft- fahrtindustrie kommt unter anderem durch diese Förde- rung praktisch einer verstaatlichten Industrie nahe.

Ganz anders ist die Pharmaindustrie strukturiert. Es müßte dann so sein, daß Ministerialbeamte die For- schungsprioritäten festlegen und damit auch die wirt- schaftliche Verantwortung übernehmen(?)."

Prof. Dr. Helmut Determann, Vorsitzender der Geschäftsfüh- rung der Boehringer Mannheim GmbH, anläßlich der Bilanz-Pres- sekonferenz seines Hauses am 30. Mai 1988.

A-2022 (70) Dt. Ärztebl. 85, Heft 27, 7. Juli 1988

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