gilt besonders im Hinblick auf unsere durch nichts zu tilgen- de Schuld aus der Vergangen- heit . . . Am Beispiel Neukölln sollten wir uns nur klar ma- chen, dass die Einwanderung von vielfach nicht integrati- onsfähigen – und wohl oft auch nicht integrationswilligen – Ausländern einige Teile Deutschlands, insbesondere Großstädte, bereits grundle- gend verändert hat und in der kommenden Zeit noch weiter verändern wird . . . Die multi- kulturelle Gesellschaft sollte uns beziehungsweise unseren Kindern und Enkelkindern diesen Preis wert sein . . . Dr. med. Karin Schiele-Luftmann, Kriegerstraße 24 d, 82110 Germering
Abrechnungsbetrug
Zu dem „Seite eins“-Beitrag „Neue Dimension“ von Josef Maus in Heft 24/2005:
Die Lösung ist einfach
„Ein Lösungsansatz könnte in der Telematik liegen und in ei- ner verbesserten Zusammen- arbeit von KVen und Kran- kenkassen bei den Prüfverfah- ren.“ – Nein, die Lösung ist ganz einfach und auch nicht teuer: Einführung der Kosten- erstattung mit Rechnungsle- gung an jeden Patienten in Euro und nicht in Punkten so, wie überall im richtigen Le- ben. Das schafft Transparenz und Mündigkeit für alle und reduziert Betrügereien. Die
oben angeführten Telematik- lösung beweist nur, dass ein bürokratisches System die Fol- gen seiner Bürokratie mit noch mehr Bürokratie – nun- mehr nach Orwellscher Art – zu bekämpfen sucht.
Dr. med. Steffen Lindner, Hauptstraße 102–104, 50126 Bergheim
Zeichen des allgemeinen Werteverlusts
Die „neue Dimension“ von Abrechnungsbetrug, welche unseren gesamten Berufs- stand diskreditiert, ist unge- heuerlich und muss konse- quent verfolgt werden. Sie ist aber auch ein Zeichen des all- gemeinen Werteverlusts in unserer Gesellschaft und be- trifft alle Berufsgruppen. Die kriminelle Energie ist immer eine Sache der individuellen Persönlichkeit und nicht pa- thognomonisch für einen Be- rufsstand . . . Gefordert wer- den jetzt weitere Kontroll- und Prüforgien, die uns Nie- dergelassenen die Freude am Arbeiten nehmen und den Nachwuchs vergraulen. Es gibt hier nur einen Lösungs- ansatz, der da lautet: Kosten- erstattung und sofort weg vom unseligen Sachleistungsprin- zip mitsamt seiner Chip- be- ziehungsweise Gesundheits- karte! Damit könnten auf der Stelle sämtliche Kontrollorga- ne abgeschafft werden, denn Patient, Arzt, Krankenkasse und Politik haben sofort die gewünschte Transparenz und
der „mündige“ Patient erhält eine Rechnung. Mit dieser kann er Arzt und Kranken- kasse in ihrer Leistung prüfen.
Jeder Patient, auch der GKV- Patient, ist dann Privatpatient.
Mit einem Schlag entfällt die Zweiklassenmedizin! „Dok- tor-Hopping“, „Doktor-Shop- ping“ und vagabundierende Chipkarten (die wir Niederge- lassene mit floatenden Punkt- werten zahlen!) gehören der Vergangenheit an . . . Dr. med. Michael Gurr,
Ebertsheimer Straße 7, 67304 Eisenberg
Konsequenz
Wehret den Anfängen! Ich fordere von den verantwortli- chen Funktionären in solchen Fällen von Betrug von 750 000 Euro nicht nur höhere Haft- strafen, sondern auch den Ent- zug der Approbation auf Le- benszeit! Das Image des Arzt- berufs steht auf dem Spiel, es ist ohnehin schon angeschla- gen genug! . . .
Dr. med. C. Höver,Am Danewend 7, 13125 Berlin
Entbürokratisierung
Zu dem Beitrag „Viel Gerechtigkeit, viel Papierkram“ von Sabine Rieser in Heft 23/2005:
Fundamentalopposition
Wann gründet endlich je- mand die Initiative „Ärzte gegen den Papierkrieg“, eine quasi außerparlamentarische Opposition gegen die totale Bürokratisierung unseres Be- rufs! . . . Gefragt wäre eine Fundamentalopposition ge- gen alles (DMP, QM, Ge- sundheitskarte) und nicht das treuherzig sich über den Tisch ziehen lassen unserer Funktionäre . . . In Tübingen versuchen derzeit hausärzt- liche Kollegen durch eine Umfrage die Befindlichkeit unter den niedergelassenen Allgemeinärzten zu ergrün- den und daraus eventuell die Kraft für wenigstens lokale Aktionen (Verweigerung DMP-KHK et cetera) zu schöpfen.
Dr. med. Helmut Kees, Kirschenweg 20, 72076 Tübingen
A
A2230 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 33⏐⏐19. August 2005
B R I E F E
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kürzen. DÄ