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Prof. Dr. med. habil. Stanley Ernest Strauzenbergzum 90. Geburtstag

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Personalia

Ärzteblatt Sachsen 12/2004 579

Die Familie, viele Freunde, Mitarbeiter und Patienten, alle, die ihn kennen, oder wie ich seit Jahrzehnten in enger Freundschaft mit ihm verbunden sind, haben Prof. Strauzen- berg am 25. 11. 2004 ein herzliches Geden- ken gewidmet. In all seinen Tätigkeiten und Aufgaben, vom Landarzt bis zum Direktor des Sportmedizinischen Institutes, hat er seine große Fachkompetenz und hohe Ein- satzbereitschaft sowohl am Krankenbett in der Praxis, an der Hochschule und in der Sportmedizin bewiesen.

In London geboren und in Dresden aufge- wachsen, übte die Landesschule einen prägen- den Einfluss aus, indem sportliche und musi- sche Aktivitäten, die ihn sein Leben begleiten, schon früh gefördert wurden. Nach Abitur und Wehrpflicht begann er 1937 sein Medi- zinstudium in Halle. Nach kurzer Unterbre- chung konnte er nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges das Studium auch im Rahmen einer Studentenkompanie fortsetzen und 1942 mit einer Promotion abschließen. Als

Truppenarzt bei der Luftwaffe verwundet, musste er schließlich 1945 die Leitung des Reservelazarettes in Oberbärenburg überneh- men, da alle anderen Ärzte das Lazarett ver- lassen hatten. Noch 1945 nahm er seine Tätigkeit als Landarzt in Oberbärenburg auf, die er nach zehnjähriger Tätigkeit beenden musste, da er fürchtete, durch quantitative Überforderung seinem selbst gesteckten Ziel – der Qualität – nicht mehr gerecht werden zu können. So reifte sein Entschluss, Facharzt für Innere Medizin zu werden.

Im Stadtkrankenhaus Dresden-Friedrichstadt unter der Leitung von Prof. Rostoski, später Prof. Lickint, erwarb er die Facharztanerken- nung und wechselte 1959 als Oberarzt an die Medizinische Akademie unter Leitung von Prof. Crecelius. Hier widmete er sich nach jahrelanger diabetologischer Tätigkeit zuneh- mend Herz-Kreislauf- und sportmedizini- schen Problemen. Nach der Habilitation 1961 erfolgte 1966 seine Berufung zum Professor mit Lehrauftrag für Innere Medizin. Gleich- zeitig wurde ihm als Nachfolger von E. Grube der zeitlich sehr anspruchsvolle Posten des Ärztlichen Direktors des Klinikums der Medizinischen Akademie übertragen, den er nebenamtlich ausfüllte. 1967 wurde er zum Leiter des Lehrstuhls für Sportmedizin an der Akademie für Ärztliche Fortbildung Berlin berufen. Im gleichen Jahr entschied sich Prof.

Strauzenberg ganz für die Sportmedizin und übernahm als Präsident sowohl die Leitung der Gesellschaft für Sportmedizin als auch der Wissenschaftskommission der Weltföde- ration der Sportmedizin (FIMS ).

Die Arbeitsmöglichkeiten sowohl im Sport- medizinischen Institut in Kreischa wie im dortigen Krankenhaus boten gute Möglich- keiten, die von ihm schon immer studierten Zusammenhänge zwischen körperlichen Trai- ning, Leistungsfähigkeit und Gesundheit wei- ter zu erforschen.

Trotz dieser hohen Beanspruchung fand er noch Zeit, weitere administrative Aufgaben zu übernehmen, wie die des Bezirkssport- arztes und nach seiner Emeritierung die des

Präsidenten des Nationalen Komitees für Gesundheitserziehung und eines Mitgliedes des Ältestenrates des Rates für Medizinische Wissenschaften der DDR.

Seine wissenschaftlichen Leistungen fanden unter anderem ihren Niederschlag in mehr als 250 wissenschaftlichen Arbeiten im nationa- len und internationalen Schrifttum. Mehrere Bücher und Buchbeiträge entstammen seiner Feder, sowohl auf dem Gebiete des Stoff- wechsels, wie zum Beispiel zur oralen Diabe- testherapie oder zum Gesundheitstraining und zu Grundlagen der sportmedizinischen Be- treuung, die zum Teil Standardwerke darstell- ten. Auch im Rahmen der WHO war Prof.

Strauzenberg unter anderem an der Heraus- gabe einer Monographie wesentlich beteiligt.

Prof. Strauzenberg ist als Mensch, Arzt und Sportmediziner ein hochgeschätzter und national und international renommierter Leh- rer, der bis in das hohe Alter produktiv tätig ist. Davon zeugt eine zurzeit noch im Verlag

„in statu nascendi“ vorliegende Monographie.

Mit Fug und Recht kann man wohl sagen, dass in unserem Lande in einer „Ära Strau- zenberg“ in den letzten Jahrzehnten wichtige Impulse und Weichenstellungen für die Sportmedizin von ihm angestoßen wurden.

Hohe Ehrungen wurden ihm zuteil. Auszugs- weise genannt seien nur: Nationalpreis, Ver- dienter Arzt des Volkes, Philip-Noel-Baker- Award des Weltrates für Sport und Leibes- erziehung der UNESCO, Goldenes Ehren- zeichen des Deutschen Sportärztebundes und die Peter-Beckmann-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilita- tion von Herz-Kreislauferkrankungen. Zahl- reiche in- und ausländische wissenschaftliche Gesellschaften ernannten ihn zum Ehrenmit- glied.

Die Anerkennung und die Ausstrahlung, die von ihm ausgeht, wäre ohne die menschliche Qualität nicht denkbar gewesen. Wir alle, seine Freunde, Schüler und früheren Mitar- beiter überbringen ihm die herzlichsten Glückwünsche für die kommenden Jahre.

Prof. Dr. Hans Haller, Dresden

Prof. Dr. med. habil.

Stanley Ernest Strauzenberg

zum 90. Geburtstag

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