3. JAHR G AN G H EFT 4
NOVEM B ER 1970
H ERAUSGEGEBEN V O N DER
ARBEITSGE MEIN SC HA FT
F aunistisch-fioristische Notizen aus dem Saarland
FÜ R T I ER - U N D PF LAN ZE N GEOGRAP HI SC H E H E IMAT FO R SC H U N G IM SAAR LAN D
Crambinae (Lepidoptera, Pyralidae) des Saarlandes und der angrenzenden Gebiete
Zusammengestellt nach dem Materi al der Sammlung der Biogeographischen Abteilung am Geographischen Institut der Universität des Saarlandes.
Von HANS-ERKMAR BACK
Im Rahmen einer B earbeitung des sehr umfan greichen Lepidopteren-Materials, das sich in der B iogeog raphi schen Abteilung der Universität des Saarlandes befindet, sollen zunä chst die C rambin ae berücksichtigt w erden, weil sie teilw eise schon von PROF. DR. G. DE LATTIN geordn et und vorbestinunt w urden und in dem. vo n AMSEL, GREGOR und REISSER herausgegebenen Werk " Microlepidoptera Palaearctica" vo n BLESZYNSKI in B and I (1965)
"Crambin ae" intensiv und umfassend bearbeitet wurden.
Einer Liste aller in der Sammlung befind lichen paläarktischen C rambinen (die ebenfalls dem- nächst verö ffentlicht w ird), lasse ich spez iell für die Lepid opterologen des Saar- M osel-Raumes di ese Loka lstudie vorausgehen, w obei auch d ie benachbarten Gebi ete der Pfalz, des Hunsrücks und des ang renzenden Frankreichs berlicksich ti g t w erden . D en einheimischen Samm lern soll dadurch die Mög lichkeit gegeben werden, d as entsprechende Artenspektrum kenn enzulernen, sich über scho n bekannte Fundorte einer Art zu informieren und durch eigene N achfo rsch un- gen d iese od er andere Punkte zu vervo llständi gen.
D er Fundo rt "Südpfalz" u mfaßt die Orte Siebeldingen, Geilw eilerh of, St. J ohann , Dreihofer W ald und M echtersheim. Mit der Ortsa nga be " Universität" sind die im Z oologischen Institut der Universitä t des Saarlandes mit ein er auto mati schen Li chtfalle gesa mmelten Falter bezeich- net. "Südpfalz" und " Universität" sind von PROF. DR. G . DE LATTIN besa mmelt worden, so daß bei diesen beiden Anga ben in der fo lgenden Aufzä hlung DE LATTIN al s Sammler nicht jed es m al genann t w ird. Mit Fundort " Schmelz" sind verschiedene Fundo rte zusa mmengefaßt, di e all e in unmittelbarer N ähe von Schmel z (mittleres Primstal) liegen. Auch in diesem Falle ist, d a alle Angaben vom Verfasse r stammen, nicht j edesm al der Sa mmler (BA C K) genan nt.
B ei ni cht an diesen Orten gefangenen Faltern w ird der Sammler zitiert. D as Fa ngdatum wurde weggelassen, da es im Rahmen di eser Studie nur vo n untergeordneter Bedeutung ist, und es in keine m Falle außerhalb der von BLESZYNSKI angegebenen Fl ugze it liegt. BLESZYNSKI revidierte in dem bereits zitierten W erk "Crambin ae" auch die N om enklatur, wodurch viele gutbeka nn te alte Ga ttungs- und Artn am en ni cht m ehr g ültig, die neuen Bezeichnungen aber noch nicht allen Sammlern beka nn t oder gel äufig sind . Es werden deshalb auch die älteren, z. T . besser bekannten N am en noch in Kl ammern angeführt.
1. C ll rysotel/chia w IllleIla wllllella (LINNAEUS, 1758) (Cra lll[JIIs hortllelll/s) Universitä t ; Schmelz; Hü ttersdorf (BACK).
2. C ralll bl/ s paswelll/s pasweill/s (LINNA EUS, 1758)
Süd pfa lz; Schmelz; Bebelsheim (GERM ER); Perl (DE LATTIN).
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3. C ralllVIIs ericelIlIs (HÜBNER, 1813) Oberthai (GERMER) .
4. CralllVus Il elllorelllls nemorellus (HÜBNER, 1813) Slidpfal z; Universität; Schmelz ; Bebclsheim (GERMER).
5. CralllVlls ItalllelIlIs (THUNBERG, 1788) Slidpfalz (DE LATTIN) und (JÖST).
6. Cralllbll s perlelll.ls perlellus (SCOPOLl, 1763) Slidpfa.lz ; Schmelz; Bebelsheim (GERMER) .
7. Agripltila tristella triste/la (DENIS u. SC HIFFERMÜLLER, 1775) (CrallIVIIs tristellll s) Süd pfalz ; Universität ; Ballweiler, Perl und N ormweil er (DE LATTIN) ; Bexbach
(ANTONI).
8. Agripltila il/(jt/illatella it/!J"illatella (DENIS u. SCHIFF, 1775)
Slidpfal z, Universität, Riesweiler, Perl, Glidingen. (Alle Fundorte von DE LATTIN).
9. Agripltila latisrria latistria (HAWORTH, 1811) Pfalz (DE LATTIN, JÖST) ; Saa rbrücken (RIEDEL).
10 . Agripltila se/ase/la (HÜBNER, 1813) Slidpfalz; Universität.
11. Agripltila stralllillella (DENIS u. SC HIFFERMÜLLER, 1775)
Slidpfalz, Universität, Hlihnerfeld, B1ieskastel, Blickweiler, Perl, Fechingen, Stuhlsatzen- haus , N onnweiler (alle DE LATTIN).
12. Agripltila gettiCIIlea gelliCl tlea (HAWORTH, 1811) Slidpfalz; Universität.
13. Catoptria perllt/ltatclla perllt/ltatella (HERRIC H-S C HÄFFER, 1848) 14. Catoptria osthelderi (DE LATTIN, 1950)
H olotypus 6: Kai serslautern (Bruch) , 22. 7. 44, H . JÖST. Allot ypus und Paratypen : Slidpfal z, Geilweilerh of, Juli 1948, D E LATTIN.
Catoptria perllt/ltate/la und Cat. ostlte/deri (sowie die nur in den Alpen und den Karpaten vor- kommende C at. lIIyella) besitzen eine so starke Ähnlichkeit in Zeichnwlg und Färbung, daß sie mit Sicherheit nur auf Grund ihrer Genitalmorphologie unterschieden w erden können (Siehe Abb. 1 und 2). Als Cat. ostlte/deri ist oben genanntes T ypus-Materi al, als Cat. perllllltatella
A bb . l : Cntoplria oslil eide ri (OE LA TT1N) 6 . Ge nilalprä para l N r. SB 00020. (Rech te V alvc en tfern t, Aedocagus hera uspräpariert). Verg rößerung: 20x. Präparatjon und Zeichnun g: Back.
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A bb. 2: Catop"i" penlllllate lla (HERRI C H-SCH Ä FER) 6. Cc nitalpräparat N r. SB 000 19 lind B 00021. (Rechte Valvc entfern t, Acdocagus hc rauspräparic rt ). Ve rg rößerun g: 20x. Präpara ti o n lind Zeic hnun g: Back.
(genitaliter untersucht) sind Exemplare aus Schmel z (BACK) und Saarbrücken (OE LATTIN) vorhanden. Das gesamte übri ge M aterial Südpfalz, Universität, OberthaI , Perl und Güdin gen (OE LATTIN) ; Schmel z; Alberswe ilcr und Arlllweilcr (JÖST); Bebelsheim (GERMER) kann sowohl penllllfafella als auch oSfheideri Exemplare enthalten. Zu einer Klärung di esbez üg- lich müssen alle Tiere genitaliter üb erprüft w erden.
15. Cafopfria tllytilella (HÜBNER, 1805)
Falken stein/Pfal z (JÖST) ; Eller/Mosel (GROSS).
16. Catoptria pillella pille/la (LINNAEUS , 1758) (Cralllblls pillellll s)
Südpfal z; Universität; OberthaI; Blickweiler. (All e Fundo rte von OE LATTIN).
17. Catopfria /llargaritella II/argaritella (OENIS u. SC HIFFERMÜLLER, 1775 (Cra/llhll s /llargaritellll s)
Südpfalz; W estpfalz ; OberthaI und Universität. (OE LATTIN).
18. C atoptria Jalsella f alsella (OENIS u . SC HIFFERMÜLLER , 1775)
Universität, Südpfalz, Blickweilcr, Perl und N Ollll weilcr (O E LATTIN).
19. C hrysocrall/hlls craterelllls craterelllls (SC OPOLI, 1763) (Crall/hlls craterclllls) Südpfal z; Grünstadt/Pfal z (OE LATTIN und lÖST).
20. Thisall otia chrysollllchella chrysollllchella (SC OPOLI, 1763) (Cra///hll s chrysollllchellll s) Südpfalz; Universität; Bebelsheim (GERMER).
21. Pediasia fasce/ i//ella (HÜBNER, 1813) (Cra///hll s f asce!illclllls) Südpfalz (OE LA TTIN und ] Ö ST) ; Kai se rslautern (H EUSER).
22. Pediasia lllteella (OENIS u. SC HIFFERMÜLLER, 1775) Südpfalz.
23. Pediasia co //tat//i// ella (HÜBNER, 1796) Kaise rslautern (HEUSER).
24. Flatytes cerll ssella (OENIS u. SCHI FFERMÜ LLER, 1775) Südpfal z ; Universität ; Schmel z.
25. Flatytes alpillella (HÜBNER, 1813)
Pfalz (OE LATTIN und l Ö ST); Universität.
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Von den 40 für unser Gebiet m öglichen Arten (BLESZYNSKI, 1965) sind 25 durch B eleg- exemplare in der Sammlung der Bi ogeog raphi schen Abteilun g der U ni versität des Saarlandes nachgewiesen . Mit Bestimmtheit sind noch eini ge w eitere, sogar als gem ein geltende Spezies zu erwarten, zu deren N achweis diese Arbe it die einheimi schen En to mol ogen auffordern m öchte. Eini ge sind schon von anderen Lepidopterol ogen, die m eist aber spez iell die Pfalz besa mmelten, nachgewiesen w orden, wie z.B . Cralllblis silvellll s (HÜBNER) von Ann we iler oder Cralllblis IIlig illose lllis ZELLER von St. J ohalUl und Trippstadt (HEUSER und lÖST), doch fehlt ihr N achweis noch für unser Gebiet.
1 : 150 QOO
5.fO 10 30
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Abb.3
Die Karte (Abb. 3) zeigt deutlich die bis j etzt noch sehr lü ckenhafte Untersuchun g unseres saa rländi schen Raumes, w obei bi ogeographisch interessante T eilgebiete w ie das untere Saarta l, der M oselabschnitt von Sierck bis Trier, die wärm eren H änge im Niedtal und das Oberthaler Bruch, um nur einige Beispiele zu nennen, noch nicht o der doch nur unzureichend auf Mikrolepidopteren hin untersucht w urden. Gerade di es si nd aber di e Gebiete, in denen viel- leicht seltenere Arten, die ökolog isch ganz spezifi sche Biotope bewohn en, gefunden w erden können.
Litera tu r
B LESZYNSK I, St., 1965 : "C rambinae in "M icrolcpidop tera Palaearct ica", 1 (Tei l 1 und 2).
Ansehl Ut des Verfassers:
H ANS-ERKMAR BACK, 66 Saa rbrücke n 11 , B iogeographische Abteilu ng der U n iversität des Saarlandes.