Bewährte Therapie ohne
Neben-
wirkungen
Die Regulationstherapie der Kur
• reaktiviert Gesundheitspo- tentiale durch physikalisch- diätetische Maßnahmen. Im Pa- noramawandel der Morbidität zu verhaltensabhängigen chroni- schen Erkrankungen will die Kur eine Spur ziehen für das Le- ben danach; denn die Kur akti- viert und lehrt Gesundheitsver- halten. Heilbäder und Kurorte bieten in ambulanten und sta- tionären Kuren und in ihren Spezialkliniken durch besondere Methoden erfolgreiche Wege zur Stärkung der Gesundheit. Die Kurortmedizin ergänzt Kranken- haus und Arztpraxis.
HEILBÄDER UND KURORTE
Neue Studien rund um die Kur
Für den Nordrhein-West- fälischen Heilbäderverband hat das Institut für Freizeit- wissenschaft und Kulturar- beit e.V., Bielefeld, eine Pro- jektstudie der vorhandenen Angebote erarbeitet. Die Stu- die ergab, daß die 43 nord- rhein-westfälischen Kurorte unter dem Stichwort „Gäste- betreuung" eine große Palet- te von Angeboten im sportli- chen, kulturellen oder künst- lerischen Bereich aufzuwei- sen haben: Vom Ausdrucks- tanz bis zum Wandern, vom Sprachunterricht bis zur Fer- tigung von Porzellanpuppen, vom Vollwert-Kochen bis zur Kammermusik. Darüber hin- aus gibt die Studie weitere Anregungen für eine qualifi- zierte Gästebetreuung ("Mo- delle der Gästebetreuung im Bäderland Nordrhein-West- falen", erhältlich beim Nord- rhein-Westfälischen Heilbä- derverband e.V., Quellen- straße 60, 59556 Lippstadt, Tel 0 29 41/800 12 05, Fax 800 12 01).
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Eine weitere Studie aus Nordrhein-Westfalen faßt wissenschaftliche Erkenntnis- se aus der Kurmedizin zusam- men. Beispiel: Wie stark las- sen sich „Wohlstandskrank- heiten" wie Diabetes, Fett- stoffwechsel-Störungen oder Gicht durch Diät beeinflus- sen? Insgesamt 45 Themen hat das L.R. Grote-Institut für Physiotherapie und Reha- bilitation, Bad Berleburg, aufgearbeitet („Rehafor- schung in Nordrhein-Westfa- len", kostenlos zu beziehen bei der obigen Adresse).
Das erst 1976 eröffnete Bad Birnbach in Niederbay- ern hat wieder seine Gäste befragt. Die Betriebswirt- schaftliche Fakultät der Uni- versität Passau führt diese Befragungen seit 1987 durch.
Es ergab sich diesmal (1992), daß 44,7 Prozent der Gäste (1990: 39 Prozent) ihren Auf- enthalt als „Gesundheitsur- laub mit Thermalbaden" be- zeichneten, 30,6 (52) Prozent als „medizinische Badekur"
und 24,5 Prozent (letztes Mal: 7,5 Prozent) als reinen Ferienaufenthalt. Dies heißt mit anderen Worten: nur eine Minderheit der Gäste sind noch reine „Kurgäste" — mit Sicherheit Wasser auf die Mühlen derjenigen Gesund- heitspolitiker, die gerade auf dem Gebiet des deutschen Kurwesens noch Reserven se- hen für den Bereich „Selbst- beteiligung". Wobei aber schon lange klar ist: ein be- achtlicher Anteil der Millio- nen Gäste deutscher Kurorte sind „Selbstzahler", die in vorbildlicher Weise für Vor- beugung und Gesundheitsför- derung keine Sozialversiche- rung in Anspruch nehmen.
Bad Birnbach hatte im vergangenen Jahr mehr als 650 000 Gäste. Die Betten- auslastung betrug im Jahres- durchschnitt 62 Prozent und lag zum dritten mal höher als 60 Prozent. Die durchschnitt- lichen Ausgaben je Gast be- trugen pro Tag und Person etwa 85 DM — auch eine be- merkenswerte Zahl, denn der durchschnittliche deutsche Urlauber gab 1992 je Tag und Person mehr als 90 DM aus.
Die Rottal Terme ver- zeichnet zur Zeit durch- schnittlich 2 000 Gäste täg- lich, die die insgesamt 23 Becken im Erholungs- und im separaten Thermalbad nut- zen. Bis 1994 entsteht als Er- gänzung ein „Saunaland".
Wobei die Gästebefragungen auch ergaben, daß nun „mit der Bauerei bald Schluß sein muß", wie 20 Prozent der Be- fragten äußerten. Sie kennen das: Fast 90 Prozent aller Gä- ste sind „Wiederholer" (Kur- verwaltung, 84361 Bad Birn- bach, Tel 0 85 63/2 98 40). gb
Auch 1993 gilt:
Weder die Empfehlung des Hausarztes für eine ambulante Kur noch die Verordnung von Kurmitteln durch den Badearzt während einer solchen Kur belasten das Heilmittel-Budget der Ärzte!
Ausführliche Informationen:
IIIE 17ZUL2
IN DEUTSCHEN HEILBÄDERN UND KURORTEN
Deutscher Bäderverband e.V., Postf. 19 01 47, 53037 Bonn Telefon (02 28) 26 20 10, Telefax (02 28) 21 55 24
Heft 40, 8. Oktober 1993 (81) A1-2641
