SPEKTRUM LESERBRIEFE
Schläger werden meines Er- achtens so lange weiter schreien und schlagen, solan- ge dem oben erwähnten schlichten Volk nicht das Ge- fühl genommen wird, über- laufen und von den Verant- wortlichen im Stich gelassen zu werden; Fremde im eige- nen Heim zu sein. Gefährlich kann das möglicherweise wer-
Standesvertretungen nicht hervorgetreten
Es wäre schon ein fast un- glaublicher Lernprozeß, wenn sich, angesichts weithin sichtbar brennender Scheiter- haufen neo- und altnational- (sozial)istischer Ideologien, ausgerechnet unter deut- schen Ärzten keine Schreier und Hasser mehr befänden.
Insofern ist es für mich kaum überraschend, daß un-
den, ja, aber neu ist es nicht;
und darüber hinaus ist es ganz normal. Und international.
Ich sage dies vor dem Hin- tergrund mehrjähriger Aus- landserfahrung in Frankreich und Irland sowie als zugeta- ner Ehemann einer ausländi- schen Frau.
Dr. med. Andreas Weber, Ar- berstraße 5, 94227 Zwiesel
sere Standesvertretungen bis- her vor allem durch Schwei- gen zu den Ereignissen der letzten Monate hervorgetre- ten sind.
Eine kleine Resolution anläßlich des letzten Ärzteta- ges hätte uns gut angestan- den. Aber vielleicht ist es noch zu früh, um erneut in der eigenen Vergangenheit verbandspolitischer Aktivitä- ten zu kramen, um sich er- neut mit Dingen auseinander-
setzen zu müssen, über die man lieber den Mantel des Schweigens decken möchte — endgültig!
Dr. med. Harald Lucius, Hauptstraße 51, 24867 Dan- newerk
Üble
Propagandawelle der Inländerfeindlichkeit
Wundert sich noch je- mand über die gleichgeschal- tete, üble Propagandawelle der Inländerfeindlichkeit, mit der uns täglich die Politiker und Medien und sogar das
„Deutsche Ärzteblatt" über- ziehen?
Sind auch Sie von der braunhäutigen Ausländerin und dem Iraker angeschwin- delt worden?...
Sibylla Riffelmacher, Kach- letstraße 15, 90480 Nürnberg
Durch nichts bewiesene Diffamierung
Ein Organ wie unser Stan- desblatt sollte medizinische sowie damit verbundene ge- sundheitspolitische Probleme aufgreifen und behandeln.
Darüber hinausgehende all- gemeingültige Themen — wie täglich der Tagespresse zu entnehmen — haben hier, wenn ohne medizinische Re- levanz, nichts zu suchen.
In für viele Kollegen uner- träglicher Weise versucht Herr Jachertz, uns Ärzten einreden zu wollen, daß in unseren Reihen rechtsradika- le ausländerfeindliche Ten- denzen zu finden seien. Ich wehre mich ganz entschieden gegen diese durch nichts be- wiesenen Diffamierungen ei- ner ganzen Berufsgruppe, und das durch einen Redak-
Mitten im Grünen!
FORUM
SICHERT
Praxiseinrichtung, Praxiserweiterung, Praxisrenovierung - früher oder später wird das ein Thema für mich. Natürlich reizt es mich deshalb, die EihladUng ins neue FORUM SICHERT SÜD anzunehmen.
Aber nur,wenn ich dort - direkt bei einem namhaften Möbel- hersteller - eine völlig neue Praxiskultur erleben kann, wie ich sie noch nie gesehen habe. Inklusive Besichtigung der Produktion.
Wenn ich zukunftsweisende Architektur erlebe, voller faszinierender, beispielhafter Details.
Wenn ich dort die Zeit und die Kompetenz erfahre, mein spezielles Einrichtungsproblem zu lösen.
Wenn ich sicher sein kann, daß meine Wunschpraxis tatsächlich realisierbar ist.
Wenn ich mich entspannen und mit Lust und Freude bei der Sache sein kann.
Und: Wenn sich dort meine Familie genauso wohlfühlt wie ich.
Wenn ja,komme ich gern!
55
VERSPROCHEN.
(Friedrich Sichert)Der Briten liebster Schirm - der Bildschirm
Spanien Tschechei
Durchschnittlicher täglicher Fernseh-Konsum in den wichtigsten europäischen Ländern
Frankreich Schweiz
Großbritannien
3 Std. 33 Min.
Italien Niederlande
2 Schweden
Deutschland Osterreich
3 Std. 5 Min 3 Std. 30 Min.
u 15 Grafik 1993 Quelle: Kultur-Kontor Saur
Die Briten würden nur ungern auf ihr „geliebtes " Fernsehen verzichten. Das ermittelte das britische Meinungsforschungsinstitut „National Opinion Poll".
Jeder siebente würde sogar ein Angebot von einer Million Pfund Sterling für seine „Flimmerkiste" ablehnen. 64 Prozent blieben bei einer Offerte von 10 000 Pfund standhaft. TV-Weltmeister sind die Japaner mit nahezu sechs Stunden täglich, gefolgt von den Amerikanern, die es immerhin jeden Tag noch auf viereinhalb Stunden bringen.
SPEKTRUM LESERBRIEFE / FUNK UND FERNSEHEN
teur, der von uns allen be- zahlt wird.
Hiermit möchte ich Sie bitten, die redaktionelle Tä- tigkeit von Herrn Jachertz zu überprüfen, da ich durch ihn Schaden für unser Gesamt- bild in der Öffentlichkeit be- fürchte.
Dr. med. Hans-Joachim Sack, Harburger Rathausstraße 41, 21073 Hamburg
Naturheilärzte
Zu dem Beitrag „Naturheilärzte im Nationalsozialismus — Das Dresde- ner Experiment: Naturheilmethoden sollten überprüft werdend von Dr.
Eduard Otto in Heft 18/1993:
Anschaulich
In seinen Erinnerungen schildert Kollege Otto als be- teiligter Zeitzeuge anschau- lich die Situation am „Ru- dolf-Heß-Krankenhaus" in Dresden. In Ansätzen wird auch die Nazifizierung des Krankenhauses im Dritten Reich angesprochen. Ob man tatsächlich „von dem politi- schen Drum und Dran. . . bei
Arbeitsunfähigkeit
Zu angedrohten Konsequenzen von nachweislich ungerechtfertigt ausge- stellten Arbeitsunfähigkeitsbeschei- nigungen:
Den Hut ziehen!
Dieser Brief nimmt nicht auf eine im DÄ erschienene Veröffentlichung bezug, son- dern soll vielmehr eine Reak- tion auf die am vergangenen Wochenende verlautbarten Pläne durch Herrn Geissler, bezüglich Sanktionen, die bei
„nachweislich" ungerechtfer- tigt ausgestellten Arbeitsun- fähigkeitsbescheinigungen (AU) den Aussteller dieser Bescheinigung in Höhe seines Honorars treffen sollen, sein und hoffentlich auch eine sol- che hervorrufen.
Mit großer Freude muß man sich doch der Gedanken unserer, mit doch kaum ver- mutetem Genius behafteten
fleißiger Arbeit" so wenig be- merkte, muß freilich bezwei- felt werden Immerhin hatte das „Rudolf-Heß-Kranken- haus" Modellcharakter im Rahmen nationalsozialisti- scher Gesundheitspolitik. Da- bei ging es nicht primär um die Überprüfung der Natur- heilmethoden, wie die Über- schrift unterstellt. Vielmehr sollten die zahlreichen Fort- bildungskurse und Publika- tionen über „Naturheilkunde im Rahmen der Gesamtmedi- zin" der Integration der Na- turärzte und insbesondere der damals starken volksheil- kundlichen Laienbewegung für die Zwecke nationalsozia- listischer „Gesundheitsfüh- rung" dienen. Es ging weniger um die Anerkennung der Na- turheilkunde als vielmehr um deren Funktionalisierung zur Überwindung der vielzitier- ten (Vertrauens-)„Krise der Medizin" Die Schulmedizin ließ sich in ihrer Dominanz dadurch nicht erschüttern, und das war auch gar nicht beabsichtigt.. .
Dr. med. Alfred Haug, Hen- geloer Straße 13, 28259 Bre- men
Politiker anschließen können, wie sie sich im Rahmen der geplanten Pflegeversicherung bemühen, jetzt auch noch den durch das GSG zu erwarten- den arbeitslosen Medizinern tatkräftige Hilfe zukommen zu lassen.
Denn für diesen Perso- nenkreis würde sich ja das Arbeitsfeld des „AU-Kontrol- leurs" quasi aufdrängen, zu- mal es sich ja durch die dann gekürzten beziehungsweise gestrichenen Arzthonorare um eine kostenneutrale Lö- sung handeln würde. Vor so viel Genius kann man nur — wie ehedem Wilhelm Tell besser getan hätte — den Hut ziehen! Wie sehr dieser Ge- danke wohl auch von der Ärz- teschaft getragen wird, sieht man an den doch so prompt und zahlreich erschienenen Kommentaren unserer Stan- desvertreter.
Michael Siegert, Johannes- berg 24, 35396 Gießen
Gesundheits- magazin
Im Mittelpunkt der neuen Folge von „Gesundheitsma- gazin Praxis" im ZDF am 4.
August, ab 21 Uhr, stehen zwei Beiträge: „Menstruati- on" und „Wechseljahre".
In der Sendung wird be- richtet: Jede dritte Frau lei- det unter einem sogenannten prämenstruellen Syndrom, al- so körperlichen und seeli- schen Beschwerden vor den
„kritischen Tagen". Jede zweite Frau hat angeblich während der Regel Be- schwerden von Krankheits- wert. In der Sendung werden Ratschläge erteilt, welche Vorkehrungen bei der Men- struationshygiene zu beach- ten sind.
Im zweiten Beitrag — Au- toren: Margot Mayer und De- borah Cadbury — werden Pro- bleme der Wechseljahre erör- tert. Berichtet wird über das Beispiel einer 27jährigen, die unter vorzeitig eingetretener Menopause leidet und die auf einem neuartigen Weg medi- zinische Hilfe erhofft. Spek- takulär ist auch das Beispiel einer 53 Jahre alten amerika- nischen Sängerin, die nach der Menopause einen Sohn
zur Welt brachte. Praktische Handlungsanleitungen und Lebenshilfen über die „dritte Phase des Lebens" werden in der Sendung unterbreitet, insbesondere zur Ostrogen- therapie und zur Verhütung von Osteoporose.
Medizin
und Wissenschaft
Journal am Vormittag.
Sprechstunde. Informationen aus der Medizin. Hörertele- fon zum Thema „Allergien".
Am Mikrofon: Rainer Sören- sen. Deutschlandfunk, 3. Au- gust, 10.10 Uhr.
Urlaub von der Pflege.
Neue Wege in der Altenhilfe Hessischer Rundfunk, 2. Pro- gramm, 6. August, 9.30 Uhr.
Philosophie heute. Angst spüren können. Der Psycho- analytiker Horst Eberhard Richter. Film von Henning Burk. Drittes Fernsehen West, 8. August, 13.30 Uhr.
Medizin-Magazin. Mein Krankenhaus. Therapie von Gallensteinen mit Dr. med.
Marianne Koch. Redaktion:
Karl Franken. Drittes Fernse- hen West, 9. August, 21.45 Uhr.
A1-2042 (10) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 30, 30. Juli 1993