DEUTSCHES
ARZTEBLATT
"Praxis zu":
Wer zalllt?
Wer als niedergelassener Arzt krank wird, hat sein Net- toeinkommen in der Regelper Tagegeld abgesichert. Was pas- siert aber mit den fortlaufen- den Kosten (Miete, Gehälter, Finanzierungsaufwand und anderen Betriebskosten)?
Das Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen, Berlin, begrenzt die Tage- geldsumme auf das Nettoein- kommen. Zweifellos ist das etwas realitätsfern. Daher sind die Versicherungen dazu übergegangen, die Amtsbe- stimmungen etwas großzügi- ger zu interpretieren. Man- che versichern bis 80 Prozent des Bruttoumsatzes; damit sind große Teile der Betriebs- kosten gedeckt.
e
Ein Beispiel: Ein nie- dergelassener Arzt hat einen Monatsumsatz von rund 35 000 DM. Davon kann er 80 Prozent, also 28 000 DM beziehungsweise rund 930 DM Krankentagegeld versi- chern. Er wird diese hohe Summe voraussichtlich nach Karenzzeiten staffeln (mögli- che Spannweite: ab 4. Tag bis ab 27. Woche der Arbeitsun- fähigkeit).D
ie Aktien von Artemis berechtigen zu den schönsten Erwartungen.Zum einen, weil deren Kurs- chancen auf Sicht der näch- sten 18 Monate ganz exorbi- tant gut sind. Zum anderen aber auch wegen des guten Gefühls, wenn man sie hat.
Dazu gleich mehr.
Zunächst einmal die schnöden Zahlen. Artemis werden in Brüssel gehandelt und kosten derzeit 40 Dollar das Stück. Wer am Ende des Textes Lust auf den Wert be- kommt, sollte aber nicht gleich blind drauflos ordern, sondern streng limitieren.
Die Gefahr, daß ein allzu ge- schäftstüchtiger Börsenhänd- ler den unbedarften Laien über den Tisch zieht, ist viel zu groß.
LESERD · IENST
Im Augenblick kann er die volle Summe von 35 000 DM nicht absichern. Das könnte sich mit dem EG-Binnen- markt, der sich für die Versi- cherungen Mitte 1994 öffnet, jedoch ändern. Nicht nur, daß aufgrund der reduzierten Amtsaufsichtspflicht die volle Umsatzsumme über Tagegeld versicherbar wäre -es könnte eine reine Schadensversi- cherung wie bei der Feuer- Betriebsunterbrechungsver- sicherung geben.
Eine derartige "Krank- heits-Betriebsunterbre- chungsversicherung" würde vom Zeitpunkt des Schaden- falles bis zur Wiederaufnah- me des Praxisbetriebes fort- laufende Personalkosten, ent- gangene Gewinne, feste Sach- kosten wie Pacht oder Miete beziehungsweise Miete für provisorische Praxisräume übernehmen.
Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. So bleibt zur Zeit nur die VerdienstausfalZ- versicherung Im übrigen ist es ratsam, auch das Krankeu- haustagegeld zur Einkom- mensahsicherung heranzuzie- hen. Diese Versicherungsart, gedacht für den schweren Krankheitsfall, ist preiswer- ter; sie sollte als zweite Stufe in die Einkommensabsiche- rung integriert werden. BE
Versorgungswerke:
Beitragsentwicklung stagniert
Auf 2895 DM ist die durchschnittliche Altersrente der berufsständischen Ver- sorgungswerke im Jahr 1991 gestiegen. Sie liegt damit um rund 3,8 Prozent höher als der Vorjahreswert. Insgesamt zahlen die berufsständischen Versorgungswerke Renten an mehr als 70 000 Versorgungs- empfänger.
Gestiegen ist 1991 auch die Zahl der anwartschaftsbe- rechtigten Mitglieder der be- rufsständischen Versorg)Jngs- einrichtungen der Arzte, Apotheker, Architekten, No- tare, Rechtsanwälte, Steuer- berater, Steuerbevollmächtig- ten, Tierärzte und Zahnärzte, und zwar auf 373 500 Perso- nen. Davon sind 55,3 Prozent Ärzte, 11,8 Prozent Zahnärz- te, 3,0 Prozent Tierärzte, 11,1 Prozent Apotheker, 9,5 Pro- zent Architekten. Die Ver- sorgungswerke der rechts- und steuerberatenden Berufe stellen rund 9,3 Prozent der Gesamtmitgliedschaft.
Das Absinken des Durch- schnittsbeitrages je Mitglied von 950,83 DM im Jahr 1990 auf 932,58 DM im Jahr 1991
Börsebius: Aktie des Monats
Hoffnungsfrohe Artemis
Nun zum feinsinnigen Teil. Die 1970 vom Brüsseler Bankier und Kunstsammler Leo Lambert gegründete Ar- temis hat im Gegensatz zu den großen Auktionsmultis Sotheby's und Christie's auch in der Kunstmarktdepression nie rote Zahlen geschrieben.
Der Grund: Im Unterschied zur Branche hat sich Artemis nie auf die bekannten aben- teuerlichen Spekulationen im Bereich der klassischen Mo- derne, der Impressionisten und der Gegenwartskunst eingelassen - die heute we- sentlich mitverantwortlich für das Desaster der Szene sind.
Das Hauptgeschäft von Artemis liegt vielmehr im tra- ditionellen Kunstmarktbe- reich, alte Meister also. Da- neben nimmt aber auch der Anteil anspruchsvoller Zeich- nungen und Grafiken zu. Der ganz entscheidende Unter- schied zu den bekannten
Auktionshäusern Sotheby's
und Christie's liegt aber dar- in, daß bei Artemis die Kunstgegenstände im Eigen- bestand sind, während sie an- dernorts lediglich als Kom- missionsware hin- und herge- schoben werden. Die Börse, so scheint es, hat den Unter- schied offenbar nicht kapiert.
Ac374 (72) Dt. Ärztebl. 90, Heft 6, 12. Februar 1993
ist auf das Hinzukommen von Versorgungswerken aus den neuen Bundesländern zu- rückzuführen. Nimmt man diese Versorgungswerke aus der Betrachtung heraus, so ergibt sich, bezogen auf die Verhältnisse in den alten Bundesländern, ein Anstieg des Durchschnittsbeitrags je Mitglied auf 951,58 DM und damit ein Anstieg um 0,08 Prozent gegenüber dem Vor- jahr.
Vermögensanlagen
Die Deckungsanlagen wuchsen auf rund 45,5 Milli- arden DM und erbrachten Erträge von 3,3 Milliarden DM; dies entspricht einer Durchschnittsverzinsung von rund 7,66 Prozent. Die Struk- tur der Vermögensanlagen in der berufsständischen Ver- sorgung:
..,. In festverzinslichen Wertpapieren waren 51,4 Prozent (Vorjahr: 48,8 Pro- zent), in Aktien und sonsti- gen Wertpapieren 14,3 Pro- zent (Vorjahr: 15,4 Prozent), Immobilien 10,1 Prozent (Vorjahr: 10,4 Prozent), Hy- potheken 23,6 Prozent (Vor- jahr: 24,8 Prozent) und 0,6 Prozent (Vorjahr: 0,6 Pro- zent) in Fest- und Termingel- dern angelegt. ABV
Im Bestand sind derzeit für je 27 Millionen Dollar Ge- mälde vor 1850 und für den gleichen Betrag Gemälde nach 1850, daneben noch für 31 Millionen Mark Zeich- nung und Grafiken.
Der Aktionär ist zu einem Bruchteil Eigentümer eines überaus exquisiten musealen Kunstbestandes und hat Kunsthändler der Weltspit- zenklasse als seinen ganz per- sönlichen Agenten in Dien- sten. Darüber hinaus hat der Besitzer von Artemis die Ge- wißheit, sein Geld eben nicht in Konsumwerte oder Rü- stungsaktien oder Bauspeku- lanten zu setzen. Das kann doch manchem Seelenfrieden recht nütze sein.