Alter des Arztes
„Mache mir Sorgen wegen" ...
Unter 40 bis 50 bis 60 Jahre
40 49 59 und
Jahre Jahre Jahre älter der Umweltverschmutzung
und -zerstörung
der Verseuchung von Umwelt und Lebensmitteln durch Chemie
der Gefährdung des Friedens in Europa
der Rüstung der Sowjetunion der Rüstung der USA
der (Weg-)Rationalisierung von Arbeitsplätzen in den Be- trieben
69 61 55 44
46 36 38 19
49 35 38 29
51 43 47 41
34 28 18 16
46 38 35 36
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
„Problemhörer” Arzt FEUILLETON
Meister
der Ästhetik
Kunstausstellung
malender Ärzte in Solingen
Tabelle 3
partner zu Problemen in An- spruch genommen, die den Be- reich der Arbeit und auch den der ökonomischen und ökologi- schen Existenz- bzw. Zukunfts- ängste betreffen (Tabelle 1).
Wie weit teilen die Ärzte
die Besorgnisse der Bürger?
Die Ärzte wurden anhand der
„Problemliste" aus der Bevölke- rungsbefragung mit der Frage- stellung konfrontiert, welche der angeführten Themen und Probleme ihnen selbst im Blick auf die nächsten Jahre persön- lich besondere Sorgen machen.
Ein Vergleich der Antworten aus Bevölkerungs- und Arztumfrage (Tabelle 2) zeigt auf den ersten Blick, daß die Arzte sich zu den meisten Problemen weniger be- sorgt äußern als die Bevölke- rung. Dies gilt insbesondere für das Thema „Gefährdung des Friedens in Europa". Allerdings
zeigt sich von den befragten Ärzten mehr als die Hälfte be- sorgt über die hohe Arbeitslo- sigkeit, die Gefährdung der Um- welt und über die Gefahr der Drogenabhängigkeit und des Al- koholismus bei Jugendlichen.
Auch für Ärzte gilt im übrigen, daß die Problemeinschätzungen stark altersabhängig sind (Ta- belle 3). Ärzte der jüngeren (un- ter 40 Jahre) und mittleren (40 bis 60 Jahre) Generation bei- spielsweise weisen deutlich häufiger auf die Problematik der
„Umweltzerstörung" hin als die älteren Ärzte. Ähnlich unter- schiedliche Einschätzungen sind beim „Friedensthema"
festzustellen. Hier zeigen sich insbesondere die jüngeren Ärz- te besorgt.
Auch die Rationalisierung in den Betrieben wird von den jüngeren Ärzten häufiger als proble- matisch eingeschätzt als von den Kollegen der älteren Jahrgänge.
Anschrift des Verfassers:
Horst Becker Hofbauernstraße 6 8000 München 60
Für die Stadt Solingen war es nichts Besonderes, daß der Lun- genfacharzt Dr. med. Dietrich Rei- mers zum sechsten Mal ein Tref- fen ärztlicher Schriftsteller orga- nisierte. Da war es schon eher et- was Neues, daß zusammen mit diesem Schriftstellertreffen im re- nommierten Deutschen Klingen- museum Solingen die erste Kunst- ausstellung des Vereins malender Ärzte Deutschlands im Februar stattfand. 23 Ärzte dieses Vereins, dessen Präsident der Neurologe und Psychiater Dr. med. A. Madj- derey ist, zeigten ihre Arbeiten.
Höhepunkt der Präsentation ärzt- licher Kunst im musischen Be- reich war die vom Deutschen Klin- genmuseum arrangierte Einzel- ausstellung zweier Ärzte: Profes- sor Dr. med. Friedrich Lindlar, Berlin, und Dr. med. Mathias Knoll, Osnabrück. Bei der Eröff- nung der Ausstellung, die bis zum 25. März 1984 im Deutschen Klin- genmuseum zu sehen war, stellte der Oberbürgermeister der Stadt die beiden Künstler vor, deren Meisterschaft zu Recht hervorge- hoben wurde.
Friedrich Lindlar und Mathias Knoll hatten ihre Arbeiten schon früher in anderen Ausstellungen gezeigt. Der fachlich interessier- ten Öffentlichkeit sind sie als Künstler durchaus bekannt. In So- lingen war es jedoch das erste Mal, daß ihre Arbeiten in so en- gem Zusammenhang mit „der Kunst des Arztes" gezeigt wur- den. Eine gelungene Demonstra- tion ästhetischer Ambitionen des ärztlichen Berufsstandes.
Anschrift des Verfassers:
Dieter Siebenborn Kölner Straße 8 5650 Solingen 1
1104 (110) Heft 14 vom 6. April 1984 81. Jahrgang Ausgabe A