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Archiv "„Weg mit dem Speck!“" (09.04.1987)

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Academic year: 2022

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„Weg mit dem Speck!"

Der Werksärztliche Dienst der Kölner Ford-Werke hat sich einem neuen Schwerpunktprogramm zur Verbesserung des Gesundheitsver- haltens der Mitarbeiter zugewandt.

Nach den in den vergangenen Jah- ren durchgeführten Aktionen „Hil- fen für Alkoholkranke", „Früher- kennung von Bluthochdruck" und

„Rauchen und Gesundheitsgefah- ren" will man jetzt dem Fett „zu Leibe rücken". Übergewichtigen Werksangehörigen, die etwas gegen

ihre überflüssigen Pfunde unterneh- men wollen, sollen Hilfen zur Selbst- hilfe gegeben werden.

In Zusammenarbeit mit der Ford-Betriebskrankenkasse und dem Werksärztlichen Dienst bieten zwei Sozialpädagogen ein dreistufi- ges Trainingsprogramm für Überge- wichtige an. Viele „Dicke" versuch- ten oft mit den verschiedenartigsten Diäten, mit Appetitzüglern oder Abführmitteln ihr Gewicht zu redu- zieren; meist jedoch ohne langfristi- gen Erfolg. Die häufig psychisch oder soziokulturell bedingten Ursa- chen der Adipositas würden nicht bekämpft.

Dies wollen die Kölner Sozial- pädagogen, die auf eine mehrjährige

Erfahrung auf diesem Gebiet ver- weisen, bei ihrem Programm „Hilfe zur Selbsthilfe für Dicke" in den Ford-Werken versuchen.

Der Übergewichtige soll in er- ster Linie die Hintergründe seines Zuvielessens verstehen und sein Eß- verhalten kontrollieren lernen. Un- terstützt wird die Therapie in der Gruppe durch eine individuelle Be- ratung, insbesondere natürlich in Ernährungsfragen. Am Ende der auf ein Jahr terminierten Aktion soll der Betroffene dann selbständig mit seiner Adipositas umgehen können.

Interessierte Werksangehörige und

ihre Familienmitglieder können sich wöchentlich zu Gruppenabenden treffen.

Ein Unkostenbeitrag sei, so hieß es bei der Vorstellung des Pro- grammes, unumgänglich. Er hätte jedoch dank der finanziellen Unter- stützung der Betriebskrankenkasse relativ niedrig angesetzt werden können (fünf DM pro Abend).

Es bleibt abzuwarten, wie die Akzeptanz und letztendlich der Er- folg dieser Aktion sein werden.

Auch die Veranstalter dürften sich im klaren darüber sein: viel darf nicht erwartet werden. Doch ein

„Wenig" kann auch schon ein Er- folg sein. Also, frisch ans Werk:

„For(d)t mit dem Bauch!" rei

Gegen sexuelle Gewalt

In der Bundesrepublik Deutsch- land werden jährlich rund 300 000 Kinder mißhandelt; unter ihnen et- wa 80 Prozent Mädchen (Kave- mann/Lohstöter: „Väter als Täter.

Sexuelle Gewalt gegen Mädchen", 1984). Anderen Angaben zufolge wurde etwa jede 4. Frau als Kind mißbraucht (Baurmann• „Sexuali- tät, Gewalt und psychologische Fol- gen", Forschungsreihe Bundeskri- minalamt 1983).

Das „Komitee für Grundrechte und Demokratie" veranstaltete nun in Köln eine dreitägige „Kampagne gegen sexuelle Gewalt", die Analy- se von männlichem Verhalten und Bestandsaufnahme der sozialen und rechtlichen Gegebenheiten war.

Rund 800 Teilnehmer kamen, dar- unter Juristen, Therapeuten, Frauen aus Selbsthilfegruppen.

Beim Komitee ist ein Arbeits- kreis "Sexuelle Gewalt" angesie- delt. Zu Anfang beschäftigten sich seine Mitglieder/-innen mit der Pro- blematik „Vergewaltigung" (Publi- kation „Sexuelle Gewalt", 1985).

Später wurden die Untersuchungen ausgedehnt auf den Bereich „Kin- desmißbrauch" („Gewaltverhältnis- se", 1987).

Die Teilnehmerinnen der Ver- anstaltung untersuchten das Thema von unterschiedlichen Seiten: Als Stichworte seien Gewalt in der Ehe, sexuelle Belästigung am Arbeits- platz, Möglichkeiten der Hilfe für Frauen und Mädchen sowie rechtli- che und politische Situation ge- nannt.

Eine Männerjury bewertete ab- schließend die Kampagne als „not- wendig". Die Jury setzte sich für ei- ne veränderte Erziehung männlicher Kinder sowie eine stärkere Teilung der Arbeit zwischen Mann und Frau ein.

Die Frauenjury forderte die aus- reichende Finanzierung von Frauen- häusern, Notrufen und Selbsthil- feorganisationen sowie eine Ände- rung der Rechtslage. Vergewalti- gung in der Ehe solle ebenso zum strafbaren Tatbestand werden wie die unterlassene Hilfeleistung bei ei- ner sexuellen Gewalttat. Ith A-970 (28) Dt. Ärztebl. 84, Heft 15, 9. April 1987

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