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DGMP-Bericht fürMedizinischePhysik e.V. DeutscheGesellschaft

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(1)

Deutsche Gesellschaft

für Medizinische Physik e.V.

DGMP-Bericht

DGMP-Bericht Nr. 17 Homburg 2002

ISBN 3-925218-76-9

Zur Personalsituation in der Medizinischen Strahlenphysik in Deutschland

Auswertung einer Umfrage

(2)

Zur Personalsituation in der Medizinischen Strahlenphysik in Deutschland Auswertung einer Umfrage

ausgewertet von einem Arbeitsausschuss Mitglieder:

H.-K. Leetz, Federführender

H. H. Eipper, H. Gfirtner, P. Schneider, K. Welker

Inhalt

1. Einleitung ...2

2. Material und Methodik...2

3. Hochrechnung der Stichprobe auf die Bundesrepublik...4

3.1 Ist-Werte...4

3.2 Soll-Werte ...4

3.2.1 Hochrechung der Soll-Werte für die Strahlentherapie...5

3.2.2 Hochrechnung der Soll-Werte für die Nuklearmedizin ...5

3.2.3 Hochrechnung der Soll-Werte für die Röntgendiagnostik...6

3.2.4 Hochrechnung der Soll-Werte für allgemeine Strahlenschutzaufgaben ...6

3.2.5 Gesamtresultat der Hochrechnung ...6

4. Diskussion der Umfrageergebnisse...7

5. Resultat ähnlicher Umfragen in Österreich und in der Schweiz ...8

6. Jährlicher Bedarf an Medizinphysikern ...9

6.1. Altersstruktur...9

6.2. Abbau des Defizits ...10

6.3. Mittelfristige Perspektiven ...10

7. Literatur...10

8. Anhang 1: Auswertungsmethodik...12

9. Anhang 2: Fragebogentext ...15

10. Anhang 3: Arbeitsausschuß...17 Homburg 2002

(3)

1. Einleitung

Zur Erfassung der aktuellen Personalsituation in der Medizinischen Strahlenphysik wurde 1999 eine Umfrage durchgeführt. Basis der Umfrage waren die in den DGMP-Berichten 8 und 10 zum Personalbedarf in der Medizinischen Strahlenphysik [1] [2] definierten Hauptkomponenten.

Allen in Kliniken und vergleichbaren Institutionen tätigen Medizinphysikern, die Mitglied der DGMP sind, sowie einigen Nichtmitgliedern im Raum Berlin/Brandenburg wurde ein Fragebogen zugesandt. Ziele der Aktion waren:

• die Ermittlung zuverlässiger Ist-Werte für die Personalsituation in der medizinischen Strahlenphysik,

• die Berechnung der Sollwerte für das in der Umfrage erfaßte Kollektiv unter Anwendung der Formalismen aus den Berichten zum Personalbedarf,

• die Projektion der Stichprobenresultate auf die Bundesrepublik,

• die Abschätzung des Ausbildungsbedarfs.

2. Material und Methodik

Der Fragebogen (siehe Anhang 2) sollte einerseits einen möglichst geringen Aufwand zur Beantwortung erfordern, andererseits aber auch eine zuverlässige Basis für die Anwendung der in den DGMP-Berichten 8 und 10 enthaltenen Formalismen zur Berechnung des Personalbedarfs ergeben. Bewußt wurde auf Fragen zu Tätigkeiten in Forschung und Lehre verzichtet und wurden nur die Dienstleistungen im Bereich der Medizinischen Strahlenphysik behandelt.

Der Fragebogen enthält die Abschnitte

1. Aktuelle Personalausstattung, 2. Bereich Strahlentherapie, 3. Bereich Nuklearmedizin,

4. Bereich Röntgendiagnostik (ohne Kernspintomographie), 5. Bereich Strahlenschutz.

Die aktuelle Personalausstattung wurde horizontal in Anzahl Mitarbeiter und Anzahl der darin enthaltenen Physiker unterteilt, vertikal in den Gesamtbereich der Medizinischen Strahlenphysik und die betreuten Teilbereiche Strahlentherapie, Nuklearmedizin, Röntgendiagnostik, Strahlenschutz und Sonstiges. In den Teilbereichen wurde entsprechend den Hauptkomponenten der DGMP-Berichte 8 und 10 nach der Geräteausstattung, dem Methodenspektrum und der Behandlungs- bzw. Untersuchungsfrequenz gefragt.

Insgesamt wurden 322 Fragebogen verschickt. Zur Plausibilitätskontrolle der beantworteten Fragebogen wurden rechnerisch die Gesamtpersonalzahl mit der Summe der Personalzahlen der Teilbereiche verglichen und die übrigen Abschnitte der Fragebogen auf offensichtliche Widersprüche in den Antworten durchgesehen. Unklarheiten wurden in persönlichen Gesprächen beseitigt. Es verblieben 173 auswertbare Fragebogen.

Eine ausführliche Beschreibung der Datenanalyse ist in Anhang 1 enthalten.

Weil nicht sicher ist, ob die Spalte „Physiker“ in den ausgefüllten Fragebogen wirklich nur Absolventen wissenschaftlicher Hochschulen enthält, wurde in Analogie zu den DGMP- Berichten 8 und 10 bei der Auswertung sowohl die Gesamtzahl der Mitarbeiter als auch die Zahl der Physiker parallel betrachtet. Tabelle 1 enthält die unter diesen Gesichtspunkten aus der Stichprobe ermittelten Personalanzahlen.

(4)

Tabelle 1: Aus den Datensätze der Stichprobe ermittelte Ist-Anzahlen des Personals im Bereich Medizinische Strahlenphysik.

Anm.: Die Nachkommastellen bei den Personalanzahlen ergeben sich aus Teilzeitbeschäftigung und anteiliger Betreuung anderer Bereiche.

In der Medizinischen Strahlenphysik tätiges Personal (Ist-Anzahlen aus 173 ausgewerteten Fragebogen)

Gesamtgebiet Strahlentherapie Nuklearmedizin Röntgendiagnostik Strahlenschutz Andere Bereiche Gesamt Physiker Gesamt Physiker Gesamt. Physiker Gesamt Physiker Gesamt Physiker Gesamt Physiker

845,2 475,8 531,9 319,9 107,5 68,1 122,1 51,5 51,1 26,4 32,7 9,9

Aus diesen Zahlen ergibt sich die in der Tabelle 2 zusammengestellte Aufteilung des in der Medizinischen Strahlenphysik tätigen Personals auf die einzelnen Bereiche.

Tabelle 2: Aufteilung des in der Medizinischen Strahlenphysik tätigen Personals auf die einzelnen Arbeitsbereiche Arbeitsbereich Gesamtpersonal Physiker allein

Strahlentherapie 63% 67%

Nuklearmedizin 13% 14%

Röntgendiagnostik 14% 11%

Strahlenschutz 6% 6%

Sonstige Bereiche 4% 2%

In den DGMP-Berichten 8 und 10 ist angegeben, wie aus den Zahlen der Hauptkomponenten, also aus Geräte- und Methodenspektrum und Behandlungs- und Untersuchungsfrequenz, der Personalbedarf für eine „solide Qualität“ der Dienstleistungen in der Medizinischen Strahlenphysik berechnet werden kann. Aus den Daten der Stichprobe wurden in gleicher Weise die Sollwerte für das Personal berechnet und zusammen mit den aus den Fragebogendaten entnommenen Ist-Werten in Tabelle 3 zusammengestellt.

Dabei muß aber berücksichtigt werden, dass die Daten der Stichprobe nicht vollständig auf die Hauptkomponenten der beiden DGMP-Berichte abgebildet werden können. Dies gilt insbesondere für die Bereiche Diagnostik, Strahlenschutz und Sonstiges. In der Tabelle 2 sind daher die entsprechenden Zellen mit „nicht definiert“ markiert. Im Sollwert für die Röntgen- Diagnostik sind die für die EDV-Systeme PACS (Picture Archiving and Communication System) und RIS (Radiologie-Informationssystem) berechneten Personalzahlen enthalten. In der Nuklearmedizin und der Strahlentherapie wurden PACS und RIS bzw. NIS (Nukl. Med. IS) wegen des geringeren Umfangs von dort vorhandenen eigenständigen Systemen nicht berücksichtigt.

Tabelle 3: Medizinische Strahlenphysik in Kliniken der Bundesrepublik: Aus Fragebogendaten für die Stichprobe ermittelte Ist- Werte, nach DGMP-Berichten 8 und 10 berechnete Soll-Werte, rechnerisches Defizit und Besetzungsanteil an Gesamtpersonal und Physikern (Abkürzung: Nicht def. = Nicht definiert)

Gesamtpersonal Physiker

Arbeitsgebiet Istwert Sollwert Defizit % vorhanden Istwert Sollwert Defizit % vorhanden Strahlentherapie 531,9 956,9 425,0 55,6 319,9 394,4 74,5 81,1 Nuklearmedizin 107,5 197,8 90,3 54,3 68,1 99,1 31,0 68,7 Rö-Diagnostik (mit EDV) 122,1 230,2 108,1 53,0 51,5 67,7 16,2 76,1

Strahlenschutz, allgem. 51,1 86,3 35,2 59,2 26,4 34,1 7,7 77,4 Strahlenschutzbevollm. Nicht def. 70,0 Nicht def. 35,0

Sonstige Bereiche 32,7 Nicht def. 9,9 Nicht def.

Summe 845,2 1541,1 695,9 54,8 475,8 630,4 154,6 75,5

(5)

3. Hochrechnung der Stichprobe auf die Bundesrepublik 3.1 Ist-Werte

Die Hochrechnung der Ist-Werte der Stichprobe aus Tabelle 3 wurde für Physiker und Gesamtpersonal auf unterschiedlichen Wegen vollzogen: Die Zahl der in bundesdeutschen Kliniken auf dem Gebiet der Medizinischen Strahlenphysik tätigen Physiker wurde durch Auszählung des Mitgliederverzeichnisses der DGMP [3] ermittelt (alle Physiker mit einer Adresse, welche auf eine Tätigkeit in der Medizinischen Strahlenphysik hindeutet). Das Resultat ist in Tabelle 4 wiedergegeben, für die DGMP-Mitglieder getrennt nach neuen und alten Bundesländern. Durch Telefonumfragen wurde ermittelt, wieviel Prozent der in Kliniken tätigen Physiker nicht Mitglied der DGMP sind (ohne Berücksichtigung von teilbereichsspezifischen Unterschieden). Mit diesen für alte und neue Bundesländer unterschiedlichen Nichtmitglieder- Faktoren wurden die Resultate der 2. Spalte von Tabelle 4 korrigiert und die Gesamtzahl der in bundesdeutschen Kliniken auf dem Fachgebiet der Medizinischen Strahlenphysik tätigen Physiker zu 635 berechnet. In der Stichprobe waren 475,8 Physiker ermittelt worden (Tabelle 3), d. h. der Faktor für die Hochrechnung der Physikerzahlen von der Stichprobe zur Bundesrepublik beträgt 1,34.

Tabelle 4: Auszählung des DGMP-Mitgliederverzeichnisses 1999 (siehe Text)

Physiker DGMP Nichtmitgliederfaktor Physiker Bundesrepublik Alte Bundesländer 397 1,10 437

Neue Bundesländer 155 1,28 198

Insgesamt 635

Unter der Annahme, dass sich das in der Stichprobe gefundene Verhältnis von Physikern zu Gesamtpersonal bei der Übertragung auf die Bundesrepublik nicht ändert, wurde mit dem Faktor 1,34 auch das Gesamtpersonal zu 1128 Mitarbeitern insgesamt auf die Bundesrepublik hochgerechnet. Die Aufteilung dieser Gesamtzahlen in der Medizinischen Strahlenphysik auf die einzelnen Fachgebiete der Medizinischen Strahlenphysik wurde gemäß den Prozentwerten aus Tabelle 2 der Stichprobenauswertung durchgeführt, das Resultat ist in Tabelle 5 wiedergegeben.

Tabelle 5: Ist-Werte für Medizinphysiker und Gesamtpersonal (Physiker und andere Berufsgruppen) in der Medizinischen Strahlenphysik in der Bundesrepublik

Physiker Gesamtpersonal Gesamtgebiet 635 1128

davon in

Strahlentherapie 426 711 Nuklearmedizin 89 147 Röntgendiagn. 70 158 Strahlenschutz 38 68 Sonstiges 13 45

3.2 Soll-Werte

Zur Hochrechnung der Soll-Werte aus der Stichprobe (Tabelle 3) auf die Bundesrepublik wurden die in dem Fragebogen abgefragten Geräte-, Untersuchungs- und Behandlungszahlen und andere Daten benutzt.

(6)

3.2.1 Hochrechung der Soll-Werte für die Strahlentherapie

Die aus der Stichprobe ermittelten Zahlen von Geräten und Bestrahlungsserien wurden mit den Werten in dem von Heilmann im Auftrage der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) herausgegebenen Band „Abteilungen und Praxen für Strahlentherapie in Deutschland“

[4] verglichen.

Tabelle 6: Hochrechnungsfaktoren für die Strahlentherapie

Bezugsgröße Stichprobe Heilmann 1998 ZVEI 1999 Verhältnis Bundesrepublik/Stichprobe

Beschleuniger 261 305 390 1,49

Kobaltanlagen 34 72 2,11

Afterloadinggeräte 137 175 1,30

Kilovoltgeräte 122 193 1,58

Bestrahlungsserien 150422 165329 1,10

Physiker 320 474 1,46

Mittelwert f=1,50

Ferner wurde die für die Bundesrepublik vom Zentralverband der elektrotechnischen Industrie (ZVEI) für 1999 angegebene Anzahl von 390 Beschleunigern [10] verwendet. Daraus ergaben sich die Hochrechnungsfaktoren der Tabelle 6 für die Strahlentherapie. Der Mittelwert 1,5 wurde als Faktor zur Hochrechnung der Soll-Zahlen für Physiker und Gesamtpersonal in der Strahlentherapie aus der Stichprobe (Tabelle 3) auf die Bundesrepublik gewählt. Die Resultate sind in Tabelle 8 wiedergegeben.

3.2.2 Hochrechnung der Soll-Werte für die Nuklearmedizin

Für die Nuklearmedizinische Therapie hat Bruckenberger 1993 [5] die Zahl der Radionuklidtherapien mit 31.802 (in 790 Betten) ermittelt. Laut Umfrage der DGN [6] ist die Zahl der Therapiebetten in der Bundesrepublik bis 1999 auf 890 gestiegen und damit bei linearer Hochrechnung die Therapiezahl auf 35.837; in der Stichprobe wurden 33.737 Radionuklidtherapien erfasst; damit ist die Stichprobe repräsentativ für die Bundesrepublik und die (Soll-) Zahl von 16 Physikern aus der Stichprobe für die Nuklearmedizinische Therapie identisch mit der Soll-Zahl der Physiker für die Nuklearmedizinische Therapie in Deutschland.

In der Nuklearmedizinischen Diagnostik ist die Datenlage für die Hochrechnung eher dürftig: Es existiert ein Verzeichnis von Abteilungen und Praxen für Nuklearmedizin in der Bundesrepublik, herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin und dem Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner [7]. Aus diesem Verzeichnis können Kliniken mit Nuklearmedizinischer Abteilung selektiert werden. Leider ist von den dort abgefragten Daten nur die Anzahl der Gammakameraköpfe verwertbar: In deutschen Kliniken stehen 777 Gammakameras (Köpfe); die Stichprobe enthielt 314 Gammakameraköpfe; daraus resultiert ein Hochrechnungsfaktor für die Nuklearmedizinische Diagnostik von 2,47.

Für die Nuklearmedizin wurden somit die Soll-Werte der Stichprobe (Tabelle 3) um 16 Physiker für die Nuklearmedizinische Therapie vermindert und die Zahl der verbleibenden 83 Physiker mit dem Hochrechnungsfaktor von 2,47 auf 205 Physiker für die Nuklearmedizinische Diagnostik in deutschen Kliniken hochgerechnet. Die Resultate sind in Tabelle 8 wiedergegeben.

(7)

3.2.3 Hochrechnung der Soll-Werte für die Röntgendiagnostik

Zur Hochrechnung wurden die in den Fragebögen abgefragten Zahlen der Anwendungsgeräte benutzt. Rückfragen bei den Ärztlichen Stellen bzw. Aufsichtsbehörden in Thüringen, Bayern Baden-Württemberg und Hessen ergaben die in Tabelle 7 dargelegten Gerätedichten.

Tabelle 7: Anzahl von Röntgendiagnostik-Anwendungsgeräten in einzelnen Bundesländern Bundesland Begriff Anzahl Einwohner

Millionen Geräte pro Millionen Einwohner Thüringen „Einrichtungen“ 557 2,449 227,44

Bayern „Geräte“ 2961 12,155 243,60

Baden-Württemberg „Geräte“ 2568 10,476 245,00

Hessen „Einrichtungen“ 1469 6,052 242,73

Mittelwert 240,70

Die Hochrechnung der daraus resultierenden 241 Geräte pro Mio. Einwohner auf die 82,16 Mio.

Einwohner in Deutschland ergibt 19.800 Anwendungsgeräte in Deutschland; in der Stichprobe waren 2.862 Anwendungsgeräte erfasst, daraus resultiert ein Hochrechnungsfaktor von 6,9.

Für die Hochrechnung des Personals für die radiologische Datenverarbeitung (RIS, PACS) wurde die Anzahl der Röntgenabteilungen in der Stichprobe in Beziehung gesetzt zur Anzahl von deutschen Krankenhäusern mit Röntgenabteilungen insgesamt; letztere Anzahl wurde aus dem Deutschen Krankenhausadressbuch 1998 [8] durch Auszählung zu 977 ermittelt; in der Stichprobe waren 172 Fragebogen aus Röntgenabteilungen vertreten, damit ergibt sich ein Hochrechnungsfaktor von 5,7.

Mit diesen beiden Faktoren wurden die Soll-Zahlen für Physiker und Gesamtpersonal aus der Stichprobe (Tabelle 3) - aufgeschlüsselt nach konventionellem Röntgen, Röntgen mit Flachbilddetektor/Selentrommel (FD/SEL) und radiologischer Datenverarbeitung (RDV)- auf die Bundesrepublik hochgerechnet. Die Resultate sind in Tabelle 8 wiedergegeben.

3.2.4 Hochrechnung der Soll-Werte für allgemeine Strahlenschutzaufgaben

Im DGMP-Bericht 8 [1] ist die Hauptkomponente für diesen Personalbedarf die Anzahl der strahlenschutzüberwachten Mitarbeiter. Nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz [12]

gibt es in deutschen Kliniken, Krankenhäusern und Sanatorien 158.774 beruflich strahlenexponierte Personen; in der Stichprobe sind 22.714 Personen erfasst, d. h. der Hochrechnungsfaktor beträgt 7.

Mit diesem Faktor wurden die Soll-Werte (Tabelle 3) für Gesamtpersonal und Physiker auf die Bundesrepublik Deutschland hochgerechnet. Die Resultate sind in Tabelle 8 wiedergegeben.

3.2.5 Gesamtresultat der Hochrechnung

Die Anwendung der beschriebenen Hochrechnungsfaktoren auf die Soll-Werte der Stichprobe aus Tabelle 3 ergibt die Soll-Werte für den Personalbedarf in der Medizinischen Strahlenphysik in Deutschland, die Differenz zu Tabelle 3 das rechnerische Defizit in absoluten und relativen Zahlen.

(8)

Tabelle 8: Medizinische Strahlenphysik in Kliniken der Bundesrepublik: Ist-Werte, Soll-Werte, rechnerisches Defizit und Besetzungsanteil an Gesamtpersonal und Physikern

Gesamtpersonal Physiker

Ist-Werte Soll-Werte Defitzit % vorhanden Ist-Werte Soll-Werte Defizit % vorhanden Gesamtgebiet 1128 4041 2913 28 635 1500 865 42

Davon in

Strahlentherapie 708 1435 727 49 426 592 166 72

Nukleartherapie 32 16

Nukleardiagnostik 140

410 302 32 89

205 132 40

Röntgen, konventionell 1249 258

Röntgen FD/SEL 30 18

Röntgen RDV

166

280

1393 11 70

173

379 16

Strahlenschutz 74 604 530 12 38 239 201 16

4. Diskussion der Umfrageergebnisse

Der Vergleich der prozentualen Besetzungszahlen in Tabelle 3 und 8 zeigt große Unterschiede.

Vor allem in der Röntgendiagnostik und in der Nuklearmedizin ist der Besetzungsanteil bei den auf die Bundesrepublik hochgerechneten Zahlen deutlich niedriger als in der Stichprobe. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Stichprobe nur Institutionen beinhaltet, in denen Physiker oder Physikergruppen tätig sind. Im Gegensatz dazu wurden im Hochrechnungsverfahren für Röntgendiagnostik und Nuklearmedizin alle Praxen und kleinere Krankenhäuser mit erfaßt. Dies ist der Grund für das Resultat, dass da, wo ohnehin schon Physiker tätig sind (in der Stichprobe), der prozentuale Besetzungsanteil wesentlich höher ist als nach Hochrechnung auf die gesamte Bundesrepublik (also in Tabelle 8).

Aus den prozentualen Defizitzahlen der Tabelle 8 geht außerdem hervor, dass das rechnerische Defizit beim Gesamtpersonal (Physiker und andere Berufsgruppen) wesentlich höher ist als bei den Physikern allein. Hier spiegelt sich die Tatsache wider, dass die medizinphysikalischen Arbeitsgruppen in Kliniken keine vernünftig abgestufte Qualifikationsstruktur aufweisen und nur mangelhaft mit Hilfspersonal ausgestattet sind. Mangels Hilfspersonal übernehmen Medizinphysiker häufig Aufgaben, welche preiswerter und rationeller von anderen Berufsgruppen (Medizinisch-Technische Assistenten, Physikalisch-Technische Assistenten, Büropersonal, Zivildienstleistende) erbracht werden können.

Fachgebietsbezogen ist das Defizit an Physikern in der Strahlentherapie mit 28 % am geringsten;

dennoch ist dieses Defizit gravierend, da die Anwesenheit von Physikern in der Strahlentherapie gesetzlich vorgeschrieben ist; so bedeutet das Defizit von 166 Physikern, dass etwa 80 Beschleuniger-Installationen (mit 2 Physikern pro Installation) nicht in Betrieb gehen können.

Oder es bedeutet, dass die im Fragebogen abgefragte solide Qualität der Arbeitsleistung nur zu etwa 72 % erreicht wird.

Dieser Umstand ist bekannt und hat auch zu der gemeinsamen Stellungnahme von DEGRO und DGMP [9] mit dem Ziel der Information der politisch Verantwortlichen geführt.

Für den Bereich der Nuklearmedizinischen Therapie ist die Präsenz der Medizinischen Physik in Deutschland ausreichend, während in der Nuklearmedizinischen Diagnostik die Abdeckung nur etwa 40 % beträgt. Hier kommt zum Ausdruck, dass die von der Medizinischen Physik leistbare Software- und andere Unterstützung in der Nuklearmedizin häufig nicht angefordert wird und dass die Qualitätssicherung nach Richtlinie “Strahlenschutz in der Medizin“ entweder von nicht dem medizinphysikalischen Bereich zugeordnetem Klinikpersonal oder aber von der

(9)

Geräteindustrie (im Rahmen von Wartungsverträgen) übernommen wird. Auf diese Weise werden damit Finanzmittel zur Bezahlung von Mitarbeitern der Medizinischen Physik in andere Bereiche umgeleitet.

Im Bereich der Röntgendiagnostik arbeitet nur ein geringer Teil von Medizinphysikern (Abdeckungsgrad 16 %). Auch wenn man berücksichtigt, dass RIS- und PACS-Systeme häufig nicht von Physikern betreut werden, bleibt ein beträchtliches Defizit: In der Bundesrepublik existieren 977 Krankenhäuser mit einer Röntgenabteilung, es sind aber nur 70 Physiker (Tabelle 8) darin tätig. Hier ist zu befürchten, dass die Qualitätssicherung nach Röntgenverordnung häufig nur schematisch und formell vollzogen wird. Sie wird zum überwiegenden Teil entweder von Klinikmitarbeitern, welche nicht dem Bereich der Medizinischen Physik zugeordnet sind, durchgeführt oder aber von externen Prüfinstitutionen bzw. den Geräte-/Filmherstellern. Auch hier könnten wesentlich mehr Stellen für Personal der Medizinischen Physik finanziert werden, wenn diese Mittel nicht an andere Dienstleister abfließen würden.

Das Gebiet des allgemeinen Strahlenschutzes wurde als Tätigkeitsfeld der Medizinischen Physik in der Umfrageaktion zwar mit erfaßt, die Erfahrung und auch das rechnerische Defizit zeigen jedoch, dass diese Tätigkeiten im wesentlichen von anderen Berufsgruppen (Ärzte, Verwaltungsangestellte) erbracht werden. Das hier ermittelte Gesamtdefizit wird daher nicht in die Berechnung einbezogen.

5. Resultat ähnlicher Umfragen in Österreich und in der Schweiz

Wenige Monate nach Erscheinen der deutschen Anhaltszahlen zum Personalbedarf [1]

erschienen in Österreich [13] und in der Schweiz [14] vergleichende Darstellungen des Ist- Bestandes an Mitarbeitern der Medizinischen Physik zum Soll-Bedarf nach DGMP-Bericht Nr.

8.

In Österreich befragte W. Schmidt die damals 11 österreichischen Kliniken mit Standorten von Linearbeschleunigern nach Personal- und Geräteausstattung sowie nach den Behandlungszahlen und ermittelte den Personalbedarf für die Medizinische Physik in der Strahlentherapie. Die Umfrage ergab, dass für die Strahlentherapie-Abteilungen in Österreich 74,5 Physikmitarbeiter, davon 31,2 Physiker, vorhanden sein sollten; in Wirklichkeit war mit 72,3 Gesamtmitarbeitern 97 % des Bedarfs abgedeckt; mit 27,9 Physikern war das Soll ebenfalls zu 90 % erfüllt. In der Diskussion erläuterte W. Schmidt, dass die hohen Deckungsgrade nur scheinbar ausreichend seien, da die DGMP-Anhaltszahlen keine Aussage zum Bedarf an Physikern für die Bereiche Forschung, Entwicklung und Lehre machen, Bereiche, die zumindest an den österreichischen Universitäten natürlich auch vertreten sind.

In der Schweiz befragte eine Arbeitsgruppe der Schweizerischen Gesellschaft für Strahlenbiologie und Medizinische Physik SGSMP [14] 13 Kliniken nach deren Personalbestand in der Medizinischen Physik und nach ihrem Geräte- und Untersuchungsspektrum in Röntgendiagnostik, Nuklearmedizin, Strahlentherapie und Strahlenschutz; die Arbeitsgruppe ermittelte in allen 4 Gebieten, wieviel Prozent des laut DGMP-Bericht Nr. 8 notwendigen Personals tatsächlich vorhanden ist.

Die schweizerische Umfrage ergab für den Bereich der Strahlentherapie ähnliche Ergebnisse wie in Deutschland. In Nuklearmedizin und Röntgendiagnostik ist in der deutschen Stichprobe der Abdeckungsgrad besser als in der Schweiz; betrachtet man hingegen die Hochrechnungen der deutschen Stichprobe auf die Bundesrepublik (Tabelle 8), bezieht also den Bereich der

(10)

Niederlassung mit ein, dann sinken die deutschen Zahlen insbesondere in der Röntgendiagnostik dramatisch unter das schweizerische Niveau ab.

Tabelle 9: Prozentuale Erfüllung des DGMP-Personalbedarfs in den Bereichen Strahlentherapie, Nuklearmedizin, Röntgendiagnostik und Strahlenschutz in der Schweiz und in Deutschland

Schweiz [14]

% vorhanden

Bundesrepublik Kliniken aus

Stichprobe (Tabelle 3)

% vorhanden

Bundesrepublik Hochrechnung

Kliniken (Tabelle 8)

% vorhanden

Strahlentherapie 78 81 72

Nuklearmedizin 38 69 40

Röntgendiagnostik 55 76 16

Medizinphysiker

Strahlenschutz 18 77 16

Strahlentherapie 55 56 49

Nuklearmedizin 39 54 32

Röntgendiagnostik 17 53 11

Mitarbeiter

Strahlenschutz 13 60 12

6. Jährlicher Bedarf an Medizinphysikern 6.1. Altersstruktur

Die in der Bundesrepublik tätigen Medizinphysiker sind bis auf die in Kap. 3.1 abgeschätzten

1 0 0 1 12

0 0 0 02 2 24 8 8

2 53

6 11

20 16

222119 25

28

20 31

18 21

12 3231

2524 47

25 37

24 42

36 32

24 29

32

21 333432

24 34

26 29

21 18

86 7 31 0 0 0

5 10 15 20 25 30 35 40 45 50

Geburtsja hr191

7 192

0 192

3 192

6 192

9 193

2 193

5 1938

1941 1944 194

7 195

0 195

3 195

6 1959

196 2

196 5

196 8

1971 197 4

197 7

Anzahl

Abbildung 1: Altersstruktur der Medizinphysiker

Ruheständler

(11)

9% (bezogen auf die Gesamtzahl, alte Bundesländer) bzw. 22% (neue Bundesländer) Mitglieder der DGMP. Damit kann die Altersverteilung der DGMP-Mitglieder [3] hochgerechnet werden auf die Altersverteilung der deutschen Medizinphysiker. Die Ergebnisse zeigt Abb. 1. Aus dieser Verteilung ergibt sich, dass gegenwärtig mindestens 20 Physiker pro Jahr aus dem Berufsleben ausscheiden.

6.2. Abbau des Defizits

Aus der in Tabelle 8 vorgenommenen Hochrechnung der Stichprobe auf Deutschland resultiert ein rechnerisches Defizit von 865 Medizinphysikern. Faßt man als Ziel ins Auge, dass dieses Defizit in 10 Jahren abgebaut werden soll, so resultiert daraus und aus der Altersstruktur die Forderung nach einer jährlichen Ausbildungskapazität von 106 (= 86 + 20) Medizinphysikern in Deutschland.

6.3. Mittelfristige Perspektiven

Seit dem Erscheinen der DGMP-Berichte 8 und 10, die dieser Umfrageanalyse zugrunde liegen, haben sich für alle von der Medizinischen Physik betreuten Teilbereiche Gerätetechnik, Arbeitsmethoden und Betriebsabläufe stark verändert, und diese Entwicklung wird weitergehen.

Außerdem werden in der EU–Directive 97/43 (Patientenrichtlinie) [11] in verschiedenen Artikeln (Optimierung, Verfahren, Ausbildung, Ausrüstung, Qualitätssicherung, Qualitätskontrolle, klinische Kontrolle) umfangreiche Vorgaben gemacht, die zur Anhebung der Qualität bei minimaler Strahlenexposition des Patienten führen sollen und damit natürlich unmittelbar positive Auswirkungen auf den Strahlenschutz besitzen. Diese Vorgaben wurden in der novellierten Röntgenverordnung [15] und der novellierten Strahlenschutzverordnung [16]

umgesetzt. Der in diesen Verordnungen neu eingeführte Begriff des „Medizinphysik-Experten“

war zum Zeitpunkt der Entstehung des vorliegenden Berichtes noch nicht bekannt. Er muss in zukünftige Überlegungen mit einbezogen werden.

Alle diese Gesichtspunkte bedeuten mittelfristig eine weitere Steigerung des Bedarfs an Personal in der Medizinischen Physik und die Notwendigkeit zu einer Anpassung der DGMP-Berichte zum Personalbedarf an diese Situation.

7. Literatur

[1] DGMP-Bericht Nr. 8, Empfehlungen zum Personalbedarf in der Medizinischen Strahlenphysik, Fulda 1994, ISBN 3-925218-54-8

[2] DGMP-Bericht Nr. 10, Empfehlungen zum Personalbedarf in der Medizinischen Strahlenphysik, Teil II: Ergänzungen für Spezialtechniken und Spezialaufgaben, Fulda 1998, ISBN 3-925218-64-5

[3] DGMP-Mitgliederverzeichnis 1999, Herausgeber: DGMP-Geschäftsstelle, früher Köln, jetzt: Du Pont-Str. 1, 61352 Bad Homburg

[4] Abteilungen und Praxen für Strahlentherapie in Deutschland, Hrsg.: H. P. Heilmann, 3.

Auflage 1998, Geschäftsstelle der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO), Hoppe-Seyler-Str. 3, 72026 Tübingen

[5] E. Bruckenberger: Situation der Nuklearmedizinischen Therapie 1993 in Deutschland. 2.

Bericht des Krankenhaus-Ausschusses der AG der Leitenden Medizinalbeamtinnen und – beamten der Länder, Eigenverlag

(12)

[6] Bericht der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN), AA „Leistungserfassung“

in: Nuklearmedizin 8 / 1999 S. 47

[7] Verzeichnis von Abteilungen und Praxen für Nuklearmedizin. Hrsg.: Deutsche

Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN) und Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner 1998. Information über www.nuklearmedizin.de

[8] Deutsches Krankenhausadressbuch 1998, dka Freiburg, Verlag Rombach. Teil 6: Deutsche Krankenhäuser nach Fachabteilungen

[9] Gemeinsame Erklärung von DGMP und DEGRO zur Lage der Medizinischen Physik im Bereich der Strahlentherapie (März 2001), www.dgmp.de/news.html

[10] Zentralverband der elektrotechnischen Industrie (ZVEI). Private Mitteilung von Dr.-Ing.

habil. D. Salewski, Siemens AG, Sept. 2000.

[11] Rat der Europäischen Union: Richtlinie 97/43 Euratom des Rates vom 30.6.1997 über den Strahlenschutz von Personen gegen die Gefahren ionisierender Strahlung bei medizinischer Exposition und Aufhebung der Richtlinie 84/466 Euratom. Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften L 180/26 vom 9.7.1997

[12] Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Bericht Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung 2000, www.bmu.de und telefonische Auskunft von Dr. David, GSF-München, Sept. 2000

[13] W. Schmidt: Personalbedarf an Medizinphysikern in der Strahlentherapie für Österreich gemäß DGMP-Bericht Nr. 8, Mitteilungen der ÖGMP, 1994, Nr. 3, 16-19

[14] SGSMP-Bericht Nr. 16: Personalbedarf in der Medizinischen Physik, Bern 1995, ISBN 3- 908125-19-7

[15] Novellierte Röntgenverordung: Artikel 1 in: Verordnung zur Änderung der

Röntgenverordnung und anderer atomrechtlicher Verordnungen. Vom 18. Juni 2002.

Bundesgesetzblatt I (BGBl I) Nr. 36 vom 21.06.02, S. 1869 – 1902.

[16] Novellierte Strahlenschutzverordung: Verordnung über den Schutz vor Schäden durch ionisierende Strahlen (Strahlenschutzverordnung – StrlSchV -) als Artikel 1 in:

Verordnung für die Umsetzung von EURATOM-Richtlinien zum Strahlenschutz. Vom 20.07.2001. BGBl I Nr. 38 vom 26.07.01, S. 1714 – 1846. Geändert durch Artikel 2 in:

Verordnung zur Änderung der Röntgenverordnung und anderer atomrechtlicher Verordnungen. Vom 18. Juni 2002. BGBl I Nr. 36 vom 21.06.02, S. 1903 – 1905.

(13)

8. Anhang 1: Auswertungsmethodik

Es wird angenommen, dass es einen Faktor h (h > 1) gibt, mit dem aus der Anzahl der in Kliniken im Bereich der Medizinischen Strahlenphysik tätigen Physiker, die Mitglied der DGMP sind, die Anzahl der in diesem Bereich insgesamt in Kliniken und vergleichbaren Institutionen tätigen Physiker berechnet werden kann. Es soll also gelten:

DGMP I K

I h N

N = ⋅ Gl. 1

In Gl. 1 bedeuten

K

N I Ist-Anzahl aller Physiker in Kliniken im Bereich der Medizinischen Strahlenphysik,

DGMP

NI Ist-Anzahl der Physiker, die Mitglied in der DGMP sind, in Kliniken im gesamten Bereich der Medizinischen Strahlenphysik.

h Korrekturfaktor für Einbeziehung der Nichtmitglieder (ohne Berücksichtigung von teilbereichsspezifischen Unterschieden).

Die Anzahl NDGMPI wurde aus dem Mitgliederverzeichnis der DGMP [3] durch Zählung ermittelt.

Die Anzahl der Physiker in Kliniken und vergleichbaren Institutionen setzt sich additiv aus den Zahlen der in Röntgendiagnostik, Strahlentherapie, Nuklearmedizin, Strahlenschutz und sonstigen Bereichen tätigen Physiker zusammen. Mit dieser Unterteilung kann man schreiben:

K a , I K

p , I K

t , I K

n , I K

d , I K

I N N N N N

N = + + + + Gl. 2

In Gl. 2 bedeuten

K j ,

NI Ist-Anzahl Physiker in Kliniken im Bereich j,

wobei der Index j = d, n, t, p, a die Teilbereiche Röntgendiagnostik, Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Strahlenschutz („protection“) und Sonstiges („allgemein“) bezeichnet.

Zur Berechnung der Ist-Anzahl Physikerfür den Bereich j wird (mit Gl.1) der Ansatz

DGMP I j , I K I j , I K

j ,

I f N f h N

N = ⋅ = ⋅ ⋅ Gl. 3

gemacht. In Gl. 3 bedeutet:

fI,j Faktor (fI,j <1) zur Umrechnung der Ist-Anzahl Physiker in Kliniken im Bereich der Medizinischen Strahlenphysik in die Ist-Anzahl Physiker in der Kliniken im Teilbereich j (Physiker jeweils DGMP-Mitglied).

Mit diesem Ansatz und mit Gl. 2 gilt:

=

=

a , p , t , n , d j

DGMP I j , I K

I f h N

N Gl. 4

mit f 1

a , p , t , n , d

j

I,j

=

.

Die Fragebogenaktion ist eine Stichprobe. Sie liefert den Ist-Zustand für eine Untermenge der in Deutschland im Bereich der Medizinischen Strahlenphysik Tätigen. Eine eindeutige Abgrenzung auf den Bereich der DGMP-Mitglieder kann nicht erreicht werden, weil in den angeschriebenen Institutionen auch Physiker tätig sein können, die nicht Mitglied in der DGMP sind, und weil

(14)

außerdem das Kollektiv durch Institutionen ergänzt wurde, bei deren Adressaten bekannt ist, dass sie nicht Mitglied der DGMP sind. Darüber hinaus hat die Fragebogenaktion nicht alle Institutionen erreicht, und die Rücklaufquote ist nicht 100%.

Für die Stichprobe kann sowohl die Gesamtanzahl der Physiker als auch die Anzahl der Physiker für jedes Fachgebiet ermittelt werden. Für die Stichprobe wird - analog zu Gl. 3 - als Zusammenhang zwischen der Ist-Anzahl Physiker in der Klinik im Bereich j und der Ist-Anzahl Physiker in der Klinik angesetzt:

s I s

j , I s

j ,

I f N

N = ⋅ Gl. 5

mit

1 f

a , p , t , n , d j

s j ,

I

=

Hier bezeichnet der Index s die Stichprobe und

s j ,

NI Gesamtanzahl Physiker im Bereich j in der Stichprobe,

s j ,

fI Faktor für die Umrechnung der Gesamtanzahl der Physikerin der Stichprobe in die Zahl der Physiker in der Klinik im Bereich j in der Stichprobe,

s

N I Gesamtanzahl Physikerin der Stichprobe.

Der Faktor fIs,j kann als Schätzwert für das gesuchte fI,j angesehen werden. Man berechnet also zunächst aus allen ns Datensätzen der Stichprobe die Summe der Personalzahlen der einzelnen Bereiche in der Stichprobe

=

= ns

1 k

s k ,j , I s

j ,

I N

N

Danach wird über die Bereiche j summiert

=

=

a , p , t , n , d j

s j , I s

I N

N

und man erhält schließlich mit Gl. 5

j , s I I s j , s I

j ,

I f

N

f = N ≅ Gl. 6

Die Berechnung wurde für verschieden große Stichproben ns ausgeführt.

Zur Überprüfung der Signifikanz der Stichprobe wurden die fehlerfreien Datensätze nach Zufallszahlen sortiert und aus Teilmengen von 50, 100, und 173 Datensätzen die Umrechnungsfaktoren fIs,j zur Berechnung der Ist-Zahlen des Personals bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 10 zusammengestellt. Die Resultate für fIs,j konvergieren.

(15)

Tabelle 10:Auswertung mit Sortierung nach Zufallszahlen.

Anm.: Die Nachkommastellen bei den Personalzahlen ergeben sich aus Teilzeitbeschäftigung und anteiliger Betreuung der einzelnen Bereiche j.

Summation über die Personalzahlen der Bereiche aus 3 Teilmengen der Datensätze der Stichprobe

ns NsI,g NsI,ph NsI,,gt NsI,,pht NsI,,gn NsI,,phn NsI,,gd NsI,,phd NsI,,gp NsI,,php NsI,,ga NsI,,pha

50 228,6 139,2 155,7 100,4 23,5 16,0 30,4 12,4 7,3 4,5 11,8 5,9

100 458,6 270,3 292,1 182,5 54,9 38,4 72,7 30,3 22,3 11,7 16,7 7,4

173 845,2 475,8 531,9 319,9 107,5 68,1 122,1 51,5 51,1 26,4 32,7 9,9

Umrechnungsfaktoren für Gesamtpersonal und Physiker, bestimmt aus den 3 Teilmengen

ns

fIs,,jg

fIs,,jph fIs,,tg fIs,,tph fIs,,ng fIs,,nph fIs,,dg fIs,,dph fIs,,pg fIs,,pph fIs,,ag fIs,,aph

50 1,0000 1,0000 0,6810 0,7216 0,1026 0,1149 0,1330 0,0891 0,0319 0,0324 0,0514 0,0420 100 1,0000 1,0000 0,6369 0,6752 0,1196 0,1421 0,1585 0,1121 0,0487 0,0434 0,0363 0,0272 173 1,0000 1,0000 0,6293 0,6725 0,1272 0,1431 0,1444 0,1082 0,0604 0,0555 0,0386 0,0207

Weil nicht sicher ist, ob die Spalte „Physiker“ in den ausgefüllten Fragebogen wirklich nur Absolventen wissenschaftlicher Hochschulen enthält, war es notwendig, bei der Auswertung sowohl die Gesamtzahl der Mitarbeiter als auch die Zahl der Physiker parallel zu betrachten.

Auch in den DGMP-Berichten 8 und 10 wurde mit der Gesamtpersonalzahl gearbeitet. Der Formalismus zur Faktorenbildung kann sinngemäß auch auf diese Personengruppe übertragen werden. Tabelle 10 enthält die unter diesen Gesichtspunkten aus der Stichprobe berechneten Personalanzahlen und Umrechnungsfaktoren. Der obere Index g bezeichnet darin das Gesamtpersonal, der obere Index ph die Physiker allein. Die aus der Sortierung nach Zufallszahlen bestimmten Umrechnungsfaktoren liegen bei größerem Umfang der Stichprobe eng zusammen und sind in guter Näherung als konstant anzusehen. Zur Kontrolle wurde noch über alle Umrechnungsfaktoren summiert und wurden diese Additionen mit ihren Resultaten ( Σ

= 1,000) als Plausibilitätskontrolle in die Tabelle 10 aufgenommen.

(16)

9. Anhang 2: Fragebogentext

Basisdaten zur Ermittlung des Personalbedarfs für den Dienstleistungsanteil in der Medizinischen Strahlenphysik

I. Aktuelle Personalausstattung (ohne Mitarbeiter für Forschung und Lehre)

Anzahl Mitarbeiter davon Physiker Med. Strahlenphysik insgesamt

Bereich Strahlentherapie Bereich Nuklearmedizin Bereich Röntgen-Diagnostik Bereich Strahlenschutz Sonstige Bereiche

II. Bereich Strahlentherapie A. Geräteanzahl

Beschleuniger Gammabestrahlungseinrichtungen Röntgen-Therapieeinrichtungen Afterloadingeinrichtungen

Therapiesimulatoren

Planungssysteme Teletherapie Planungssysteme Afterloading B. Methodenspektrum (Zutreffendes bitte ankreuzen!)

ja nein Ganzkörperbestrahlung (GKB)

wenn ja: mit speziellem Beschleuniger nur für GKB

mit spezieller Gammabestrahlungseinrichtung nur für GKB mit vorhandenem Beschleuniger/Gammabestrahlungseinrichtung intraoperative Bestrahlung (IORT)

wenn ja: mit speziellem Beschleuniger nur für IORT mit Afterloadingeinrichtung nur für IORT

ja nein ja nein

Stereotaktische Bestrahlung Hyperthermie Bestrahlung von Blutproben spez.

Neutronenth. mit Zyklotron

C. Patientenzahlen im Bereich Strahlentherapie (neue oder erneut therapierte Patienten/Jahr) 1 Anzahl perkutan: Anzahl Afterloading:

davon: Ganzkörperbestrahlung davon: 3-D-Planungen

3-D-Planungen IORT

IORT

stereotaktische Bestrahlung

Neutronentherapie

Hyperthermie Anzahl Blutproben konv. Rö-Therapie

(17)

III. Bereich Nuklearmedizin A. Geräteanzahlen

Gammakameras ohne SPECT Funktionsmeßplätze Gammakameras mit SPECT Auswertesysteme B. Untersuchungs-/Behandlungszahlen1

in-vivo Untersuchungen/Jahr Isotopentherapien/Jahr davon: dynamische Studien

SPECT-Untersuchungen C. Geräteanzahlen für Spezialtechniken

Ganzkörperzähler PET-Scanner

Zyklotrons

Körperaktivitäts-/Ausscheidungsmessungen/Jahr IV. Bereich Röntgendiagnostik

A. Geräteanzahlen (Anwendungsgeräte)

Aufnahme Spezialarbeitsplätze

Durchleuchtung kombiniert

(Aufnahme+Durchl.) Entwicklungsmasch./Laser-Imager

B. Geräteanzahlen für Spezialtechniken

Lesestationen für Speicherfoliensystem

Selen/Flachbilddetektoren ja nein

Radiologisches Informationssystem (RIS)

Picture Archiving and Communication System (PACS) V. Bereich Strahlenschutz

Anzahl überwachte Personen

ja nein

Übernahme der Funktion „Strahlenschutzbevollmächtigter”

1Hier können auch geschätzte Zahlen eingesetzt werden

(18)

10. Anhang 3: Arbeitsausschuß

Dieser Bericht wurde vom Arbeitsausschuß 4 der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Physik e. V. erstellt. Dem Arbeitsausschuß gehören an:

Dr. Hermann Hans Eipper Lindlarer Str. 28

51109 Köln Dr. Hans Gfirtner Graf-Tiemo-Str. 16 94127 Neuburg

Prof. Dr. Hans-Karl Leetz (federführend) Lavendelweg 9

66424 Homburg Dr. Peter Schneider

Institut für Medizinische Physik und Strahlenschutz im Klinikum Fulda

Pacelliallee 4 36043 Fulda Dr. Klaus Welker Teplitzer Str. 12 14193 Berlin

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