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Der Vertrag von Versailles - Fertige Unterrichtsstunden zum Ersten Weltkrieg

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Academic year: 2022

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Harald Scheufler: Kaiserreich/Erster Weltkrieg © Klippert Medien

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Erster Weltkrieg

LS 07.M1

07 Der Vertrag von Versailles – ein Schaubild zu einem Text erschließen

lm Herbst 1918 erklärte die OHL, dass der Krieg nicht mehr zu gewinnen sei, und forderte ei- nen sofortigen Waffenstillstand. Zugleich sollte eine Verfassungsreform durchgeführt werden, in der Parlament und Reichstag mehr Rechte erhalten sollten. Die OHL schob den Sozialdemokra- ten die Schuld für den verlorenen Krieg zu. Der parlamentarisch (von Volksvertretern) gewählte Reichskanzler Max von Baden bat den amerikanischen Präsidenten um Vermittlung eines Waffenstill- stands. Die Verhandlungen der Alliierten in einem Eisenbahnwagen im Wald von Compiègne unter franzö- sischer Federführung verzögerten sich aber immer mehr. Währenddessen brach in Deutschland die Revolu- tion aus, die den Kaiser zur Abdankung zwang und eine Republik begründete.

In den letzten Oktobertagen 1918 sollte die deutsche Flotte nochmals gegen die Engländer auslaufen. In einem Brief schreibt ein Marinesoldat: „Die Marine macht nicht mit – wenn nur die Armee und das Volk auch bald folgt – totschießen lassen wir uns nicht mehr die letzten Tage.” Am 5. November 1918 wurde an einem Mast die rote Fahne, die Palme der Revolution, gehisst. Dem Matrosenaufstand schlossen sich bald weitere Teile der Bevölkerung an. Die Revolutionäre waren sich darin einig, dass der Kaiser abdanken sollte, damit es wieder Frieden gäbe. Aber der Kaiser zögerte. Prinz Max von Baden, der letzte Kanzler des Kaiserreiches, verkündete daraufhin am 9. November 1918 eigenmächtig die Abdankung Wilhelms ll. Außerdem sahen die Alliierten im Kaiser den Hauptschuldigen für den Ausbruch des Krieges. Die Abdankung war die Geburts- stunde der neu entstehenden Weimarer Republik. Die politischen Vertreter der Republik unterzeichneten schließlich am 11. November 1918 den Waffenstillstand: Damit war der Erste Weltkrieg beendet.

Von entscheidender Bedeutung für die junge Weimarer Republik wurden die Friedensbedingungen der

„Alliierten“, wie man die gegen Deutschland verbündeten Staaten nannte. Die Entscheidungen legten Ver- treter der Siegermächte England, Frankreich, Italien und Amerika fest. Mit den besiegten Völkern gab es keine Verhandlungen über die Vertragsinhalte, sie mussten den Vertrag widerspruchslos unterschreiben.

Die Alliierten wählten Tag und Ort für die Eröffnung der Friedensverhandlungen sehr bewusst: Am 18. Janu- ar 1871 war Wilhelm I. im Spiegelsaal von Versailles zum Deutschen Kaiser ausgerufen und damit das Deut- sche Reich gegründet worden. Am 18. Januar 1919 versammelten sich am gleichen Ort die Vertreter der Siegermächte, um über dieses Reich zu richten.

Im Juni 1919 unterzeichnete Deutschland den Vertrag von Versailles, der als Friedensvertrag den Ersten Weltkrieg offi ziell beendete. Den Bestimmungen zufolge musste Deutschland im Westen Gebiete an Frank- reich und im Osten an Polen abtreten. Außerdem verlor es alle seine Kolonien. Weiterhin wurde die weitge- hende Entwaffnung angeordnet. Ganz besonders schwer trafen die junge Demokratie die Reparationszah- lungen in Milliardenhöhe, die sie als Wiedergutmachung für entstandene Schäden zahlen sollte.

(Weitere Details des Vertrages sind aus dem Schaubild zu entnehmen).

Als diese Bedingungen in Deutschland bekannt wurden, reagierte die Bevölkerung mit Empörung und Wut.

Aber es gab keine Alternative. Die deutsche Regierung versuchte zu verhandeln, aber dazu waren die Sieger nicht bereit. Sie bestanden auf ihren Forderungen und drohten, den Krieg wieder aufzunehmen, wenn Deutschland den Vertrag nicht annehme.

Deutschland musste unterzeichnen. Besonders schmerzlich wurde Artikel 231 empfunden, der berüchtigte

„Kriegsschuldparagraf”, der Deutschland die Alleinschuld am Kriegsausbruch zuschob. Den Siegern diente dies als juristische Begründung dafür, dass Deutschland die Kriegsfolgen zu bezahlen hatte. Ganz Deutsch- land, von links bis rechts, war empört über Versailles. „ln der Maßlosigkeit seiner Unterdrückung, in der Schamlosigkeit seiner Forderungen liegt die größte Propagandawaffe zur Wiederaufrüttelung der eingeschlafe- nen Lebensgeister einer Nation“, schrieb Adolf Hitler in „Mein Kampf“ – er und seine Bewegung zogen aus den Bestimmungen von Versailles den größten Nutzen.

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Harald Scheufler: Kaiserreich/Erster Weltkrieg © Klippert Medien

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Klippert Zeitgemäß unterrichten

Erster Weltkrieg LS 07.M4

Das Ende des Kaisereiches und der Versailler Vertrag – Fragen

A1

Erläutere die Aussage des Marinesoldaten.

A2

Wer verkündete die Abdankung des Kaisers und warum?

A3

Was geschah mit dem Kaiser?

A4

Welche Bestimmungen musste Deutschland im Vertrag von Versailles anerkennen?

A5

Wie wurde der Vertrag in der Bevölkerung aufgenommen?

A6

Inwiefern ließ dieser Vertag bereits zukünftige Probleme/Konfl ikte erahnen?

A7

Wie beurteilst du die Behandlung Deutschlands durch die Siegermächte?

Abschließende Expertenfragen:

– Was ist der Unterschied zwischen einem Sieg- und einem Verständigungsfrieden?

– Wie beurteilst den Artikel 231 des Versailler Vertrages, der Deutschland die alleinige Kriegsschuld

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