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Archiv "Gendiagnostik: Gendiagnostik beim Discounter" (02.09.2013)

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Briefe, die die Redaktion per E-Mail erreichen, werden aufmerksam gelesen. Sie können jedoch nur veröffent- licht werden, wenn sie ausdrücklich als „Leserbrief“

bezeichnet sind. Voraussetzung ist ferner die vollständi- ge Anschrift des Verfassers (nicht nur die E-Mail-Adres- se). Die Redaktion behält sich ohne weitere Mitteilung vor, E-Mail-Nachrichten, die als Leserbrief erscheinen

sollen, zu kürzen.

E-MAIL

nem Antrag an den Deutschen Bun- destag am 28. März 2012 einge- bracht.

Prof. Dr. med. Karl Lauterbach, MdB, Gesund- heitspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfrak- tion, 11011 Berlin

GENDI A GNO STIK

Bald schon wird die Genanalyse selbst- verständlicher Teil von Forschung und Therapie sein (DÄ 22/2013: „Ein Selbstversuch für 99 Dollar“ von Harald Kamps).

Gendiagnostik beim Discounter

Ein Kollege lässt seine Gene bei 23andMe auf circa 200 genetische Krankheiten, 100 Veranlagungen und Abstammungshinweise für den

Discountpreis von 99 Dollar testen.

Vor drei Jahren wurden hierfür noch 999 Dollar und im letzten Jahr noch 399 Dollar verlangt.

Massenproduktion und Rationali- sierung haben den Preis drastisch sinken lassen. Zu den Analysekos- ten kommen allerdings noch die Transportkosten für DHL hinzu, so dass die Kreditkarte letztlich mit circa 150 Euro belastet wird. Alter- native kommerzielle Anbieter gibt es gegenwärtig nicht . . .

Die bestehenden Gen-Labore in Deutschland sind für den interes- sierten Laien keine echte Alternati- ve, da jene durch die engen Gren- zen des Gendiagnostikgesetzes stark reglementiert werden . . . Wie gut sind die Analysen, kann man ihnen trauen? Fehler können entstehen bei der Probengewinnung des Speichels, beim Transport über den Atlantik (Strahlenschäden) und bei der Probenaufbereitung (Konta-

mination, Verwechslung von Pro- ben). Tatsächlich sind bei 23andMe im Jahr 2010 schon mal 96 Proben verwechselt worden. Man kann die Glaubwürdigkeit der Ergebnisse grob abschätzen durch Plausibili- tätsüberlegungen: Stimmen die an- gegebene Augenfarbe und Blut- gruppe mit der eigenen überein?

Wenn ein Risiko für eine Krankheit

G G O

B G v v T 2 S 99Dollar“von Haral

B R I E F E

(2)

A 1632 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 35–36

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2. September 2013 Die Mehrzahl der etwa 1,4 Millio- nen Menschen in Deutschland, die an einer Demenz erkrankt sind, wird durch Angehörige versorgt.

Seit mehr als zehn Jahren vermittelt die Schulungsreihe „Hilfe beim Helfen“ pflegenden Angehörigen Wissen über Demenzerkrankungen und fördert den Austausch mit Ex- perten und anderen Betroffenen.

Die Schulungsmaterialien sind jetzt in vierter Auflage aktualisiert.

„Hilfe beim Helfen“ ist ein in- teraktives Seminarprogramm, das aus sieben Modulen besteht. Zu- sätzlich zu Informationen über die Krankheitsbilder zeigt es Zugänge zu Demenzkranken auf, informiert über die Pflegeversicherung, greift rechtliche und ethische Frage - stellungen auf und stellt Entlas- tungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige vor. Dabei wird beson- derer Wert auf praktische Umset- zungsmöglichkeiten gelegt. Integriert

wurden zudem Informationen zu den seit Januar 2013 geltenden Re- gelungen des Pflege-Neuausrich- tungsgesetzes.

Sämtliche Themen sind vollstän- dig ausgearbeitet und liegen auf CD-ROM als Powerpoint- und PDF-Dateien vor, so dass die Semi- narreihe mit Referenten vor Ort ge- plant und durchgeführt werden kann. Bestellung: Deutsche Alzhei- mer Gesellschaft (Hrsg.): „Hilfe beim Helfen“. Schulungsreihe für Angehörige von Alzheimer- und an- deren Demenzkranken, CD-ROM (Preis: zehn Euro), info @deutsche- alzheimer.de, www.deutsche-alzhei

mer.de EB

CD

Schulungsreihe „Hilfe beim Helfen“

Die Mehrzahl der an Demenz erkrankten Menschen wird durch Angehöri-

ge versorgt.

Foto: Fotolia/bilderstoeckchen

A LKOHOLKONS UM

Ärztinnen und Ärzte können entschei- dend zur Suchtprä- vention beitragen (DÄ 20/2013: „Ris- kanter Alkoholkon- sum: Die Ansprache des Arztes wirkt“ von Wilfried Kunst- mann, Götz Mundle und Christoph von Ascheraden).

Was zu tun ist

Geradezu rührend wird in dem Arti- kel der Bundesärztekammer auf das Wort des Arztes verwiesen, wenn es um Alkoholprobleme unserer Pa- tienten geht. Die Ernte für dieses Bemühen kann vielleicht in 30 Jah- ren einmalig eine erfolgreiche und nachhaltige Abkehr vom Alkohol sein. Nein, wer hier ernsthaft eine Wende erreichen will, muss ein ganz anderes, großes Rad drehen:

In einem einigen Zusammenwir- ken aller betroffenen Gruppen (Bundesärztekammer, Gewerk- schaft Erziehung und Wissenschaft, Philologenverband, ADAC [sic!], Bundespresserat, Bundesinnenmi- nisterium, die Kultusminister der Länder usw.) muss erreicht werden, dass jegliche Veröffentlichung von

Bildern mit Alkohol oder dessen Assoziation in sämtlichen Medien von Gesetzes wegen verboten wird (Dorffest bis hin zum Münchner Oktoberfest, Fassanstich, Eröffnung einer Kita, Grundsteinlegung für das Institut zur Suchtbekämpfung, Übergabe einer neuen Straße oder einer Brücke . . . Ausgenommen hiervon Spiel- und Dokumentarfil- me). Nur damit kann die Allgegen- wart der Droge wirksam reduziert werden. Zu all diesen Gelegenhei- ten kann auch Orangensaft oder Bionade gereicht werden!

Die Werbung für alkoholische Ge- tränke muss in allen Medien und auf Plakaten, Fesselballonen oder Ähnli- chem komplett verboten werden. In einer Übergangsfrist von zwei Jahren könnten diejenigen Produkte, die es auch alkoholfrei zu kaufen gibt (zum Beispiel einige Weißbier- oder Sekt - sorten) weiterhin beworben werden, wenn sie gleichzeitig und neben - einander in der Werbung erscheinen.

Die befürchteten Verluste der Braue- reien und Destillerien, die durch die- se Maßnahmen entstehen, werden durch Einsparungen im Gesund- heitswesen mehrfach kompensiert werden. In Sachen Nikotin war’s ein guter Anfang, packen wir’s an!

Dr. Walter Helm, 77955 Ettenheim

O O O

Ä k d v ( k s desArzteswirkt“vo

erhöht sein soll (zum Beispiel Dia- betes), leiden denn tatsächlich Per- sonen aus der Familie beziehungs- weise engeren Verwandtschaft unter dieser Krankheit? . . .

Auch ich war neugierig: Nach Ana- lyse meiner Daten sind unter ande- rem meine Vorfahren mütterlicher- seits vor 26 000 Jahren aus dem Nordkaukasus und väterlicherseits vor 19 000 Jahren aus Südfrank- reich eingewandert, mein Risiko für Diabetes erscheint unterdurch- schnittlich und Kaffee metabolisiere ich langsam. Bei aller Plausibilität der Daten bleibt bei mir eine Spur von Zweifel . . .

Die Entfaltung von Genen hängt viel von der Epigenetik und diese wiederum von Umweltfaktoren ab.

Man liegt wohl ganz gut, wenn man einen 50-prozentigen Einfluss unter- stellt. Das heißt, wir können eine

Menge für unsere Gesundheit tun.

Es nützt sicher, wenn man einen ge- sunden Lebensstil mit maßvollem Essen und Trinken, ausreichend Be- wegung und Schlaf und Vermeidung von hohen Gesundheitsrisiken emp- fiehlt und auch umsetzt. Bei einigen Genen wird das leichtfallen, gegen andere muss man kämpfen wie ge- gen hartnäckiges Übergewicht, und bei manchen Genen kann man gar nichts ändern, zum Beispiel der Au- genfarbe. Wenn schwierige Ent- scheidungen anstehen, zum Beispiel die Frage familiärer Brustkrebs, sind wir Hausärzte bereit, in Ab- stimmung mit den Gynäkologen und Gen-Laboren in Deutschland eine Empfehlung zu erarbeiten, da- mit der Patient eine fundierte Ent- scheidung treffen kann.

Literatur beim Verfasser

Dr. med. Manfred Kerschreiter, 86154 Augsburg

B R I E F E / M E D I E N

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