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Archiv "Neue Orale Antikoagulanzien: Breites Studienprogramm zu Dabigatran aufgelegt" (07.11.2014)

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A 1976 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 111

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Heft 45

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7. November 2014

NEUE ORALE ANTIKOAGULANZIEN

Breites Studienprogramm zu Dabigatran aufgelegt

Die Sicherheit und Effektivität des Thrombininhibitors wird zur Vorbeugung von thromboembolischen Komplikationen für zahlreiche Indikationen geprüft.

E

ine Metaanalyse zur Prophy- laxe von Schlaganfällen und systemischen Embolien bei Patien- ten mit nichtvalvulärem Vorhof- flimmern bestätigt die Wirksamkeit der neuen oralen Antikoagulanzien (NOAK) und das im Vergleich mit Warfarin signifikant höhere Sicher- heitsprofil (Lancet 2014; 383:

955–62). Dies gelte für alle Sub- gruppen, berichtete Prof. Dr. med.

Stefan Hohnloser, Frankfurt. Aus- gewertet wurden Studien mit mehr als 71 000 Patienten, von denen rund 42 000 NOAK erhalten hatten.

Im Vergleich mit Warfarin zeigte sich eine signifikante Reduktion von Schlagan fällen und systemi- schen Embolien (–19 Prozent), in- trakraniellen Blutungen (–51 Pro- zent) und der Gesamtmortalität (–10 Prozent).

Für den direkten Thrombinin - hibitor Dabigatran (Pradaxa®), der eine reversible, kompetitive Hem- mung des Thrombins bewirkt, ist bereits in den Zulassungsstudien ein um 60 bis 70 Prozent vermin- dertes Risiko intrakranieller Blu- tungen dokumentiert; die höhere Dosierung reduzierte dabei das re- lative Risiko für ischämische Schlag- anfälle um 25 Prozent. Wirksamkeit und Sicherheit hätten sich auch in der Nachbeobachtung über 6,7 Jah- re als konsistent erwiesen, so der Kardiologe. Die Inzidenz für gas- trointestinale Blutungen sei im Ver- gleich zu Warfarin halbiert.

Die Wirksamkeit des direkten Thrombinhemmers, der auch zur Pri- märprävention von venösen throm- boembolischen Ereignissen nach elektivem Hüft- oder Kniegelenks- ersatz zugelassen ist, wird derzeit in weiteren Indikationen geprüft:

Rund 6 000 Patienten sollen in ei- ne Studie zur Sekundärprophylaxe

bei Schlaganfall mit Thrombus un- bekannter Genese eingehen (RE- SPECT ESUS™). Dabei wird das Rezidivrisiko unter Dabigatran mit demjenigen der Standardtherapie mit ASS über sechs Monate bis drei Jah- re erhoben. Wie Prof. Dr. med. Georg Nickenig, Bonn, ausführte, wird Dabigatran zusätzlich in Kombina- tion mit einem Thrombozytenag- gregationshemmer bei Angioplas- tie-Patienten mit nicht valvulärem Vorhofflimmern zur Prophylaxe von Stentthrombosen verglichen mit der „Tripeltherapie“, bestehend aus Warfarin und zwei Plättchen- hemmern (RE-DUAL PCI™).

In den USA ist Dabigatran be- reits zugelassen zur Akutbehandlung von Patienten mit tiefen Venen- thrombosen und Lungenembolien, die mit einem parenteralen Anti -

koagulans vorbehandelt wurden, sowie für die Sekundärprophylaxe dieser Patienten. In Studien mit fast 10 000 Patienten ist im Vergleich zu Placebo ein um 92 Prozent vermin- dertes Rezidivrisiko dokumentier, und im Vergleich zu Warfarin si - gnifikant geringere Blutungsraten (–40 Prozent) bei nicht unterlegener Wirkung. Beim Absetzen von Da - bigatran sei zwar mit Rezidiven zu rechnen, erklärte Prof. Dr. med. Se- bastian Schellong, Dresden. Ein be- fürchteter Rebound-Effekt dagegen habe sich nicht bestätigt.

Die Erfahrung mit Dabigatran umfasst inzwischen über 2,7 Mil- lionen Patientenjahre.

Dr. rer. nat. Renate Leinmüller

Vorsorglicher Chargenrückruf von Zovirax® Augensalbe – Aufgrund eines Qualitätspro- blems ruft das Unternehmen GlaxoSmithKline die Charge 3L942 (PZN-Nr. 02571965) von Zovi- rax® Augensalbe (Wirkstoff: 3 % Aciclovir, 4,5 g) vorsorglich aus pharmazeutischen Großhandlun- gen und Apotheken zurück. Bei dieser Charge wurde eine Partikel-Kontamination ausgehend vom Wirkstoff Aciclovir festgestellt. Bei der Ver- unreinigung handelt es sich um Metallabrieb.

Es besteht ein potenzielles Sicherheitsrisiko, dass Partikel das Auge mechanisch verletzen.

Weitere Fragen beantwortet gerne das Med Info

& Sercice Center von GlaxoSmithKline unter:

Telefon 0800 1 22 33 55, medizin.info@

gsk.com oder service.info@gsk.com.

GSK erweitert Portfolio um zwei Atemwegs- medikamente – Anoro® und Relvar®: Neue Fix- kombinationen mit 24-Stunden-Wirkung. Einfach

anzuwenden: Inhalationsgerät Ellipta® Asth- ma+ und COPD++ individuell behandeln: Fokus auf den Patienten. Seit diesem Jahr stehen den Ärzten gleich zwei neue Medikamente zur Be- handlung ihrer Asthma- und COPD-Patienten zur Verfügung. „Ein Resultat unserer jahrelangen Bemühungen“, betonte Leather. Die Substanzen, die in den beiden neuen Fixkombinationen Rel- var (Fluticasonfuroat[FF]Nilanterol[VI])+,++ und Anoro (Umeclidinium[UMEC]/VI) zum Einsatz kommen, sind 24 Stunden wirksam — somit ist eine einmal tägliche Inhalation mit dem neu ent- wickelten Device Ellipta ausreichend.. „Bei der Entwicklung von Inhalationssystemen der neuen Generation bezieht GSK die Patienten sehr stark in die Überlegungen ein, schließlich sollen sie einfach anzuwenden sein“, betonte Dr. Stefan Kropff, Medizinischer Leiter Fachbereich Innere Medizin 111 bei GSK Deutschland, auf der Ver-

anstaltung. EB

KURZ INFORMIERT

Quelle: Symposium „Neue orale Antikoagulation – was wissen wir nach drei Jahren Einsatz?“ in Wiesbaden. Veranstalter: Boehringer Ingelheim

P H A R M A

Referenzen

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