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Archiv "Schleifendiuretika: Es bestehen klinisch relevante Unterschiede" (08.02.2002)

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Die Therapie der chronischen Herzinsuffizienz richtet sich heute vor allem gegen die neu- rohumoralen Kompensations- mechanismen. Im Vorder- grund stehen eine Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldo- steronsystems und die sym- pathoadrenerge Aktivierung.

An diesen Systemen greifen ACE-Hemmer beziehungs- weise Betarezeptorenblocker an. Beide verbessern die Sym- ptomatik und verlängern das Leben von Patienten mit Herzinsuffizienz. Aber ohne Diuretika können ACE-Hem- mer wiederholte Dekompen- sationen kaum verhindern.

Bioverfügbarkeit entscheidend für die Wirkung

Besonders stark wirken Schleifendiuretika. Sie sind auch bei eingeschränkter Nie- renfunktion effektiv und wei- sen eine lineare Dosis-Wir- kungs-Beziehung auf. Dies be- deutet bei einigen Substanzen nicht, dass die Dosis immer den Effekt bestimmt. Denn dazwischen steht die Biover- fügbarkeit. Im Fall von Furo- semid variiert diese inter- und intraindividuell zwischen zehn und 90 Prozent, wie Dr.

Robert Schwinger (Köln) bei einem Presseworkshop der Firmen Berlin Chemie und Hoffmann-La Roche in Mün- chen erläuterte. Für Torase- mid ist eine stabile Bioverfüg- barkeit zwischen 80 und 90 Prozent nachgewiesen, die den Effekt der Therapie viel besser kalkulierbar macht.

Torasemid kann aufgrund seiner langen Wirkdauer von zwölf Stunden einmal täglich gegeben werden, wohingegen Furosemid dreimal täglich ge- nommen werden muss. Unter einer Therapie mit Torasemid sinkt der Kalium- und Magne- siumspiegel nicht ab, wie dies bei Furosemid der Fall ist.

Dieser kaliumsparende Ef- fekt ist möglicherweise die Ur- sache dafür, dass Torasemid etwas beweisen konnte, was noch keinem Diuretikum vor- her gelungen ist: Eine signifi- kante Abnahme der Morta- lität, insbesondere des plötzli- chen Herztodes von Patienten mit chronischer Herzinsuffi- zienz. Dieses Ergebnis brach- te die offene prospektive TORIC-Studie, in der 1 305 Patienten mit einer Herzinsuf- fizienz NYHA II bis III im Rahmen ihrer Standardthe- rapie entweder Torasemid (durchschnittlich 10 mg) oder Furosemid (durchschnittlich 40 mg) erhielten.

Dass Torasemid klinisch er- folgreicher ist als Furosemid, geht auch aus einer Studie her- vor, in der Patienten von einer anderen diuretischen Thera- pie auf Torasemid umgestellt wurden. Die Situation besser- te sich bei allen Patienten – aber besonders drastisch bei den Patienten, die vorher Fu- rosemid erhalten hatten. Etwa drei Viertel der Patienten konnten in der NYHA-Klassi- fizierung zurückgestuft wer- den. In den sechs Monaten un- ter Furosemid war bei 16,7 Prozent der Patienten eine Krankenhausaufnahme erfor- derlich, in den anschließenden sechs Monaten unter Torase- mid nur bei 2,2 Prozent.

Auch Patienten mit Nie- reninsuffizienz können mit Torasemid sicherer behandelt werden als mit Furosemid, er- klärte Prof. Teut Risler (Tü- bingen), denn Torasemid wird hepatisch ausgeschieden. Es besteht also auch bei schwerer Niereninsuffizienz keine Ku- mulationsgefahr, die zum Bei- spiel mit einem Risiko für ototoxische Effekte einher- geht – insbesondere, wenn der Patient gleichzeitig mit Aminoglykosiden behandelt wird. Dr. med. Angelika Bischoff V A R I A

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 6½½½½8. Februar 2002 AA381

Schleifendiuretika

Es bestehen klinisch relevante Unterschiede

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