• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Post Scriptum: Britische Kalauer" (30.11.2001)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Post Scriptum: Britische Kalauer" (30.11.2001)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

S C H L U S S P U N K T

[104] Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 48½½½½30. November 2001

D

ie Bezeichnung „fonds- gebundene Lebensver- sicherung“ kann für sich bestimmt nicht den Anspruch erheben, von ästhetischer Erhabenheit zu sein. Gleich- wohl ist diese Form der Geldanlage ein unglaublicher Renner, was ebenfalls für das Schwesterprodukt „fonds- gebundene Rentenversiche- rung“ gilt.

Dabei mag die Wortwahl durchaus eine Rolle spielen, denn mit der Qualitätsaussa- ge „gebunden“ assoziieren of- fenbar viele Anleger, dass die dahinter stehende Gesell- schaft den Interessen des Spa- rers eng verbunden ist, sich quasi ein doppelter Siche- rungseffekt dahinter verbirgt.

„Eine Versicherung, die auch noch an was gebunden ist, wie schön, dass ich der Asseku- ranz so sehr am Herzen lie- ge“, mag da so mancher warmherzig denken.

Ein wesentliches Verkaufs- argument für die gleicher- maßen fondsgebundenen Le- bensversicherungen wie auch Rentenversicherungen ist, die typische Sicherheit des ei- gentlichen Assekuranzpro- duktes, gekoppelt mit der Rendite eines Investment- fonds, bündele die Erwartun- gen des Anlegers an gut schlafen (Versicherung), aber auch gut essen (Fonds) in idealer Weise.

So weit der theoretische Anspruch. Ob sich Wunsch und Wirklichkeit wohltempe- riert die Waage halten, ist durchaus nicht in allen Fällen gesichert. Grundsätzlich ist es schon eine Geschmacksfrage,

zwei unterschiedliche Pro- dukte so zu verknüpfen, dass zumindest die Gefahr der In- transparenz besteht.

Wer aber die im Prinzip ak- zeptable Idee gut findet, ist jedenfalls gut beraten, sich vorher genau zu informieren.

Das Problem bei etlichen Finanzprodukten dieser Art sind die für meinen Ge- schmack manchmal über- durchschnittlich hohen Ko- sten für den Verwaltungsauf- wand.

Gerade im Rahmen der Rentenreform, die ab Januar 2002 in Kraft tritt, ist die Gefahr recht groß, dass eini- ge Gesellschaften den Anla- genotstand zulasten hoher

Gebührenmodelle ausnutzen.

Aber auch bei Angeboten, die heute schon im Markt sind, können bei genauem Hinsehen eklatante Preisun- terschiede identifiziert wer- den.

Wer also mit dem Ab- schluss solcher Verträge lieb- äugelt, sollte sich genau infor- mieren und notfalls fachlich beraten lassen. Das kann sich Jahre später als sehr segens-

reich erweisen. ✮

Fondspolicen

Gestrüpp

W

enn man dem englischen Komö- dianten Terry Brownsfield Glau- ben schenken will, war er vor seiner Bühnenlaufbahn Vollmediziner.

Bekannt für seinen unaggressiven Vor- tragsstil, wurde er befragt, ob seine El- tern ihn entsprechend erzogen hätten.

„O ja“, sagt er. „Mein Vater war ein großer Menschenfreund und die Lie- benswürdigkeit selbst. Er war prakti- scher Arzt, und um seine Patienten nicht zu erschrecken, erlernte er eigens, wie man Röntgenplatten retuschiert ...“

Seine Ausbildung in Cambrigde stand laut Dr. Brownsfield unter dem Einfluss eines Lehrers „der alten Schule“. Des- sen Motto sei gewesen: „Solange Sie warm sind, sind Sie okay.“ „Als junger Arzt wurde ich damals gebeten, Pate bei einer Kindtaufe aus unserem Dorf zu sein. Man gab mir das Baby, ich übergab es dem Pastor, und der fragte mich, wie der Junge genannt werden sollte. Ich musste ihn aufklären, ,Pastor‘, sagte ich, ,es ist ein Mädchen. Sie halten meinen Daumen ...‘“

Ist auch an diesem Punkt das Music- Hall-Publikum bereits auf dem höchsten

Pegelstand seiner Lachsalven angelangt, so ist Dr. Brownsfield, der Entertainer, längst noch nicht am Ende mit seinem Latein. Heute sei das alles anders, uner- freulicher, organisationstüchtiger. In sei- ner Praxis habe ein Patient angerufen, um den Termin für eine Untersuchung zu vereinbaren, gerade in einem Augen- blick, als er selbst im Vorzimmer zu tun hatte. Die Sekretärin betrachtete den Kalender und antwortete mit Bedauern in der Stimme, alle Termine seien belegt bis kommenden Freitag. Was hörte Dr.

Brownsfield vom anderen Ende der Lei-

tung laut und vernehmlich durch Vorzimmer schallen?

Na, die lakonische britische Antwort: „Gut, dann setze ich alles dran, dass bis Freitag keine Besserung eintritt ...“

Mit was man sich als prakti- scher Arzt alles auseinander zu setzen habe, davon weiß der Komödiant ebenfalls ein Lied zu singen. Da erschien eine recht gut situierte Dame und behauptete, sie habe schreckliche Kopfschmerzen, und zwar fünf Zentimeter oberhalb ihres Kopfes. Die- se Zumutung versetzte Dr.

Brownsfields Berufskollegen in Erstaunen, und er begehrte zu wissen, wie der Entertainer-Arzt diesen Fall in den Griff bekam. „Ich habe der Dame vier Pil- len verschrieben und habe ihr gesagt, drei davon müsse sie morgens nehmen, und zwar ehe sie aufwacht ...“ Arno Reinfrank Post Scriptum

Börsebius

Leserservice:

Börsebius-Telefonberatung

„rund ums Geld“

Wie an jedem 1. Samstag des Mo- nats können Sie auch am 1. Dezem- ber in der Zeit von 9 bis 13 Uhr Börsebius (Diplom-Ökonom Rein- hold Rombach) anrufen. Wählen Sie bitte die 02 21/35 15 87. Die kostenlose Telefonberatung ist ein spezieller Service des Deutschen Ärzteblattes für seine Leser.

Britische Kalauer

Die Geschichte „Britische Kalauer“ hat Arno Rein- frank vor 20 Jahren (Deutsches Ärzteblatt, Heft 46/1982) geschrieben. Der seit Jahrzehnten in Lon- don lebende Autor schrieb bis zum Jahr 1996 regel- mäßig fürs DÄ lehrreiche und amüsante Geschich- ten aus England. Er starb am 28. Juni in London.

„Sie spielen Fußball?“ – „Nein, Skat!“

Zeichnung: Eckhard Lange

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Zusammen mit einer weiteren Ausstellung ist die Retrospektive des schwedischen Fotografen passenderweise die letz- te, die die Galerie C/O Berlin, Zen- trum für Fotografie, in

Eine Witwe telefoniert unter Tränen mit einer Freun- din: „Mein Mann nahm wie gewohnt seine zwei roten Dragöes für die Leber, seine drei grünen Pillen für das Pankreas, einen

wurde als Tourist von Gottes Gnaden schon in aller Welt liebevoll oder boshaft

AA/EINER TYPIS(HEN SCHLA

Vier Polizisten, zwei Umweltschutzleute, der Technische Leiter des Bauhofes und vier Arbeiter hielten sich in bemerkens-. wertem Abstand von dem Ort, der ihnen als Liege- platz

Mit an- deren Buchstaben oder mit Verfassernamen gezeichnete Veröffentlichungen geben in erster Linie die Auffassung der Autoren und nicht in jedem Fall die Meinung der

Frühling steigt in meine Nase Frühling steckt in meinen Gliedern Frühling steht in den Him- mel geschrieben und ich denke mir, wie schön es doch ist .. Alles Leid vergessen

Im Prinzip geht es mir als Geschäftsführer des Clubs zunächst darum, Anlegern, die sich mit einem mittleren Vermögen von ihrer Bank nicht so recht betreut fühlen, eine