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Archiv "Personalia: Merkwürdig" (05.01.1998)

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A-10 (10) Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 1–2, 5. Januar 1998

S P E K T R U M LESERBRIEFE

über den prädiktiven Wert der Kresbsfrüherkennungs- untersuchung wird immer wieder auf die vielen Fehler- möglichkeiten, vor allem beim abstrichentnehmenden Frauenarzt, hingewiesen. Das ist zweifellos richtig.

Diese von Ihnen darge- stellte Methode der compu- terunterstützten Auswertung des Krebsvorsorgeabstriches hat eine sehr hohe Zuverläs-

sigkeit. Nicht von ungefähr wurde dieses Verfahren von der FDA als geeignet aner- kannt.

Neuerungen und Fort- schritte wurden und werden skeptisch beurteilt, kritisiert und auch diffamiert. Ich könnte mir vorstellen, daß zy-

tologisch tätige Pathologen diese Methode nicht nur aus methodischen, sondern auch aus wirtschaftlichen Überle- gungen ablehnen.

Mich verwundert, daß die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshil- fe sowie der Berufsverband der Frauenärzte sich hinter diesen tendenziösen Artikel stellen können . . .

Dr. Manfred Stumpfe, Jesch- kenstraße 13, 82538 Gerets- ried 2

Krankenhaus

Gedanken zur Fehlbelegung von Krankenhausbetten:

Die Politik in die Pflicht nehmen

. . . Wiederholt muß aus ärztlicher Sicht darauf hinge- wiesen werden, daß es auch vom Gesetzgeber fixierte ärztliche Pflicht ist, schon bei Verdachtsfällen von be- stimmten Erkrankungen eine stationäre Beobachtung und Abklärung durchzuführen.

Hingewiesen sei noch- mals auf die nicht selten schwierige Abklärung einer Differentialdiagnostik, deren Grenzen, auch judikativ ge- fordert, an den Horizont un- seres Globus erinnern, der sich, wie auch nur mittel- mäßig Gebildeten bekannt

ist, nie erreichen läßt. Dies sei auch Herrn Dreßler ins Stammbuch der Erkenntnis geschrieben.

Erinnert werden muß auch an die Tatsache, daß Heilung nach Operation und Gesundung von Krankheit allgemein keine Norm und erst recht nicht menschlich erdachte Satzung kennt.

Last but not least (besser:

Zuletzt, im Wert gleichrangig) darf auch das subjektive Be- finden des Patienten nicht ver- gessen werden, das, obwohl weder meßbar noch nachemp- findbar, vom Arzt zu respek- tieren ist. Die vom Arzt gefor- derte (und sicher auch von Herrn Dreßler gewünschte) äußerste fürsorgliche Vorsicht und die exekutiv bestimmte ri- gide Budgetierung der Kosten ärztlicher Pflichten sind eine Contradictio in se.

Die Politiker fordern am grünen Tisch bei Kaffee und Kuchen, fehlen aber bei der Umsetzung ihrer Forderun- gen am Ort der Arbeit und Pflicht, wo die Eisen ihrer Forderungen nach gewünsch- tem Radius gebogen werden müssen. Die Leistungser- bringer – hier die Ärzte – wer- den durch die widersprüchli- chen Pflichtforderungen in ei- ne unerträgliche Überforde- rungsneurose getrieben. Hei- len kann diese Neurose kein Neuroleptikum, sondern nur die Inpflichtnahme der Poli- tik und deren Halfter der Bürokratie für ihre Forde- rungen . . .

Dr. med. Wolfgang Grote, Frohnhofweg 4, 50858 Köln

Personalia

Zum Nachruf auf Prof. Dr. med. Julius Hackethal in Heft 45/1997:

Merkwürdig

Den ausführlichen Nach- ruf auf Herrn Prof. Dr. med.

Julius Hackethal finde ich sehr merkwürdig. Muß ein Arzt dieses Berufslebens eine solche Würdigung erfahren?

Den Schreiber muß wohl am Ende des Artikels selbst Angst befallen haben, als er Der Privatsender RTL 2 startet am Donnerstag,

den 15. Januar 1998 eine neue Ärzte-Serie mit dem Titel „Notruf California“. Die Sendung läuft täglich montags bis freitags ab 17.05 Uhr.

In einer Programmvorschau des Senders heißt es: Unter dem Notruf „Emergency 9-1-1“ ist eine Spezialeinheit aus Feuerwehrmännern und Ret- tungssanitätern zu erreichen, die immer dann in Ak- tion tritt, wenn die Situation brenzlig wird. Im Mittel- punkt der US-Serie stehen die Assistenzärzte Roy DeSoto und John Gage, die im „Rampart Hospital“

auf ihre Arbeit vorbereitet werden. Es geht um Not- hilfeeinsatz-Aktionen und vieles Drum und Dran bei Notfällen. Die in den USA erfolgreich ausgestrahlte Serie wurde von Jack Webb produziert. EB

TV-Tip

Zytoautomaten

Zu dem Medizinreport „Gynäkologi- sche Krebsvorsorge: Bedenkliches Marketing für Zytoautomaten“ von Dr. med. Vera Zylka-Menhorn in Heft 44/1997:

Niedergelassene Ärzte nicht befragt

Die Einführung des Zyto- automaten „Papnet“ in Deutschland hat zu unter- schiedlichen Reaktionen un- ter den deutschen Zytologen geführt. In Ihrem Artikel zi- tieren Sie vorwiegend die Meinung wissenschaftlich tätiger Zytologen.

Zytologische Untersu- chungen von Abstrichmateri- al des Gebärmutterhalses im Rahmen der gesetzlichen Kresbfrüherkennung wird in Deutschland nahezu aus- schließlich in zytologischen Laboratorien von niederge- lassenen zytologisch tätigen Ärzten (Gynäkologen, Pa- thologen) erbracht, das heißt, der Sicherstellungsauftrag zur Erbringung zytologischer Leistungen wird im Rahmen der Bedarfsplanung durch niedergelassene Ärzte erfüllt.

Leider haben Sie bei Ihrer Recherche die Meinung der für die Durchführung des Krebs-Früherkennungspro- gramms verantwortlichen zy- tologisch tätigen Ärzte in den Fachlaboratorien nicht mit einbezogen. Die Arbeitsge- meinschaft zytologisch tätiger Ärzte in Deutschland vertritt mit ihren zirka 700 Mitglie- dern etwa 80 Prozent der in Deutschland erbrachten zyto- logischen Untersuchungen . . . Dr. B. Jordan, Arbeitsge- meinschaft zytologisch täti- ger Ärzte in Deutschland e.V., Kirchweg 137, 50858 Köln

Tendenziöser Artikel

. . . Schon seit vielen Jahr- zehnten wird der Versuch ge- macht, die Analyse des Krebsvorsorgeabstriches zu automatisieren. Von allen wis- senschaftlichen Handlungen

Anonym

Die Redaktion veröf- fentlicht keine ihr anonym zugehenden Zuschriften, auch keine Briefe mit fin- gierten Adressen. Alle Le- serbriefe werden vielmehr mit vollem Namen und voller Anschrift gebracht.

Nur in besonderen Fällen können Briefe ohne Na- mensnennung publiziert werden – aber nur dann, wenn intern bekannt ist, wer geschrieben hat. DÄ

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A-11 Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 1–2, 5. Januar 1998 (11)

S P E K T R U M LESERBRIEFE

den letzten Satz verfaßte. Ich bin sehr traurig. Ich wünsche mir für die Zukunft, daß ich vor solchen „Vorbildern“ ver- schont bleibe.

Dr. med. Hans-Dieter Wey- goldt, Steinmaate 6, 48529 Nordhorn

Antisemitismus

Zu dem Tagungsbericht „Medizin und Antisemitismus: Verfolgung und Er- mordung jüdischer Ärzte“ von Gisela Klinkhammer in Heft 47/1997:

Welche Zahlen stimmen?

Die Autorin zitiert in die- sem Artikel Dr. Leuschner, der betont habe, daß

„schließlich 22 Prozent aller deutschen Ärzte Mitglieder der SS gewesen seien“. Das wäre fürwahr eine extrem ho- he SS-Mitgliedschaft eines freien Berufsstandes gewe- sen. Allerdings erschien im Novemberheft Nr. 32 von

„Fortschritte der Medizin“

(1997), Seite 42, eine viel ge- ringere Zahl, derzufolge „ins- gesamt 7,3 Prozent der Ärzte SS-Mitglieder waren (Lehrer 0,4 Prozent)“. Immerhin sei- en nach diesem Zitat von M.

H. Kater (1989) doch „26 Pro- zent der Ärzte in der SA ge- wesen (Lehrer 11 Prozent)“.

Nun bestanden ja zwischen SA und SS erhebliche Unter- schiede. Daher ist es meines Erachtens für eine Aufarbei- tung dieser unseligen Ver- wicklungen der deutschen Ärzteschaft auch heute noch wichtig, klarzustellen, ob nun doch 220 von 1 000 oder

„nur“ davon ein Drittel, näm- lich 73 von 1 000 deutschen Ärzten, SS-Mitglieder waren.

Welche Zahlen stimmen denn nun?

Dr. med. Dieter K. Krause, Appellhofplatz 27, 50667 Köln Anmerkung: Laut Michael Kater wa- ren 26 Prozent der Ärzte SA-Mitglie- der. Nach einer regionalen Auszäh- lung für Thüringen (Gerst) für das Jahr 1943 gehörten dort 27,3 Prozent der Ärzte der SA und 5,3 Prozent der SS an. DÄ

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