Presseinformation
Kassenärztliche Vereinigung Bayerns
KVB-Vorstand Krombholz: „Permanente Regressgefahr für die Ärzte bedroht Patientenversorgung“
München, 15. November 2012: Die Sorge vor finanziellen Rückforderungen – so genannten Regressen – bei der Verordnung von Arznei- oder Heilmit- teln ist für viele niedergelassene Ärzte extrem belastend. Diese massive Re- gressgefahr bedroht inzwischen auch die flächendeckende ambulante Ver- sorgung der Patienten. Denn immer weniger junge Ärzte sind dazu bereit, unter den aktuellen Bedingungen eine Praxis zu übernehmen. Folge davon ist, dass insbesondere die hausärztliche Versorgung in ländlichen Regionen immer weiter ausgedünnt wird. Auf diese negative Entwicklung wies heute im Rahmen eines Pressegesprächs im Münchner Presseclub der Vorstandsvor- sitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), Dr. Wolfgang Krombholz, hin. Nachdem zudem die Kriterien für die Prüfungen der Arznei- und Heilmittelverordnungen willkürlich und nicht sachgerecht seien, forderte Krombholz den Gesetzgeber auf, die Wirtschaftlichkeitsprüfung in ihrer jetzi- gen Form aus dem Sozialgesetzbuch zu streichen.
Dazu sagte der KVB-Vorstandsvorsitzende Krombholz: „Die Wirtschaftlich- keitsprüfung gehört aus dem Sozialgesetzbuch gestrichen, damit der inak- zeptable Zustand einer aus verschiedenen Gründen nicht sachgerechten Prüfpraxis beendet wird. Geschützt werden sollen dadurch die hausärztli- chen Versorgerpraxen, die sowohl in der Stadt als auch auf dem Land ihre Patienten gut und umfassend betreuen und dies auch weiterhin tun können sollen – und zwar ohne dieses ‚Damoklesschwert’, das bislang ihren Praxis- alltag überschattet. Nur so können wir auch den jungen Ärztinnen und Ärzten eine ihrer größten Ängste nehmen, die sie bislang von einer Niederlassung in eigener Praxis abschrecken.“
Die Kritik an den bisherigen Prüfmodalitäten ist zusammengefasst in einer Broschüre der KVB, die Krombholz im Rahmen des Pressegesprächs erst- mals öffentlich vorstellte und die in dieser Woche an alle bayerischen Haus- arztpraxen versendet wird. Unter dem Titel „Die aktuelle Wirtschaftlichkeits- prüfung: Willkür bei den Kriterien“ wird darin auf 44 Seiten dargestellt, warum die Prüfungen inzwischen nicht mehr sachgerecht sind. Den Ärzten wird zu- dem ein Leitfaden an die Hand gegeben, wie sie im Falle eines Prüfverfah- rens argumentieren können. Die Broschüre ist auch auf der Internetseite der KVB unter der Adresse www.kvb.de in der Rubrik Praxis/Service und Bera- tung/Informationsmaterial/Verordnung erhältlich.
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