K
urs Süd – und dann gerade- aus.Nur zehn Flugstunden von Deutschland entfernt liegt in der Weite des Indischen Ozeans eine Insel, deren Name als Synonym für einen unbe- schwerten Urlaub steht:Mauri- tius. Mit Temperaturen von durchschnittlich 30 Grad Celsi- us bietet das Eiland gerade in den deutschen Wintermonaten eine ideale Möglichkeit, der kalten Jahreszeit zu entfliehen.Luxus in exotischer Umgebung Dem bequemen Übernacht- Flug der Air Mauritius ist es zu verdanken, dass die Anreise
„wie im Flug“ vergeht – ohne nennenswerte Zeitverschie- bung und damit auch ohne Jet- lag. Auf kaum einer Landkarte ist Mauritius größer einge- zeichnet als die berühmte blaue Briefmarke.
Kein Wunder, denn mit einem Durchmesser von 50 Kilome- tern ist die Insel ge- rade einmal halb so groß wie Mallorca.
Dieser nur relativ ge- ringen Ausdehnung ist es zu verdanken, dass kein Hotel weiter als eine Fahr- stunde vom Internationalen Flughafen von Mahébourg entfernt liegt. Aber auch diese Zeit lässt sich noch verkürzen, denn mehrere First-Class-An-
lagen wie das Beachcomber Le Paradis bieten ihren Gästen Hubschrauber-Transfers an (Infos: www.beachcomber-ho- tels.com). Ganz gleich für wel- ches Hotel man sich entschie- den hat, allen gemeinsam sind die exotischen Parkanlagen mit üppig blühenden Bougain- villea- und Hibiskusbüschen, die großzügig angelegten Swimmingpools, das vielfältige Unterhaltungsprogramm und die gehobene Ausstattung. In zumeist mehreren Bars und Restaurants kann sich der Gast den ganzen Tag über à la carte, per Menü oder am Buffet kuli- narisch verwöhnen lassen. Da- bei bietet die Speisekarte eine abwechslungsreiche Palette an zumeist eher scharf zubereite- ten französischen, chinesischen und indischen Gerichten.
Wer seinen Urlaub noch exklusiver genießen möchte, für den stehen auch gediegene Superi- or- und Presidenten- Villen mit eigenem Pool und Privat- strand zur Verfügung.
Dabei ist die Mehrzahl aller Hotels perfekt in die Natur eingepasst,denn es gilt die Vorschrift, dass Dächer stets niedriger als die umge- benden Palmen sein sollen.
Dabei wachsen aber Kokospal- men im Gegensatz zu den Kli- scheevorstellungen über die Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 4324. Oktober 2003 AA2811
V A R I A
Ein Taucherparadies
Mauritius/Indischer Ozean
Reise
Under water walk: Hier können auch Tauchlaien die exotische Unter- wasserwelt des Indischen Ozeans erleben.
Tropen eher selten. Zumeist säumen Casuarinen, ursprüng- lich aus Australien eingeführte Nadelbäume, die Strände. Im Durchschnitt verfügt jedes Ho- tel über zwei Kilometer Strand, weshalb man auch problemlos Weite und Abgeschiedenheit finden kann.
Korallenriff
Beinahe rund um die Insel zähmt ein 200 bis 400 Meter von der Küste entfernt liegen- des Korallenringriff den anstür- menden Indischen Ozean. Die flache Lagune ist damit zu ei- nem friedlichen, natürlichen Schwimmbecken geworden, in dem das ganzjährig 23 bis 27 Grad warme, glasklare Wasser einladend in allen Grün- und Blautönen leuchtet. Die mei- sten Hotels stellen ihren Gä- sten Ausrüstungen zum Surfen, Segeln, Wasserskifahren und Schnorcheln kostenfrei zur Verfügung. Für Gäste des eige- nen Hotels ebenfalls gratis sind die hervorragend in die Land- schaft integrierten Golfplätze, allen voran die beiden 18-Loch- Anlagen des Constance-Hotels Belle Mare Plage, die mit Tur- nieren von internationalem Re- nommee aufwarten können (Info: golfopen@bellemarepla gehotel.com).
Zunehmender Beliebtheit erfreut sich auch das Tauchen.
Schon viele Gäste haben hier ihre ersten Ausflüge in die Un- terwasserwelt absolviert. Ins- gesamt verteilen sich etwa 40 Tauchbasen rund um die Insel,
die nach standardisierten CMAS- und PADI-Richtlini- en ausbilden und arbeiten. Die Gäste sind zumeist aus Frank- reich stammende Gelegen- heitstaucher, die nur spora- disch einen Blick in die Unter- wasserwelt wagen. Die Mehr- zahl der Tauchbasen ist des- halb auch nur auf kleine Grup- pen eingestellt. An manchen Stellen erscheint das Korallen- riff mit Nischen und Höhlen geradezu durchlöchert. Zwar kann der Bewuchs mit den Rif- fen des Roten Meeres nicht ganz mithalten, der Arten- reichtum der Fische ist aber ebenso beeindruckend. Taucht man in einen der riesigen Schwärme von Barben oder Großaugenbarschen ein, ver- liert man beinahe die Orientie- rung. Besonders aufregende Tauchgänge versprechen die 50 Schiffswracks, die sich rund
um die Insel verteilen. Manche sind vor mehreren Jahrhun- derten in Wirbelstürmen ge- kentert, andere wurden in den letzten 20 Jahren als Taucher- attraktion versenkt. Bei Souil- lac im Süden sind Drifttauch- gänge möglich, das heißt, man lässt sich mit der Strömung treiben und wird vom mitfah- renden Boot wieder aufge- nommen. Kein vorgelagertes Korallenriff schützt hier die In- sel. Hohe Klippen ragen ins Meer hinaus,und die See stürzt mit gewaltigem Donner gegen die tiefschwarzen Steilwände.
Eindrucksvoller kann der Kontrast zu den sanften Sand- stränden der nördlichen Kü- stenlinien kaum sein.
Land erkunden
Wer das Landesinnere von Mauritius kennen lernen will, kann sich einer organisierten Ausflugsfahrt anschließen oder selbst ein Fahrrad oder einen Wagen mieten. An den Links- verkehr gewöhnt man sich schnell. Die Straßenverhältnis- se sind akzeptabel, und jeder Punkt der Insel ist problemlos in einem Tagesausflug zu errei- chen. Abseits der Küste ist Mauritius vor allem von der Landwirtschaft geprägt. Ent- lang der Wege erstrecken sich endlos erscheinende Zucker- rohrplantagen. Sightseeing-Ziel Nummer 1 ist der botanische Garten von Pamplemousses mit Seerosenblättern von zwei Metern Durchmesser und Pal- men en masse. Ebenfalls ein
beliebtes Ziel ist die Gegend um Chamarel mit ihren viel- farbigen Gesteinsarten und traumhaften Wasserfällen. Von hier aus ist es nicht weit bis zur Bucht von Tamarin, hinter der sich der schroffe Rempart er- hebt. Dieses Wahrzeichen der Insel wird wegen seiner mar- kanten Form auch als „Mau- ritianisches Matterhorn“ be- zeichnet. Als Tip gilt die kleine vorgelagerte Insel „Ile aux Cerfs“. Hier gibt es die schön- sten Sandstrände und einen Restbestand der einst zahlrei- chen Elefantenschildkröten.
Kein Inselurlaub ohne ei- nen Besuch des quirligen Zen- tralmarkts der Hauptstadt Port Louis. Jeden Tag drängen sich hier Menschenmassen durch die vier Markthallen aus dem Jahr 1840. Im naturge- schichtlichen Museum gleich nebenan kann man noch Re- konstruktionen und Original- skelette des im 17. Jahrhundert ausgestorbenen Nationalvo- gels „Dodo“ bestaunen. Im Wettbewerb mit anderen Destinationen erhält Mauriti- us nur die besten Noten. Das spiegelt sich auch in Zahlen wieder: Im Jahr 2002 entschie- den sich drei Prozent mehr Ur- lauber als im Vorjahr für die Insel. Trudy Thalheimer V A R I A
A
A2812 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 4324. Oktober 2003
Auskunft: Mauritianisches Frem- denverkehrsamt, Telefon: 07 00/
6 28 74 84 87, Fax: 0 69/92 18 74 31, Info-Faxabruf: 0 61 31/6 27 74 40, E- Mail: mauritius@gcihsf.de, Internet:
www.mauritius.net
Anreise:Mit Air Mauritius nonstop ab Frankfurt und München (Service-Cen- ter: Telefon: 0 69/24 00 19 99, Fax:
0 69/24 00 19 19, Internet: www.air- mauritius.de), Preis ab 740 Euro Tauchbasen:Sindbad Diving (Bunga- lowanlage Kuxville, Norden), Telefon:
0 02 30/2 62/88 36, Fax: 2 62/74 07, E-Mail: kuxville@intnet.mu, Internet:
www.kuxville.de, Sea Fan Diving Centre (mehrere Hotels im Osten), Telefon:
0 02 30/4 15/15 44, Fax: 4 15/11 82, E-Mail: Explorer@intnet.mu, Internet:
www.mauritius-island.com/plongee Veranstalter:Pink Pigeon Tours, Tele- fon: 08 71/97 50 40, Fax: 9 75 04 15, E-Mail: info@pinkpigeon.de, Internet:
www.pinkpigeon.de, Mauritius Indivi- duell, Telefon: 0 41 61/8 66 79-0, Fax:
8 66 79-16, E-Mail: info@travel-indivi duell.de, Internet: www.travel-indivi duell.de
Türkisfarbenes Meer, feine Sandstrände – wie hier am Hotel Le Para- dis – und grenzenlosen blauen Himmel garantiert Mauritius ganzjährig.
Fotos:Trudy Thalheimer