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Ztoei Briefe au* Afrika Ober die Ermordung v. Ed. Vogel. 323

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ren tlcr ostländisclien -Ausspracbe und Scbreibung anzuncbmen sind.

Das bier in dem ersten Artiltel gegebene Bild des ostländischen oder babylonischen Voealsystems, nach dem reichhaltigen Pinsker'schen Werke, wird den Leser schon ahnen lassen , wie ein grosser Theil der grammatischen Frei¬

heiten der hebräischen Sprache, manche von der Texteskritik abhängigen exe¬

getischen Schwierigkeiten durch ein Zurückgehen auf dieses älteste System der Lösung näher geführt werdeu. Aber ebenso belehrend ist das babylonische Accentsystem mit seinen 12 Disjuuctiven in eigenthümlicher Form und uralter Benennung , da cs manche exegetische Schwierigkeit in Fassung der Satztheile der Schrift, in Verbindung oder Trennung gewisser Wörter von andern Wör¬

tern besser und leichter als nach dem tiberiensischen Systeme hebt. .Mit dem babylonischen Accentsystem hat Hr. P. noch aus einer Handschrift die arabi¬

schen Benennungen der Accentzeichen und deren Erk'ärung, eine Notiz über anderweitige verschiedene Foi-men der Accente , über die bei uns erhaltene doppelte Accentuation des Decalogs, JlibsH DSU und (irfirin Dy£3 genannt, aus der Verschiedenheit der Vocalsysteme und Verseintheilung hervorgegangen, verbunden und ausführlich erklärt. In einem zweiten Artikel verdient dieser Tbeil der P.'scheu Arbeit ebenfalls vorgeführt zu werden. Einen dritten Bestandtbeil des P.'schcn Werkes bilden die Proben aus der alten Handscbrift mit babylonischen Vocalen und Accenten, als Jes. Kap. 39, Jer. Kap. 1, Ez.

Kap. 26. 27, Mich. Kap. 4, mit ausführlichen, die beiden Vocal- und Accent- systeme , die beiden Masorab's und die dahin gehörigen Reminiscenzen der.

alten Grammatiker und die Masoreten berücksichtigenden Anmerkungen. Dazu kommt uoch ein Commentar zu Habakuk und endlich eine kritische Herstellung der

^'Dlin zwisehen den West- und Ostländern (""NnSTn, 'NSTSD) , soweit sie sich auf die grossen und kleinen prophetischen Scbriften erstrecken. Auch dieser Theil des Werkes verdient übersichtlich vorgeführt zu werden. Ebenso verdient das beigegebene Werkeben Ibn Esra's über die hebräiscben Zabl¬

wörter, genannt "iEpQ Tl^' i welches Hr. P. nach 3 Handschriften hier edirt und ausführlich mit Bezug auf das babylonische System commentirt hat, einer eingehenden Besprechung.

Zwei Briefe aus Afrilia

über die Erniorduog von Eduard Vogel.

Dr. Euting in Babstadt (Grossherzogthum Baden) übersandte Herrn

Piof. Hermann Broekhaus zwei arabiscbe Briefe atts dem Innem Afrikas, die Uber die letzten Schicksale unsers unglücklichen Landsmannes Eduard Vogel Nachricht geben. Beide Briefe bestätigen das leider schon längst nicht mehr zu bezweifelnde Factum , und wenn sie auch gerade nichts Neues und Unbe¬

kanntes der traurigen Katastrophe Einzufügen, so sind sie doch als Documente su der Gescbichte des külincn Beisenden von Werth,

2 2

(2)

324 Zwei Briefe aus Afrika über die Ermordung von Ed. Vogel.

Dr. Euting sclireibt: „Die beiden arabisclien Briefe sind Beantwortung von Anfragen über den deutschen Keisenden A'ogel , welclie ich im Januar durch gütige Vermittlung der k. k. österreieliiscben Gesandtschaft in Stuttgart abgeschickt habe. Damals habe ich im Auftrage von G. Th. Kinzelbacli und W. Munzinger an die beiden Araber geschrieben und nun durcb die öster¬

reichische Gesandtschaft die Antwort erbalten.

Die Briefe geben zweierlei Grund an für die Tödtung Vogel's , der eine von Zain el-äbidin : die beleidigte Habsucht des Sultans Stherif von Wadäi • der zweite von Achmed Soghairün : den Verdacht der /Zauberei , den Vogel (vielleicht durch arglose Unvorsichtigkeit) sicb zugezogen. Es wird wohl beides zusammen die Ursache seines Todes gewesen sein. Einigermassen besteht^ aber eine andere Differenz über die Art und Weise seines Todes: Zain el-äbidiu giebt, soviel ich mich erinnere, in seinem frühem Briefe, den ich irgendwo veröffentlicht gelesen habe , an , der Vezier Dscherma habe Vogel eigenhiindig beim Herausschauen zum Zelt den Kopf abgehauen. Das ist nun zwar in die¬

sem Briefe nicht so speciell wiederholt; jedenfalls aber hat Achmed Soghairün eine andere Ansicbt mitgetheilt bekommen , dass er nämlich nicht so officiell, sondern „geheim" getödtet worden sei ; dadurch soll , das Vorausgehende im Text dazugenommen, angedeutet werden, dass der Argwohn der Einwohner durch einen Act der Volk.sjustiz sich von der unheimlichen Existenz des Fremdlings befreit habe. Jedenfalls denkt sich Soghairün das Volk als Execu¬

tor der Handlung."

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1) statt «IkX^I. Fl. 2) I. [^yi^ß oder ^yJJ^y■^ ^ vulgär-maurisches

Präsens. Fl. 3) st. li^i jj . Fl. 4) Wenn richtig gelesen, steht

das Wort hier auf eigenthümliche Weise für Li , Fl.

(3)

Zwd Briefe aus Af rika über die Ermordung von Ed. Vogel. 325

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1) 1- J'I-

Bd. XVIU. 22

(4)

326 Zind Briefe aus Afnka iiier die Ermordung von Ed. Vogel.

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1) Nach der üebersetzung „insgeheim" müsste es S-käi» heissen. Fl.

2) 1. Aa-f^j. Fl. 3) 1. t^Aiö. Fl.

(5)

Zwei Briefe aus Afrika üher die Ermordung von Ed. Vogel. 327

1. Von Sclieich Zain el-'abidin cl-Kiinti.

„An Se. Wohlgeboren , den hoehgeaebteteii hochverehrten Freund , unsern sebr ehrenwerthen Freund Scheich Ibrähim Jösuf ') den Deutschen.

Nach Darlegung des Uebermasses meiner gewaltigen Sehnsucht , Eurer Woblgeboren Antlitz zu schauen: Euer im Monat Seba bän 1279 [Ende Januar 18'>3] geschriebener Brief ist eingegangen ; wir haben ihn gelesen, seinen Sinn verstanden , und davon bis zum Letzten, was darin verzeichnet war, Kenntniss genommen. Sein Inhalt läuft darauf hinaus, dass Ew. Woblgeboren unterrichtet zu werden wünscht, wie es sich wirklich mit dem Franken Abd-ul-wähid *) verhält , der getödtet wurde zu Ebsche (Besehe), der Residenz des Sultans von W'adäi. Hierauf diene zur Antwort: Allerdings ist der erwähnte 'Abd-ul-wähid an dem vorhin genannten Orte getödtet worden , und zwar geschah dies im Monat Schä bän 1272 (März-April 1856). Der erwähnte 'Abd-ul-wähid hatte sich nämlich vor uns von Borku uach Wadäi begeben ; kurz nach ihm reisten wir ebendahin, bei unserer Ankunft daselbst aber fanden wir ihn getödtet. Die

Ursache seines Todes war folgende: der Sultan von Wadäi hatte von ihm

seinen schwarzgezeichneten Rothfuchs') verlangt, er aber war ihm hieriu nicht

zu Willen gewesen. Da hatte der erwähnte Sultan seinem Wezir derma

(Dscherma) befohlen ihn zu tödten, nnd das war auch wirklich geschehen. Ueber dieses Ereigniss haben wir dem ' Abd - ul - kertm ♦) Effendi mit umständlicher Erzäblung des Herganges [ in einem ] durch 'j edorös *) Effendi [an jenen über¬

sandten Briefe] Naebricht gegeben. Wenn man aber Ew. Wohlgeboren gesagt hat, 'Abd-ul-wäl.iid Effendi sei noch am Leben, so ist das eine Angabe, die sicb bier bei uns durchaus nicht als wahr erweist Vielleicht ist ein Name mit einem andern verwechselt worden.

Hiermit haben wir die zu unserer Kenntniss gekommenen Nachrichten von ' Abd-ul-wähid Effendi , wie geschehen , offen dargelegt. Gross ist unsre Sehn¬

sucht nach 'Abd-ul-kerim Effendi °), Xedoros Effendi '), JÜsuf Effendi ') und nach Allen dort bei Euch. Wenn Ew. Wohlgeboren unsern gegenwärtigen Aufent¬

haltsort zu wissen wünscht: derselbe ist zu Näsir-Berber in der Regentschaft Südän, was Ibr beachten möget.

Am 9ten pu'l-hi(;geh 1279 [29. Mai 1863].

Scheich Zain - el - äbi^n el-Kunti."

(Siegel mit dem Namen : Zaiu-el-ftbidin.)

Fl.

4) Dr. H. Barth.

7) Tb. Kiuzelbach.

Ji 2 •

5) Th. Kinzelbach.

8) W. Muuzinger.

6) Dr. H. Barth.

22*

(6)

328 2ivei Briefe aus Afrika über die Ermordung von Ed. Vogel.

II. Von §ogairün Effendi.

An Sc. Wolilgeboren, den liochgeacliteten, würdigen, gcelirten Herrn, unsern tlieucrn Freund Schcicli Ibrähim Jüsuf, Erzieher der

Kinder eines deutschen Edelmanns,

ünsere Sehnsucht nach Euch übersteigt alle Beschreibung und geht über alle Schilderung hinaus; wir legen sie biermit Ew. edeln Person dar, die durch alles Gute erfreut werden möge. Wenn Ihr zu wissen wünscht, wie es uns geht: es geht uns, Gott sei Dank, ganz gut; wir wünschen nur zu wissen, wie Euer edles erhabenes Gemüth gestimmt ist. Euer im Monat Scba'bän 1279 (Januar 1863) gescbriebcper Brief ist uns zugekommen, entbaltend eine Darstellung dessen, was Dir mitgetheilt haben unsre geehrten Freunde, die beiden Franken 'J'edorös Effendi uud Jüsuf Effendi , welche hieber kamen in der Absicht , sich über Därfür nacb Wadäi zu begeben , die aber wieder in ibr Land zurück¬

kehrten in Berücksichtigung dessen, was sich ihnen aus dem Lesen des Briefs ergab , der ibnen vom Sultan von DärfÜr als Antwort auf das zugekommen war, was sie in Betreff ihrer Keise an ihn geschrieben hatten, und [in Berück¬

sichtigung] der ihuen von demselben dargelegten Gründe , die bewiesen , dass es fiir sie unmöglich sei , dahin zu reiseu ; ferner [enthaltend eine DarsteUung dessen] was sie Euch mitgetheilt haben über den Tod des Frauken 'Abd-ul- w&hid Effefldi zu Wadäi, und Euer an uns gerichtetes Verlangen, Euch von dem , was wir über ihn wissen , zu unterrichten. Wir haben von Euerem Briefe bis zum Letzten , was er enthält , Kenntniss genommen , und es diene hierauf Folgendes zur Antwort: Mach Eingang Eures Schreibens forschten wir nach Leuten die aus jenen Gegenden [Wadäi u. s. w.J in unserer Nähe wären und genaue Kenntniss davon hätten, wie es sich wirklich mit dem Obenange¬

führten verhalte. Inzwischen erfuhren wir, dass der erwähnte [wo?] Kauf¬

mann Ahmed Tanka Tanka sich in Handelsgeschäften dorthin begeben habe, dass er in D&rfür eingetroffen sei und bald wieder hier zurück sein werde.

Da beschloss ich, nachdem er zurückgekehrt sein und ich den wahren Sach¬

verhalt erfahren haben würde, Ew. Wohlgeboren vou den mir sicher bekannt¬

gewordenen Nachrichten Uber 'Abd-ul-wähid Effendi Kunde zu geben. Und

siehe, mm ist der erwähnte Kaufinann zurückgekehrt; wir haben ihn dann sn ims konunen laasen und ihn über den wahren Sachverhalt befragt , worauf er uns Folgendes geantwortet hat: der erwähnte 'Abd-ul-wähid Effendi kam in das Land Borku au Sr. Hoheit ') dem Sultan Scherif, blieb da einige Tage, beschaute zuletzt die Berge und Bäume und zeichnete auf was er dort davon sah. Auch stellte er mathematische Instrumente (Dawälib) auf zur. genauen Beobachtung von Sonne und Hond, um die klimatischen und Wittemngsverhält- nisse jenes Landes kennen zu lernen. Als aber die Leute in Wadäi solches von ihm sahen, meinten sie, er wäre ein Zauberer nnd sein Hantieren mit solchen mathematischen Instrumenten gehöre zu den Zanber- imd Wahrsager¬

künsten ; demnach tödteten sie ihn insgeheim *). Das thaten sie aber nnr des¬

wegen an ihm, weil sie jene Operationen nicht kannten, weil dieselben in ihrem

1) Das in der Abscbrift des Briefes stehende Wort ist mir in

dieser Bedeutung nicht belumut. Fl. 2) Nach dem Teztworte: in der That. Fl.

(7)

Fleischer, Jüdisch-Araf/ischet aus Magreh. 329 Lande ganz ungewöhnlich sind und weil sie solche noch bei keinem andern als ihm gesehen hatten. — Das sind die sicher bekannt gewordenen Nach¬

richteu von ilim, mit denen ich Deine Anfrage biermit beantworte. Was aber die Möglichkeit oder Unmöglichkeit betrifft, dass Jemand in gegenwärtiger Zeit an jene Orte vordringe, so steht es damit noch wie frUber, als die beiden Franken 'l'edorös Effendi und Jfisuf Effendi hierher kamen. Sie gaben sich uämlich beide in dieser Beziehung die äusserste MUhe und fanden doch kein Mittel weiter zu kommen , obgleich sie verständige und kluge Männer sind und ein unrichtiges Verfahren von dem richtigen wohl zu unterscheiden wissen.

Wenn Ihr den in ibren Händen befindlichen Brief leset, der ihnen vom Sultan von DärfUr zugegangen ist , so mnss Kuch der wahre Sachverhalt klar werden ; ich habe nach dem dort Mitgetheilten nichts weiter zu sagen. Schliesslich ersuche und bitte ich Euch , unseren geehrten Freunden Tedorös Effendi und Jüsuf Effendi dort ( bei Euch ) das Uebermass meiner Sehnsucht [nach ihnen]

wissen zu lassen. Aucb mein Secretär, mit Namen Ahmed Muhammed SurÜr,

drückt insbesondere Euch und ihnen seine übergrosse Sehnsucht [ nach Euch und ibnen] aus. Möget Ihr stets hochgeachtet sein und bleiben !

Ende Muharram 1280 (Mitte Juli 1863). Siegel mit der Legende:

Sogairün Effendi, Oberhaupt Go" sei Dank,

der Kaufmannsgilde u. Ober-Controleur MiAanuned

im Bezirk Kordoßln. Sogairftn

Effendi.)

Jfldisch-Arabisches aas Magreb.

Von Prof. Fleischer.

Die nachstehende Erzählung von dem Märtyrertode einer magrebinischen Jüdin, in doppelgereimten, aber unmetrischen arabischen Versen mit hebräi¬

scher (beziehungsweise aramäischer) Ueber- nnd Unterschrift erhielt ich von Herrn J. J. Benjamin, bekannt durch seineBeisebeschreibung : „Drei Jahre in Amerika 1859—1862 , 2 Theile, Hannover 1862", und jetzt auf einer neuen Reise nach Asien, zunächst nach Südarabien, begriffen. Er hatte die in Fol¬

gendem genau wiedergegebene Abschrift jener Verse in deutlicher hebr. Quadrat¬

scbrift bei einem Besuche seiner Qlaubensgenossen im marokkanischen Reiche erhalten ; über die Zeit und die Nebennmstände des hier geschilderten Ereig¬

nisses aber konnte er mir keine Auskunft geben. Die Sprache der Verse ist das jüdisch-magrebinische Arabisch. Einiges habe ich nach blosser Huthmas- snng Ubersetzt: sichere Berichtignngen werden mir willkommen seyn.

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