• Keine Ergebnisse gefunden

Deutsche Wirtschaft in Europa und der Welt

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Deutsche Wirtschaft in Europa und der Welt"

Copied!
10
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Deutsche Wirtschaft in Europa & der Welt Ein Wirtschaftsmotor – Bestell-Nr. P11 688

Seite

Vorwort 4

Wirtschaftssystem in Deutschland 5 – 16

Grundlagen des Wirtschaftsbegriffes 5 – 6

Wirtschaftsformen und ihre Klassiikation 7 – 8

Wirtschaftsordnung in Deutschland 9

Made in Germany – vom britischen Makel zum Verkaufsgarant 10 Erfolgsgeschichten – deutsche Firmen ohne intern. Alternative 11 – 12 Wettbewerb in der Marktwirtschaft – Güterarten und Gütertausch 13 – 14

Preisbildung, Wachstum und Konjunktur 15 – 16

Wirtschaft in der EU 17 – 24

Die Entwicklung der Weltwirtschaft und ihre Bedeutung 17 – 18 Die Entwicklung des europäischen Binnenmarktes 19 – 20 Die europäische Währungsunion und die EZB 21 – 22 Wirtschaftliche Integration – der Beitrag der Mitgliedsstaaten 23 – 24

Deutschland als Wirtschaftsstandort 25 – 30 Die Stellung Deutschlands im internationalen Handel 25 – 26

Die Abwanderung des produzierenden Gewerbes 27

Deutschland im weltweiten Standortwettbewerb 28 – 29 Deutsche Reformbereitschaft – wer rastet der rostet! 30

Deutschland, ökonomisches Rückgrat der EU 31 – 33 Überblick über die Handelsbilanzen der EU-Staaten 31 – 33

Die Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2007 34 – 47 Weltwirtschaftskrise 2008 – wie konnte es so weit kommen? 34 – 35

Europa in der globalen Finanzkrise 36

Rating Agentur – was ist das? 37 – 38

Bad Bank – was ist das? 39 – 40

Der Euro-Rettungsschirm 41 – 43

Der Euro in der Kritik 44

Die Folgen der Weltwirtschaftskrise für die Märkte 45 – 47

Rund um die deutsche Wirtschaft – Rätsel 48

Lösungen 49 – 55

Inhalt

1

2

3

4

5

6 7

zur Vollversion

VORSC

HAU

(2)

Deutsche Wirtschaft in Europa & der Welt Ein Wirtschaftsmotor – Bestell-Nr. P11 688

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die deutsche Wirtschaft gilt als stärkste Volkswirtschaft in der EU und bildet seit langem deren ökonomisches Rückgrat. Allen voran die Automobil-, Maschinenbau- und Chemie- industrie sowie die High-Tech-Branche gelten als weltweit konkurrenzfähigste Wirtschafts- branchen. Das Gütesiegel „Made in Germany“ hat sich längst vom Makel zum Verkaufs- garant entwickelt. Aber im Zeitalter der großen Wirtschaftskrisen und Staatspleiten droht selbst der deutsche Wirtschaftsmotor langsam ins Stolpern zu geraten.

Diese Kopiervorlagen beleuchten, warum die deutsche Wirtschaft so stark ist, wie wir uns bislang in den Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise behaupten konnten – und welche Risiken dem Wirtschaftsstandort Deutschland in Zukunft drohen könnten.

Ihre Schüler* erarbeiten sich einen ganzheitlichen Überblick über das komplexe, aber äußerst spannende Themengebiet der Weltwirtschaft. Neben wirtschaftlichen Grundlagen wird vor allem die ökonomische Entwicklung auf dem Weltmarkt, explizit in der EU, be- leuchtet. Auch wird die Frage geklärt, welche Rolle dabei die Währungsunion, der Euro und in diesem Zusammenhang die Europäische Zentralbank spielen. Immerhin werden die Finanzen von 28 Euro-Staaten mitten in Deutschland, nämlich im Eurotower in Frank- furt am Main, geregelt.

In Zeiten der Globalisierung muss sich Deutschland einem wachsenden Wettbewerb stel- len und konkurrenzfähig bleiben. Wie schafft es Deutschland immer wieder an die Weltspit- ze zu kommen? Warum sind über 1.000 deutsche Firmen Weltmarktführer in ihren Bran- chen? Wie sehen „die Zahlen“ in den anderen EU-Mitgliedsstaaten aus?

Das letzte Kapitel behandelt die Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2007. Es wird erklärt, wie sich eine lokale Immobilienblase auf dem

US-amerikanischen Markt aufgrund globaler Vernetzung zu einer Weltwirtschaftskrise aus- weiten konnte. Dabei werden Begriffe die Rating- agenturen, Bad Bank oder Euro-Rettungs- schirm erläutert und abschließend die Folgen dieser Krise aufgezeigt.

Viel Freude und Erfolg mit dem vorliegenden Werk wünschen Ihnen und Ihren Schülern das Kohl-Verlagsteam und

Stefan Lamm

* Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird im Folgenden die männliche Form Lehrer bzw. Schüler verwendet.

Gemeint sind damit jedoch die weiblichen wie auch die männlichen Personen.

Bedeutung der Symbole:

PA

Partnerarbeit Einzelarbeit

EA

VORSC

HAU

(3)

Deutsche Wirtschaft in Europa & der Welt Ein Wirtschaftsmotor – Bestell-Nr. P11 688

1 Wirtschaftssystem in Deutschland

Unter „wirtschaften“ versteht man den bewussten Umgang mit knappen Gütern. Als Güter gelten neben produzierten Waren auch die Dienstleistungen, die zur Befriedi- gung des menschlichen Bedarfs dienen. Ist der Vorrat an Gütern ausreichend hoch, um die gesamte Nachfrage nach diesem Gut zu decken, dann spricht man von freien Gütern. Übersteigt dagegen der Bedarf den Vorrat an bestimmten Waren oder Dienstleistungen, dann wird von knappen Gütern und Dienstleistungen gespro- chen. Wirtschaft ist ein zentrales Element einer Gesellschaft, da sie über die Vertei- lung knapper Güter, den Wohlstand, den sozialen Frieden und das Berufsleben der in ihr lebenden Menschen entscheidet.

Die Wirtschaft dient den Menschen zur Erhaltung und Sicherung des Lebens des Einzelnen (z. B. Einzelwirt- schaft, Hauswirtschaft) oder einer großen Gruppe (z. B.

Volkswirtschaft). Die Aufgabe der Wirtschaft ist die dau- ernde Deckung des menschlichen Bedarfs an Waren und Dienstleistungen. Somit ist die Wirtschaft allgemein

betrachtet der Inbegriff aller Bemühungen, Unternehmen und Maßnahmen, die dazu dienen, die Differenz zwischen Nachfrage und Angebot zu überwinden.

Für die Menschen äußert sich das Wirtschaften in Form von physischer oder men- taler Arbeit mit dem Ziel, auf der Grundlage des Vergleichs von Kosten und Nutzen, von Aufwand und Ertrag, die naturgegebene Knappheit an Gütern zu verringern.

Da es beispielsweise Bewohnern einer Stadt nicht möglich ist, ihren Bedarf an Nah- rungsmitteln, Kleidung und anderen lebensnotwendigen Gütern selbst zu decken, muss die Erzeugung und Bereitstellung dieser Güter durch die Volkswirtschaft gewährleistet werden.

Wesentliches Kriterium für eine funktionierende Wirtschaft ist ein Angebot, das der entsprechenden Nachfrage gerecht wird. Eine der größten politischen Kontrover- sen des zwanzigsten Jahrhunderts betraf die Frage, wie dies zu erreichen ist. Hierbei konkurrieren mehrere Gedankenmodelle miteinander. Im Wesentlichen gelten die Formen der Markwirtschaft (frei, sozial oder ökosozial) und der Zentralwirtschaft (Planwirtschaft) als die am weitesten verbreiteten Ausprägungen. Dabei sind die Wirtschaftsordnungen dieser beiden Modelle grundlegend verschieden. Während planwirtschaftliche Systeme mit einer politisch zentral gesteuerten Produktion funk- tionieren, bauen marktwirtschaftliche Systeme darauf, dass jede Nachfrage in einer freien Wirtschaft automatisch dazu führt, dass ein privater Anbieter ein entsprechen- des Angebot schafft.

Wirtschaft: Kreislauf von Waren und Dienstleistungen in einer Gesellschaft, der sich mit Hilfe des Flusses einer Währung (Geld) entwickelt.

Grundlagen des Wirtschaftsbegriffes

Wirtschaftsordnung: Die politische und rechtliche Form, die den Rahmen für die wirtschaftlichen Tätigkeiten innerhalb einer Wirtschaft vorgibt.

zur Vollversion

VORSC

HAU

(4)

Deutsche Wirtschaft in Europa & der Welt Ein Wirtschaftsmotor – Bestell-Nr. P11 688

Aufgabe 1: Worin unterscheiden sich freie von knappen Gütern?

Nenne zusätzlich je drei Beispiele.

_________________________________________________________________

_________________________________________________________________

_________________________________________________________________

_________________________________________________________________

EA

!

Aufgabe 2: Welche Aufgabe hat die Wirtschaft eines Staates?

_________________________________________________________________

_________________________________________________________________

_________________________________________________________________

_________________________________________________________________

EA

Aufgabe 3: Welche Möglichkeiten bietet eine funktionierende Wirtschaft für die Bürger und für die Unternehmen?

_________________________________________________________________

_________________________________________________________________

_________________________________________________________________

_________________________________________________________________

EA

Aufgabe 4: Was versteht man unter dem Begriff „Wirtschaftsordnung“?

_________________________________________________________________

_________________________________________________________________

_________________________________________________________________

EA

VORSC

HAU

(5)

Deutsche Wirtschaft in Europa & der Welt Ein Wirtschaftsmotor – Bestell-Nr. P11 688

!

1 Wirtschaftssystem in Deutschland

Aufgabe 14: Das Schaubild bietet einen Überblick über die Anzahl der Branchen, in denen das jeweilige Land als Weltmarktführer vertreten ist.

Beschreibt das Schaubild mit eigenen Worten und erklärt dabei den Begriff des „Weltmarktführers“.

Aufgabe 15: Informiert euch in Zeitungen oder im Internet über weitere deutsche Firmen, die in ihrer Branche als „Weltmarktführer“ gelten und in der Nähe eurer Schule angesiedelt sind.

Gestaltet Info-Plakate dieser Firmen und präsentiert diese in eurem Klassenzimmer. Vielleicht könnt ihr dort eine Firmenbesichtigung gemeinsam mit eurem Lehrer organisieren.

PA

GA

________________________________________________________________

________________________________________________________________

________________________________________________________________

________________________________________________________________

________________________________________________________________

________________________________________________________________

________________________________________________________________

________________________________________________________________

zur Vollversion

VORSC

HAU

(6)

Deutsche Wirtschaft in Europa & der Welt Ein Wirtschaftsmotor – Bestell-Nr. P11 688

Ein Markt bildet sich immer dort, wo Angebot und Nachfrage nach einem Gut zusam- men treffen. Dies kann auf dem klassischen Marktplatz sein, aber auch im Supermarkt, am Telefon, im Internet oder bei einer Versteigerung. Dabei treten die Anbieter und die Nachfrager generell mit entgegengesetzten Interessen auf.

Während der Anbieter seine Ware möglichst zu einem hohen Preis und in hoher Anzahl verkaufen möchte, streben die Nachfrager das Gegenteilige an.

Der Anbieter will seinen Gewinn maximieren, der Nachfrager möchte seine Ausgaben minimieren. Durch dieses Zusammenspiel ergibt sich schließlich ein Gleichgewicht, das für beide Parteien als Kompromiss akzeptabel ist. Dieses Gleichgewicht wird als Markt- preis bezeichnet.

Der Preis hat also regulierende Funktion. Wer zu teuer anbietet oder durch minder- wertige Rohstoffe sparen möchte, der wird seine Ware nicht verkaufen können, solange Wettbewerber am Markt sind, die eine vergleichbare Ware herstellen. Dieses Zusam- menspiel funktioniert nur so lange, wie es genügend Anbieter und Nachfrager gibt und der Markt als vollkommen eingestuft wird. Im Falle einer Monopolstellung eines Geschäftspartners ist die regulierende Funktion des Preises nicht mehr gegeben.

Nur durch eine zunehmende Güterproduktion (Wirtschaftswachstum) steigt auch der Lebensstandard eines Staates. Das Wachstum einer Volkswirtschaft wird gemessen am Anstieg des realen Bruttoinlandsproduktes (BIP). Das 1967 erlassene Stabili- tätsgesetz sieht ein angemessenes Wirtschaftswachstum neben Preisstabilität, Voll- beschäftigung und außenwirtschaftlichem Gleichgewicht als Hauptziele der deutschen Wirtschaftspolitik. Ein angemessenes Wirtschaftswachstum gilt als erreicht, wenn das BIP um 3 bis 4% steigt.

Die wirtschaftliche Lage eines Landes verändert sich laufend. Dabei wechseln sich Zeiten, in denen Produktion, Nachfrage und Beschäftigung ansteigen, mit Zeiten ab, in denen sie rückläuig sind. Diese sich ständig ändernde Wirtschaftslage wird als Kon- junktur bezeichnet. Es gibt bereits unzählige Untersuchungen zu diesem Phänomen, und dabei hat sich gezeigt, dass sich der Konjunkturverlauf in vier typische Phasen unterteilt und sich in der Regel alle vier bis elf Jahre wiederholt:

I. Tiefstand (Depression): Mangelnde Nachfrage führt zu Absatzschwierigkeiten.

Die Produktion erreicht den Tiefstand, Preise und Aktienkurse sinken, die Unternehmen fahren Verluste ein. Die Zahl der Entlassungen und die Arbeitslosigkeit nehmen zu.

II. Aufschwung (Expansion): Die steigende Nachfrage erhöht die Produktion. Die Arbeitslosenzahlen gehen zurück. Einkommen und Löhne steigen. Die Unternehmen fahren Gewinne ein und beginnen neu zu investieren. Die Aktienkurse steigen.

III. Hochkonjunktur (Boom): Die Entwicklungen der Aufschwungphase setzen sich fort. Lohnsteigerungen und Nachfrage erreichen einen Höchststand. Die Arbeitslosigkeit ist auf dem niedrigsten Stand, die Zahl der Entlassungen gering.

IV. Abschwung (Rezession): Die rückläuige Nachfrage lässt Unternehmen zurückhal- tender werden. Die Zahl der Entlassungen steigt an, was zu einem weiteren Rückgang der Nachfrage führt. Die Produktion wird verringert, Betriebsschließungen nehmen zu, Arbeitslosigkeit und Armut steigern sich bis in einen neuen Tiefstand.

Preisbildung, Wachstum und Konjunktur

1. Unter dem gesuchten Begriff versteht man die Gesamtheit aller in einem Wirtschaftsraum verbundenen und gegenseitig abhängigen Sektoren (Staat, Unternehmen und Haushalte).

2. Man unterscheidet sie nach ihrer Verfügbarkeit in knapp und frei.

3. Sie werden als immaterielle Güter zusammengefasst.

4. Ursprünglichste Form des Wirtschaftens; ohne Einsatz einer Währung.

5. Zusammen mit der Nachfrage bestimmt es den Marktpreis.

6. Gegenwert eines Gutes / einer Dienstleistung.

7. Ursprünglichste Form ist die Mundpropaganda, essentiell für jedes Unternehmen.

8. Man sagt, sie belebt das Geschäft.

9. Gibt es in Form von Papier oder Metall. In Europa teilen sich 18 Nationen die gleiche.

10. Wird häuig synonym für den Begriff „Verkauf“ verwendet, obwohl dies unzureichend ist,

da der Verkauf nur einen kleinen Teil davon ausmacht.

VORSC

HAU

(7)

Deutsche Wirtschaft in Europa & der Welt Ein Wirtschaftsmotor – Bestell-Nr. P11 688

Unter wirtschaftlicher Integration oder Marktintegration werden Prozesse verstanden, die mehrere Märkte zu einem größeren Markt zusammenführen. Die Wirtschaftsintegration stellt also einen wirtschaftlichen Zusammenschluss mehrerer Länder dar, so wie beispielsweise die Schaffung des europäischen Marktes im Zuge der Entstehung der EU. Ein deutliches Kennzeichen für einen Zusammenschluss stellt die Schaffung einer internationalen Organi- sation mit eigenen Organen dar. Dabei sollten alle beteiligten Mitgliedsstaaten nach freiem Willen agieren können. Die EU gilt weltweit als das erfolgreichste Modell regionaler Wirt- schaftsintegration. Seit der Gründung der Montanunion (EGKS) am 18. April 1951 hat die heutige EU seither verschiedene wirtschaftliche Integrationsstufen durchlaufen. Beginnend als Freihandelszone und ab dem 1. Juli 1968 zur Zollunion erweitert, konnte sich die EU nachfolgend als gemeinsamer Markt (Binnenmarkt) etablieren. Die Integration fand danach mit der Währungsunion und Einführung des EURO seinen Höhepunkt. Neben den wirtschaft- lichen Zielen dienen die wirtschaftliche Integration und das „Zusammenwachsen“ der Natio- nen vor allem der Sicherung des internationalen Friedens.

2 Wirtschaft in der EU

Wirtschaftliche Integration – der Beitrag der Mitgliedsstaaten

Die Länderkürzel in alphabetischer Reihenfolge

A Österreich; AL Albanien; AND Andorra; AM Armenien; AZ Aserbaidschan; B Belgien; BG Bulgarien;

BIH Bosnien & Herzegowina; BY Weißrussland; CH Schweiz; CY Zypern; CZ Tschechien; D Deutschland;

DK Dänemark; E Spanien; EST Estland; F Frankreich; FIN Finnland; FL Fürstentum Liechtenstein;

GB Vereinigtes Königreich; GE Georgien; GR Griechenland; H Ungarn; HR Kroatien; I Italien; IRL Irland;

IS Island; KZ Kasachstan; L Luxemburg; LT Litauen; LV Lettland; M Malta; MC Monaco; MD Moldawien;

MK Mazedonien; MNE Montenegro; N Norwegen; NL Niederlande; P Portugal; PL Polen; RKS Kosovo;

RO Rumänien; RSM San Marino; RUS Russland; S Schweden; SK Slowakei; SLO Slowenien; SRB Serbien;

TR Türkei; UA Ukraine; V Vatikan

* GUAM (zwischenzeitlich GUUAM) – Organisation für Demokratie und Wirtschaftsentwicklung – ist eine Sicherheits- allianz der vier Länder Georgien, Ukraine, Aserbaidschan und Moldawien. Die Abkürzung setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Mitgliedstaaten zusammen.

RKS

SRB

MD

MK MNE

BIH AL

AZ

UA GE RUS KZ

BY AM

HR CY

IRL

TR

AND RSM MC

V

A B

D

EST FIN F GR

LV M

I NL

P

E SLO

S PL

SK CH

IS FL

N

GB RO

L

LT CZ

DK H BG

*

zur Vollversion

VORSC

HAU

(8)

Deutsche Wirtschaft in Europa & der Welt Ein Wirtschaftsmotor – Bestell-Nr. P11 688

Deutschland ist durch seine zentrale Lage im Herzen Europas ein attraktiver Wirt- schafts- und Investitionsstandort. Ausländischen Investoren wird durch die zentrale Lage eine gute Möglichkeit als Einstieg in den europäischen Markt ermöglicht. Durch die Globalisierung und die stetige Osterweiterung der EU erhöht sich der Wettbe- werbsdruck auf Deutschland. Aber wie sollte ein Staat auf diese Problematik reagie- ren? Und wie lässt sich ein Standort bewerten?

Für die Attraktivität von Wirtschaftsstandorten gibt es keinen absoluten Maßstab. Man kann einen Standort nur in Bezug zu einem alternativen Standort bewerten. Außerdem ist die Gewichtung einzelner Faktoren sehr stark von der Branche abhängig. In das Qualitätssiegel „Made in Germany“ ließen demnach mehrere wichtige Faktoren ein.

Die folgende Tabelle stellt einen allgemein gehaltenen Überblick dar.

Deutschland im weltweiten Standortwettbewerb

Positive Standortfaktoren Negative Standortfaktoren

Ein Indikator für die Attraktivität eines Standortes stellen die ausländischen Investitionen dar. Diese bezeichnet man als Direktinvestitionen.

Direktinvestitionen: Kapitalanlagen von Ausländern im Inland.

Dazu zählen Gründungen von oder Beteiligungen an Unternehmen zumeist in Form von Tochterunternehmen multinationaler Konzerne.

• gute Infrastruktur

• gut entwickeltes Ausbildungssystem • erfolgreiche Forschung und

Entwicklung

• Wertschätzung von Innovation und Qualität

• zentrale Lage in Europa • hohe Arbeitsproduktivität

• hohe Lebensqualität und kulturelle Vielfalt

• sozialer Friede und soziale Sicherheit • erstklassige Kreditwürdigkeit

• liberaler Außenhandel • Termintreue

• hohe Arbeitskosten

• hohe Unternehmenssteuern und Sozialabgaben

• umfangreiches Arbeits-, Tarif- und Sozialrecht

• kurze Maschinenlaufzeiten

• langwierige Genehmigungsverfahren • umfangreiche Umweltschutzaulagen • hohe Energiekosten

• große Anzahl an Urlaubs- und Feiertagen

• kurze Wochenarbeitszeiten

• geringe Mobilität der Arbeitnehmer

VORSC

HAU

(9)

Deutsche Wirtschaft in Europa & der Welt Ein Wirtschaftsmotor – Bestell-Nr. P11 688

Aufgabe 13: In Zeiten der Wirtschaftskrise stellen sich auch für Deutschland neue Probleme ein. Diskutiert in Gruppen die Notwendigkeit politischer Reformen und neuer Gesetze zu folgenden Themen:

Die deutsche Wirtschaft ist durch ihre Industrie stark geworden. Am produzierenden Gewerbe, egal wie groß die einzelnen Unternehmen sind, hängen der Wohlstand und der hohe Lebensstandard in Deutschland. Die Industrie muss auch weiterhin der Motor für Wertschöpfung und Beschäftigung sein. Die Auswirkungen der Globalisie- rung und die zunehmende industrielle Vernetzung zwingen Unternehmen über die Zukunft der Arbeit in der Produktion nachzudenken. Unternehmen müssen sich durch schnelle Anpassungsfähigkeit und Flexibilität konkurrenzfähig halten. Allerdings sind die Firmen an die gesetzlichen Bestimmungen gebunden. Hier ist nun die Regierung gefragt. Gesetzesänderungen und Reformen sollten möglichst zeitnah und in sinnvol- ler Absprache mit der Industrie durchgesetzt werden. Ansonsten sind den Unterneh- mensführungen die Hände gebunden und sie ziehen im internationalen Vergleich den Kürzeren. Alljährlich gibt die Weltbank eine Studie zur Wirtschaftsfreundlichkeit von 189 Ländern rund um den Globus in Auftrag. In diesem Bericht mit dem Titel „Doing Business“ wird untersucht, wie unternehmerfreundlich und reformfreudig ein Staat ist.

Dabei werden bürokratische Hindernisse beim freien Handel und in der Existenzgrün- dung, sowie die Arbeitsmarktsituation und das Steuersystem bewertet. Deutschland sackt in dieser Studie immer weiter nach unten ab und belegt im Jahr 2014 nur mehr den 21. Platz. Als Hauptgründe für das vergleichsweise schwache Abschneiden wer- den zum einen die steuerliche Belastung genannt und zum anderen die bürokratischen Hindernisse bei Firmenneugründungen. Die Tabelle zeigt ausschnittsweise die Rang- folge der „Doing Business 2014“ Studie:

Deutsche Reformbereitschaft – wer rastet der rostet!

3 Deutschland als Wirtschaftsstandort

Rangplatz Nation

1 Singapur

2 Hong Kong

3 Neuseeland

4 USA

5 Dänemark

21 Deutschland 38 Frankreich 65 Italien

92 Russland

134 Indien

189 Tschad

Selbst Nationen wie Mauritius (Rang 20), Litauen (Rang 17) oder Georgien (Rang 8) konnten sich vor Deutschland platzieren.

Insgesamt schnitten die Länder aus Osteuropa und Zentralasien in der Studie überdurchschnitt- lich gut ab. Diese Regionen zeigten sich dem- nach besonders reformfreudig.

GA

Mindestlohn, unsoziale Steuerbelastung, Familienpolitik (Betreuungsgeld), Energiewende, Gesundheits- und Plegesystem im Hinblick auf den

demographischen Wandel …

zur Vollversion

VORSC

HAU

(10)

Deutsche Wirtschaft in Europa & der Welt Ein Wirtschaftsmotor – Bestell-Nr. P11 688

Aufgabe 1: Gib die Ereigniskette mit eigenen Worten wieder, die letztendlich zur Weltwirtschaftskrise 2008 geführt hat.

Schreibe in dein Heft / in deinen Ordner.

EA

Fehlerhafte Rahmenbedingungen: Die Giftpapiere wurden von den Rating- agenturen vollkommen falsch eingestuft. Hier erhielten Papiere Topbewer- tungen, die niemals diese Auszeichnung verdient hätten. Mittlerweile weiß man, dass manche Ratingagentur von den Unternehmen bezahlt wurden, deren Papiere sie bewerteten. Erschwerend kam hinzu, dass weite Teile der Finanzwelt in einem rechtsfreien Raum arbeiteten. In der Gier nach Geld wurden immer verwirrendere Gedankenmodelle erstellt. Die Banken- und Börsenaufsicht hat in diesem Zeitraum komplett versagt, da es ihnen nicht möglich war, die Arbeitsgeplogenheiten der Banker nachzuvollziehen. Gleich- zeitig wurde von Seiten der Politik die Aufsicht künstlich weiter beschnitten.

Keiner wollte die drohende Gefahr wahrhaben. Warnungen von unabhängi- gen Spezialisten wurden in den Wind geschlagen, weil sich die Politik an der boomenden Weltwirtschaft erfreute. In Deutschland führte dieser Boom dazu, dass die Arbeitslosigkeit drastisch gesenkt wurde.

Die Blase platzt: Durch die Überschuldung der Haushalte bricht der Häuser- markt und Immobilienhandel zusammen. Die Giftpapiere, die mit Immobilien verknüpft sind, zeigen ihre toxische Wirkung, für eine Vollbremsung oder gar einen Ausstieg ist es nun viel zu spät. Die Abwärtsspirale setzt sich ebenso rasant in Gang, wie sich zuvor der Boom beschleunigt hat. Die Finanzwelt muss Verluste in Billionen Höhe hinnehmen. Das genaue Ausmaß ist bis heute Spekulation. Aktienmärkte brechen zusammen, Banken leihen sich unterein- ander kein Geld mehr, das Finanzsystem steckt in einer nie zuvor gekannten Vertrauenskrise. Erste Arbeitsplätze werden abgebaut, die Zahl der Insolven- zen nimmt zu. Die Situation spitzt sich zu, bis das globale Finanzsystem am 15.

September 2008 beinahe vollständig kollabiert. An diesem Tag ist die Invest- mentbank Lehman Brothers in Amerika an ihren Giftpapieren zusammenge- brochen und bedroht nun unzählige weitere Banken durch den Dominoeffekt.

Aufgabe 2: Der 11. September 2001 war ein terroristischer Akt in einer bislang nicht dagewesenen Größenordnung. Redet mit euren Eltern oder Großeltern über diesen Tag und notiert euch ihre Gedanken.

Versucht dabei, den Zeitgeist dieses Ereignisses zu erfassen.

Sammelt Bilder und gestaltet eine Collage.

PA

Aufgabe 3: Was versteht man unter einem „Giftpapier“ und in wie fern kann man in diesem Zusammenhang von „giftig“ sprechen?

Schreibe in dein Heft / in deinen Ordner.

EA

Aufgabe 4: Die US-Ratingagenturen wurden von genau den Unternehmen

VORSC

HAU

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Nun wird jeder Wirtschaftsprofessor behaupten, daß sich Angebot und Nachfrage nie genau decken, aber warum ist es dann der Endpunkt, wo jeder Produzent hin will?“ K Marx:

Märkte lassen sich nicht nur nach der Zahl der Anbieter und Nachfrager unterscheiden, sondern auch nach der Art der Güter, die angeboten werden.. In unserer Volkswirtschaft ist

KREIS KLEVE. Diese Kultur- reise für Liebhaber bedeutender Ausstellungen führt mit dem Ka- tholischen Bildungswerk in den Süden Deutschlands. Juni führt die Reise nach Mannheim,

Preis ist; der Kompromiss zwischen Verkäufer und Käufer, mit dem die meisten Marktteilnehmer zufrieden sind. Im Koordinatensystem ist das Marktgleichgewicht da, wo sich Angebots-

Angebot und Nachfrage können nicht ganz genau  aufeinander abgestimmt werden, solange die FEB, 

Die DGB-Gewerkschaften sind sich einig: Sie befürworten die Reform der Rund- funkgebühren, wollen aber nicht, dass die Unternehmen dabei besser gestellt werden oder der

Denn auch wenn ständig von kriselnder Printbranche geredet oder geschrie- ben wird – ge meint sind fast immer Zeitungen oder Zeitschriften. Die aber befinden sich nur deshalb

2 Die neuen Typen der Praxis- ausbildung, an denen übrigens inzwischen 30 Prozent aller Auszubildenden teilnehmen , sind dadurch gekennzeichnet, daß die