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Archiv "Französische Beiträge zu Diagnostik und Therapie - Kurzbericht über den Internationalen Kongreß „Euromedizin“ in Montpellier, Juni 1985" (02.10.1985)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

KONGRESS-BERICHT

Enzymtest entlarvt chronische Alkoholiker

Chronische Alkoholiker können jetzt mit größerer Sicherheit fest- gestellt werden, wie ein Beitrag auf dem Internationalen Kongreß „Eu- romedizin" in Montpellier zeigte.

Ein neuer Enzymtest, den Profes- sor P. Berthelot, Paris, entwickelte, nutzt die biochemische Bestim- mung verschiedener Anteile des Enzyms Aspartat-Amino-Transfe- rase (AST) aus. Üblicherweise macht der Mitochondrien-Be- standteil des Enzyms (mAST) etwa sieben Prozent der Totalmenge (tAST) aus. Doch bei chronischem Alkoholkonsum verschiebt sich das Verhältnis zuungunsten von tAST. Professor Berthelot zufolge eignet sich der Test auch bei schwersten Leberschäden wie der chronischen Hepatitis.

Für die Wirksamkeit des Tests sei- en Ethanol und das Abbauprodukt Acetaldehyd ursächlich, so Pro- fessor M. U. Dianzani aus Lyon, obwohl die hepatotoxische Wir- kung des Ethanols noch nicht in allen Einzelheiten geklärt ist. An den Membranen, vor allem an de- nen der Mitochondrien, löst der Alkohol Lipidveränderungen aus.

In diesem Zusammenhang müsse man auch daraus entstehende freie Radikale als hepatotoxisch ansehen.

Neues Präparat gegen Digitalis-Intoxikationen

Eine neue Therapie von Digitalis- Intoxikationen stellte Professor E.

Haber, Boston, vor. Wie seine kli- nischen Studien an 28 Patienten zeigen, binden Antikörperfrag- mente (Fab) Digitalis-Moleküle.

Da der entstandene Komplex in- nerhalb von zwei Tagen über den Urin ausgeschieden wird, vermin- dere sich die Digitalis-Toxizität er- heblich. Trotzdem starben fünf von 28 Patienten; die anderen 23 Patienten jedoch überstanden die Vergiftung ohne nachfolgende Schäden. Wegen dieses Erfolges hat Professor Haber bereits ein Medikament, das auch bei nicht lebensbedrohlichen Digitalis-Into- xikationen verwendet werden könne, bei der amerikanischen Gesundheitsbehörde angemeldet.

Monoklonale Antikörper stoppen Tumorwachstum

Über den Einsatz monoklonaler Antikörper in der Tumortherapie berichteten zwei Beiträge. Die größte Aussicht, zytostatische Me- dikamente direkt zu den Tumor- zellen zu transportieren, bieten nach Professor A. Bernard, Ville- juif bei Paris, spezifische Antikör- per oder Immuntoxine als Träger- moleküle. Dabei würden sowohl die Onkogene als auch deren Ab- bauprodukte beeinflußt.

Der direkte Einsatz zytostatischer Antikörper wirke sich günstig aus, wie Dr. J. Y. Donillard in Nantes in 20 Patienten mit metastasieren- den Tumoren des Gastrointesti- naltraktes herausfand. Zwar zeig- te die Hälfte der Patienten keine Reaktion auf die Antikörperinfu- sionen. Doch bei fünf Patienten stabilisierten sich die Karzinome ohne weiteres Wachstum, wäh- rend bei den restlichen fünf sogar ein Rückgang der Tumorgröße eintrat. Infolge der relativ großen Tumormassen stellen die mono- klonalen Antikörper jedoch nur ei- ne adjuvante Behandlung dar. Zu-

dem können immunologische Re- aktionen gegen die injizierten An- tikörper auftreten. Ein Problem sei aber auch, daß heterogene Karzinome auftreten, die zum Teil keine spezifischen Oberflächen- antigene besitzen.

Mechanismen der Zellmotilität

Sehr häufig werde die Motilität von Muskel- und Nichtmuskelzel- len durch ähnliche Mechanismen bedingt, so das biochemische Re- ferat von Professor J. Demaille aus Montpellier. In allen Zellen wird die Motilität durch Kalziumio- nen gesteuert, und zwar je nach physiologischem Reiz nach unter- schiedlichen Mechanismen. So könne Kalzium als chronischer Messenger direkt auf das Aktin und die assoziierten Proteine ein- wirken. Daneben ist auch eine Bindung an Calmodulin, einem in- trazellulären Rezeptor, möglich.

Denkbar sei aber auch eine Steuerung über die Kontrolle der Proteinkinaseaktivität. All diese Prozesse seien auch bei den Tei- lungsvorgängen, bei intrazellulä- ren Transporten sowie der Exo- und Endozystose bedeutend, so Professor Demaille.

Dr. med. Hans-Peter Legal Orleansplatz 5

8000 München 80

NOTIZ

AIDS-Beratungsstellen

Ergänzung der in Heft 36/1985, Seiten 2563 und 2566, veröffent- lichten AIDS-Beratungsstellen:

Gesundheitsamt

der Landeshauptstadt Stuttgart Hohe Straße 28

7000 Stuttgart 1 Tel.: 07 11/2 16-27 78

oder 07 11/2 16-29 48 MWR

Französische Beiträge

zu Diagnostik und Therapie

Kurzbericht über den Internationalen Kongreß „Euromedizin"

in Montpellier, Juni 1985

2910 (70) Heft 40 vom 2. Oktober 1985 82. Jahrgang Ausgabe A

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