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Fred Sandback. Zeichnungen und Skulpturen 24. August – 9. November 2014

PRESSEMITTEILUNG

Ein Jahrzehnt nach seinem Tod wird der Amerikaner Fred Sandback (1943 bis 2003) mit seinen Skulpturen, die den Raum auf subtile Weise artikulieren, als einer der herausragenden Künstler seiner Generation verstanden. Seine raumbezogenen Arbeiten mit Acrylfäden und Bändern sind sprichwörtlich für den Geist der Minimal Art. Durch Reduktion der Elemente gelangt diese Kunst zu einer besonderen Vielschichtigkeit ihrer sinnlichen Eindrücke. Sandbacks Eingriffe scheinen geringfügig, doch sind die Veränderungen, die sie bewirken, grundlegend. In unserer Wahrnehmung verwandeln sich scheinbar einfache räumliche Gegebenheiten und werden zu komplexen und spannungsreichen Gebilden. Nicht zu Unrecht wurden diese Werke deshalb einmal ‚Skulpturen des Geistigen’ genannt.

Sandback betrachtete die Zeichnung von Anfang an als einen essentiellen Teil seiner Arbeit. Dabei schuf er im Unterschied zu manchen Zeitgenossen nicht Entwürfe für Skulpturen, sondern betrieb die Zeichnung um ihrer selbst willen, als ein Nachdenken über ihre eigenen ästhetischen Möglichkeiten.

Diese erste Retrospektive der Zeichnungen von Fred Sandback, die gemeinsam vom Kunstmuseum Winterthur, dem Museum Wiesbaden und dem Josef Albers Museum veranstaltet wird, versammelt über 140 Arbeiten aus europäischen und amerikanischen Sammlungen aus den Jahren 1967 bis 2000.

Sie werden ergänzt durch eine Reihe von Skulpturen, sodass die Ausstellung Sandbacks Kunst in ihrer inneren Komplexität sichtbar werden lässt.

Sandback zeichnete zunächst, um seine Vorstellungen von einem skulpturalen Volumen auf dem Papier zu formulieren. Bald schon ging er von der Darstellung isolierter Elemente dazu über, die Skulptur in Beziehung zu Räumen zu denken. Diese Räume waren gegeben und nicht ideal, und gerade dies macht Sandbacks Auseinandersetzung spannend. Von den Projektzeichnungen war es nur ein kleiner Schritt zu Arbeiten, die nicht mehr von der Darstellung eines Raums, sondern von der Zeichenfläche als autonomem Raum ausgehen. Hier erreicht die Arbeit mit der Linie ihren Höhepunkt, denn sie er- laubt es, die zeichnerischen Setzungen auf souveräne Weise durchzuspielen.

In den 1980er Jahren erweiterte Sandback sein zeichnerisches Vokabular. So realisierte er farbige Arbeiten, die nun viel bildhafter wirken. Es geht weniger darum, Skulpturen zu konzipieren, sondern Räume zu modellieren. In seinen späten Zeichnungen entfernte sich Sandback von den Gegeben-

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heiten eines Raums, um Skulpturen auszudenken, die nach allen Seiten unbegrenzt sind. Nur ein bestimmter Ausschnitt davon wird in der Zeichnung angedeutet, und dafür erfand er ungewöhnliche Techniken, reale Schnitte anstelle von gezeichneten Linien etwa.

Der innere Bezug von Sandbacks Werk zur Kunst von Josef Albers bildet eine besondere Pointe dieser Ausstellung. Die Berührungen zwischen den Vorstellungen beider Künstler sind von grundsätzlicher Natur. Neben der Reduktion ihrer Mittel und der Vermeidung jedes persönlichen Ausdrucks geht es um eine besondere Emphase des Sehens. Beide begreifen die formale Struktur des Kunstwerks – bei Sandback die im Raum gespannten Fäden und bei Albers die Setzung einfacher Farbflächen – als ein fragiles und vorläufiges Gerüst, das einer tatsächlichen Einlösung durch das genaue und vorbehaltlose Sehen des Betrachters bedarf. Erst in unserem Bewusstsein entsteht deshalb das künstlerische Werk.

Der Kern dieser offenen Werkvorstellung ist die Spannung zwischen den Polen des Sichtbaren und des Unsichtbaren, die untrennbar verschwistert sind.

Zur Ausstellung ist im Richter Verlag ein von Dieter Schwarz herausgegebener Katalog mit ca. 180 farbigen Abbildungen und Texten von Mark Godfrey, Heinz Liesbrock, Dieter Schwarz, Edward A.

Vasquez und Gianfranco Verna erschienen. Preis: 38 Euro.

Die Ausstellung wird gefördert durch die

Öffentliche Führungen

Sonntag, 7. September – 15 Uhr Sonntag, 26. Oktober – 15 Uhr

Kurzführungen – Zeit für Kunst am Mittag

Donnerstag, 25. September, 6. November – jeweils 12.30 Uhr Eintritt: 6 Euro / ermäßigt 4 Euro

Josef Albers Museum Quadrat Bottrop Im Stadtgarten 20

46236 Bottrop Tel.: 02041/29716 Fax: 02041/22578

E-Mail: quadrat@bottrop.de www.quadrat-bottrop.de Öffnungszeiten

Dienstag bis Samstag: 11 - 17 Uhr | Sonn- und Feiertage: 10 - 17 Uhr | Montag geschlossen

Referenzen

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