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(1)179 Auszüge aus Saalebi's Buche der Stützen des sich Beziehenden und dessen worauf es sich bezieht

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(1)

179

Auszüge aus Saalebi's Buche der Stützen des

sich Beziehenden und dessen worauf

es sich bezieht.

Von Frellierc v. Ilamiuer-Purgstali.

In sechzig Uuu|itstiicken , deren Titel hier an der Spitze

ihres Inhalts übersetzt folgen, umfasst dieses höchst schätzbare

pbilolugiscbe Werk nicht uur eine gute AnzabI von Metonymien,

sondern eine Menge philologischer und historischer Kenntnisse,

ohne welche der Bezug vieler arabischer Phrasen, welche zwei

durch dus Genitiv-Verhältniss verbundene Hauptwörter entbalten,

unverständlicb ist.

I. Hauptstück. Von Gott und dem was sich auf ihn

bezieht. 1) Das Haus Golles, Metonymie für die Kaaba, welche

nacb der Legende des Islams die Engel scbon bei der Erschaffung

der Welt vom Himmel brachten, als ein Abbild des himmlischen

Tabernakels, welcbes umkreisend die Schaaren der Engel dem Herrn

der Herren lobsingen ; bei der SündQuth ward dieselbe in den

Himmel zurückgenommen, und Abraham baute an derselben Stelle

das würfelförmige (Kab, Kubus) Haus Gottes, welcbes schon

vor dem Islam der Sammelplatz der Andacht und des Handels

Arabiens, seitdem der Mittelpunkt der vorgeschriebenen Wallfahrt,

deren Hauptpflicht in dem siebenmaligen Umgange um die Kaaba

besteht. Vor dem Islam bauten die Araber kein viereckiges Haus

aus Ehrfurcht vor der Kaaba; ibr beiligster Schwur war: „bei

der Kaaba!" oder: „beim Herrn der Kaaba!" Die Wirkung,

welche dieselbe auf alle Karawanen der Wallfahrer hervorbringt,

ist die, dass sie aus Freude lachen oder aus Rührung weinen.

2) Der Prophet Gottes, Mohammed, vor allen Propheten vorzugs¬

weise, wie 3) das Buch Golles, der Koran, vor den anderen vom

Himmel gesandten heiligen Schriften, welche nicht Kitab, son¬

dern Sifr genannt werden. 4) Der Freund Gottes, Abraham.

5) Der Geist Golles, nicht der heilige Geist nacb christlichem

Lehrbegriff, sondern die metonymische Benennung des Herrn Jesus.

6) Die Erde Gottes, nach dem Korantexte: Gottes Erde ist

12*

(2)

180 I" fliimmcr Purgslall, Auszüge aus Saalehi's Burh der Stützen

geräumig. 7) Der Löwe Goltes, Ali, der Eidam des Propheten.

8) Das Schwert Gottes, Cliulid Ben Welid, der zwar keiner der

zehn Evangelisten, aber einer der ersten Genossen des Propheten

und Helden des Islams , der Eroberer Syriens unter dem Cbuli-

fate Ebubekr's; den Ehrennamen gab ihm der Prophet. 9) Der

Bogen Golles, der Regenbogen. 10) Der Hand Goltes (d. h. der¬

jenige, dessen Gott sicb bedient, um auf seine Feinde Jagd zu

machen) ist wieder Ali, der Eidam Mobammeds. II) Das Feuer

Golles, keine Metonymie, sondern nur eine demselben wie der Erde

ehrenhalber beigelegte Benennung, weil es im Koran beisst: Gottes

sind h och flammendeF euer. 12) Der Schallen Golles auf Krden,

der Chalife. 13) Saad Golles, in demselben Sinne wie die Erde und

das Feuer Gottes, vom Stamme Saad, uus welcbem Halimet, die

Amme des Propheten, uusgezeicbnct durch Wohlredenheit , wie

Koreisch durcb Schönheit und Juthreb durch Anmuth; der Propbet,

aus Koreisch entsprossen, sog die Wohlredenheit mit der Milch

der Amme ein; er sagte von sich selbst: „Ich bin der Wobl-

redenste der Koreisch." Aus dem Stamme Suad war einer der

berühmtesten Kanzelredner, Scheibet Ben Scheibet. 14) Die

Lanze Golles, metonymische Benennung der Stadt Kjufa, welche

ibr Omer Ibn-ol-Cbutlitbab beigelegt, weil die Bewohner derselben

Waffen wider die Feinde Gottes, 15) Die Sonne Golles, eben so

wie die Erde und das Feuer Gottes, als eines seiner vorzüglich¬

sten Geschöpfe; so auch 16) das Kameel Golles, übcrhau|it das

Kameel als ein vorzügliches Geschöpf, insbesondere aber das

Kameel des Propheten Ssalih, welcbes, von Einem aus dem Stam¬

me Tliemud erschlagen, das Verderben des ganzen Volkes herbei¬

zog. 17) Der Fluss Golles, metonymisch für das Meer, den Re¬

gen und den Giessstrom, dann im besonderen Gegensatze zu den

F^lüssen Maakifs und Isa's , von welchen jener ein Canal bei

Bassra, dieser bei Bagdad; daher das .Sprichwort: ,, Maukil's und

Isa's Flüsse verschwinden, wann der Fluss Gottes kömmt."

18) Der Bing Golles, metonymisch das gemünzte Gold, und die

weibliche .Schaam. 19) Die Barmherziglieil Golles, ausser dem

offenen und eigentlichen .Sinne, der Name einer Sklavin von

Bassra, welche die Geliebte des Dichters Bischr war und deren

der Dichter Ebn Nuwas in Versen Erwähnung thut, welche die

Wohlredenheit Biscbr's und die Schönheit seiner Geliebten preisen.

20) Der Vorhang Gottes, metonymisch für den Schirm und .Schutz

Gottes, wie in dem Gebete: „0 Gott, verhülle mich mit deinem

Vorbang dem guten und beschatte mich mit deinem .Schatten dem

schattenden!" Saalebi sagt: er habe auf einem Vorbange zn

Mossul gestickt gelesen : „Diess ist der Vorbang der Sicherheit,

aber der Vorhang Gottes ist hesser." Ein berühmter Vers heisst:

Sic verwarf mich, und Gottes Vorhang ist zwischen mir und ihr

Die Ausleger sind über den metonymischen Sinn, welchen hier

(3)

des sich Beziehenden und dessen worauf es sich bezieht. 1 S t

der „Vorhang' Gottes" hat, verschiedener Meinung, indem Einige darunter Hidscliaf, Andere das Alter, Andere den Islam verstehen,

welche den Dichter von der Geliebten scheiden. 21) Die Hand

Goltes; im Koran: Gottes Hand ist über ihren Händen.

22) Die Agenten oder Beamten Goltes, die, welche nur Gott zu Liebe

und nicbt weltlicher Zwecke willen ibr Amt verrichten. 23) Der

Weg Goltes; im Koran: Gott liebt die, so auf seinen We¬

gen kämpfen in Reihen, wie ein festes Gebäude. Der

Propbet sagte: „Kein Tropfen ist mir lieber uls ein Blutstropfen

vergossen auf Gottes Wegen, als ein Thränentropfcn geweint in

finsterer Nacht aus Gottesfurcht." 24) Das Lichl Golles; der Pro¬

phet sagte: „Scheuet euch vor dem Antlitz des Rechtgläubigen,

denn er schaut mit dem Liebte Gottes." 25) Das Pfand Golles,

metonymisch für die Nacht, nach dem Worte der Ueberlieferung:

„Stört die Vögel nicbt in ihren Nestern, denn die Nacht ist Got¬

tes Pfand." 26) Die Wage Golles, metonymisch für Gerechtig¬

keit, hergenommen von der Wage des Gerichts, auf welcber die

guten und bösen Werke der Menschen gewogen werden. 27) Die

Beinigkeil Golles, die Hilfe und Gnade Gottes, welche er seinen

Geschöpfen gewährt. 28) Die Tische Golles, metonymisch für die

Märkte. 29) Die Hilfe Golles. Saalebi citirt aus einem seiner

Werke ') die Stelle: „der König beschützt durch die Hilfe G'ot-

tes ," und aus einer seiner Kassideten den Wunsch : Ueber dir

sei Gottes Hilfe!" Diese Wunschformel ist die, welche nuch

jetzt im osmanischen Reiche dem Sultan oder Wefir, wenn sie

indem Versammlungssaal, zugerufen wird: „Ueber dir sei Golles

Hilfe und seine Barmherzigkeit!" 30) Der Befehl Golles. Saalebi

citirt Verse des Dichters Ebulatahijet und ein Wort des grossen

Philologen Chuarefmi, das er aus dessen Munde gehört: icb habe

nie, sagte Chuarefmi, eine bessere Schilderung eines Schmarot¬

zers gehört als die Hamdewi's:

Ich seh' in dir die Zeit, die Welt, Die alle Häuser überrällt,

Be Fe hl von Gott und Gottes Macht, Erscheinend uns in jeder lyncht.

31) Die Sonne Golles, metonymisch für Schönheit, vuu dem schönen

Saume der Kleider schöner Sklavinnen der Chalifen , auf sie selbst

angewendet. 32) Die Chalifenschafl oder Slellverlrelung Golles.

Saalebi sagt, der Philologe und Dichter Ebulfeth el-Bosti habe

das Wort gepriesen, das er (Saalebi) in seinem Bucbe, der Auf¬

heiternde, ausgesprochen: „Die Regierung ist die Stellvertretung

(Cbilafet) Gottes unter seinen Dienern und in seinen Ländern,

und sie kann nicht bestehen mit der Widersetzlichkeil (Mucha-

lefct) gegen seine Gebote." 33) Der Fluch üoUcs, mit einem

1) ^\ f^/iK

(4)

182 ' • nammcr-Purgslall , Auszüge aus SaaleWs Buche der Slülzen

Verse Bosti's. 34) Der Kerker Golles, metonymisch das Fieber

und der Tod, nacb einem Worte des Propheten. 35) Der Bau

Golles; der Propbet sagte: „Wer den Bau Gottes zerstört, stirbt

plötzlich durcb die Pest." 37) üie Färbung oder Bildung Golles

(Sur. 2, 132), mit einem Worte Saalebi's aus seinem „Erheitern¬

den", 37) Die Gesandlschafl (Deputation) Golles, metonymisch die

Pilgernden nacb Mekka und Medina. Saalebi citirt aus seinem

„Erbeiternden" die .Stelle: „Er kündete der Gesandtschaft Gottes die Güter beider Welten."

II. Hauptstück. Von den Propheten und was ihnen

angehört. 38) Das Tesiamenl Adams, Ermahnung zum Guten.

39) Der Buhm Adams, grosse Berühmtheit. 40) Das Schiff Noe's,

sicher wie die Arche Noe's in der Sündfluth. 41) Der Babe Noe's,

ein treuloser Gesandter, der nicht wiederkehrt. 42) Das Leben

Noe's, ein langes Leben, wie das Noe's, der neunhundert und

fünfzig Jabre alt gestorben. 43) Die Ställe Abrahams, jeder er¬

habene edle Ort, nacb dem Korantexte: Nehmt die Stätte

Abrahams zum Gebetorte. Die Stätte Abrahams an der

Kaaba ist der Ort, wo das Zelt .Abrahams stand, wo die Spuren

seiner Fusstapfen und Finger im Steine sichtbar waren, die aber

in der Folge der Zeiten verschwunden. 44) üas Feuer Abrahams,

.Alles was kühl, wie das Feuer des Ofens, in welchen Abraham

von Nebucbodonoser geworfen ward, demselben Kühlung eines Ro¬

senbeetes schien. Der Dichter Ihn Rumi verglich damit den Wein:

Ich sab das Feoer Abrahams entbrannt.

Mit allen Eigenscbaften , die bekannt,

Von bellem Glänze, kühl und Heil verkündend.

Durch süssen Wohlgerueh Trinklust entzündend.

Dieselbe Vergleichung findet sicb auch in einem Distichon des

Ihn Motef:

Gekühlter Wein , der lang im Krug geweilt , Der kühl und licht wie Abrams Feuer heilt.

45) üie Blätter Abrahams. Wehb B. Monabbih sagt, dass Gott

dem Abraliuni zehn Blätter vom Himmel gesandt, alle voll von Kr-

mubnungen und (ileicbnissen , Sprüchen und Hymnen, die aber

wieder in den Himmel zurückgenommen worden, so duss keine

Spur mehr auf Erden davon vorbanden. Die Blätter Abrahams

für verlorene Schriften und Dinge sind also dem Aruber, was

dem Römer die Blätter und Bücher der Sibylle; so sagt der Wefir

Ssuliib in einem seiner Sendschreiben un einen Freund: ,,Du bust

uns verlussen und aufgegeben wie die Blatter Abrahams und des

Moses." 46) üie Gastfreundschaft Abrahams, d. i. eine grosse,

nach dem Verse des Korans: Hast du nicht gehört die Er¬

zählung Abrahams u. s. w. Die Ausleger erklären, dass

Abrubum seine Gäste nicht nur reichlich, sondern auch freundlich

(5)

des sich Beziehenden und dessen ivorauf es sich bezieht. 183

Lewirtliet, indem er ihnen entgegen ging und sich üher ihre An-

Icunft freute. 47) üie Gabe Abrahams heisst das Fleiscli, wie die

Dattel die Gabe Maria's. 48) Das Versprechen Ismail's , eines , das

sicher erfüllt wird, weil im Koran Ismails Treue in Erfüllung

seiner Versprechungen gepriesen wird : Gedenke in derSchrift

Ismails, der aufrichtig in seinem Versprechen. 49)

Das Kameel Ssalih's, schon oben als das Kameel Gottes vorge¬

kommen, sprichwörtlich von einem unschuldig Erschlagenen. öO)

Die Termine Jusuf's , von Terminen, die in Erfüllung geben, nach

der bekannten Legende der Scbrift der Hebräer, Christen und

Moslimen. 51) üer Wolf Jusuf's , von einem unschuldig Ange¬

klagten , wie bei uns das Lamm der Fabel. 52) üas Hemd Jusuf's,

welches die Brüder Josephs dem Abraham als den Beweis brach¬

ten , dass der geliebte Sobn vom Wolfe zerrissen worden , für

einen falschen und lügenhaften Beweis. Obeidallab Ibn-ol-Mer-

fuhani hat in seinem Buche „der Erleuchtete" ') von Ebi-sch-schiss

die folgenden Verse aufbehalten :

0 Mörderin! mit deinem Thränenstrome , Der über beide Wangen niederfliesst.

Willst du vielleicht mit deinen Thränen lügen, Als ein Beweis, dass du unschuldig bist,

Wie sie einst mit dem Hemde Jufuf's kamen

Mit Blut bespritzt, durch lügenharte List —?

Das Hemd so wie der Thränenslrom sind Lügen, Indem dein Herz Aurrichtigkeit vergisst.

Ich opfre dir den Vater und die Mutter, Wenn du vielleicbt wahrhaTt unschuldig bist.

53) Die Schönheit Jusuf s , sprichwörtlich für das Ideal der Schön¬

heit, nach der Sage, dass die Hälfte aller Schönheit der Antheil

Jusufs, die andere Hälfte unter den Rest der Menschen vertheilt

sei; dessbalb wurde Ebu Isa, der Sobn des Chalifen Harun Re¬

schid, ein schöner Jüngling, „der Jusuf der Zeit" beigenannt.

54) Die Jahre Jusuf's, sowobl für Jahre des Hungers als des

Ueberflusses , nacb den sieben Jahren der Legenden. 55) Der Duft

Jusuf's, von den Sehnsucht und Verlangen erregenden Spuren einer

Sache, hergenommen von dem Dufte, welcher dem Abraham aus

dem Hemde seines geliebten Sohnes Jusuf entgegen webte, und

sein Herz mit Sehnsucht nach demselben erfüllte. 56) üer Stab

des Moses, von einem Wunderthätigen , weil der Stab des Moses

Wasser aus dem Felsen schlug und vur Pharao sich in eine

Schlange verwandelte. 57) Das Feuer des Moses, von einem in's

Auge springenden Gegenstande, den man verfolgt und welcber

Heil und Segen bringt, hergenommen von dem Feuer des Dorn¬

busches , in welchem der Herr dem Moses erschien. ( Kommt

1) j*ju*at.

(6)

184 V. Hammer-Purgstall, Auszüge aus Saalebi's Buche der Slülzen

wieder nnter dem Abschnitte vom Feuer vor.) 58) Die Hand des

Moses, als wundertbätig-e , weisse, weil er sie mit Aussatz be¬

deckt in deu Busen sciiob, und weiss herauszog. 59) Der Rest

(Speiserest) des Volkes des Moses, d. i. Langeweile und Ueher-

druss durcb Finförmigkeit erzeugt, weil die Israeliten, mit dem

Manna der Wüste unzufrieden, sicb nach den Wachteln Aegyptens

sehnten. 60) Die Ohrfeige des Moses, für ein selbst veranlasstes

Ungemach, nach der alten Legende, dass Moses vom Herrn sich

die Gnade erbeten , nicbt unvorbereitet vom Tode binweggerafft

zu werden; demnach kam der Todesengel in der Gestalt eines

Menschen ihm anzukündigen, dass seine letzte Stunde gekommen;

da Moses Schwierigkeiten machte, gab ihm der Todesengel zur

Warnung und Beglaubigung seiner Sendung eine Ohrfeige, wo¬

durch Moses einäugig ward, worauf er sicb dann zum Tode vor¬

bereitete. 61) Die Nachfolge des Chifer , für einen Vielgereisten,

„qui mores hominum multorum vidit et urbes;" vom Propheten

Chifer, dem Hüter des Lebensquells, mit welchem Moses im

Koran zu dem Vereine zweier Meere reist und der nocb immer¬

fort die Welt durchwandert; der ewige Jude ist ein Reflex des¬

selben. 62) Die Geduld lobs ' bedarf keiner Erklärung. 63) Der

Wallfisch des Jonas wird für unersättliche Fresslust gebraucbt.

64) Der Panzer Davids, von künstlich gearbeitetem, weich sich

schmiegendem Eisen, nacb der Legende des Korans von Uavid,

welcber der Erste Panzer schmiedete und dieselben dann ver¬

kaufte, um sich durcb seine Handarbeit seinen Lebensunterhalt

zu verschaft'cn. 66) Der Ton Davids, von angenehmen Tönen

und Wohllaut. Wann David vor dem Altäre die Psalmen betete,

sammelten sich um ibn die Vögel des Himmels und die Thiere

der Erde, vom Wohllaute seiner Stimme angelockt und bezaubert;

der arabische Orpheus. Ein Araber sagte zum Lobe seiner Ge¬

liebten: „sie hat die Weisheit Lokmuns, die Schönheit Jusufs,

die Stimme Davids, die Reinheit itlaria's , allein es sind ihr auch

die Plagen lobs und der Zustand des Jonas in der Fremde be-

scheert." 66) Die Harfe Davids, womit er die Declamation der

Psalmen begleitete; hierdurch wird die singende Declamation des

Korans vertheidigt. 67) Der Ring Salomons, dns Symbol der Herr-

schermacbt und durchgreifenden Befehls, weil demselben alle Men¬

schen und Dschinnen gehorchten. Die Krüge, in welche einge¬

schlossen empörte Dschinnen im Meere versenkt liegen , sind alle

mit dem Ringe .Salomons versiegelt; von demselben stammen die

Ringe der Könige als .Symbol der Herrschaft. 68) Die Dschinnen

Salomons, von dienstbaren Geistern, welche Unglaubliches aus¬

führen , wie die Dschinnen Salomons , welche ihm als Handlanger

zum Bau seiner Paläste von Persepolis, Baalbek nnd Tadmor

dienten. So sagte Onimani zu Harun Reschid zum Lobe der

Beni Abbas und zum Tadel der Ungerechtigkeiten der Beni

Merwan :

(7)

des sich Beziehenden \und dessen worauf es sich bezieht. 185

Verschwanden sind durch Gott der Dschinnen Speere Und ihrer l'ngerechligkeiten Heere.

III. Hauptatiick, Von den Dschinnen und dem

Teufel. 69) Die Fahne der Dschinnen, Name des Dichters

Abdasselam Ii. Saghban, welcher zur Zeit des Chalifen Motewekkil

lehte. Saalebi weiss die Ursache dieses sunderbaren Beinamens

nicbt anzugeben, welcber, sagt er, vermutblich von einem seiner

Gediciite hergenommen ist; er fiihrt aus einer seiner Kafsideten

die folgenden Verse an:

Mein Diener sei, dacht' ich, ^nufehirwan , L'nd mein Kumpan der Zehnte der Chaliren.

70) Das Schlachtopfer der Dschinnen heisst die in der Sünna ver¬

botene Art, Thiere mit vorher ausgestochenen Augen zu schlach¬

ten. 71) Soldaten des Teufels sind die Unverschämten und Bösen;

so sagt ein Dichter:

Vom Teufel ward ich zum Soldaten einrollirt.

Ich bin im Dienste auch gar bald so avancirt, Dass sich's der Teurel nun zur grossen Ebre hält, Wenn er als ein Soldat passiret in der Welt.

72) Der Teufel der Teufel ist der Genius der Dichter, wesshalb

die Dichter insgemein satanisch heissen , und ihre Begeisterung

eine satanische nennen; so sagt der Dichter Dscherir:

Ein schwächliches Kameel nimmt es nicht auf Mit einem stärkeren im Kampf und Lauf, Doch mein erwachsner Vers ist ohne Zweifel In Satans Reich der Teufel aller Teufel.

Alle Gedichte galten vor Mohammed ftir Eingebungen des Teufels,

jeder Dichter war von einem besondern Teufel begeistert, und

je feuriger der Teufel, desto feuriger das Gedicht; daher er¬

hielten einige Dichter den Beinamen besonderer Dämonenfiirsten.

Der Teufel des Dichters Aascha hiess Mishal, der Perefdak's Amru,

der Biscbr's Scbeneknak. Der arabische Dichterteufel ist der so-

kratische Dämon, indem er sie nicbt nur begeistert, sondern auch

ermahnt. Scbeneknak oder .Scbiniknak und Schaissan sind zwei

Namen solcber poetischen Dämonenfiirsten. 73) Der aufrichtige

Freund des Teufels hiess Abdallah Ben Melal, beigenannt der Zau¬

berer, der zur Zeit des Tyrannen Hadscbdscbadscb lebte und aller¬

hand teuflische und zauberische Künste trieb. 74) Die Sehänd-

lichlieil des Teufels, die grösste Schändlichkeit ; Saalebi citirt eine

Stelle aus seiner poetischen Blüthenlese Jetimet, wo er von E)bul-

Hasan el-Lidscbani gesagt, dass er unter die Teufel und die

Zierden der Menschheit gehöre. 1^) Die Schritte des Teufels , nicbt

nachzuabinende Vorgänge. 76) üie Finger des Teufels, die An¬

gestellten des Sultans. 77) üie Zaubereien des Teufels heissen

(8)

1S6 V. Hammer- Purg stall, Auszüge aus Saalebi's Buche der Stützen

die Gedicbte. 78) Das Maass des Teufels, die Ungerechtigkeit, im

Gegensatze zur Wage des Schöpfers (a, oben I. 26). 79) Der

Schallen des Teufels, ein Ungerechter, im Gegensatze zum Schat¬

ten Gottes auf Erden, welches metonymisch den Chalifen bedeutet.

80) Der vom Teufel Geohrfeigte , fdr ein verschobenes Gesicht; so

wurde Amru Ben Saad Ibn-ol-Aass heigenannt; äbnlich hiess

Ahdolmelik Ben Merwan wegen des üblen Geruches aus seinem

Munde der Valer oder der Tod der Fliegen. 81) Des Teufels Spinn¬

gewebe, auch des Teufels Speichel, die feinen Spinngewebe, welche

im Deutschen alter Weiber Sommer beissen. 82) Der Eilbote des

Teufels, eine Art schnell hin-.und herschiessender Eidechsen. 83)

Des Teufels Nest, die Gassen und Märkte, nach dem Worte der

Ueberlieferung: „ Bütet eucb vor den Gassen, denn der Teufel

nistet in denselben." 84) Die Stricke des Teufels, die Weiber,

ebenfalls nach einem Worte der Ueberlieferung. 85) Der Wein

des Teufels, die Welt. Jahja Ben MoafTer-Ran sagte: „Die

Welt ist der Wein des Teufels, wer davon trinkt, trinkt sich

den Rausch des Verderbens an." 86) Die Köpfe des Teufels , nach

dem Korantexte, die Frucht des Baumes, der ans dem Grunde

der Hölle emporwächst, und figürlich für hässlicbe Menschen.

IV. Hauptstück. Von den Beziehungen auf die

Vorzeit. 87) Die Träume Aad's, von gigantischen Träumen,

gross wie die Leiter des Volks Aad's, welche Riesen waren. Ein

Dichter sagt von Eingebildeten, Grosssprechern:

Als hätten sie geerbt die Weisheit Lokman's, Als hätten sie geerbt die Tränme Aad's.

^) Der Wind Aad's , metonymisch für Verderben , nach dem Koran-

verse : sie gingen zn Grunde im reissenden Sturm¬

winde. 89) Der Rothe des Volkes Themud, ist Kodar Ben Mo-

salif '), welcber das Kameel des Propheten Ssalih feindlich an¬

griff, und dessbalb metonymisch für Bösewicht, Saalebi kritisirt

den Dichter Sobeir, welcher in einem Verse vom „Rothen der

Aad" spricht, und also die Beni Aad mit den Beni Themud ver¬

wechselt ^), Kodar war roth und blau von Gesicht, und hiess

dessbalb der Rothe der Themud. Ammar Ibn Jasir erzählt in der

Ueberlieferung: „Als wir mit dem Propheten von dem Frohnkampfe

Satolaaschirefs zurückkehrten, ging ich und Ali, der Sobn Ebu

Tbalib's, hinaus, und der Wind blies uns Staub in's Gesicht; da

sagte der Prophet zu Ali : o Vater der Erde (weil ibn der Wind

mit Staub bedeckt hatte), weisst du wer der grösste Bösewicht

unter den Menschen? Sag mir's, o Prophet Gottes, antwortete

1) Nach Andern Salif; so Beidäwi zu Sur. 54, V. 29, der türk. ]>ämd8

miter ^0^1, Uariri ed. de Sacy, S. 174, Z. 3 d. Comm. D. Red.

2) Vgl. die in der vorigen Anm. citirte Stelle von de Sacy's Cosunentar

za ^ariri. D. Red.

(9)

des sich Bexiehenden und dessen worauf es sich bezieht. IS7

A\i. Der grösste Bösewicht nnter aen Menschen, sprach der

Prophet, ist der Rothe der Themud, welcher das Kameel stürzte

und Hand daran legte. 90) üer Todesschrei der Themud ist das

Geschrei , welches unter rollendem Donner gehört ward , als die

Beni Themud das Verderben ereilte, nicht das Geschrei, das sie

ausstiessen, sondern das Geschrei Gabriels, der sie damit zu Tode

schreckte. Der Tyrann Hadscbdscbadscb nannte das Volk einen

Rest der Beni Themud. Er fand es der Mühe werth sicb auf

der Kanzel zu vertheidigen , indem er den Koranvers citirte, dass

Keiner übrig gebliehen vom Volke Themud. Der Dichter Bbul-

feredsch el - Babbagha wünschte den Karmathen die Sündfluth

Noe's, den Steinregen Lot's, den Orkan Aad's und das Wetter-

gpschrei der Themud an den Hals, 91) Gefrässiger als Lokman,

bezieht sich auf den Aditen Lokman, nicht auf den später, an¬

geblich zur Zeit Davids , lebenden Lokman den Weisen ' ).

92) Der Hochmulh Pharao's; Chuarefmi sagte von Lidscham (dem

Dichter) :

Ich sah Lidschnm : von dessen IV.-iturell Sein Vers der treue Abdruck ohne Fehl.

Mit Pharao's Hochmuth thuet er dessgleichen.

Als thät' mit Mosesstab er Wunderzeichen.

Als Dichter ist er wobl der Teufel Teufel, Und betet Gott nicht an, was ausser Zweifel.

93) Der Palast Hanums, von einem hohen stattlichen Bau, nach

dem Korantexte, in welchem von dem Palaste die Rede, den

Haman, der Weflr Pharao's, für denselben gebaut. Ebulkasem

ef-faaferan vergleicht in der Kassidet, womit er dem Ssahib (Ben

Abbad) zu seinem neuen Palaste Glück wünschte, dieselbe dem

Palaste Hamans. In dem Bucbe der moschusduftenden Antworten

Ibn Ebi Ain's wird erzählt, wie dieser auf die Anrede des We-

firs Abdallah Ben.Hafim's: Wohin gehst du, Haman? aus dem

Stegreife mit den Worten des Korans erwiederte: icb gehe dir

einen Palast zu bauen. 94) Die Schätze Karun's ( des Kora der

Schrift ), deren im Koran Erwähnung geschieht. Saalebi führt

als Beleg eine Stelle aus einem der Sendschreiben Chuarefm's an:

„Wenn unser Vermögen unserer Absicht entspräche, so brächten

wir dir die Kopfsteuer von Fars, die Zehnten von Ahwaf, die

Einkünfte von Bassra, die Krone des Chosroes, das Diadem

Schirin's, die Schätze Karun's und den Thron der Balkis dar."

95) Der Damm Alexander Sulkarnein s , womit er die Völkerfluth

der Gog und Magog am Caucasus eindämmte. Saalebi gieht als

Beispiel die Verse des Dichters Ibu Thabatbaba, womit er den

vou Ali Rostem unternommenen Bau der Mauern Issfahans saty-

1) S. Arabum prow. ed. Freytag, I. S. 134, u. III, 2. Th. S. 286.

D. Red.

(10)

188 V. Hammer-Purgslall, Auszüge aus Saalebi's Buche der Stützen

risirte. 96) Die Schläfer der Grotte, d. i. die Siebenscliläfer,

sprichwörtlich wie im Deutschen ein Siebenschläfer. 97) Die

Lasterhaftigkeit Sodoms, so aucb von einem Lasterhaften der Richter

Sodoms. 98) Die Flur Himar's. Himar oder Himare, der Sohn

Moweilia's ')> war einer der Mächtigen des Volkes Aad, dessen

Unglaube zum Sprichwort geworden; seine Flur war der frucht¬

barsten eine; als seine Söhne vom Donner erschlagen wurden,

forderte er sein Volk zur Goltesläugnung auf und tödtete Alle,

welche Gott nicht läugneten; seine Flur ward vom Himmel ver¬

wüstet, und seitdem ist dieselbe Metonymie für Verderben und

Verwüstung.

V. Hauptstück. Von den Beziehungen auf die Ge¬

fährten und Jünger des Propheten. 99) Der Lebenswandel

der beiden Leben, nämlich Ebubekr's und Omer's, als ein muster¬

hafter. 100) Der Stecken Omer's , mehr gefürchtet als das Schwert

des Tyrannen Hadscbdscbadscb; Hormofan , der gefangene König

Chufistans, sagte, als er einst den Omer in einer Moschee, auf

seinen Stab gestützt, schlafend fand: „leb habe vier Cbosroen

gedient, aber keiner derselben hat mir solcbe Scheu eingeflösst

als dieser Inhaber des Steckens." 101) Das Hemd Osmans, das

blutbesprengte, das nach seinem Morde herumgesandt ward, um

die Völker zur Rache des Mordes zu cntflummen , die Oriflumme

der Blutrache. 102) Die Trelflichlieiten Ali's, als der Inbegriff aller

Tugenden und guten Eigenschaften. 103) Die Aufrichligkeil Ebi

Serr's, des Genossen des Propheten, von dem der Propbet gesugt:

„Ich wur in keinem schuttenden Grün und auf keiner stäubenden

Matte, wo icb einen Aufrichtigeren geseheu als Ebu Serr." Er

verscherzte dennocb später die Huld des Propheten, als er unter

den Nachzüglern beim Feldzuge von Tebuk, und Mohammed, der

ibn allein kommen sah, ibm zurief: „Gott erbarme sich Ebu Serr's,

der allein zieht, allein stirbt, allein in's Grab gesenkt wird ^ ).

Ebu Serr ist eine Metonymie des Vl'uhrbaftigen , so wie die Wald¬

taube die des Lügners '). 104) Der Gang Ebu Dudschanel's , d. i.

Simak's Ben Chareschet des Hilfsgenossen (Anssurij) "), ging

als wenn er ausglitte und die Füsse zurückzöge; ein tapferer

Mann glorreichen Andenkens. Als ihn der Prophet eines Tages

zwischen den Schlucbtreiben auf seine Art watscheln sah, sagte

er: „Diesem Gange würde Gott an jedem underen Orte grollen

als an diesem." 105) Die Scharfsinnigkeit oder Klugheit JUoawije's,

1) t^i ;''*^> Arabum provv ed. Frey tag, 11, S. 384, und

Ijlämüs unter ^\.*^\, D, Red.

2) Gemäldesaal I. 189

3) S. Arabum provv. II, S. 383. D. Red.

4) S. Nawawi ed. Wüstenf. S. vif, Ijämüs unter iüL>.> und iüij^.

U. Red.

(11)

des sich Beziehenden und dessen worauf es sich besieht. 189

sprichwörtlich ; Moawije steht an der Spitze der vier Schart'sin-

nigen oder Klügsten der ersten Geschichte des Islams, nämlich:

Moawije Ben Soijan, Amru Ibn-ol-Aass, Moghiret Ben Schoobet

und Sejad der Sohn seines Vaters (der Bastard) '). Saalehi de-

flnirt Dohal als die, welche durch ihr Crtheil das Ende der Ge¬

schäfte voraussehen, und deren Rath die Leuchte in schwierigen

Lagen. 106) Die Rechtsgelchrsamheit der Abdallahe; die sieben

Recbtsgelehrten , welche alle sieben den Namen Abdallah führten,

waren: I) Abdallah Ben Mesud, 2) Abdallah Ben Abbas, 3)

Abdallah Ben Omer el-Chattab, 4) Abdallah Ben Sobeir, 5)

Abdallah Ben Amru Ben el-Aass , 6) Abdallah Ben Dschaafer Ben

Ebi Thalib, 7) Abdallah Ben Ebi Bekr des ersten Chalifen.

107) Das Festmahl des Esehaas, d. i. Efchaas Ben Kais Ben

Maadikerib, der unter dem Cbalifate Ebibekr's vom Islam abfiel,

den aber Ebuhekr, als er ihn gefangen genommen, losliess,

worauf dieser ihm seine Scbwester Omm Forab zur Frau gab.

108) Die Sanflmuth Ahnef s. Der Grammatiker Dschabif sagt :

„Man rühmt die Sanftmuth Lokman's und seines Sohnes Lo-

kaim ^), die von Kais Ben Aassim und Moawije Ben Ebi Sofjan,

aber Alle bat darin Ahnef übertroffen '). 109) Die Zurückgezogen¬

heil Hasati's des Sohnes Ali's, dessen Zurückgezogenheit, so wie

seine Rechtsgelehrsamkeit sprichwörtlich. 110) Die Bescheidenheil

Jbn Sirin s, die eben so sprichwörtlich wie die Vernunft Motharif s,

das Gedächtuiss Ibn Kalade's. HI) Die gereimte Prosa Mochtar's,

des Sohnes Ebu Obeide's, aus dem Stamme der Beni Sakif, wel¬

cber eben so berühmt durch seine reichgereimte Prosa, als durch

seine Wankelmütliigkeit im Glauben, indem er zuerst Cbaridsche

(ein von Ali Abtrünniger), dann ein Anhänger Ibn Soheir's,

hernach ein Rafidhij sicb für Mohammed Ibn-ol-Uanifije und die

Blutrache Hosein's erklärte. Ueber diesen seinen Wankelmuth zur

Rede gestellt, sagte er: „Ich sah, dass Merwan Syrien anfiel,

Ibn Sobeir sich Mekka's bemächtigte, Ibn Nedschd sich in Je-

mame, Ibn Mafim in Chorasan festsetzte; so wollte ich auch

nicht schwächer sein als sie und bemächtigte mich Kafa's. Als

man dem Ibn Abbas sagte: Mochtar halte sich für inspirirt, sagte

cr: „Mit Recht, nach dem Worte des Korans: die Teufel

offenbaren sicb ihren Patronen." Von seiner reich ge¬

reimten Prosa (in der Weise des Korans) sagte er: „Bei dem,

welcber die Religionen eingesetzt fortan , welcber euch das Kleid

des Glaubens umgelban , welcber bält die Empörung hintan. Ich

werde tödten die Beni Esd in Omman, und die Grossen von Kais

Ben Ghailan, und die Beni Temim die Patronen des Scheitban

1) S. Abulf. Ann. mosl. I, S, 330, .356 — 362. Arabum provv. II, S. 757.

D. Red.

2) S. Arab, provv. I, S. 662, II, S. 208—210, 594 u. 858. D. Red.

.3) S. Arab, provv. I, S. 396—398. D. Red,

1 3

(12)

190 V. nammer-Pnrgstall, Auszüge aus Saalehi's Buche der Slülzen

(Satan). Aufgesehen Edler von Sihjan!" Mochtar hatte einen

alten Sessel, den er mit Goldstolf überzog und für eine Erbschaft

Ali's ausgab; mit diesem paradirtc er in den Scblucbten wie die

Israeliten mit der Bundeslade, um zum Kampfe anzufeuern. Er

hatte auch eine weisse Taube, von der er sich, als ob sie ihm

himmlische Eingebungen brächte, umflattern liess, und sagte:

„Ich bekräftige die Schrift als acht, die Wahrheit und das Recht,

Gott sendet einen Engel, der Rache bringt, der in der Gestalt

einer Taube hervor unter den Wolken dringt." Als in der

Schlacht, zu welcher er mit Ibrahim B. Escbter wider Obeidallab

ausgezogen, die Truppen schon flüchteten, liess er weisse Tau¬

ben los, und die Flüchtigen kehrten mit dem Geschrei: „Seht

die Engel! die Engel!" zurück, und erfochten den Sieg, welcber

dem Obeidallab Ben Sijad das Leben kostete. 112) üie Scharf-

sinniglieil des Jjas, ein ausgezeichneter Richter, dessen Scharfsinn

zum Sprichwort geworden, dessen Ebu Temmam im folgenden

Verse erwähnt:

Energisch wie Amrn, freigebiger als Ilalim , Sanftinüthig wie Ahnef, scharfsinnig wie Ijas.

Mo' ""ije, der Vater des Ijas, zog ihm seinen älteren Bruder, der

stä..,ir war, vor, weil Ijas klein und schwächlich. Ijas sagte

iho' „Mein Bruder ist wie das junge Huhn, das als Küchlein

stuv' aus dem Ei kroch, und zum Huhn heranwächst, welches

zuletzt doch nur bestimmt ist abgestochen zu werden, während

icb das Junge der Taube, das schwächlich aus dem Ei kommt,

aber zu der Ehre heranwächst mit Sendschreiben beauftragt zu

werden." Die Beispiele des Scharfsinns , welche Saalebi erzählt,

bezieben sicb auf die Erkenntniss aus der Art wie ein Hund bellt,

ob derselbe frei oder angebunden, ob er ein fremder oder vom

Hause, und dergleichen. 113) üie Narbe Abdolhamid's. Abdolba-

mid, der .Sohn Abdullah's des Sohnes Omer Ben cl - Cbaththab,

war einer der schönsten Menschen; er hatte eine Narbe im Ge¬

sichte, die ihn aber keineswegs entstellte, sondern vielmebr seine

Schönheit erhöhte; daher von einem kleinen Fehler, welcher

grosser Vollkommenheit so wenig Eintrag tbut, als die Sonnen¬

flecken der Sonne.

VI. Hauptstück. Beziehungen nuf Männer aus der

Zeit vor und na-cb dem Islam, deren Beinamen mei¬

stens zum Sprich Worte geworden. 114) üie Koreisch der

Niederungen , als die reinsten und edelsten derselben , welche in

dem Tbale Mekka's, Balha genannt, wohnten, nämlich: 1) die

Beni Abd Mcnaf, 2) Beni Abdeddar, 3) Beni Abdoloffa, 4) Beni

Morra, Ä) Beni Teim , 6) Beni Muclisum , 7) Beni Sebm , 8) Beni

Dschumub, 9) Beni Adij , 10) Beni Kjnub, 11) Beni Cbuil Ben

Aaniir Ben Lowej , 12) Beni Hilul Ben Ol'eib. Diese zwölf Stämme

wurden zusammen el-Kbtaliijun , (1. i. die von der Niederung, ge-

(13)

des sich Beziehenden und dessen worauf es sich bezieht. 191

nannt, die Anderen Iiiessen im Gegensatze zu iiinen die äusseren

Koreisch. So sagte Bolitori zura Lobe des Chalifen Motewekkil :

0 Sohn der Edelsten aus ßatha's tiefem Thal, Der durch der Ahnen Ruhm am Gipfel thront zumai , Fürwahr! bei Städtern und bei Beduinen ist Nicht schün're lleerd' als die , von der du llirte bist.

115) Graue Locke des Lobes ward Abdol Mottalib Ben Haschim

beigenannt, der mit einer weissen Stirnlocke zur Welt kam.

116; llalim Tliai, der Freigebigste und Grossinütbigste der Ara¬

ber, ist Jedem, der nur im geringsten mit morgenländiscber Ge¬

scbicbte sich abgiebt, so bekannt, dass ein Wort mehr von ibm

zu sagen hier überflüssig wäre. Scbon Ssahib Ibn Abbad sang

in seiner an den Wefir Ibn-ol-.Aamid gerichteten Kassidet:

Durch Grossmuth giebt er der von Hatim Thai den Stoss, Sein »ohlheredtes Wort verdunkelt das von Kos.

117) Koleib Wall, der Fürst und Herrscher der Beni Rebiaa, mit

dessen IVainen Herrscliergriisse und Adel , aber auch Härte und

Ungerechtigkeit bezeichnet wird. Die Scheu und Klirfurcht vor

iiiin war so gross , dass wenn der Stamm zu einer Tränke kam.

Niemand sicii getraute vor ihm oder ohne seine Frlaubiiiss Ka¬

meele zu tränken; wer es dennoch that, auf den hetzte er seine

Hunde; wenu ihm eine Flur wobl gefiel, warf er einen Hund mit

gebundenen Beinen als Zeichen der Besitznahme hinein ; wenn er

sass, getraute sich Keiner bei ihm vorbeizugehen oder vor ihm die

Stimme zu erbeben. Nachdem er erschlugen worden (wovon weiter

unten die Rede sein wird), sang sein Bruder Mobelbil , der erste

vorislaniitiscbe Dichter, welcher längere Gedichte sang, die Tod-

tenklage. Ebu Nuwas erwähnt seiner in seiner .Satyre auf Ismail

Neinachni ( Neibachti 1 ) und der Kunstrichter Dschabif zog die

letzten denen Mohelhil's vor. 118) Seidol-Chail , d. i. Seid der

Pferde, der Sohn Mohelbil's , folglich der Nelfe des Vorhergehen¬

den, von grossem mächtigem Körper, von so langen Füssen, dnss

wenn cr zu Pferde sass, dieselben bis zur Krde reichten; er war

Dichter und der Prophet änderte dessen Namen euphonisch in

Seidol-Chair , d. i. Seid des Guten, und sagte zu ihm: „0 Seid!

Alle, die ich vor dem Islam gekannt, fand icb in demselben unter

meiner Erwurtung, dicb ausgenommen." 119) Molaibol-esiuncl ,

d. i. der Spieler der Speere, ist Aainir Ben Thofeil Ben Malik,

einer der berüliintesten der grossen arabischen Reiter, welche

Ebu Obeidet nennt: Oteibe Ben el-Haris Ben Schiliab vom Stamme

Temim, welcher der Jäger der Reiter, dann Bistbum Ben Kuis

Ben Mesud vom .Stamme Rebiuu, und Aainir Ben Tliofcil , der

Spieler der Speere oder der Schwinger der Lanzen beigenunnt.

Er wurd von seinem Stumme un den Propheten gesendet mit der

Bitte um Sendliuge zum Unterricht im Isluin , worauf dieser ihnen

(14)

192 V. Hammer-Purgslall, Auszüge aus Saalebi's Buche der Slülzen

Einige seiner Get'alirten sandte; er stellte ihnen seinen Neffen

vor, der hernach im Jahre der Gesandtschaften an der Spitze

einer Gesandtschaft seines Stammes dem Propheten huldigte.

120) Sahban Wall, der Wohlberedteste der Redner vor dem Islam.

121) E/tcad-or-reka'ib , die Verproviantierer der Reiterzüge, hiessen

nur drei Araber, nämlich; 1) Mosufir Ben Ebi Amru Ben Omeije,

2) Semaa Ben el-Eswed Ben el-Mottalib Ben Esed Ben Abdol-

Offa Ben Kossaj, 3) Ebu Omeije Ibn ol-Mogbire Ben Abdallah

Ben Amru Ben Machfum. Sie hiessen so, weil sie Alle, die mit

ihnen reisten, mit Proviant versahen, und wiewohl diess insge¬

mein Sitte der Koreisch , so erhielten doch diese drei vorzugs¬

weise'diesen Ehrennamen. 122) Orwel ess-ssaalik, der Orwet der

Armen, so genannt, weil er jedem Armen, der seine Hilfe an¬

sprach, Lanze und Pferd schenkte. 123) Ebu Orwel es-Seboa,

d. i. Vater Orwet's des Löwen, so von seiner Stimme, die wie

Löwengebrüll, beigenannt. 124) Saad ol-Aaschirel , d. i. der Suad

des Stummes, so von seiner zahlreichen Familie heigenannt, von

welcber umgeben er wie an der Spitze eines Stammes ritt.

125) Saad ol-Malhar , d. i. der Saad des Regens, so genannt,

weil es nach seinem Wunsche regnete. Er sagte:

Lass die Versprechen, erschein' nicht vor ihrem Gesichte, Längst sind vergessen Versprechen und Festesgeriichte.

126) Doaaimiss or-reml, der kleine schwarze Wurm des Sandes.

Doaaimiss ist ein kleiner schwarzer Wurm, der nur in Teichen

lebt; der so beigenannte Araber aber erbielt diesen Beinamen von

seiner Kunde der Vi'ege durch die Wüste, daber das Sprichwort:

„Wegleitender als Doaaimiss or-reml." Er kam nacb VVebar,

einer Stadt in der Wüste, welche nacb der Meinung der Araber

von Dschinnen bewohnt; diese warfen ibn mit Sand, wovon er

blind ward und starb. 127) Soleik- ol-Makanib , d. i. der Soleik

der Rotten, ein Schwarzer, Sohn des Negersklaven Solket, einer

der berühmtesten Anführer von Streif- und Raubzügen ' ). Er

pflegte zu sagen: „0 mein Gott! wäre ich schwach, so wäre ich

e;n Sklave, wäre ich ein Weib, so wäre ich eine Magd; o mein

Gott! du bereitest was du willst und wann du willst; o mein

Gott! icb flüchte mich zu dir vor aller getäuschten Hoffnung und

Erwartung, und vor der Ehrfurcht, die keine Ehrfurcht (Respect

vor .Menschen)." Ibn-or-Rumi sagt, sich über den Ramafan

beklagend :

Der Fastenmonat ist so heilig und so lang,

Er geht so langsam, Nichts beschleunigt seinen Gang;

1) el-gharel, daher ^s. Verhandlungen der Orientalistenversammlung m Dresden, S. 2,3) spanisch und portugiesisch nlgnra in derselben, und hiervon, mit romanischer Ableitungssylbc , span, nlgnrndn, franz. algnrnde in abge¬

leiteter Bedeutung.

(15)

des sich Beziehenden und dessen worauf es sich bezieht. 193 Und wünschten wir, er ginge schneller fort,

So brächt' ihn Solke und Soleik nicht von dem Ort.

128) Aarif ol-Jemame, d. i, der Kundige Jemame's, einer der

beriilimten arabischen Walirsager , wie Schikk und ,Sathih, welche die Ankunft des Propheten vorhersagten, wie die Wahrsagerinnen

Dschoheinet und Bahilet. 129) Der AUe von Mehic. Mehw ist der

Name eines arabiscben Stammes, der ein Zweig der Abdolkais;

sein Name ist das Losungswort schlechten Kaufs, weil er von

Ijad, der wegen der Unsitte, ohne Scheu zu farzen, schlechten

Ruf hatte, die Schande dieses Rufs um zwei gestreifte Kleider

(Bordet) kaufte, so dass der Schimpf dieses Kaufs nicbt nur

seinem Namen, sondern auch seinem Stamme blieb. 130) Honeif-

ol-Hanalim war der beste Kameelziichter. 131) Der Gesandle der

Beradschim. Esaad Ibn-ol-Monfir, der Bruder Amru Ben Hind's,

der auf der Jagd Einen der Beni Darim durchpfeilt hatte, ward

von ihnen erschlagen und sein Bruder vollführte die Blutrache an

den Beni Darim, von denen er neun und neunzig Gefangene lehea-

dig verbrannte. Einer von den Beni Malik, Namens Ammar, der

als ein Abgeordneter der Beni Beradschim vorbeikam und gebra¬

tenes Fleisch roch, nahte sich dem Feuer in der Hoffnung fest¬

lichen Gastmahls; um die Hekatombe vollständig zu machen, ward

er in's Feuer geworfen. Die Dichter Thirimmah und Dscherir

spielen in ihren Versen darauf an. 132) Jesar ■ ol-kewatb , der

Name eines Sklaven, welcher der Ehre der Tochter seines Herrn

nachstellte; sie versprach ihm zu Willen zu sein, wenn er sich

zuvor, wie es unter Vornehmen Sitte, von ihr durchräuchern

liesse; indem sie das Rauchfass zwischen seine Füsse stellte,

schnitt sie ihm zugleicb mit einem Messer die Zeugungstheile ab;

daher sagt Ferefdak:

leb fürchte , dass , wenn du sie freiest , Ein anderer Jesar du seiest.

133) Saad ■ ol ■ karkaral , der Name des Hofnarren Nooman's. Man

sagte ihm: „Wir sehen dicb nicht anders als Fett schmelzend und

Blut träufelnd." Er antwortete: „Ich nehme und ich gebe nicht;

ich bin die Regierung und die Welt." 134) fVadhah ol-Jemen,

einer der drei Sklaven , welchen , wie Dschabif berichtet, die Liebe

das Leben kostete, wie dem Jesar-ol-kewaib und einem Sklaven

der Beni Hashas, der mit den Töchtern seines Herrn liebelte.

Wadhah-ol-Jemen aber war einer der schönsten Männer und zu¬

gleich Dichter. Er sagte:

Die Menschen lachen über mein Gedicht , Mit Freude, weil es Lust zn ihnen spricht.

Weil icb im selben Honig aufgetischt.

Dem schwarzer Coriander beigemischt.

In Bezug auf seine Liebesabenteuer sagte er:

V. Bd. 13

13*

(16)

194 V. Hammer- Purg stall, Ausz. aus Saalel>i's B. derSlülien u. s. to.

Sie wandte sich von mir, als ich sie rief, nnd lachte, Sie sprach: „Verhüte Gott, dass ich Vcrbotnes machte!"

Sie wandte sich nicht ab, bevor ich sie geküsst, — 0 lieber Gotl ! wie wohlfeil doch das Fleisch beut ist!

Die Prinzessin Tochter des AbdolanlH', welche im Paläste des

Chalifen Welid, des Sohnes Abdol - melik, sicb befand, hatte sich

den schönen Wadhah zum Liebsten ausersehen und verbarg; den¬

selben bei sicb in einer Kiste; ein Diener des Chalifen, welcher

dieses Stelldichein erspäbt und dem sie die Bitte um einen kost¬

baren Edelstein abgeschlagen, benachrichtigte davon den Chalifen.

Dieser verfügte sich zur Nichte, und bat sie, ibm eine ibrer Ki¬

sten zu schenken. „Sie stehen dir alle zu Diensten ", sagte die

Prinzessin. ,,lch begnüge mich mit einer", erwiederte Welid,

und nuhm die ibm vom Diener bezeicbnete; Wadhah ward heraus¬

gezogen, und vor den Augen seiner Geliebten getödtet. 135)

Medschnun Ben Aamir , der Geliebte Leila's, allbekannt. 136) Der

Scheich der süsssauem Milehsuppe , der Genosse des Propheten , der

sonst unter dem Namen Ebu Horeiret, d. i. der Katzenvater, be¬

kannt ist und der scherzhafter Laune war. Er ass eines Tages

mit Moawije eine solche Suppe ans saurer und süsser Milch, als

man zum Gebete rief; da stellte cr sich nicht hinter Moawije,

sondern hinter Ali znm Gebete an. Als Einige darüber glossir-

ten, sagte er: „Wie die Milchsuppe Moawije's die beste, so das

Gebet hitjter Ali." Von diesem Tage an ward er der Scheich

der süsssauem Milchsuppe beigenannt. 137) Der Jnlendanl des

Volkes, Ebu Obeidet Ibn-ol Dscherrah, tier zehnte der zehn Ge¬

fährten Mohammed's, denen dieser dns Paradies versprach. 138)

Der Jünger des Propheten, Sobeir Ben Awwam , nach dem Worte

Mohammed's: „Alle Propheten haben Jünger ( Hawarijun ), mein

Jünger ist Sobeir Ben Awwam." Nacb Ebuhekr, Omer, Osman,

und Ali war er der fünfte jener zehn zum Paradiese Designirten.

139) Rebhani ol-Ummel, d. i. der dem Herrn Geweihte des Volkes,

ist Abdallah Ben Abbas Ben Abd-il-Molhthalib ; er hiess aucb der

Dolmetsch des Korans wegen seiner Kunde desselben. 140) Der

mil der Kopfnarbe der Beni Omeije ist Omer Ben Abd - il - aafif , <las

Muster der Gerechtigkeit und Billigkeit unter allen Chalifen des

Hauses Omeije. 141) Der Dränger der Beni Abbas ist Reschid der

Sohn Mehdi's, wegen seiner Feldzüge so genannt, nämlicb wider

die Griechen, unter der Anführung seines Sohnes Kasim, in wel¬

chen fünfzigtausend getödtet, fünftausend gefangen genommen

wurden; wider die Türken unter dem Feldherrn Ali Ben Isa Ben

Mehan, der vierzigtausend erschlug und achtzigtausend gefangen

nabm. Kein Chalife hinterliess solche Schätze von Gold und Ju¬

welen, Sklaven und Heerden wie Harun er-Reschid, d. i. Aaron

der Rechtwandelnde.

(Forlselzung folgt.)

(17)

195

Ueber das I-King.

Die verschiedenen Bestandtheile des Buches

und ihre Verständlichkeit.

Von

Dr. Gottüried Otto Piper.

IJas 1-King gehört nicht nur wegen seines angeblichen oder

wirklichen Alters, sondern auch wegen seines eigenthümlichen

Inhaltes (so weit derselbe zu ermitteln ist) zu den merkwürdigsten

Büchern, welche wir dem Morgenlande verdanken. Icb sage von

dem Inhalte wohlbedacht: so weit derselbe zu ermitteln ist; denn

nicht überall sind die Commentare so schlicht, so vollständig, so

einstimmig und so befriedigend, wie bei dem ersten Texte, den

ich zum Gegenstande einer besonderen Darstellung gemacht habe.

Man muss anerkennen, dass die Commentare, nicht nur die des

Confucius, sondern auch die jüngern, viele unentbehrliche, tref¬

fende und augenscheinlich sachgemässe Erläuterungen geben, aber

man kann sich nicht verhehlen, dass viele angebliche Auslegungen

die kuhusten Cnterlegungen sind, während zahlreiche Fragen, die

sich der europäische Forscher unausbleiblich vorlegt, in den Com¬

mentaren , so weit sie den gewöhnlichen Ausgaben beigefügt sind,

unbeantwortet bleiben; und nach dem Vorhandenen lässt sich

scbliessen, dass sie überhaupt von den Chinesen noch niemals

beantwortet sind. Es ist hieraus zu erklären, dass sich die Sino¬

logen die verschiedensten ürtbeile speciell über das I - King ge¬

bildet baben. Der älteren nicht zu gedenken , ist es zunächst

Davis , der die Grundlagen des I-King als „pnerilities" bezeichnet,

und behauptet, ein Volk, das sich mit dergleichen befasse, könne

niemals eine ernstliche Wissenschaft betrieben haben. Neumann

nennl dieses Volk „eine der weisesten Nationen der Erde." Gützlaff

lobt die Chinesen, aber von der Grundlage des I-King sagt er:

,,this , though nothing heller than mere nonsense , has nevertheless exercised the ingenuity of wisest Cbinese" (Sketch of Chin. hist.

I. p. 120). Remusat und Pauthier reden vun derselben Grundlage

des I-King mit Interesse. Es möchte hiernach wohl dem grösseren

gelebrten Publicum und zunächst Allen, die an den morgenländi¬

schen .Studien Tbeil nehmen, nicht unerwünscht sein, eine Vor-

13*

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