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Archiv "Frühdiagnostik von Teilleistungsstörungen bei Kindern" (10.10.1984)

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Academic year: 2022

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

FÜR SIE GELESEN

schen Studie konnte an 202 Pa- tienten gezeigt werden, daß bei 5 Patienten ein hypogonadotroper Hypogonadismus, bei 24 ein hy- pergonadotroper Hypogonadis- mus, bei 15 ein kompensierter hypergonadotroper Hypogonadis- mus und bei weiteren 15 Patien- ten eine Hyperprolaktinämie vor- lag. Ursächlich war eine Vielzahl von Gründen festzustellen, wie beispielsweise bei der Hyperpro- laktinämie unterschiedliche Hy- pophysentumoren, Craniophary- niome, Hypothyreoidismus, Streßsituationen oder Einnahme bestimmter Medikamente (z. B.

Neuroleptika, Antiemetika).

Die medikamenten-induzierte se- xuelle Dysfunktion ist weitge- hend unerforscht. Eine große An- zahl von Pharmaka werden mit Störungen auf verschiedenen Ebenen in Zusammenhang ge- bracht, wobei der eigentliche Pathomechanismus meist uner- klärt bleibt. Beeindruckende Er- gebnisse haben sich hingegen bei vaskulären Erkrankungen als Ursache primärer oder sekundä- rer Impotenz mit Hilfe mikrochir- urgischer Methoden ergeben. Al- lerdings bedarf es hier in diesen Fällen präoperativ einer nicht ri- sikolosen selektiven Angiogra- phie der Arteria pudenda, die zur Zeit noch nicht durch die digitale Subtraktions-Angiographie (DSA) ersetzt werden kann. Insbeson- dere für Patienten, die einer Pe- nisprothese skeptisch gegen- überstehen, bietet sich auf die- sem Wege — unter der Vorausset- zung einer entsprechenden Er- krankung — eine hoffnungsvolle Alternative an. Die Ergebnisse nach Penisprothesen-Implanta- tion haben sich aufgrund ständi- ger Verbesserungen der Prothe- sen — sowohl bei den Silikon-Sil- ber-Prothesen als auch bei den aufblasbaren Penisprothesen — und großer Erfahrung der Opera- teure erheblich verbessert. Die psychische Komponente der Im- potenz darf seitens der behan- delnden Ärzte jedoch nicht nur am Anfang differentialdiagno- stisch in die Überlegung einbe-

zogen werden. Sie begleitet den Patienten bei Implantation einer Penisprothese und schließt auch den Partner mit ein. Nur unter diesen Umständen kann verhin- dert werden, daß trotz eines ope- rativen Erfolges sich die Lebens- qualität des Patienten nicht ver- bessert oder unter Umständen sogar verschlechtert. Derartige Operationen können sich nicht nur auf das sexuelle, sondern auch auf das soziale Verhalten auswirken. shz

World Journal of Urology Vol 1, Nr. 4 (1983), Impotence; Ed.: U. Jonas, R. J. Krane;

Springer International

Frühdiagnostik von Teilleistungsstörungen bei Kindern

Die Früherkennung von Teillei- stungsstörungen schon vor dem Schulalter erscheint angesichts der nachteiligen Auswirkungen auf schulische, psychische und soziale Entwicklung der betroffe- nen Kinder wünschenswert. Da- bei sollte die Frühdiagnostik auf Kriterien basieren, die für alle Kinder gelten und für einen mög- lichst eng begrenzten Entwick- lungszeitraum charakteristisch sind. Ebenso müssen diese Krite- rien leicht quantifizierbar und be- züglich späterer Teilleistungsstö- rungen prognostisch valide sein.

Weiterhelfen könnte hier eine eingehendere Erforschung auf- fälliger neurologischer Entwick- lungsverläufe, die im späteren Alter von einer Teilleistungsstö- rung gefolgt sind. Hierfür bieten sich verschiedene Zugänge an:

Anamnestisch zu erhebende Risi- kofaktoren während der Schwan- gerschaft sowie vor, während und nach der Geburt können zur Identifizierung gefährdeter Kin- der wesentlich beitragen, sind aber allein nicht spezifisch ge- nug. Das gleiche gilt für einen Beobachtungsbogen zur Erfas- sung des Interaktionsverhaltens Neugeborener, der darauf ab- zielt, komplexere Funktionen des

Nervensystems zu erfassen.

Retrospektive Untersuchungen bei teilleistungsgestörten Kin- dern im Hinblick auf verzögerte oder abweichende Entwicklung von Motorik und Sprache dürften weitere, prospektiv zu validieren- de Hinweise zur Frühdiagnostik erbringen. Als besonders nütz- lich könnte sich das von den Au- toren gebildete Konzept einer neurophysiologischen bzw. neu- ropsychologischen „Entwick- lungsanlage" erweisen. So las- sen sich von den schon im frü- hen Säuglingsalter zu erfassen- den auditorischen, visuellen, feinmotorischen Funktionen und den Hirnstammreflexen Entwick- lungslinien aufzeigen bis hin zu Sprachbeherrschung, visuomoto- rischem Problemlöseverhalten, Willkürmotorik und Alltagsaktivi- tät des Kleinkindes.

Die von den Autoren entwickelte Skala erleichtert eine gezielte Befragung der Eltern gerade zur frühen Sprachentwicklung. Durch die Ermittlung eines Reflexprofils der primitiven, d. h. über den Hirnstamm vermittelten Reflexe ist zudem die Frühdiagnostik — auch geringgradiger — motori- scher Auffälligkeiten erweitert worden. Gegenwärtig wird in ei-

ner prospektiven Studie ver- sucht, durch Kombination dieser Untersuchungsmethoden und un- ter Einbeziehung der visuellen und kognitiven Entwicklung, ent- wicklungsneurologische Vorläu- fersymptome späterer Teillei- stungsstörungen abzugrenzen.

Nicht zu übersehen ist das Risiko von Fehlklassifizierung oder etwa des Angebots ausreichend spezi- fischer Therapieansätze für als gefährdet identifizierte Kinder.

Dennoch dürfte sich eine zuver- lässigere Frühdiagnostik von Teilleistungsstörungen nicht nur auf wissenschaftliche, sondern auch auf kompensatorische the- rapeutische Bemühungen positiv

auswirken. sef

Shapiro, B. K.; Palmer, F. B.; Wachtel, R. C.;

Capute, A. J.: Issues in the Early dentification of Specific Learning Disability, Developmen- tal and Behavioral Pediatrics Vol. 5 No. 1 (1983)

Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 41 vom 10. Oktober 1984 (79) 2989

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