• Keine Ergebnisse gefunden

Hochrechnung der Stichprobe auf die Bundesrepublik

Die Hochrechnung der Ist-Werte der Stichprobe aus Tabelle 3 wurde für Physiker und Gesamtpersonal auf unterschiedlichen Wegen vollzogen: Die Zahl der in bundesdeutschen Kliniken auf dem Gebiet der Medizinischen Strahlenphysik tätigen Physiker wurde durch Auszählung des Mitgliederverzeichnisses der DGMP [3] ermittelt (alle Physiker mit einer Adresse, welche auf eine Tätigkeit in der Medizinischen Strahlenphysik hindeutet). Das Resultat ist in Tabelle 4 wiedergegeben, für die DGMP-Mitglieder getrennt nach neuen und alten Bundesländern. Durch Telefonumfragen wurde ermittelt, wieviel Prozent der in Kliniken tätigen Physiker nicht Mitglied der DGMP sind (ohne Berücksichtigung von teilbereichsspezifischen Unterschieden). Mit diesen für alte und neue Bundesländer unterschiedlichen Nichtmitglieder-Faktoren wurden die Resultate der 2. Spalte von Tabelle 4 korrigiert und die Gesamtzahl der in bundesdeutschen Kliniken auf dem Fachgebiet der Medizinischen Strahlenphysik tätigen Physiker zu 635 berechnet. In der Stichprobe waren 475,8 Physiker ermittelt worden (Tabelle 3), d. h. der Faktor für die Hochrechnung der Physikerzahlen von der Stichprobe zur Bundesrepublik beträgt 1,34.

Tabelle 4: Auszählung des DGMP-Mitgliederverzeichnisses 1999 (siehe Text)

Physiker DGMP Nichtmitgliederfaktor Physiker Bundesrepublik Alte Bundesländer 397 1,10 437

Neue Bundesländer 155 1,28 198

Insgesamt 635

Unter der Annahme, dass sich das in der Stichprobe gefundene Verhältnis von Physikern zu Gesamtpersonal bei der Übertragung auf die Bundesrepublik nicht ändert, wurde mit dem Faktor 1,34 auch das Gesamtpersonal zu 1128 Mitarbeitern insgesamt auf die Bundesrepublik hochgerechnet. Die Aufteilung dieser Gesamtzahlen in der Medizinischen Strahlenphysik auf die einzelnen Fachgebiete der Medizinischen Strahlenphysik wurde gemäß den Prozentwerten aus Tabelle 2 der Stichprobenauswertung durchgeführt, das Resultat ist in Tabelle 5 wiedergegeben.

Tabelle 5: Ist-Werte für Medizinphysiker und Gesamtpersonal (Physiker und andere Berufsgruppen) in der Medizinischen Strahlenphysik in der Bundesrepublik

Physiker Gesamtpersonal Gesamtgebiet 635 1128

davon in

Strahlentherapie 426 711 Nuklearmedizin 89 147 Röntgendiagn. 70 158 Strahlenschutz 38 68 Sonstiges 13 45

3.2 Soll-Werte

Zur Hochrechnung der Soll-Werte aus der Stichprobe (Tabelle 3) auf die Bundesrepublik wurden die in dem Fragebogen abgefragten Geräte-, Untersuchungs- und Behandlungszahlen und andere Daten benutzt.

3.2.1 Hochrechung der Soll-Werte für die Strahlentherapie

Die aus der Stichprobe ermittelten Zahlen von Geräten und Bestrahlungsserien wurden mit den Werten in dem von Heilmann im Auftrage der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) herausgegebenen Band „Abteilungen und Praxen für Strahlentherapie in Deutschland“

[4] verglichen.

Tabelle 6: Hochrechnungsfaktoren für die Strahlentherapie

Bezugsgröße Stichprobe Heilmann 1998 ZVEI 1999 Verhältnis Bundesrepublik/Stichprobe

Beschleuniger 261 305 390 1,49

Kobaltanlagen 34 72 2,11

Afterloadinggeräte 137 175 1,30

Kilovoltgeräte 122 193 1,58

Bestrahlungsserien 150422 165329 1,10

Physiker 320 474 1,46

Mittelwert f=1,50

Ferner wurde die für die Bundesrepublik vom Zentralverband der elektrotechnischen Industrie (ZVEI) für 1999 angegebene Anzahl von 390 Beschleunigern [10] verwendet. Daraus ergaben sich die Hochrechnungsfaktoren der Tabelle 6 für die Strahlentherapie. Der Mittelwert 1,5 wurde als Faktor zur Hochrechnung der Soll-Zahlen für Physiker und Gesamtpersonal in der Strahlentherapie aus der Stichprobe (Tabelle 3) auf die Bundesrepublik gewählt. Die Resultate sind in Tabelle 8 wiedergegeben.

3.2.2 Hochrechnung der Soll-Werte für die Nuklearmedizin

Für die Nuklearmedizinische Therapie hat Bruckenberger 1993 [5] die Zahl der Radionuklidtherapien mit 31.802 (in 790 Betten) ermittelt. Laut Umfrage der DGN [6] ist die Zahl der Therapiebetten in der Bundesrepublik bis 1999 auf 890 gestiegen und damit bei linearer Hochrechnung die Therapiezahl auf 35.837; in der Stichprobe wurden 33.737 Radionuklidtherapien erfasst; damit ist die Stichprobe repräsentativ für die Bundesrepublik und die (Soll-) Zahl von 16 Physikern aus der Stichprobe für die Nuklearmedizinische Therapie identisch mit der Soll-Zahl der Physiker für die Nuklearmedizinische Therapie in Deutschland.

In der Nuklearmedizinischen Diagnostik ist die Datenlage für die Hochrechnung eher dürftig: Es existiert ein Verzeichnis von Abteilungen und Praxen für Nuklearmedizin in der Bundesrepublik, herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin und dem Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner [7]. Aus diesem Verzeichnis können Kliniken mit Nuklearmedizinischer Abteilung selektiert werden. Leider ist von den dort abgefragten Daten nur die Anzahl der Gammakameraköpfe verwertbar: In deutschen Kliniken stehen 777 Gammakameras (Köpfe); die Stichprobe enthielt 314 Gammakameraköpfe; daraus resultiert ein Hochrechnungsfaktor für die Nuklearmedizinische Diagnostik von 2,47.

Für die Nuklearmedizin wurden somit die Soll-Werte der Stichprobe (Tabelle 3) um 16 Physiker für die Nuklearmedizinische Therapie vermindert und die Zahl der verbleibenden 83 Physiker mit dem Hochrechnungsfaktor von 2,47 auf 205 Physiker für die Nuklearmedizinische Diagnostik in deutschen Kliniken hochgerechnet. Die Resultate sind in Tabelle 8 wiedergegeben.

3.2.3 Hochrechnung der Soll-Werte für die Röntgendiagnostik

Zur Hochrechnung wurden die in den Fragebögen abgefragten Zahlen der Anwendungsgeräte benutzt. Rückfragen bei den Ärztlichen Stellen bzw. Aufsichtsbehörden in Thüringen, Bayern Baden-Württemberg und Hessen ergaben die in Tabelle 7 dargelegten Gerätedichten.

Tabelle 7: Anzahl von Röntgendiagnostik-Anwendungsgeräten in einzelnen Bundesländern Bundesland Begriff Anzahl Einwohner

Millionen Geräte pro Millionen Einwohner Thüringen „Einrichtungen“ 557 2,449 227,44

Bayern „Geräte“ 2961 12,155 243,60

Baden-Württemberg „Geräte“ 2568 10,476 245,00

Hessen „Einrichtungen“ 1469 6,052 242,73

Mittelwert 240,70

Die Hochrechnung der daraus resultierenden 241 Geräte pro Mio. Einwohner auf die 82,16 Mio.

Einwohner in Deutschland ergibt 19.800 Anwendungsgeräte in Deutschland; in der Stichprobe waren 2.862 Anwendungsgeräte erfasst, daraus resultiert ein Hochrechnungsfaktor von 6,9.

Für die Hochrechnung des Personals für die radiologische Datenverarbeitung (RIS, PACS) wurde die Anzahl der Röntgenabteilungen in der Stichprobe in Beziehung gesetzt zur Anzahl von deutschen Krankenhäusern mit Röntgenabteilungen insgesamt; letztere Anzahl wurde aus dem Deutschen Krankenhausadressbuch 1998 [8] durch Auszählung zu 977 ermittelt; in der Stichprobe waren 172 Fragebogen aus Röntgenabteilungen vertreten, damit ergibt sich ein Hochrechnungsfaktor von 5,7.

Mit diesen beiden Faktoren wurden die Soll-Zahlen für Physiker und Gesamtpersonal aus der Stichprobe (Tabelle 3) - aufgeschlüsselt nach konventionellem Röntgen, Röntgen mit Flachbilddetektor/Selentrommel (FD/SEL) und radiologischer Datenverarbeitung (RDV)- auf die Bundesrepublik hochgerechnet. Die Resultate sind in Tabelle 8 wiedergegeben.

3.2.4 Hochrechnung der Soll-Werte für allgemeine Strahlenschutzaufgaben

Im DGMP-Bericht 8 [1] ist die Hauptkomponente für diesen Personalbedarf die Anzahl der strahlenschutzüberwachten Mitarbeiter. Nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz [12]

gibt es in deutschen Kliniken, Krankenhäusern und Sanatorien 158.774 beruflich strahlenexponierte Personen; in der Stichprobe sind 22.714 Personen erfasst, d. h. der Hochrechnungsfaktor beträgt 7.

Mit diesem Faktor wurden die Soll-Werte (Tabelle 3) für Gesamtpersonal und Physiker auf die Bundesrepublik Deutschland hochgerechnet. Die Resultate sind in Tabelle 8 wiedergegeben.

3.2.5 Gesamtresultat der Hochrechnung

Die Anwendung der beschriebenen Hochrechnungsfaktoren auf die Soll-Werte der Stichprobe aus Tabelle 3 ergibt die Soll-Werte für den Personalbedarf in der Medizinischen Strahlenphysik in Deutschland, die Differenz zu Tabelle 3 das rechnerische Defizit in absoluten und relativen Zahlen.

Tabelle 8: Medizinische Strahlenphysik in Kliniken der Bundesrepublik: Ist-Werte, Soll-Werte, rechnerisches Defizit und Besetzungsanteil an Gesamtpersonal und Physikern

Gesamtpersonal Physiker

Ist-Werte Soll-Werte Defitzit % vorhanden Ist-Werte Soll-Werte Defizit % vorhanden Gesamtgebiet 1128 4041 2913 28 635 1500 865 42

Davon in

Strahlentherapie 708 1435 727 49 426 592 166 72

Nukleartherapie 32 16

Nukleardiagnostik 140

410 302 32 89

205 132 40

Röntgen, konventionell 1249 258

Röntgen FD/SEL 30 18

Röntgen RDV

166

280

1393 11 70

173

379 16

Strahlenschutz 74 604 530 12 38 239 201 16