DEUTSCHES
ÄRZTEBLATT AUS DER INDUSTRIE
Stoffwechselneutral:
Antihypertonikum Indapamid
Hypertonus ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für die koronare Herzkrank- heit, bisher konnte keine ein- zige Studie auf wissenschaft- lich haltbarer Grundlage un- termauern, daß als Folge der medikamentösen Therapie des Bluthochdrucks auch die Inzidenz der koronaren Herzkrankheit signifikant sinkt. Die Gründe dafür sind noch hypothetisch, — aber es könnte sein, daß die uner- wünschten metabolischen Einflüsse der Thiazide und der nichtselektiven Betablok- ker eine koronarprotektive Langzeitwirkung „unter dem Strich" vereiteln.
Diesen Hinweis gab Pro- fessor Richard Ames, St. Lu- ke's Roosevelt Hospital and Columbia University, New York/USA, beim Internatio- nalen Symposium „Hyper- tension and Cardiovascular Risk/Workshop an Indapa- mide" , im April 1988 von Itherapia in Garmisch-Par- tenkirchen veranstaltet. Un- ter diesen Voraussetzungen müsse die Strategie der blut- drucksenkenden Medikation überdacht werden, so Ames.
Bei der Entscheidung zugun- sten eines Antihypertoni- kums sei nicht nur dessen Wirksamkeit zu berücksichti- gen, sondern auch dessen
„Stoffwechselneutralität", in
erster Linie diejenige gegen- über den Lipiden.
Der amerikanische Wis- senschaftler stützte seine Aussagen auf eine Studie des Columbia Hospitals, New York, wonach der Anstieg des Gesamtcholesterins unter Thiazid-Gabe sechs Prozent, derjenige der Gesamt-Trigly- zeride zwölf Prozent betrug.
Ebenfalls um zwölf Prozent erhöhte sich durch Thiazide das atherogene Lipoprotein LDL. Auch Betablocker oh- ne intrinsische sympathomi- metische Aktivität (ISA) wir- ken sich auf diese Weise aus:
der Gesamttriglyzerid-Spie- gel stieg um 20 Prozent, zu- gleich verringerte sich das schützende HDL-Cholesterin um knapp ein Zehntel.
Das blutdrucksenkende Diuretikum Indapamid (Na- trilix®) hingegen verändert nicht die Lipid- und Lipopro- teinmuster, wie während der über zwei Jahre angelegten Studie gefunden wurde. Es konnte, wie Prof. Ames be- richtete, sogar ein erhöhter Anteil des atheroprotektiven HDL-Cholesterins konsta- tiert werden und damit ein gesenkter LDL-HDL-Quo- tient.
Privatdozent Dr. med.
Wolfgang Meyer-Sabellek, Klinikum Steglitz der Freien Universität Berlin, teilte ähn-
liehe Resultate einer Unter- suchung an zwanzig Männern zwischen 29 und 54 Jahren mit; sie hatten eine Hyperto- nie der WHO-Klassifikation 1—II und zum Teil eine Hy- perlipidämie, erhielten sechs Monate täglich 2,5 mg Inda- pamid. Mit Hilfe eines trag- baren Gerätes wurde der Blutdruck kontinuierlich ge- messen. Am Ende des Stu- dienzeitraums hatte sich trotz effektiver Blutdrucksenkung kein wichtiger Serumparame- ter, auch nicht die Elektroly- te oder die Harnsäure, verän- dert.
Das Gesamtcholesterin war von 134 mg/dl auf 127 mg/dl gefallen. Das atheroge-
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Cysticide gegen ZNS-Be- fall mit Taenia solium — Das Anthelminthikum Praziquan- tel, eine Gemeinschaftsent- wicklung der Firmen Bayer und Merck, das Bayer als Bil- tricidee (600 mg) und Merck als Cesol (150 mg) anbieten, wurde nunmehr zur Behand-
ne low density lipoprotein war während der Indapamid- Behandlung sogar von 46 mg/
dl leicht auf 41 mg/dl abgefal- len. Das protektive HDL- Cholesterin war „erstaunli- cherweise", so Meyer-Sabel- lek, sogar von 13 mg/d1 auf 20mg/d1 angestiegen. Eine Erklärung für dieses positive Phänomen steht noch aus.
Fazit des Berliner Hoch- druckforschers beim Interna- tionalen Symposium: Indapa- mid muß als stoffwechsel- neutrales und extrem neben- wirkungsarmes Antihyperto- nikum eingestuft werden.
Sein Indikationsbereich sind die milden bis mittelschweren Hypertonien. FS
lung der Neurozystizerkose, nämlich der ZNS-Infektion mit Larven des Schweine- bandwurms (Taenia solium) als Spezialpräparat Cystici- de® (500 mg Praziquantel) von E. Merck, Darmstadt, eingeführt. Das Pharmaun- ternehmen empfiehlt eine stationäre Behandlung mit Cysticide®, da beim Abster- ben der Larven der Hirn- druck ansteigen kann. La/Ba
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...weil es gute Gründe gibt,
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Ausz. (1:1) aus Herb. Alchemillae 7,5g, Cort. Frangulae (stand. auf mind. 4% Hydroxyanthracenderivate, ber. als Glucofrangulin) 12,5 g.
Tabletten: 1 Tabl. enth.: Lachesis D12 10 mg, Cimicifuga D 5 10 mg, Sepia D5 10 mg, Lilium tigrinum D5 10 mg. Ampullen: 1 Amp. (1 ml) enth.:
Lachesis D 6 10 mg, Kalium phosphor. D2 10 mg, Aqua silicata 10 mg, Alchemilla D1 150 mg. Anwendungsgebiete: Tropfen und Ampullen:
Vegetative Beschwerden im weiblichen Klimakterium. Tabletten: Klimakterische Ausfallerscheinungen. Kontraindikation: Darmverschluß (nur bei Tropfen). Hinweis: Tropfen enthalten 25 Vol.-% Alkohol.
Dosierung: Tropfen: 3-4mal tägl. 20-30 Tropfen einnehmen. Tabletten: 3-4mal tägl. 2-3 Tabletten einnehmen. Ampullen: Tägl. 1-2 ml sc., im. oder iv., auch zur Neurattherapie. Cefakliman enthält keine Hormone. Nebenwirkungen sind bisher auch nach Langzeitbehandlung nicht bekannt geworden. Handelsformen und Preise: Tropfen: 50 ml (DM 13,65), 100 ml (DM 20,95), 200 ml (DM 29,80), ferner Groß- packungen. Tabletten: 100 Stück (DM 9,80). Ampullen: (1 ml) 10 Stück (DM 16,05), 50 Stück (DM 56,25), 100 Stück (DM 98,05), 300 Stück (DM 229,14), 500 Stück (DM 362,52). Preisänderungen vorbehalten. Cefak Arzneimittel • D-8960 Kempten
Cef a kl m a ne Die natürliche Alternative im Klimakterium
A-1856 (104 Dt. Ärztebl. 85, Heft 24, 16. Juni 1988