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Ein Lernplakat fasst die wesentlichen Inhalte bzw. Lernergebnisse einer Unter- richtssequenz oder eines Themas übersichtlich zusammen. Die Schüler üben, Informationen auszuwählen und präzise zu formulieren. Die Methode hilft DaZ- Schülern beim Verstehen und Behalten neuer Unterrichtsinhalte, da sie eigenstän- dig eine strukturierte Zusammenfassung erstellen. Im Klassenzimmer aufgehängte Lernplakate, beispielsweise zu grammatikalischen Phänomenen, können auch als unauffällige „Spicker“ bei der Formulierung von Unterrichtsbeiträgen helfen.
zentrale Inhalte zusammenfassen und sichtbar machen
20 Minuten
Schul- und Fachbücher, Lexika, ggf. Computer mit Internetzugang; pro Gruppe: 1 Plakat, Stifte, Kärtchen, 1 Kleber, 1 Schere
Durchführung:
y
y Die Schüler finden sich in Gruppen mit maximal sieben Personen zusammen.
y
y Sie besorgen die erforderlichen Materialien für den Inhalt des Lernplakats (Informations- und Arbeitsblätter, Tafelbilder, Schul- und Fachbücher, Lexika, gegebenenfalls Internetrecherche etc.) und Utensilien für die optische Gestaltung (Schere, Kleber, Stifte, Kärtchen, Symbole etc.).
y
y Die Schüler einigen sich auf die zentralen Punkte, die für das Plakat wichtig sind und wählen eine aussagekräftige Überschrift. Sie überlegen sich, wie das Plakat gestaltet werden muss, damit es für die ganze Klasse als Lernhilfe dienen kann.
y
y Gemeinsam fertigen die Schüler nun eine Skizze des Lernplakats an.
y
y Der Entwurf wird im Team geprüft und gegebenenfalls überarbeitet.
y
y Die Arbeitsgruppe erstellt das Lernplakat auf Grundlage der überarbeiteten Skizze.
y
y Nach Fertigstellung des Plakats wird es den Mitschülern präsentiert und diese geben konstruktives Feedback.
Aufgabenbeispiele:
y
y Deutsch: Grammatikalische Phänomene werden auf einem Lernplakat dargestellt.
y
y Naturwissenschaften: Versuche werden fixiert und visualisiert.
y
y Politik / Sozialkunde: nachfolgend ein Beispiel zum Thema „Das Prinzip der Gewal- tenteilung“:
4.1 Lernplakat
SG / BK / L & Azur Vollversion
VORSC
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4.2 Pecha Kucha
SGDie Methode Pecha Kucha stammt aus dem Japanischen. Der lautmalerische Begriff bezeichnet das Geräusch vieler Menschen, die gleichzeitig reden. Es handelt sich um ein Vortragsformat mit strikten Vorgaben. Vor allem die starke Verbindung zwischen thematisch passenden Bildern und der mündlichen Ausfor- mulierung der Präsentation hilft den DaZ-Schülern, schrittweise einen freien Vortrag einzuüben. Jeder kann seine Ergebnisse unabhängig von seinem Sprach- stand präsentieren und Anerkennung von seinen Mitschülern bekommen.
PowerPoint-Präsentation gestalten; einen freien Vortrag halten
6 Minuten und 40 Sekunden (je Vortrag)
thematisch passende Materialien; pro Schüler: 1 Computer mit PowerPoint- Programm und Internetzugang
Durchführung:
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y Der Lehrer gibt durch einen Impuls oder ein Szenario das Thema vor. Im Idealfall entwickeln Lehrer und Schüler das Thema gemeinsam.
y
y Die Schüler informieren sich mithilfe der bereitgestellten Materialien und einer Internetrecherche.
y
y Jeder Schüler wählt 20 thematisch passende Bilder im Internet aus und bereitet entsprechend den Pecha-Kucha-Regeln einen freien Vortrag vor:
– Bilder: Ein Pecha-Kucha-Vortrag besteht aus 20 Bildern. Jede PowerPoint-Folie enthält nur ein Bild. Die Reihenfolge der Folien wird vorab vom Referenten festgelegt.
– Zeit: Jedes Bild wird exakt 20 Sekunden lang gezeigt. Die Bilder wechseln automatisch, sodass der Vortragende keinen Einfluss darauf hat.
y
y Die Schüler präsentieren ihre Kurzvorträge und die Mitschüler geben konstruktives Feedback.
Aufgabenbeispiele:
y
y Referate, die über das Schuljahr verteilt gehalten werden, erhalten durch die Pecha-Kucha-Methode klare Vorgaben und einen strikten zeitlichen Rahmen.
Gerade in Berufsschulen bietet es sich im Deutsch- und Fachunterricht an, die Schülerreferate thematisch aus ihrem Berufsfeld entsprechend der Pecha-Kucha- Methode konzipieren zu lassen.
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y Nachfolgend Ausschnitte aus einem Vortrag zum Thema „Umweltschutz“ im Fach Politik / Sozialkunde:
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4.3 Bilderrallye
BK / SG / L & A / S & KMithilfe von Bildern oder Karikaturen können Schüler ein Thema erschließen bzw.
dazu hingeführt werden. Dabei helfen bereits vorhandene Assoziationen und Erfahrungen. Durch das anschließende Präsentieren und Visualisieren der Ergeb- nisse entstehen für die DaZ-Schüler Rede- oder Schreibanlässe.
Vorkenntnisse und Erfahrungen aktivieren; Rede- und Schreibanlässe schaffen; Wortschatz wiederholen und erweitern; Ergebnisse präsentieren 30 – 60 Minuten
pro Station: 1 Bild / Karikatur mit vorbereiteten Leitfragen zu einem Thema
Durchführung:
y
y Die Klasse wird in gleich große Gruppen (max. Fünfergruppen) aufgeteilt.
y
y Pro Station werden ein Bild /eine Karikatur sowie die vorbereiteten Leitfragen ausgelegt.
y
y Die Bilderrallye wird in drei Stufen unterteilt:
– Bei Stufe 1 wird der spontane Eindruck, die Wirkung oder die Assoziation, die Schüler mit dem Bild in Verbindung bringen, aufgenommen. Die Schüler beantworten jeder für sich die Leitfragen.
– Nach Ablauf der Zeit rotieren die Gruppen im Uhrzeigersinn zum nächsten Bild.
– Bei Stufe 2 sind die Schüler gefordert, sich näher mit dem Bild /der Karikatur auseinanderzusetzen. Dabei wird jeder Gruppe ein Bild /eine Karikatur zugelost.
– Die in Stufe 1 einzeln beantworteten Leitfragen werden nun in der Gruppe besprochen und bearbeitet.
– In Stufe 3 präsentiert jede Gruppe ihre Ergebnisse. Wie diese Präsentation im Einzelnen aussieht, legt der Lehrer fest. Bei fortgeschrittenen Schülern kann die Präsentationsform selbst gewählt werden (Mindmap, Plakat, Grafiken etc.).
Aufgabenbeispiele:
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y Thema der Stunde: „Typisch deutsch?“
Eine Klasse mit 20 Schülern wird in vier Fünfergruppen aufgeteilt. An jeder Station liegt ein Bild zum Thema „Typisch deutsch?“:
1. Ein Mann mit seinem Hund
2. Paragrafen 3. Eine Uhr 4. Eine Familie mit einem Kind
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Die Schüler bereiten einen Radiobeitrag vor. Hierzu verfassen sie ein Skript, nehmen den Beitrag auf und präsentieren ihn. Unabhängig vom individuellen Sprachstand üben sie dabei, welche Informationen sie für einen Bericht nutzen können und wie sie diese formulieren.
wichtige Informationen von weniger wichtigen unterscheiden und in einem Bericht zusammenstellen; sprachliche und mediale Besonderheiten von Radiosendungen kennenlernen
40 Minuten
pro Gruppe: 1 Block, 1 Aufnahmegeräte (z. B. Laptop mit Mikrofon, Smartphone)
Durchführung:
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y Die Schüler überlegen, welche Themen / Ereignisse sich für einen Radiobeitrag eignen.
y
y Es werden Gruppen zu je fünf bis sechs Schülern gebildet. Jede Gruppe über- nimmt ein anderes (Teil-)Thema.
y
y Die Gruppen notieren, welche Informationen in ihrem Beitrag gegeben werden sollen, und sortieren sie nach Wichtigkeit.
y
y Dann erstellen sie ein Skript für den Radiobeitrag.
y
y Das Skript wird innerhalb der Gruppe auf verschiedene Sprecher aufgeteilt. Jeder Sprecher übt, seinen Textabschnitt fehlerfrei und deutlich vorzulesen.
y
y Vor der Probeaufnahme überlegen die Schüler, was bei der Aufnahme eines Radiobeitrags wichtig ist. Mit der Probeaufnahme prüfen die Schüler, ob sie deutlich sprechen, und üben gegebenenfalls noch einmal. Da der Radiobeitrag von verschiedenen Sprechern aufgenommen wird, achten die Schüler darauf, dass alle in etwa gleich laut sprechen.
y
y Schließlich präsentieren sie ihre finale Radioaufnahme in der Klasse und – wenn möglich – in Parallelklassen.
Aufgabenbeispiel:
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y Ein Radiobeitrag kann zu einer Projektwoche, einem Aufenthalt im Schullandheim oder zu Sportveranstaltungen (Bundesjugendspiele, Spendenlauf) konzipiert werden.