Harzol
Ozum neuen Festbetrag
HICWER
Präparate für die Urologie
Selegilin verzögert im
Frühstadium Parkinson-Progredienz
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THIEMANN
Arzneimittel GmbH
Carvedilol: mehr als
Durch die Verbindung der Beta-Blockade mit einer Al- pha-Blockade in der von Boehringer Mannheim ent- wickelten Monosubstanz Car- vedilol (Dilatrend®) steht ein Antihypertonikum zur Verfü- gung, das die positiven Wir- kungen der Betablocker er- hält, deren ungünstige Effek- te jedoch weitgehend vermei- det. Dies war ein Fazit bei ei- ner Fachpressekonferenz im November 1992 in Hof bei Salzburg, wobei der aktuelle Stellenwert der Betablocker in der Hochdrucktherapie be- leuchtet wurde.
Erläutert wurde, wie Car- vedilol durch seine postsyn- aptische Alpha-1-Blockade den peripheren Gefäßwider- stand senkt, was als beson- ders günstige Kombination zusammen mit einer unspezi- fischen Beta-Blockade bewer- tet wird. Nicht beeinflußt werden durch diese Substanz Lipidparameter und Insulin- sensitivität. Carvedilol diene daher, so die Experten, der Prävention der koronaren Herzkrankheit durch zuver- lässige Senkung erhöhten Blutdruckes und durch gün- stige metabolische Eigen- schaften.
Unter anderen wurden fol- gende Studienergebnisse mit Carvedilol vorgestellt: Bei Pa- tienten mit koronarer Herz- krankheit wurde nach einer Behandlung mit Carvedilol über vier Wochen eine Öko- nomisierung der Herzarbeit durch verkleinerte Endsystole und Enddiastole festgestellt.
Acht Wochen nach einer Be- handlung von Patienten mit linksventrikulärer Dysfunkti- on (täglich 25 mg Carvedilol) wurden eine Reduktion der Vorlast sowie bei gesenktem peripheren Gesamtwider- stand und konstantem Schlagvolumen eine erhöhte Auswurffraktion nachgewie- sen, was eine stärkere körper- liche Belastbarkeit bedeutet.
Solche Ergebnisse sind mit ei- nem reinen Beta-Blocker nicht zu erwarten.
Weitere in Hof diskutierte Befunde waren die Abnahme
ein Betablocker
der linksventrikulären Hyper- trophie nach einer sechsmo- natigen Therapie mit Carve- dilol, die unbeeinflußte Glu- kosetoleranz, die Lipidneu- tralität bei normalen Aus- gangswerten und die Verbes- serungen eines gestörten Li- poproteinstoffwechsels.
Für die Zukunft sind die Ergebnisse von vorwiegend in den USA durchgeführten Untersuchungen mit Carvedi- lol bei Patienten mit einer Herzinsuffizienz und nach ei- nem Myokardinfarkt von In- teresse. Die Vorteile der gleichzeitigen Alpha-Blocka- de durch diese Substanz er- gaben sich in einer doppel- blinden, plazebokontrollier- ten Studie nach einer vier- monatigen Behandlung der Herzinsuffizienz mit Carvedi- lol. Durch gesenkten Pulmo- nalkapillardruck und erhöhte Auswurffraktion verbesserte sich das Befinden der herzin- suffizienten Patienten nach der NYHA-Klassifikation. In weiteren Studien sollen die richtige Dosis sowie die Si- cherheit von Carvedilol bei herzinsuffizienten Patienten abgeklärt werden.
Nach tierexperimentellen Untersuchungen vermindert Carvedilol die Infarktgröße stärker als herkömmliche Be- ta-Blocker oder Kalzium-Ant- agonisten. Möglicherweise hat das Pharmakon die Eigen- schaft, Sauerstoffradikale ab- zufangen. Weitere Studien sol- len dies abklären. H. B./Co
Kurz informiert
Bifiteral® G — Die Firma Duphar, Hannover, bietet Lactulose (Bifiteral®) gegen chronische Obstipation, he- patische Enzephalopathie oder S almonellen-D aueraus- scheidung neben dem be- währten Sirup nunmehr auch als geschmacklich neutrales Granulat an, das sich gut in heißen Getränken löst und bessere Compliance ver- spricht. WK
Neu bei ratiopharm
—Das Unternehmen ratio- pharm, Ulm, bietet nunmehr zusätzlich zu Loperamid-ra- tiopharm® Filmtabletten das Loperamid-haltige rezept- freie D-Stop-ratiopharm® (10 Filmtabletten ä 2 mg Loper-
Selegilin (Movergan®, Asta Medica), ein MAO- Hemmer Typ B, verlangsamt die Progredienz der Parkin- sonerkrankung im Frühstadi- um. Dies ist das Ergebnis der DATATOP-Studie, die am 26. März in Berlin vorge- stellt wurde. In dieser plaze- bo-kontrollierten, doppel- blinden, randomisierten Multicenter-Studie wurde untersucht, ob Selegilin und Tocopherol den Zeitraum hinauszögern, bis der Schwe- regrad der Behinderung eine Behandlung mit Levodopa erforderlich macht.
Beobachtet wurden 800 Patieten mit unbehandeltem
amid) zur Behandlung der Diarrhö an. Außerdem neu im Generikaprogramm des Unternehmens: das Antihist- aminikum Terfenadin als Terfenadin-ratiopharm® (60 mg) und Terfenadin-ratio- pharm® forte (120 mg). pe
Morbus Parkinson im Früh- stadium. Tocopherol hatte keinen positiven Effekt, aber die klinische Wirksamkeit von Selegilin wurde zweifelsfrei nachgewiesen. Durch die Ga- be von Selegilin konnten die bei natürlich fortschreiten- dem Verlauf sich einstellen- den Parkinsonsymptome und damit die Therapie mit L-Do- pa durchschnittlich um neun Monate hinausgezögert wer- den.
Selegilin erwies sich als ausgezeichnet verträglich;
Nebenwirkungen waren sel- ten und geringfügig. Selegilin wirkte nicht antidepressiv oder psychotrop. SK
Dt. Ärztebl. 90, Heft 15, 16. April 1993 (73) A1-1141