• Keine Ergebnisse gefunden

L¨ osungen zu Aufgabenblatt 4

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Aktie "L¨ osungen zu Aufgabenblatt 4"

Copied!
4
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Mathematische Grundlagen Prof. Dr. Peter Becker Fachbereich Informatik Wintersemester 2016/17 19. Oktober 2016

L¨ osungen zu Aufgabenblatt 4

Aufgabe 1 (Anwendung der logischen Folgerung)

Sie sollen Inspektor Columbo bei der L¨ osung eines Kriminalfalls helfen. Er hat drei Personen in Verdacht, die Tat (eventuell gemeinschaftlich) begangen zu haben. Inspektor Columbo stehen die folgenden Informationen zur Verf¨ ugung:

1. Nur A, B oder C kommen als T¨ ater in Frage.

2. B arbeitet niemals allein.

3. Sind weder A noch B schuldig, dann ist auch C unschuldig.

4. C arbeitet niemals mit B.

(a) Formulieren Sie diese Sachverhalte als Menge F = {α

1

, . . . , α

4

} von aussagenlogischen Formeln. Verwenden Sie dabei die aussagenlogischen Variablen x

A

, x

B

, x

C

um darzustellen,

dass A, B bzw. C ein T¨ ater ist. (4 Punkte)

(b) Zeigen Sie mithilfe des Begriffs der logischen Folgerung, dass A ein T¨ ater ist, also, dass F | = x

A

gilt. (4 Punkte)

(c) Wie m¨ usste ein Gericht ¨ uber B und C urteilen?

– Schuldig wegen nachgewiesener Tatbeteiligung?

– Freispruch wegen erwiesener Unschuld?

– Freispruch wegen Mangels an Beweisen?

Begr¨ unden Sie Ihre Antwort. Geben Sie dabei auch an, wie Sie diese drei F¨ alle als logische

Folgerung modellieren w¨ urden. (3 Punkte)

L¨ osung:

(a) 1. Nur A, B oder C kommen als T¨ ater in Frage.

x

A

∨ x

B

∨ x

C

1

(2)

2. B arbeitet niemals allein (im Sinne von: Wenn B ein T¨ ater ist, dann auch A oder C):

x

B

→ (x

A

∨ x

C

)

Achtung: Falsch w¨ are x

B

∧ (x

A

∨ x

C

) und damit auch (x

B

∧ x

A

) ∨ (x

B

∧ x

C

). Im Gegensatz zur richtigen Formel w¨ urden Sie bei diesen Formeln davon ausgehen, dass B ein T¨ ater ist.

3. Sind weder A noch B schuldig, dann ist auch C unschuldig:

(¬x

A

∧ ¬x

B

) → ¬x

C

4. C arbeitet niemals mit B (im Sinne von: Wenn C T¨ ater ist, dann ist B kein T¨ ater):

x

C

→ ¬x

B

Aquivalente Formulierungen sind: ¨

– C und B sind niemals zusammen schuldig: ¬(x

C

∧ x

B

).

– Von C und B ist mindestens einer unschuldig: ¬x

C

∨ ¬x

B

. – Wenn B T¨ ater ist, kann C kein T¨ ater sein: x

B

→ ¬x

C

.

Falsch w¨ are dagegen x

C

⊕ x

B

, denn dies w¨ urde bedeuten, dass entweder C oder B T¨ ater ist. Dies schließt aber die M¨ oglichkeit aus, dass weder C noch B T¨ ater ist.

(b) Wir nutzen eine Wahrheitstafel:

x

A

x

B

x

C

x

A

∨ x

B

∨ x

C

x

B

→ (x

A

∨ x

C

) (¬x

A

∧ ¬x

B

) → ¬x

C

x

C

→ ¬x

B

Modell?

0 0 0 0 −

0 0 1 0 −

0 1 0 0 −

0 1 1 0 −

1 0 0 1 1 1 1 +

1 0 1 1 1 1 1 +

1 1 0 1 1 1 1 +

1 1 1 0 −

In jedem Modell ist x

A

wahr. Also gilt F | = x

A

.

Alternativ k¨ onnte man nat¨ urlich auch zeigen, dass die Menge

{x

A

∨ x

B

∨ x

C

, x

B

→ (x

A

∨ x

C

), (¬x

A

∧ ¬x

B

) → ¬x

C

, x

C

→ ¬x

B

} unerf¨ ullbar ist.

(c) Wir modellieren die drei m¨ oglichen Urteile als logische Folgerung.

– Schuldig wegen nachgewiesener Tatbeteiligung?

Hierf¨ ur m¨ usste x

B

bzw. x

C

eine logische Folgerung der uns zur Verf¨ ugung stehenden Informationen sein, also

F | = x

B

bzw. F | = x

C

.

Beides ist aber nicht gegeben, denn es gibt Modelle, in denen x

B

bzw. x

C

falsch ist.

2

(3)

– Freispruch wegen erwiesener Unschuld?

Hierf¨ ur m¨ usste ¬x

B

bzw. ¬x

C

eine logische Folgerung der uns zur Verf¨ ugung stehen- den Informationen sein, also

F | = ¬x

B

bzw. F | = ¬x

C

.

Beides ist aber wieder nicht gegeben, denn es gibt Modelle, in denen x

B

bzw. x

C

wahr und somit ¬x

B

bzw. ¬x

C

falsch ist.

– Freispruch wegen Mangels an Beweisen?

Trifft zu, wenn sowohl F 6| = x

B

als auch F 6| = ¬x

B

gilt, analog f¨ ur C. Dies ist hier der Fall. Also m¨ ussen B und C wegen Mangels an Beweisen freigesprochen werden.

Aufgabe 2 (Logische ¨ Aquivalenz)

(a) Zeigen Sie die folgenden logischen ¨ Aquivalenzen:

– (α ∨ β) ∧ γ ≡ (α ∧ γ) ∨ (β ∧ γ )

– (α ∧ β) ∨ γ ≡ (α ∨ γ) ∧ (β ∨ γ ) (2 Punkte)

(b) Wir definieren Syntax und Semantik des dreistelligen logischen Operators ♣( , , ) durch die folgende Wahrheitstafel:

α β γ ♣(α, β, γ)

0 0 0 0

0 0 1 0

0 1 0 1

0 1 1 1

1 0 0 0

1 0 1 1

1 1 0 0

1 1 1 1

Stellen Sie eine aussagenlogische Formel auf, die logisch ¨ aquivalent zu ♣(α, β, γ) ist und als Operatoren nur Klammern sowie ¬, ∧, ∨ verwendet. (3 Punkte) L¨ osung:

(a) Wir m¨ ussen zeigen, dass f¨ ur jede Interpretation I gilt:

I

((α ∨ β) ∧ γ) = I

((α ∧ γ) ∨ (β ∧ γ)) I

((α ∧ β) ∨ γ) = I

((α ∨ γ) ∧ (β ∨ γ)) Hierzu nutzen wir Wahrheitstafeln. F¨ ur die erste Formel:

α β γ (α ∨ β) ∧ γ (α ∧ γ) ∨ (β ∧ γ)

0 0 0 0 0

0 0 1 0 0

0 1 0 0 0

0 1 1 1 1

1 0 0 0 0

1 0 1 1 1

1 1 0 0 0

1 1 1 1 1

3

(4)

F¨ ur die zweite Formel:

α β γ (α ∧ β) ∨ γ (α ∨ γ) ∧ (β ∨ γ)

0 0 0 0 0

0 0 1 1 1

0 1 0 0 0

0 1 1 1 1

1 0 0 0 0

1 0 1 1 1

1 1 0 1 1

1 1 1 1 1

(b) Wir gehen wie folgt vor:

– F¨ ur jede Zeile der Wahrheitstafel mit einer 1 in der Ergebnisspalte stellen wir eine Konjunktionen auf, die genau f¨ ur diese Belegung wahr wird.

α β γ ♣(α, β, γ) Konjunktion

0 0 0 0

0 0 1 0

0 1 0 1 ¬α ∧ β ∧ ¬γ

0 1 1 1 ¬α ∧ β ∧ γ

1 0 0 0

1 0 1 1 α ∧ ¬β ∧ γ

1 1 0 0

1 1 1 1 α ∧ β ∧ γ

– Anschließend bilden wir eine Disjunktionen aller so aufgestellten Konjunktionen.

♣(α, β, γ) ≡ (¬α ∧ β ∧ ¬γ) ∨ (¬α ∧ β ∧ γ) ∨ (α ∧ ¬β ∧ γ) ∨ (α ∧ β ∧ γ) Dies ist eine Darstellung in disjunktiver Normalform mithilfe sogenannter min-Terme.

Eine alternative Vorgehensweise ist:

– F¨ ur jede Zeile der Wahrheitstafel mit einer 0 in der Ergebnisspalte stellen wir eine Disjunktion auf, die genau diese Belegung falsch macht.

α β γ ♣(α, β, γ) Disjunktionen

0 0 0 0 α ∨ β ∨ γ

0 0 1 0 α ∨ β ∨ ¬γ

0 1 0 1

0 1 1 1

1 0 0 0 ¬α ∨ β ∨ γ

1 0 1 1

1 1 0 0 ¬α ∨ ¬β ∨ γ

1 1 1 1

– Anschließend bilden wir eine Konjunktion aller so aufgestellter Disjunktionen.

♣(α, β, γ) ≡ (α ∨ β ∨ γ) ∧ (α ∨ β ∨ ¬γ) ∧ (¬α ∨ β ∨ γ) ∧ (¬α ∨ ¬β ∨ γ) Dies ist eine Darstellung in konjunktiver Normalform mithilfe sogenannter max- Terme.

4

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

(c) Ein Haus mit 1000 qm Bodenfl¨ ache soll m¨ oglichst preisg¨ unstig mit Bodenbelag ausgestat- tet werden, dessen Reinigungskosten j¨ ahrlich 7000 EUR nicht ¨ ubersteigen

Als Ingenieurin oder Ingenieur der Gebäudetechnik stellen Sie sicher, dass Gebäude effizient betrieben werden und ihre Energie selber nachhaltig produzieren.. Das

Der Beobachter h¨ort die sich n¨ahernde Quelle gar nicht und kann somit auch keine Frequenz der Quelle bestimmen.. Ruhende Quelle Der Beobachter entfernt sich mit einer

Entscheiden Sie für jede der folgenden Mengen, ob sie unifizierbar ist und falls ja, bestimmen Sie einen allgemeinsten Unifikator (MGU).. a) tqpf pa, xq, z 1 q, qpf py, gpz 1 qq, hpz

Falls für alle Knoten gilt, dass sie eine Schleife haben oder mit mindestens einem anderen Knoten verbunden sind, dann ist jeder Knoten mit einer Kante verbunden.. b) Negieren Sie

Da das System nach wie vor im Gleichgewicht zur maximalen Entropie stre- ben wird, wird eine Umgebung mit einer endlichen positiven Temperatur Energie an das System mit

1. a) Die gegebene Funktion ist wohldefiniert, sobald das Argument des Logarith- mus poistiv ist und der Nenner

Diese Funktionen ben¨ otigen Sie zur Berechnung der rechten Seite des Gleichungssystems in jedem Schritt der Newton- Iterationen bzw.. zum einmaligen Aufstellen der Matrix