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Archiv "Surfactant beim frühkindlichen Atemnotsyndrom" (06.03.1992)

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ten Krankheitsanfälligkeit im Alter kommt So- mit würde eine positive Beeinflussung des Im- munsystems möglicherweise Beginn und Schwe- re des Verlaufs von Krankheiten im Alter gün- stig beeinflussen.

Unabhängig vom Alter des Gesamtorganis- mus treten auf alternden Zellen Veränderungen auf, die als neue Antigendeterminanten impo- nieren. Ein solches zellalterspezifisches Antigen wurde auf Erythrozyten, Thrombozyten und Granulozyten beschrieben. Den dagegen gerich- teten Antikörpern scheint eine wichtige homöo- statische Rolle zuzukommen, da sie die Elimina- tion gealterter Zellen durch das retikulohistiozy- täre System einleiten. Nicht selten lassen sich im Serum älterer Menschen die Immunglobuline oligoklonaler oder sogar monoklonarer Her- kunft, das heißt Paraproteine, nachweisen. Die Inzidenz solcher Paraproteine nimmt von weni- ger als ein Prozent bei 40jährigen bis auf rund 19 Prozent bei 95jährigen und älteren Probanden zu. Hierbei handelt es sich um idiopathische Pa- raproteinämien oder sogar benigne monoklonale Gammopathien. Studien sprechen dafür, daß diese benignen Paraproteinämien als eine al- ternsbedingte Störung der Zellkooperation zwi- schen Subpopulationen von T- und B-Lymphozy- ten aufzufassen sind.

Zusammenfassend kann gesagt werden, daß sicherlich Funktionen des Immunsystems wäh- rend des Alternsprozesses abnehmen. Alterns- veränderungen treten jedoch auch in vielen Or- ganismen auf, die kein Immunsystem besitzen.

Darüber hinaus wird das Immunsystem durch übergeordnete hormonelle Regulationen kon- trolliert. Somit ist die grundsätzliche ursächliche Bedeutung des Immunsystems für den Alterns- prozeß noch in der Diskussion.

Dt. Ärztebl. 89 (1992) A 1 -786-789 [Heft 10]

Literatur

1. Kay, M. D. B.; Galpin, J.; Makinodan, T.; (editors): Aging,Im- munity, and arthritic Disease. Raven Press, New York, 1980 2. Platt, D. (editor): Blood Cells, Rheology and Aging. Springer

Verlag. Berlin Heidelberg New York London Paris Tokyo, 1988 3. Gross, R.: Altern als immunologisches Problem. Deutsches

Ärzteblatt 79 (1982) 42

Anschrift des Verfassers:

Professor Dr. med. Dieter Platt

Lehrstuhl Innere Medizin — Gerontologie der Universität Erlangen—Nürnberg Heimerichstraße 58

W-8500 Nürnberg 90

Surfactant

beim frühkindlichen Atemnotsyndrom

In der Literatur häufen sich die Hinweise, daß die frühe therapeuti- sche oder prophylaktische Gabe von synthetischem Surfactant bei unter- gewichtigen Frühgeborenen mit Atemnotsyndrom eine lebensretten- de Maßnahme darstellt. In einer pla- zebo-kontrollierten Multicenterstu- die konnten Untersucher aus den USA und Kanada nachweisen, daß die Gabe von Surfactant auch bei Frühgeborenen mit einem Geburts- gewicht von über 1250 g die Progno- se des Atemnotsyndroms signifikant verbesserte. Sie untersuchten 1237 Kinder mit beatmungspflichtigem Atemnotsyndrom, die alle einen arterioalveolären 0 2-Partialdruck- Quotienten unter 0,22 aufwiesen.

Die Verum-Gruppe (n = 614) er-

hielt innerhalb der ersten 24 Stun- den nach Geburt sowie nach weite- ren 12 Stunden 5 ml pro Kilogramm Körpergewicht synthetisches Surfac- tant intratracheal, während die Plazebogruppe (n = 623) Luft in- stilliert bekam. In der Surfactant- Gruppe zeigte sich für die ersten 28 Tage eine signifikant geringere Mor- talität sowie eine Reduktion von broncho-pulmonalen Dysplasien (7 Prozent vs. 12 Prozent).

Ebenso fanden sich weniger To- desfälle am Atemnotsyndrom (1 Pro- zent vs. 3 Prozent) sowie eine gerin- gere Gesamtsterblichkeit (4 Prozent vs. 7 Prozent). Des weiteren kam es seltener zu Pneumothoraces, intra- ventrikulären Blutungen, persistie- rendem Ductus arteriosus, Krampf- anfällen, Hypotensionen und pulmo- naler Hypertonie. Die Kinder in der Surfactant-Gruppe benötigten selte- ner eine Hochfrequenzbeatmung oder extrakorporale Membran- oxygenierung und konnten schneller

FÜR SIE REFERIERT

von der Beatmung entwöhnt werden.

Als Nebenwirkung der Surfactant- therapie zeigte sich eine Häufung von Lungenblutungen (6 Kinder vs. 1 Kind). Die Autoren folgern, daß beim Atemnotsyndrom auch Frühge- borene mit Geburtsgewichten über 1250 Gramm von der Gabe von synthetischem Surfactant profitie- ren. acc

Long, W., C. Corbet, R. Cotton, S. Court- ney, G. McGuiness, D. Walter, J. Watts, J.

Smyth, H. Bard, V. Chernick, American Exosurf Neonatal Study Group I, Cana- dian Exosurf Neonatal Study Group: A controlled trial of Synthetic Surfactant in Infants weighing 1250 g or more with Re- spiratory Distress Syndrome. N. Eng. J.

Med. 325 (1991) 1696-1703

Dr. Long, Wellcome Research Laborato- ries, 3030 Cornwallis Rd., Research Tri- angle Park, NC 27709, USA.

Dt. Ärztebl. 89, Heft 10, 6. März 1992 (53) A1-789

Referenzen

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