• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "GKV: Verzicht auf die KVen" (05.01.2004)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "GKV: Verzicht auf die KVen" (05.01.2004)"

Copied!
4
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Comic

Zu dem Herbert-Lewin-Fortsetzungs- Comic:

Neue Herausforderung

Nach dem unsäglichen Doc+Doctrix scheint uns jetzt mit Herbert Lewin eine neue Herausforderung bevorzuste- hen. Ein Comic, dessen Inhalt und Intention gänzlich im Dunklen bleibt und sich selbst nach mehrmaligem Lesen nicht erschließt. Vielleicht soll- ten Sie es mit leichterer Kost versuchen: Charlie Brown oder Donald Duck . . . A. Debrand-Passard, Halberstädterstraße 125–127, 39112 Magdeburg

Zumutung

Der neue „comic“ ist eine noch größere Zumutung als der vorhergehende: unlustig, schlecht gezeichnet, völlig überflüssig. Schade um die teure Seite.

Dr. med. Herbert M. Specht, Drususallee 83, 41460 Neuss

GKV

Zu dem Bericht über die Vertreter- versammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung „Streit um die gemeinsame Zukunft“ von Heike Korzilius in Heft 50/2003:

Verzicht auf die KVen

. . . Wenn wir uns noch einen Rest von Freiberuflichkeit er- halten wollen, kann das nur über den forcierten Ausbau staatsferner Parallelorganisa- tionen unter gleichzeitigem Verzicht auf die KVen in ihrer

jetzigen Form geleistet wer- den. Herr Baumgärtner, setzen Sie sich durch!

Dr. G. Landenberger,Franz-Geshe- Straße 7, 33378 Rheda-Wiedenbrück

Einige Fragen

Ziel dieses Gesetzes soll ein bezahlbares Gesundheitswe- sen bei hoher Qualität sein.

Ob dieses Ziel erreicht wird, erscheint mir fraglich. Einige Fragen, die mir beim mehr- stündigen Lesen der Informa- tionen für den Vertragsarzt ge- kommen sind, möchte ich auf- führen.

Die Regierung Schröder hat uns eine Vereinfachung der Bürokratie versprochen.

Wie viele Kommissionen und Gremien müssen gebildet wer- den, um den Inhalt umzuset- zen?Wie viele Mitarbeiter müs- sen bei den Kassen und KVen neu eingestellt werden, um den bürokratischen Aufwand zu bewältigen (wie hoch sind die neu entstehenden Kosten dafür?)?

Praxisgebühr 10 Euro – ak- zeptiert. Aber bei einem Auf- wand von drei Minuten bei 800 Patienten einer Hausarzt- praxis werden dazu 40 Ar- beitsstunden einer Arzthelfe- rin benötigt.

Wie viel Zeit geht dem Arzt-Patient-Kontakt als un- serer eigentlichen Aufgabe verloren, um alles Geplante umzusetzen (neuer EBM, neu- er ICD, Informationen zu ständig neuen Anordnungen und Regelungen etc.)?

Was ist mit dem Begriff

„Leistungserbringer“ ge- meint?

Der ärztliche Berufsstand dürfte, wenn er nur Leistungs- Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 1–25. Januar 2004 AA33

B R I E F E

Leserzuschriften werden von der Redaktion sehr beachtet. Sie geben in erster Linie die Meinung des Briefschreibers wieder und nicht die der Redaktion. Die Veröffentlichungsmöglichkeiten sind leider beschränkt; der Redaktion bleibt oft keine andere Wahl, als unter der Vielzahl der Zuschriften eine Auswahl zu treffen. Die Chance, ins Heft zu kommen, ist umso größer, je kürzer der Brief ist. Die Redaktion muss sich zudem eine – selbst- verständlich sinnwahrende – Kürzung vorbehalten.

LESERZUSCHRIFTEN

(2)

Themen interessierte Ärzte sonstiger Fachrichtungen durch. Unser Konzept, Theorie mit angewandter („gelebter“) Praxis der Tropen und Ar- beitsmedizin zu verbinden (In- formation unter www.tropen doktor.de).

Dr. med. Johannes Wantzen, Am Wingert 8, 55270 Klein-Winternheim

NAV-Virchow-Bund

Zu der Berichterstattung über die Hauptversammlung des NAV- Virchow-Bundes „Egomane Verhal- tensweisen abbauen“ von Martina Merten und Sabine Rieser in Heft 48/2003:

Unzutreffende Darstellung

Im DÄ wird über die Bundes- hauptversammlung des NAV- Virchow-Bundes berichtet, auf der ich zu einem Vortrag über

„Arzt und Gesellschaft im Konflikt“ eingeladen war. Es wird u. a. dargestellt, ich hätte die These vertreten, dass der Arzt Dienstleister sein solle.

Das trifft nicht zu. Ich habe keineswegs gefordert, dass Ärzte zu Dienstleistern wer- den sollen, sondern ich habe beschrieben, dass von einigen Patienten, Patientengruppen und auch Teilen der Politik dies gefordert wird und dass sich Ärzte mit dieser an sie herangetragenen Rollener- wartung professionell ausein- ander setzen müssen. Dabei geht es einerseits darum, das traditionelle ärztliche Selbst- verständnis kritisch auf An- passungs- und Veränderungs- potenziale hin zu überprüfen (z. B. partnerschaftliche Arzt- Patient-Beziehung, Team- fähigkeiten, Kommunikations- fähigkeiten). Es ist anderer- seits aber auch herauszuarbei- ten, wo es Grundwerte ärztli- chen Selbstverständnisses gibt, die unveräußerlich sind (z. B.

Verantwortungsübernahme, Vertrauensbildung). Dieser Diskurs ist sowohl innerärzt- lich als auch mit der Öffent- lichkeit zu führen.

Dr. Andrea Dörries, Zentrum für Gesundheitsethik, Knochenhauerstraße 33, 30159 Hannover

Forschung

Zu dem Beitrag „Auswandern ist die falsche Reaktion“ von Prof. Dr. med.

Joachim L. Schultze in Heft 49/2003:

Grundlegender System- fehler vernachlässigt

Herr Prof. Schultze macht in seinem Beitrag einige interes- sante Vorschläge, wie die me- dizinische Forschung in Deutschland durch Struktur- änderungen verbessert wer- den kann.

Der meines Erachtens schwer- wiegendste Fehler des deut- schen Krankenhaus- und Uni- versitätssystems wird in dem Beitrag jedoch nicht angespro- chen: die hierarchische Struk- tur der Kliniken und Institute mit Konzentration der Macht bei Chefärzten und C-4-Pro- fessoren. In den USA und in Großbritannien gibt es in bei- den Bereichen kollegiale Strukturen. In der Klinik die

„attending physicians“ (USA) und die „consultants“ (UK), die, unabhängig von ihrem Status in der Universität, gleichberechtigt die ärztlichen Leitungsfunktionen ausüben;

die Repräsentation der Klinik nach außen erfolgt meist durch einen im Turnus gewähl- ten Vertreter aus den eigenen Reihen. Die betriebswirt- schaftlichen Belange werden von dafür qualifizierten, nicht- ärztlichen Healthcare Mana- gern übernommen. An den Universitäten gibt es adäquate Karrierestufen für Wissen- schaftler und Dozenten auf dem Weg zur Professur, die Forschung in eigener Verant- wortung durchführen. Ob die- se „assistant professor“ und

„associate professor“ wie in den USA oder „lecturer“, „se- nior lecturer“ und „reader“

wie in Großbritannien heißen, ist nebensächlich.

Die von Herrn Schultze vorge- schlagene neue Struktur mit einem klinischen Leiter, einem wissenschaftlichen Leiter, und womöglich noch mit einem ärztlichen Gesundheitsmana- ger wirkt im Vergleich zu den erprobten anglo-amerikani- schen Modellen anachroni- stisch und stellt sicher nur eine A

A34 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 1–25. Januar 2004

B R I E F E

erbringer ist, in der Qualität seiner Arbeit und im Ansehen der Patienten erheblich absin- ken.

Dr. med. Christof Dehmel, Jahnstraße 1, 17268 Templin

Psychiatrie

Zu dem Beitrag „Ausgaben auf dem Prüfstand“ von Dr. phil. Heiner Mel- chinger et al. in Heft 44/2003:

Wieder trifft es chronisch erkrankte Patienten

Die Untersuchung bestätigt ei- ne konsequente Entwicklung infolge der Honorarsituation von Psychiatern und der Re- gressfalle (Regress für 2000:

117 000 DM, „zu viel“ Atypika, SSRI, Cholinesterasehemmer, Parkinsonmittel), die unter den Richtgrößen- und Prüfbe- dingungen zwangsläufig be- steht. Ärztliche und nichtärzt- liche Psychotherapeuten mit mehr als 90 Prozent psychothe- rapeutischer Leistungen erzie-

len durch den festen Punkt- wert ein kalkulierbares Hono- rar bei niedrigeren Kosten (Psychiater brauchen wegen höherer Fallzahlen und Not- fallbehandlungen mehr Räu- me und Personal). Ausschließ- lich psychotherapeutisch Täti- ge verordnen keine/kaum Medikamente, müssen daher keinen Regress fürchten. Psych- iater können wegen ihrer ge- ringeren Vergütung psycho- therapeutischer Leistungen bei ihren häufig schwerer erkrankten Patienten nur be- grenzt die für eine längerfristi- ge Stabilisierung notwendige Psychotherapie durchführen.

Eine Zunahme von Drehtür- patienten ist daher vorpro- grammiert. Adäquates Behan- deln ist für den Psychiater fi- nanziell selbstschädigend (Medikamentenregress!). Wie- der trifft es schwer und chro- nisch erkrankte Patienten trotz besserer therapeutischer Optionen für sie.

Dr. med. Johannes Quinke, Am Lindenhof 2, 53757 St. Augustin

Tropenmedizin

Zu dem Beitrag „Konzept des welt- weiten Lernens“ von Dr. med. Bruno Jachertz in Heft 49/2003:

Weitere Möglichkeiten

Auch ich biete Ärztefortbil- dungsreisen in die Tropen an.

Kurz zum Hintergrund: Ich bin Tropenmediziner und war als Fachkraft für Tropenmedizin und öffentliches Gesundheits- wesen im Auftrag der Bundes- regierung für vier Jahre in Ma- dagaskar tätig. Aufgrund der

jahrelang gewachsenen ver- trauensvollen Zusammenar- beit mit Einrichtungen des öf- fentlichen und privaten Ge- sundheitswesens, aber auch mit arbeitsmedizinischen Diensten und Firmen verfüge ich über freundschaftliche Kontakte in alle Richtungen, die meinen Kursteilnehmern zugute kommen. Dieses Jahr führten wir bereits zum vier- ten Mal unter der Schirmherr- schaft des deutschen Botschaf- ters unsere 14-tägigen Kurse für deutsche Arbeitsmediziner und an tropenmedizinischen

Foto:Ute Schwarz

(3)

Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 1–25. Januar 2004 AA35

B R I E F E

Teillösung dar. Mehr Eigen- verantwortung und Anerken- nung für erfahrene Assistenz- ärzte, Oberärzte und Wissen- schaftler, die in ihrer berufli- chen Stellung und im Gehalt Ausdruck findet, wirkt sicher motivationsfördernd und ist der nahe liegende Weg, die be- sten Nachwuchswissenschaft- ler und -ärzte im Land und im Beruf zu halten.

Was steht einer Einführung von gleichberechtigten leiten- den Ärzten entgegen? Was steht der Einführung von ad- äquaten Karrierestufen an der Universität entgegen? Doch in erster Linie die Interessen der gegenwärtigen Machtinhaber, d. h. der Chefärzte und C-4- Professoren. Das Bundesge- sundheitsministerium würde einen Wegfall der Chefarzt- hierarchie sicher begrüßen.

Und auch die Einführung der Juniorprofessur zeigt, dass die Regierung und die Gesetze flexibler sind als die ärztlichen Standesinteressen und ihre politischen Vertreter.

Dr. med. Christian Gericke,MSc (Econ), DTMH, Technische Universität Berlin, EB2, Straße des 17. Juni 145, 10623 Berlin

Der Fisch beginnt am Kopf zu stinken

Mit Interesse habe ich die er- mutigenden Worte von J. L.

Schultze an deutsche Wissen- schaftler gelesen, doch im Lande zu bleiben und die Si- tuation vor Ort zu verbessern – was ich hiermit tun will. Ich selbst war fünf Jahre in den USA an einem renommierten Forschungsinstitut und bin vor einem Jahr durchaus mit Hoff- nung zurückgekehrt. Inzwi- schen bereue ich diesen Schritt. Nein – es ist nicht das fehlende Geld oder die schlechtere Ausstattung. So groß ist der Unterschied gar nicht. Es ist die vielerorts bla- sierte Politik in der deutschen Wissenschaftsszene, die einem Zornesröte in das Gesicht treibt und dem deutschen Wis- senschaftsstandort und damit der ganzen Gesellschaft er- heblichen Schaden zufügt. Das Problem ist: Sachpolitische

Argumente sind im machtpoli- tischen Gefüge deutscher Universitätskliniken häufig chancenlos, und das wird sich nach gegenwärtigem Stand der Dinge auch nicht so schnell ändern. Eine Situation, die auf Dauer jedes Unterneh- men ruiniert. Der bei weitem wichtigste Grund für diese missliche Lage ist relativ

schnell benannt: Zwar besteht in Deutschland ein Klonver- bot – dieses scheint aber nicht für jene Personen in leitenden Positionen zu gelten, die durch geschickte Politik (früher nannte sich das fehlendes Rückgrat), nicht aber durch wissenschaftliche Leistung nach oben gelangt sind. In ei- nigen real existierenden Fäl- len reichten bereits einige we- nige erbärmliche wissen- schaftliche Publikationen und die damit z. T. korrelierte feh- lende Erfahrung im Wissen- schaftsmanagement als Vor- aussetzung, um nicht nur in- nerhalb der Universität eine Professur zu erlangen, sondern auch auf nationaler Ebene bis in die höchsten wissenschaftli- chen Gremien zu gelangen.

Diese Klasse von Akademi- kern zeichnet sich vielfach vor allem durch eines aus: eine un- gezügelte Kreativität, neue Regeln und Vorschriften zu er- sinnen und Sonntagsreden zu halten. Eng verknüpft mit die- sem Problem ist die gegenwär- tige Euphorie in der Wissen- schaftspolitik über wissen- schaftliche Netzwerke. Diese kosten den Steuerzahler eine Menge Geld und bewirken, dass die gut vernetzten Politi- ker unter den „Wissenschaft- lern“ abkassieren und die an- deren außen vor bleiben. Da- bei wird zunächst einmal ver- gessen, dass gute Wissen-

schaftler i. d. R. unabhängige Köpfe sind und keine politi- schen Interessenvertreter.

Wenn unabhängige Köpfe zu der Ansicht gelangen, dass Vernetzung für ihre Forschung inhaltlich sinnvoll ist, tun sie es üblicherweise auch – sonst aber nicht; es sei denn, es ist die einzige Chance an Geld zu kommen (wie zurzeit). Erin- nert sei in diesem Zusammen- hang daran, dass während des Kalten Krieges Wissenschaftler aus Ost und West zusammen- gearbeitet haben – nicht we- gen, sondern trotz der Politik.

Die deutsche Wissenschafts- szene täte also gut daran, die Schlaumeier-Politiker in ihren Reihen rauszuschmeißen und wieder mehr auf wissenschaft- liches Urgestein mit „Corpo- rate Identity“ zu setzen. Dann klappt es auch wieder!

Name und Anschrift sind der Redaktion bekannt

Hormontherapie

Zu dem Beitrag „Nur noch bei Symptomen“ von Klaus Koch in Heft 40/2003:

Ärgerlich

Leider sind auch in der Medi- zin viele Behauptungen wis- senschaftlich nicht fundiert ge- nug, vielleicht ist das normal.

Es ärgert mich aber, wenn sie wie Dogmen (Glaubensaussa- gen) einseitig angepriesen – und später evtl. eher sang- und klanglos widerrufen werden.

Früher wurde die Röntgendia- gnostik und -therapie ange- priesen, heute sind Strahlen- schäden bekannt.

Im Fall der Hormonbehand- lung i. R. des Klimakteriums klingt es jetzt fast, als müsste man den „Einnehmerinnen“

endlich mal das Handwerk le- gen! Wer hat sie denn zur Ein- nahme veranlasst? Als Frau, die keine Hormonverordnung haben wollte, kam ich mir eine Zeit lang fast wie eine Ketzerin vor oder „der anderen Konfes- sion angehörend“. Bei der Frage der Uterusextirpation (wenn nicht unbedingt erfor- derlich) bin ich ebenfalls auf eine große Front der Befür-

worter gestoßen, bis ich end- lich eine Kollegin traf, die wohl begründet davor warnte.

Was ergibt sich wohl aus der heute noch rigoros angewand- ten Mammographie? Könnte man da in manchen Fällen z. B. an Gegenargumente den- ken, wie die im vorigen Heft genannten betr. zu häufiger Prostata-Vorsorgeuntersu- chung?

Dr. med. Anneliese Dutschke, Hauptstraße 27, 74354 Besigheim

Fragen

Soweit ich mich erinnere, ha- ben Sie im DÄ schon seit 1999 verschiedene Studien zi- tiert, die bewiesen, dass die Hormonersatztherapie in und nach den Wechseljahren eher negative als positive Auswir- kung hat. Jetzt im Jahre 2003 haben auch die letzten größe- ren Studien die Befürchtun- gen signifikant bestätigt, die Einnahme von Gestagen- Östrogen-Präparaten lässt die Zahl schwerer Erkran- kungen (Brustkrebs, Herzin- farkte, Schlaganfälle und Thrombosen) ansteigen, be- wirkt also das Gegenteil von dem, was versprochen wor- den ist.

Drängt sich jetzt nicht die Frage auf, ob sich die Gynä- kologen da nicht etwas kritik- los und leichtgläubig vor den Karren der Pharmaindustrie haben spannen lassen? Si- cherlich waren alle der Mei- nung, sie würden den Frauen in und nach den Wechseljah- ren mehr Lebensqualität be- reiten. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass nicht gefragt wurde, ob überhaupt Wech- seljahrsbeschwerden beste- hen. Es wurden sogar Hyste- rektomien vorgenommen, da- mit die Hormonsubstitution besser vertragen wurde.

Wurde nicht auch geäußert, die Wechseljahre seien eine

„Hormonmangelkrankheit“

vergleichbar dem Diabetes?

Hat der Spiegelautor mit sei- nem Artikel „Erfundene Krankheiten“ nicht in gewis- sen Punkten Recht? Eine brennende Frage habe ich noch: Wie kann es bei unse-

(4)

ren strengen Zulassungskrite- rien für Arzneimittel möglich sein, dass 4,5 Millionen Frau- en (im Jahre 2002) Hormon- ersatzpräparate verschrieben bekommen, ohne dass deren positive Wirkung bewiesen ist?

Dr. med. Hiltrud Seydel,Konrad- Adenauer-Ring 67, 23795 Bad Segeberg

Arztbild

Zu dem Beitrag „Plädoyer für ein neues Arztbild“ von Klaus Schmidt in Heft 44/2003:

Zustimmung

Prof. Maders Betrachtungen über Eigenheiten des Berufs- feldes Allgemeinmedizin he- ben zu Recht das Unscharfe, das Unausgelesene, Uncharak- teristische, kurzum das Kom- plexe, hervor, mit dem der Ge- neralist häufiger konfrontiert ist als die übrigen Disziplinen.

Ein Badge, geprägt mit der Maderschen Definition „Spe- zialist sui generis“ passte des- halb gut aufs Revers des Prak- tiker-Kittels. Das Phänomen der Selbstorganisation von Prozessen beherrscht alle Ebe- nen der AM, wobei der Dok- tor selbst zum Prozesselement wird. Was will Prof. Mader deutlich machen, wenn er sei- ne Termini aus der Denkwelt der Komplexitätswissenschaf- ten bezieht? Meinte er viel- leicht dies: Die AM ist durch ihren Auftrag und aus episte- mischer Sicht (das ist jetzt un- sere Meinung), dringend ge- fordert, nicht nur ihre politi- sche Stellung im System, son- dern ihr Eigenverständnis auch im Wissenschaftlichen neu zu formulieren: Die AM wird dann sagen müssen, mit welchen Methoden der Wis- senschaft sie ihr Kerngeschäft durchführen will, das Erfas- sen, Analysieren, Ordnen und Überwachen des in seinem Umfeld komplex-unscharfen

„Systems Patient“. Dass die AM diese Outline-Prozeduren empirisch-intuitiv gut besorgt, beweist sie täglich. Gedankt wurde ihr dies nicht. Im Ge- genteil, man greift sie immer wieder an, gerade wegen der

Unschärfe ihres Arbeitsmi- lieus und wegen zu schwach begründeter Methoden. Will die AM dem ein Ende setzen, um sozusagen „wissenschaftli- cher“ dazustehen, so muss sie allen übrigen Disziplinen deutlich machen können, was sie eigentlich tut und was die Komplexität ihres Umfeldes im Besonderen ausmacht – und wie sie mit dieser umgeht.

Dazu braucht sie die Mittel, das Denken, das Erklären, das Vokabular und die Semantik, die die Wissenschaft von der Non-Linearität und der Sy- stemanalyse bereithält. Die AM hätte dann ein ganz neues Beschreibungssystem an der Hand, für alle NL-dynami- schen Systeme in der Medizin und deren Eigenheiten, mit denen sie (natürlich auch alle anderen Fächer) aber in be- sonderer und prozedural typi- scher Weise verfährt. Phäno- menologie und Semantik des Non-Linearen ins eigene Den- ken und Wirken zu integrie- ren, das Bemühen Komple- xität zu erklären, das sind für uns die zeitlogischen und ehr- lichen Essenzen für ein wahr- haft neues Arztbild in der All- gemeinmedizin. Wenn Prof.

Mader dies so oder so ähnlich sieht, so möge er meine begei- sterte Zustimmung akzeptie- ren.

Dr. med. H. Forchheimer,

Leitzachtalstraße 153, 83730 Fischbachau

Deutsches Ärzteblatt

Zum Inhalt des DÄ:

Änderung erwünscht

Sicher sind berufspolitische Themen sehr wichtig. Meiner Ansicht nach findet man aber immer weniger wissenschaftli- che Themen und Überschrif- ten . . .

Ich würde mir nur eine Woche ein Ärzteblatt ohne einen Be- zug zum Geld und ohne wahn- witzige Zitate von ahnungslo- sen Politikern wünschen. Man muss doch nicht alles und je- den zitieren, der meint, er müs- se sich zur Medizin äußern.

Dr. Raimund Fehst,

Am Werbellinkanal 7, 16244 Eichhorst

A

A36 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 1–25. Januar 2004

B R I E F E / B Ü C H E R

Neueingänge

Medizin/Naturwissenschaft C. Thomas: Makropathologie.

Lehrbuch und Atlas zur Befund- erhebung und Differenzialdiagno- stik, 9., neu bearbeitete und aktuali- sierte Auflage. Schattauer GmbH, Stuttgart, New York, 2003, XV, 328 Seiten, 609 meist mehrfarbige Ab- bildungen, gebunden, 59 A Markus Zieglmeier, Tanja Hein:

Interaktionen für die Kitteltasche.

Wirkstoffbezogene Beratungsemp- fehlungen für die Praxis. Wissen- schaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, 2003, XIV, 303 Seiten, 37 zweifarbige Tabellen, Format 11,5 × 16,5 cm, PVC-Decke – Kunststoff flexibel, 22 A

S. Husebø, E. Klaschik: Pallia- tivmedizin. Aktualisierte 3. Aufla- ge. Springer-Verlag, Berlin, Hei- delberg u. a., 2003, XXVIII, 548 Seiten,26 Abbildungen,39 Tabellen, broschiert, 27,95 A

Udo Rudolph: Motivationspsycho- logie (Lehrbuch). Belz Verlag,Wein- heim u. a., XIV, 282 Seiten mit Ab- bildungen, gebunden, 39,90 A Karl R. Gegenfurtner: Gehirn &

Wahrnehmung. (Fischer Wissen Kompakt) TB Nr. 15564. Fischer Ta- schenbuch Verlag, Frankfurt/Main, 2003, 128 Seiten, broschiert, 8,90 A Max Schmauß (Hrsg.): Psycho- pharmakotherapie für ältere Men- schen. UNI-MED Science, UNI- MED Verlag, Bremen, 2003, 128 Seiten, 15 Abbildungen, 44,80 A Elmar Oestreicher, Annelie Burk, Reinhard Burk, Tilo Freudenber- ger, Jürgen Sökeland: HNO, Au- genheilkunde, Dermatologie und Urologie für Pflegeberufe (Krank- heitslehre). Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 2003, XVII, 368 Seiten, 480 Abbildungen, ge- bunden, 29,95 A

Michael Günter: Psychotherapeu- tische Erstinterviews mit Kindern.

Winnicotts Squiggletechnik in der Praxis. Klett-Cotta, J. G. Cotta’sche Buchhandlung Nachfolger GmbH, gegr. 1659, Stuttgart, 2003, 252 Sei- ten, 151 Abbildungen, gebunden, mit Schutzumschlag, 29 A Markus Maier, Florian Gillesber- ger: Abstracts 2003 zur Musku- loskelettalen Stoßwellentherapie.

Kongressband des 3. Drei-Länder- Treffens der Österreichischen, Schweizer und Deutschen Fach- gesellschaften. Herstellung: Books on Demand GmbH, Norderstedt, 2003, 140 Seiten, 14,50 A

Axel Rüter, Otmar Trentz, Michael Wagner (Hrsg.): Unfallchirurgie.

2., komplett überarbeitete und erweiterte Auflage. Urban & Fischer Verlag, München, Jena, 2004, XVIII, 1310 Seiten, 1493 Abbildungen, gebunden, 199 A

Juliet M. Corbin, Anselm L.

Strauss: Weiterleben lernen. Ver- lauf und Bewältigung chronischer Krankheit. 2., vollständig überar- beitete und erweiterte Auflage,Ver- lag Hans Huber, Bern, Göttingen u. a., 2004, 379 Seiten, 5 Abbildun- gen, 1 Tabelle, kartoniert, 24,95 A Stefan Endres (Hrsg.): Facharzt- prüfung Innere Medizin in Fällen, Fragen und Antworten.Urban &

Fischer Verlag, München, 2004, XIV, 562 Seiten, 191 Abbildungen, gebunden, 99,95 A

Franz Carmine: Genomtechnolo- gie und Stammzellforschung – Ein verantwortbares Risiko? Fakten und Meinungen. Govi-Verlag, Eschborn, 2003, 123 Seiten, karto- niert, 20 A

Versorgungsstrukturen Manfred Albring, Eberhard Wille (Hrsg.): Die GKV zwischen Ausga- bendynamik, Einnahmenschwäche und Koordinierungsproblemen (Allokation im marktwirtschaft- lichen System, Band 48). Peter Lang, Europäischer Verlag der Wissenschaften, Frankfurt/Main u. a., 2003, 369 Seiten, 39,80 A Björn Arlt et al.:Telematik im Ge- sundheitswesen. Prämierte Arbei- ten des BKK-Innovationspreises Gesundheit 2002. Mabuse-Verlag, Frankfurt/Main, 2003, 148 Seiten, kartoniert, 17,90 A

Jens-Uwe Niehoff, Bernard Braun:

Sozialmedizin und Public Health.

Handwörterbuch. Nomos Verlags- gesellschaft, Baden-Baden, 2003, 296 Seiten, kartoniert, 24,90 A Gerhard Dalichau, Hans Grüner:

Gesundheitsstrukturgesetz. Kom- mentar zur Weiterentwicklung der Krankenversicherung mit Rechts- sammlung. 96. Ergänzungsliefe- rung, Stand: 1. Oktober 2003, Ver- lag R. S. Schulz, Starnberg, 2003, Loseblattausgabe, 81 A

Hamburg Münchener Kranken- kasse (Hrsg.): Präventionsstrate- gien für eine gesunde Kindheit.

Eine Standortbestimmung. 359 Seiten, kartoniert, 16 Azuzüglich Versand, zu beziehen über die Hamburg Münchener Kranken- kasse, Gesundheits-Informations- Zentrum, 20347 Hamburg Christian Schmincke: Chinesische Medizin für die westliche Welt. 2.

Auflage. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg u. a., 2004, XIII, 324 Seiten, 115 farbige Abbildungen, 4 Tabellen, gebunden, 14,95 A Kassenärztliche Bundesvereini- gung (Hrsg.): Verzeichnis besonde- rer Kostenträger im Abrechnungs- verkehr mit Kassenärztlichen Verei- nigungen. Bundesrepublik Deutsch- land. 56.Ausgabe, Stand: 1. 10. 2003.

Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, 2003, 29,95 A

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Aber es gibt einzelne Schätzungen, zum Beispiel über die Sum- men, die jährlich illegal aus den USA nach Mexiko gelangen.. Die Vereinten Nationen haben die

Bei der nasa- len Form der Kryptokokkose sind Atemgeräusche, Schluckbe- schwerden, ein- oder beidseitiger eitriger oder blutiger Nasenaus- fluss, nasopharyngeale Granu- lome,

Eine Verkrampfung der Atemmuskulatur (Bronchospasmen) kann verstärkt werden. Es ist nicht auszuschließen, dass im Urin, Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit, Krämpfe,

gegen bahnt sich die Erkältung über zwei bis drei Tage an, wobei sich die Symptome nach und nach verstärken bevor sie nach etwa einer Woche wieder nachlassen. Die Erkältung sowie

„Mir gefällt, dass ich die Schüß- ler Salze bei je dem einsetzen kann, auch bei Schwangeren oder Stillenden und bei älteren Menschen, die schon einige andere Arznei mittel

Trockenshampoos bieten sich als probate Alterna- tive zum täglichen Waschen an und belasten Haar und Kopf- haut nicht.. Wichtige Stylingtipps Nach dem Waschen Haare nicht rub-

Nur dann können sie sicherstellen, dass es ein geteiltes Verständnis und eine gemeinsame Vision des Projekts gibt, wozu auch die geplante Nutzung der durch RCTs generierten Evidenz

Sei es, dass sie ungünstige pharmakokinetische Eigenschaften haben oder zu wenig selektiv für die gewünschte Ziel- struktur sind.. Durch schrittweise Strukturveränderungen und