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Methoden DaZ im Sachunterricht - Präsentieren

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Academic year: 2022

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Allgemeines

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J. Roche / E. Terrasi-Haufe / K. Gietl / S. Littwin: 33 Methoden: DaZ im Sachunterricht © Auer Verlag

Methoden sind Wege planvollen Handelns zur Erreichung von Zielen. Im Kontext von Sprachunterricht sollen sie Lehrern1 die Möglichkeit bieten, eine handlungso- rientierte Lernumgebung zu schaffen, in der Schüler lernen können, in unter- schiedlichen Situationen angemessen zu kommunizieren. Im Sachunterricht dienen sie der Abbildung von Sachverhalten und der Lösung von kausalen Prob- lemstellungen, deren Bewältigung sowohl über das Sammeln von Erfahrungswer- ten mittels aller Sinneskanäle als auch über sprachliche Wege verläuft. Eine zentra- le Rolle spielt Sprache bei der Benennung von Gegenständen und Lebewesen sowie der Darstellung von Situationen und Prozessen, auch beim Verstehen von Arbeitsaufträgen und Aufgabenstellungen, die oft bildungssprachliche Ausdrücke enthalten.

Wir alle wissen aus dem eigenen Fremdsprachenerwerb, dass metasprachliche Kenntnisse alleine, also zum Beispiel das Auswendiglernen von grammatischen Regeln oder Wörtern, nicht automatisch zu einer korrekten Anwendung führen.

Gleichzeitig lässt sich in unseren von den Medien bestimmten Sprachkulturen beobachten, dass nicht nur die metasprachliche Kenntnis von Regeln, sondern vor allem auch ihre angemessene Anwendung in Alltag, Schule und Beruf stark

nachlassen. Das gilt leider auch für sogenannte „Muttersprachler“ des Deutschen, und oft auch für Erwachsene. Umso wichtiger ist es, mit interessanten und effekti- ven Methoden für Sprache zu sensibilisieren und die Sprachbewusstheit unserer jungen Generationen zu fördern. Da gute sprachliche Kenntnisse in Bildungsstudi- en immer wieder als einer der wichtigsten Indikatoren für Bildungs- und Berufser- folg herausgestellt werden, kommt also der frühen sprachlichen Sensibilisierung und Förderung eine fundamentale Bedeutung zu.

Auf diesem für unsere Gesellschaften ebenso wie für individuelle Lebenskarrieren so wichtigen Weg wollen die hier versammelten Materialien und methodischen Hinweise leicht umsetzbare und effiziente Hilfen für Lehrer anbieten. Die Ausein- andersetzung mit unterschiedlichen Methoden fördert die Entwicklung sprachli- cher und fachlicher Kompetenzen und erweitert die Möglichkeiten sozialer und individueller Kompetenzen. Genauso wie für Schüler mit Deutsch als Mutterspra- che (DaM) sind für Schüler mit Deutsch als Zweitsprache (DaZ) eine gut ausgebil- dete Lernerautonomie sowie gute Selbst- und Sozialkompetenzen wichtige

Grundlagen für das Einfinden in neue Fachgebiete, das Aufarbeiten fremder Unterrichtsinhalte und das Knüpfen von Kontakten im Klassenverband, in der Schule und auch im außerschulischen Umfeld. Also gilt es, je nach Themen und Interessen der Schüler und nach den Möglichkeiten und Erfordernissen des Unterrichts, möglichst viele Methoden auszuprobieren und unter Umständen auch anzupassen.

1 Aufgrund der besseren Lesbarkeit ist in diesem Buch mit Lehrer auch immer Lehrerin gemeint, ebenso verhält es sich mit Schüler und Schülerin.

Vorbemerkung

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oche / E. Terrasi-Haufe / K. Gietl / S. Littwin: 33 Methoden: DaZ im Sachunterricht uer Verlag

Dagegen erzielen sinnvolle kommunikative Aufgaben, und darunter gerade auch sinnvolle spielerische, die besten Ergebnisse in Bezug auf sprachliche Formkorrekt- heit. Abgesehen davon motivieren sie die Kinder zum Weiterlernen und Auspro- bieren. Außerdem stellen sie eine viel geringere Belastung dar. Deshalb sollten die hier präsentierten Methoden am besten in Aufgaben eingebettet sein, deren Zielsetzung und Sinn von den Kindern durchschaut und akzeptiert werden kön- nen. So kann Unterricht Spaß machen.

Die hier vorgestellten Methoden eignen sich grundsätzlich zur Anwendung in allen Bereichen, die für den Sachunterricht relevant sind, d. h., sie können sowohl integrativ im Regelunterricht als auch im Förderunterricht eingesetzt werden.

Zudem sind die Methoden im Unterricht erprobt worden und haben sich be- währt. Neben Methoden zur Informationsbeschaffung sowie zur Arbeitsteilung und -planung in kollaborativen Lernarrangements werden hier auch Aspekte der Unterrichtsorganisation präsentiert, die durch die Bildung heterogener Lerngrup- pen die Umsetzung der Prinzipien „Lernen durch Differenz“ und „Lernen durch Lehren“ zum Ziel haben. Zu den einzelnen Methoden wird ein Hinweis zur Ein- setzbarkeit in verschiedenen Klassenstufen gegeben. Genauso enthält dieser Band Hinweise zur Kombinierbarkeit unterschiedlicher Methoden.

Legende der Anwendungs- / Förderbereiche:

BK = Bildungssprachliche Kompetenzen SG = Sprachliche Genauigkeit

MR = Mehrsprachige Ressourcen

L&A = Lernstrategien und Arbeitstechniken S&K = Sprach- und Kulturerwerb

Legende der Symbole:

= Kompetenzen, Lernziel = Dauer

= Material

= Arbeit mit (neuen) Medien, Internet Zum Aufbau

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Präsentieren

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J. Roche / E. Terrasi-Haufe / K. Gietl / S. Littwin: 33 Methoden: DaZ im Sachunterricht © Auer Verlag

1. Sticker BK / SG Kl. 1–4

Lernergebnisse werden durch die Positionierung von Stickern in schemati- schen Darstellungen überprüft und versprachlicht. Durch die Dynamik fällt das „öffentliche“ Präsentieren leichter. Die Präsentation mit den Stickern kann vorab in Gruppen geübt werden.

Zusammenhänge veranschaulichen und versprachlichen lernen

10–30 Minuten

Sticker bzw. große Aufkleber zur Erstellung der Sticker, Buntstifte, evtl.

Bilder aus Zeitungen Durchführung:

Ÿ Den Schülern wird ein Plakat zu einem aktuellen Unterrichtsthema präsentiert (s. Beispiel: Wasserkreislauf).

Ÿ Jeder Schüler erhält einen Sticker zu diesem Unterrichtsthema, z. B. Sonne, Wolken, Regen- und Schneewolke etc.

Ÿ Nun werden die Schüler in Gruppen eingeteilt und gemeinsam wird in der Gruppe geübt, wie die Präsentation ablaufen soll.

Ÿ Anschließend bestimmen die Gruppenmitglieder gemeinsam einen Schüler aus der Gruppe, der den erarbeiteten Sachverhalt an der Tafel darstellt.

Ÿ Zum Abschluss werden die Ergebnisse vor der Klasse präsentiert.

Aufgabenbeispiele:

Ÿ Jahreszeiten – 1. Klasse

Ÿ Milch und Milchprodukte – 2. Klasse

Ÿ Recycling – 3. Klasse

Ÿ Wasserkreislauf – 4. Klasse Hinweise / Stolperstellen:

Ÿ Wenn alle Gruppen denselben Sachverhalt darstellen, wird die Präsentation im Plenum schnell langweilig und die Aufmerksamkeit schwindet. Jede Gruppe sollte sich daher auf einen Aspekt konzentrieren. Wenn z. B. das Thema Wasser- kreislauf durchgenommen wird, können neben dem Kreislauf das Wissen zu Zustandsformen, Gewässerarten, Wasserwegen und zur Wasserverunreinigung dargestellt werden.

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Ÿ Beim Üben der Präsentation sollten die Kinder die Unterrichtsmaterialien nutzen, damit sie den Fachwortschatz verwenden können.

Ÿ Die Methode Sticker kann auch zum Einsatz kommen, wenn z. B. an einzelnen Lernstationen gearbeitet wird.

Ÿ Abschließend können die Kinder die Sticker in ihre Portfolios kleben.

Variation:

Alternativ bzw. differenzierend kann der Lehrer den Kindern den Auftrag erteilen, zu einem Ausgangsbild / Hintergrundbild selbst passende Sticker zu entwickeln, mit denen die Kinder das erlernte Wissen veranschaulichen können.

Beispiel für einen Hintergrund mit Stickern zum Thema „Wasserkreislauf“:

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Präsentieren

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5. Kalender L&A / S&K Kl. 1 / 2

Mithilfe eines Kalenders wird jeden Tag ein ausgewähltes Wort verschriftlicht und mit dem entsprechenden Bild unter der Rubrik „aktueller Wortschatz“

sichtbar im Klassenraum präsentiert.

Den Wortschatz erweitern 5 Minuten

Kalender, evtl. Kopiervorlage (vgl. S. 13), Stifte oder Tafel, Kreiden

Durchführung:

Ÿ Als morgendliches Ritual in Erinnerung an den Vortag oder zum Abschluss des Schultages wird ein Wort mit einem Bild oder einer Zeichnung in den Klas- sen-Kalender eingetragen.

Ÿ Das Wort entstammt dem aktuellen Thema des Sachunterrichts und wird von den Kindern gemeinschaftlich bestimmt.

Ÿ Im weiteren Unterrichtsverlauf wird immer wieder auf den Kalender und die bereits erlernten Wörter zurückgegriffen.

Aufgabenbeispiele:

Ÿ Zum Schulleben und dem Leben in der Klassengemeinschaft gehören gemein- same Rituale und die Feste des Kalenderjahres. Der Adventskalender ist ein besonderer Kalender, der eine bestimmte Zeitspanne im Jahreslauf sichtbar macht. Als gemeinsames Ritual kann z. B. in der Klasse täglich ein Fenster des Adventskalenders geöffnet werden. Die darin enthaltenen Symbole sind viel- leicht nicht jedem Kind bekannt. Sie werden erläutert und anschließend ver- schriftlicht.

Ÿ Es können auch religiöse Feste und Feiertage der in der Klasse vertretenen Religionen eingetragen und von den jeweiligen Kindern erklärt werden.

Ÿ Auch Schulfeste oder andere besondere Ereignisse im Schuljahr, z. B. der Feuer-Probealarm, Unterrichtsgänge etc., können festgehalten werden.

Hinweise / Stolperstellen:

Ÿ Besonders wichtig erscheinende Wörter kann jedes Kind individuell in sein Portfolio aufnehmen, DaZ-Kinder können dies mit dem muttersprach lichen Wort ergänzen.

Ÿ Mit den Wörtern können für schnelle Kinder kleine Arbeitsaufträge erteilt werden, z. B.: Reimwörter suchen, Sätze bilden, Reizwortgeschichte schreiben etc.

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Variation:

Als Variation kann z. B. auch ein besonderer Kalender zum Advent erstellt werden, in den die Kinder Advents-Wörter eintragen.

Beispiel für eine Kopiervorlage (Monat):

1 2 3 4 5 6

7 8 9 10 11 12

13 14 15 16 17 18

19 20 21 22 23 24

25 26 27 28 29 30 31

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Präsentieren

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J. Roche / E. Terrasi-Haufe / K. Gietl / S. Littwin: 33 Methoden: DaZ im Sachunterricht © Auer Verlag

Nr. Zusammenleben in Familie, Schule und Gemeinschaft Leben in einer Medien- und Konsumgesellschaft rper und gesunde Ernährung Gehle und Wohlbefinden Tiere, Pflanzen, Lebensräume Stoffe und Energie Luft, Wasser, Wetter Zeitbewusstsein und Orientierung in der Zeit Dauer und Wandel Fakten und Fiktion Räume wahrnehmen und sich orientieren Räume nutzen und schützen Mobilität im Raum Arbeit, technische und kulturelle Entwicklung Bauen und Konstruieren

1. x x x x x x x x x x x x

2. x x x x x x x x x x x x x x x

3. x x x x x x x x x x x x x x x

4. x x x x x x x x x x x x x x x

5. x

6. x x x x

Übersicht über die geförderten Lernbereiche des Lehrplans Sachunterricht

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Referenzen

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