ZUR GESCHICHTE DER MEDIZIN
FRAGMENTE
Unter dem Zauberberg
Gedenkstätte für Alexander Spengler und Willem Jan Holsboer
Foto: Archiv des Verfassers
Auf dem wohl schönsten Wald- friedhof Europas steht der Ge- denkstein für den Gründer des Kurortes Davos, Alexander Spengler (1827-1901), und den um wenige Jahre jüngeren be- triebsamen Förderer der kuröko- nomischen Entwicklung von Da- vos, den Holländer Willem Jan Holsboer (1834-1898). Der Stein steht inmitten von Gräbern der Hoffnung und der Dankbarkeit, Gräbern von Menschen, die vol- ler Hoffnung und doch nur zum Sterben in das Davoser Tal ge- kommen sind, und inmitten der Gräber von Menschen, denen Da- vos Jahrzehnte sinnerfüllten Le- bens geschenkt hat.
Der Waldfriedhof in Frauenkirch, nahe dem letzten Domizil Ernst Ludwig Kirchners, ist Sinnbild der Ruhestätte jener großen Ge- meinde des Graubündener Tales geworden, die seit 1853 aus aller Welt Zuflucht suchte im Schatten der „Berge, von denen uns Hilfe kommt" (von Rechenberg), jener weltweiten Gemeinde, die an
Zahl weit größer war und ist als die Nachkommen Walliser Bau- ern, die im Davoser Hochtal ak- kerten, Viehzucht trieben und heimisch wurden.
Heute sind bis auf wenige, nicht einmal unter Denkmalschutz ge- stellte Pensionen, die charakteri- stischen Häuser mit Balkonen für die Liegekuren im Schatten des
„Zauberberges" verschwunden.
Nur noch wenige Heilstätten, wie in Clavadel, oberhalb des Wald- friedhofes von Frauenkirch, erin- nern an das Davos Alexander Spenglers. Wintersport und som- merliche Bergwanderung haben die Erinnerung an den Ort der Hoffnung auf nahezu magische Heilkraft für Schwindsüchtige aus aller Herren Ländern fast völ- lig getilgt.
Die Gedenkstätte für Alexander Spengler und Willem Jan Hols- boer im Waldfriedhof von Davos- Frauenkirch ist ein Denkmal der Medizingeschichte geworden. D
PERSONALIA
nach Promotion, Approbation sowie klinischer Tätigkeit 1950 als wissen- schaftlicher Mitarbeiter im Außen- dienst bei der Firma Boehringer Mannheim. 1961 übernahm er in Mannheim die Leitung des Berei- ches Vertrieb Inland und wurde 1962 dessen Direktor. Seit 1972 trägt Dr.
Weiß die Verantwortung für die Marketing-Konzeption des diagno- stisch-therapeutischen Gesamtpro- gramms der Boehringer Mannheim GmbH weltweit. Er setzte sich ebenso nachdrücklich für die Früh- diagnostik und neue therapeutische Aspekte auf dem Gebiet der Stoff- wechsel- und Herz-Kreislaufkrank- heiten ein wie auch für die richtige Bewertung gesundheitlicher Risiko- faktoren. Daneben galt sein stetiges Bemühen einer stärker auf den Pa- tienten konzentrierten Medizin, für die er neue Wege zur Verbesserung der Arzt-Patienten-Beziehung auf- zeigte. KI Prof. Dr. med. Dr. med. vet. h. c. Karl Zipf, emeritierter Ordinarius für Pharmakologie, Toxikologie und Pharmazie in der Tierärztlichen Fa- kultät sowie Honorarprofessor für Pharmakologie und Toxikologie in der Medizinischen Fakultät der Uni- versität München, feierte am 1. Ja- nuar 1980 seinen 85. Geburtstag. EB
Preis
Ausschreibung
Forschungspreis Klinische Gastro- enterologie — Die Deutsche Pharma- cia GmbH, Freiburg, hat diesen mit 15 000 DM dotierten Preis gestiftet, der alle zwei Jahre von der Deut- schen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten verlie- hen wird. Ausgezeichnet wird die beste Arbeit auf dem Gebiet der kli- nischen Gastroenterologie, Bewer- ber — nicht älter als 40 Jahre — kön- nen ihre Arbeiten bis zum 1. März 1980 bei Professor Dr. med. W.
Creutzfeldt, Medizinische Universi- tätsklinik Göttingen, Robert-Koch- Straße 40, 3400 Göttingen, einrei- chen. EB