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Durch die Bibel. 2. Chronik 1,1-2,5 EINFÜHRUNG IN DAS ZWEITE BUCH DER CHRONIK

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Durch die Bibel

2. Chronik 1,1-2,5

EINFÜHRUNG IN DAS ZWEITE BUCH DER CHRONIK

Eine neue Epoche in der Geschichte des Volkes Israel hat begonnen. Nun geht es unter der Herrschaft Salomos mit Riesenschritten an den Tempelbau. Der war das Lieblingsprojekt des verstorbenen Königs gewesen. Am Ende des ersten

Chronikbuches war zu erfahren, dass David bereits dafür vorgesorgt hatte. Er hatte das Baumaterial für den Tempel zusammengestellt, die Arbeitskräfte organisiert und den Verantwortlichen sowie den Mitgliedern des Volkes Israel Mut zugesprochen.

Sogar den Dienst im künftigen Tempel hatte David bereits organisiert sowie das ganze Geld dafür zur Verfügung gestellt. Stetig hatte er Salomo ermutigt, mit dem Bau des Tempel anzufangen. Im zweiten Chronikbuch wird nun Salomo mit dieser Arbeit beginnen.

Es fällt auf, dass das erste Buch der Chronik schwerpunktmäßig von David handelt.

Es fängt mit einem sehr ausführlichen Stammbaum an. Von Adam bis David werden zahlreiche Menschen aufgelistet. Warum wird dieser Genealogie überhaupt so viel Platz eingeräumt? Weil sie zu David führt. Und warum gerade zu David? Wir können heute sagen: Weil David letztlich zu Christus führt. Das Neue Testament beginnt bekanntlich mit folgendem Satz: „Dies ist das Buch von der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Davids“ (Mt 1,1). Aus diesem Grund also wird Davids Stammbaum im ersten Buch der Chronik so ausführlich dargelegt.

Ich will es noch einmal unterstreichen: Die beiden Chronikbücher stellen Gottes Sicht der Ereignisse dar. In den Samuelbüchern und den Büchern der Könige wird uns dagegen überwiegend die Sichtweite der damaligen Menschen dargelegt. Das bedeutet aber nicht, dass diese Bücher nicht von Gott inspiriert worden wären. Sie sind von Gott inspiriert. Aber in der heutigen Abfolge der biblischen Bücher zeigt sich:

Zuerst gibt Gott die menschliche und anschließend die göttliche Sichtweise wieder.

Die Betonung liegt in den Büchern der Chronik auf David und was ihm am Herzen lag, nämlich Gott dem Herrn ein Haus zu bauen, den Tempel in Jerusalem.

Im zweiten Chronikbuch finden sich zwei Hauptthemen. Das erste Thema ist der Bau des Tempels und beim zweiten Thema geht es um Erweckung. Dieses Buch deckt chronologisch die gleiche Zeit ab wie die Königebücher, hebt aber darüber hinaus

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bestimmte Dinge besonders hervor. Die ersten neun Kapitel handeln von der Herrschaft Salomos. Sechs dieser Kapitel konzentrieren sich auf den Bau des Tempels. Es ist ziemlich eindeutig, worauf Gott also die Betonung legt. Der Bau des Tempels war zugleich Salomos größte Leistung. Die Menschen mögen bei Salomo immer an die vielen Frauen denken, die er hatte. Das ist natürlich, ohne Zweifel, etwas Spektakuläres. Aber Gott hat die Betonung nicht auf einen Fehler wie diesen gelegt. Dass er so viele Frauen hatte, war zweifellos nicht nach dem Willen Gottes.

Es war gegen Gottes Willen und aus diesem Grund ist später auch Salomos

Königreich in ein Nordreich und ein Südreich geteilt worden. Sagen Sie mir nun nicht, dass er mit dieser Sache noch einmal ganz gut davongekommen ist. Das ist er ganz sicher nicht! Sünde wird immer verurteilt. Ganz egal, wer sündigt, die Sünde wird verurteilt. Aber aus heutiger Perspektive darf ich wissen: Jeder kann in den Himmel kommen, wenn er den Erlöser hat, und der ist Jesus Christus.

Das erste Hauptthema des zweiten Chronikbuches ist also Salomos Bau des

Tempels. Für Gott war das eine immens wichtige Angelegenheit. Wohl deshalb hat er dem Bau des Tempels unter König Salomo volle sechs Kapitel im zweiten

Chronikbuch eingeräumt.

Vom zehnten Kapitel an bis zum Ende des Buches wird von der Teilung des

Königreiches die Rede sein. In den Königebüchern ist zu erfahren, dass viele Könige an die Macht kamen, nachdem das Königreich Salomos geteilt wurde. Viele dieser Könige waren nicht besonders vorbildlich oder auch nur interessant. In der Tat gab es nicht einen einzigen guten Herrscher im Nordreich Israel. Deshalb finden wir in den Chronikbüchern auch nichts Nennenswertes im Hinblick auf das Nordreich. Die Betonung in diesem Buch liegt eindeutig beim Südreich Juda und richtet sich

besonders auf die Nachkommen Davids. Diese waren allerdings auch ziemlich schlimme Gesellen. Es gab jedoch fünf Könige unter ihnen, die außergewöhnlich waren: Asa, Joschafat, Joasch, Hiskia und Josia. Diese fünf Könige brachten dem gesamten Volk Israel Erweckungen. Gott hat hier die Betonung auf diese

Erweckungen gelegt und wir werden in diesem Teil des zweiten Chronikbuches viel von Erweckung hören.

Zum Thema „Erweckung“ möchte ich an dieser Stelle bereits ein paar persönliche Bemerkungen machen. Vor vielen Jahren gehörte ich zu einer Gruppe von Pastoren, die um Erweckung beteten. Doch irgendwann habe ich an diesen Gebetstreffen nicht mehr teilgenommen, weil dort die Einstellung vorherrschte, dass Gott uns dann Erweckung schenken würde, wenn wir nur intensiv darum beteten. Dazu muss ich sagen: Gott ist souverän. Wir werden es nicht schaffen, Gott davon zu überzeugen,

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irgendetwas Bestimmtes zu tun. Gott hat einen Plan mit uns und er wird sein

Programm nicht abändern, nur weil wir andere Ansichten vertreten. Wichtig ist, dass Sie und ich auf der gleichen Wellenlänge wie Gott liegen. Der Wille Gottes kommt aus seiner Ewigkeit und hat durch die Jahrhunderte hindurch Bestand. Deshalb ist es vermessen, sich Gott und seinem Willen entgegenstellen zu wollen. Schließlich sind wir nur Geschöpfe, seine Geschöpfe. Das von Gott Erschaffene darf nicht versuchen, Gott zu irgendetwas zu zwingen. Umgekehrt gilt, dass Gott es ist, der möchte, dass wir bestimmte Dinge tun. Es ist nicht Gottes Pflicht, dass er uns gehorchen müsste.

Aber es ist unsere Pflicht Gott zu gehorchen.

Liebe Hörer, wir müssen lernen, uns dem Willen Gottes zu beugen. Und das

bedeutet, dass wir ihm sehr nahekommen müssen. Wir müssen uns ihm ausliefern.

Im Laufe der Weltgeschichte gab es immer wieder Leute, ja, sogar Könige, die Gott auf wunderbare Weise gebrauchen konnte, weil sie bereit waren Befehle

anzunehmen und nicht nur Befehle zu geben.

In vielen Kirchen und Gemeinden wird heute der Fehler gemacht, dass man viel zu sehr auf das hört, was Kirchenleute und Theologen und andere Spezialisten sagen.

Doch geistliche Erweckung geschieht dort, wo Menschen auf das Wort Gottes hören.

Aus diesem Grund versuche ich, das Wort Gottes zu verbreiten. Ich gebe zu, dass ich mir auch meine eigenen Gedanken gemacht habe, wie man eine Erweckung voranbringen kann. Aber ich beginne zu vermuten, dass wohl niemals eine

Erweckung stattgefunden hätte, wenn sich Gott nach meinen Plänen gerichtet hätte!

Im Buch des Propheten Sacharja heißt es: „Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth“ (Sach 4,6). Das zu akzeptieren, fällt nicht leicht. Was Gott will, geschieht weder durch kluge Köpfe oder durch Muskelkraft, sondern durch den Heiligen Geist!

Was lässt sich in dieser Hinsicht über das zweite Chronikbuch sagen? Nun, in diesem Buch strahlt der Scheinwerfer Gottes auf die Könige aus der Familie Davids.

Besonders hervorgehoben werden fünf Könige, in deren Regierungsjahren es Zeiten der Erweckung, Erneuerung und Reformation gab. Das Buch schließt mit dem Ende des Babylonischen Exils, nach siebzig Jahren in der Gefangenschaft, mit dem Erlass des persischen Machthabers Kyrus. Er gab den Israeliten die Erlaubnis nach Hause zurückzukehren. Was in der Zeit der Gefangenschaft geschah, findet in den beiden Chronikbüchern kaum Erwähnung. Diese Zeit war gewissermaßen eine „Auszeit“ in Gottes Ablaufplan. Wie ich schon sagte: Die beiden Bücher der Chronik schildern die Ereignisse aus dem Blickwinkel Gottes.

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SALOMO, DER NEUE KÖNIG ISRAELS, BITTET UM WEISHEIT

Soweit eine kurze Einführung in das zweite Buch der Chronik. Wie wir bereits

erfahren haben, wurde Salomo, ein Sohn von König David, sein Nachfolger auf dem Thron Israels. In Kapitel 1, Vers 1, wird nun berichtet:

„Und Salomo, der Sohn Davids, wurde mächtig in seinem Königtum, und der HERR, sein Gott, war mit ihm und machte ihn immer größer“ (2 Chr 1,1).

Vielleicht erinnern Sie sich an meine Vermutung, dass König David wohl nicht besonders begeistert darüber war, dass Gott ausgerechnet Salomo zum König machen wollte. Sein Favorit war vermutlich Absalom. Im zweiten Buch Samuel wird geschildert, wie Absalom gegen David rebellierte (vgl. 2 Sam 15-18) und ihn zu stürzen versuchte. Dennoch hing Davids Herz an Absalom. Er war untröstlich, als Absalom getötet wurde. Ich denke, dass er ihm in Bezug auf sein Temperament sehr ähnlich war. Doch Absalom entsprach nicht der Auswahl Gottes. Der hatte Salomo erwählt und hatte die Absicht, ihn zu segnen. Liebe Hörer, es ist vielfach erkennbar:

Gott sucht sich oftmals das Schwache in dieser Welt aus. Denn Gottes Stärke – sie wird durch menschliche Schwäche erst sichtbar. Salomo war in den Augen seines Vaters David noch „jung und zart“ (1 Chr 22,5). Möglicherweise betrachtete er ihn sogar als Schwächling. Gott will aber durch Salomo handeln und Salomo darf dann auch den Tempel bauen.

Wenn es im ersten Vers unseres Bibeltextes heißt: „Salomo, der Sohn Davids, wurde mächtig in seinem Königtum“, dann bedeutet das: Unter der Herrschaft Salomos erlebte das Königreich den Höhepunkt seiner Geschichte. David hatte das

Fundament dafür gelegt. Das wird bestätigt durch die Aussage: „Und der HERR, sein Gott, war mit ihm und machte ihn immer größer.“

Doch wir werden auch erleben, dass Salomo Gott gegenüber ungehorsam sein wird.

Gott wird ihn dann kaltstellen und ihm sagen, dass er sein Königreich zerteilen wird.

Während der Herrschaft Salomos geschieht dies jedoch nicht, und zwar nicht aus Rücksicht auf Salomo, sondern wegen David. – Es geht nun weiter mit Vers 2:

„Und Salomo redete mit ganz Israel, mit den Obersten über tausend und über hundert, mit den Richtern und mit allen Fürsten in Israel [und] mit den Häuptern der Sippen“ (2 Chr 1,2).

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Man könnte sagen: Salomo veranstaltet hier ein Treffen mit den Führungskräften Israels. In Vers 3 heißt es dann:

„ … dass sie hingingen, Salomo und die ganze Gemeinde mit ihm, zu der Höhe, die bei Gibeon war; denn dort war die Stiftshütte Gottes, die Mose, der Knecht des HERRN, in der Wüste gemacht hatte“ (2 Chr 1,3).

Die Stiftshütte befand sich zu dieser Zeit also bei Gibeon. Die Bundeslade dagegen hatte David nach Jerusalem gebracht. Sie befand sich dort in einem Zelt. Wenn die Menschen damals Gottes Nähe suchten, dann mussten sie sich zur Stiftshütte aufmachen, weil sich dort der kupferne Altar befand. Dieser Altar deutete bereits auf das Kreuz Christi hin, an dem ein für alle Mal das Opfer für die Menschheit gebracht wurde.

Viele Christen sind heute davon überzeugt, dass es nicht notwendig ist, Gottes Nähe zu suchen, um bei ihm Gehör zu finden. Sie meinen, dass Gott den Menschen sein Ohr zuwendet und sich alles anhört. Die Bibel sagt aber, dass der Herr die Gebete nicht immer hört. Nehmen Sie die Worte von Petrus: „Denn die Augen des Herrn sehen auf die Gerechten, und seine Ohren hören auf ihr Gebet. Das Angesicht des Herrn aber steht wider die, die Böses tun“ (1 Petr 3,12). Gott hat niemals gesagt, dass er Gebete von denen, die Böses tun, hören wird. Ich glaube, ein sündiger Mensch kann nur durch Jesus Christus vor Gott treten und ihn um seine Gnade bitten.

Was tut Salomo? Er ruft die Führer des Landes zusammen und sie gehen nach Gibeon, wo die Stiftshütte und der Altar aus Kupfer stehen. Bereits am Anfang seiner Herrschaft erweist sich Salomo als ein kluger Mann. – Weiter mit den Versen 4 und 5:

„Nur die Lade Gottes hatte David heraufgebracht von Kirjat-Jearim an den Ort, den er ihr bereitet hatte; denn er hatte ihr ein Zelt aufgeschlagen zu Jerusalem. Auch der kupferne Altar, den Bezalel, der Sohn Uris, des Sohnes Hurs, gemacht hatte, war dort vor der Wohnung des HERRN. Und Salomo und die Gemeinde pflegten ihn aufzusuchen“ (2 Chr 1,4-5).

Das heißt, allein aufgrund der Tatsache, dass es dort den kupfernen Altar gab, auf dem Opfer dargebracht wurden, konnten sie zu Gott kommen. Die Stiftshütte allein reichte dagegen nicht aus. So ähnlich ist das auch heute: Sie und ich, wir können

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nicht „einfach so“ zu Gott kommen. Nur der Weg über das Kreuz, an dem Jesus sich geopfert hat, führt zu Gott nach Hause. Es gibt keinen anderen Weg. – Vers 6:

„Und Salomo opferte vor dem HERRN tausend Brandopfer auf dem kupfernen Altar, der vor der Stiftshütte stand“ (2 Chr 1,6).

Sie sind damals wirklich nicht geizig gewesen mit ihren Opfern. Überhaupt fällt auf, dass es während der gesamten Herrschaft Salomos einen ziemlich großen Überfluss gegeben hat. – Weiter mit den Versen 7 bis 9:

„In derselben Nacht aber erschien Gott dem Salomo und sprach zu ihm: Bitte, was ich dir geben soll. Und Salomo sprach zu Gott: Du hast große Barmherzigkeit an meinem Vater David getan und hast mich an seiner statt zum König gemacht. So lass nun, HERR, Gott, dein Wort an meinen Vater David wahr werden; denn du hast mich zum König gemacht über ein Volk, das so viel ist wie Staub auf Erden“ (2 Chr 1,7-9).

Gott hat ja nicht nur David ein Versprechen gegeben, sondern auch Abraham, und das lautete: „Ich will deine Nachkommen machen wie den Staub auf Erden“ (1 Mose 13,16). An anderer Stelle wird berichtet: „Und Gott ließ ihn hinausgehen und sprach:

Sieh gen Himmel und zähle die Sterne; kannst du sie zählen? Und sprach zu ihm: So zahlreich sollen deine Nachkommen sein!“ (1 Mose 15,5). Später betete Jakob zu Gott und sprach: „Du hast gesagt: Ich will dir wohltun und deine Nachkommen machen wie den Sand am Meer, den man der Menge wegen nicht zählen kann“ (1 Mose 32,13). Ich fasse zusammen: So zahlreich wie die Staubkörner auf Erden, wie die Sterne am Himmel und wie die Sandkörner am Meer soll die Nachkommenschaft Abrahams und damit auch Davids werden. Das heißt: unzählbar groß. Und an

diesem Versprechen will König Salomo festhalten. In Vers 10 bittet er Gott:

„So gib mir nun Weisheit und Erkenntnis, dass ich vor diesem Volk aus- und eingehe;

denn wer kann dies dein großes Volk richten?“ (2 Chr 1,10).

Mit Sicherheit war es klug von Salomo, Gott um Weisheit zu bitten. Gott hat das auch anerkannt. Aber wie ist Salomo überhaupt auf diesen Gedanken gekommen? Wenn wir zum ersten Chronikbuch, Kapitel 22, zurückgehen, lesen wir dazu Folgendes:

„David sprach zu ihm: Mein Sohn, ich hatte im Sinn, dem Namen des HERRN, meines Gottes, ein Haus zu bauen, aber das Wort des HERRN kam zu mir: Du hast viel Blut vergossen und große Kriege geführt; darum sollst du meinem Namen nicht ein Haus bauen, weil du vor mir so viel Blut auf die Erde vergossen hast. ... So wird

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nun, mein Sohn, der HERR mit dir sein, und es wird dir gelingen, dass du dem HERRN, deinem Gott, ein Haus baust, wie er von dir gesagt hat. Auch wird der HERR dir geben Klugheit und Verstand und wird dich bestellen über Israel, dass du haltest das Gesetz des HERRN, deines Gottes“ (1 Chr 22, 7-8 und 11-12).

Soweit dieser Abschnitt aus dem ersten Buch der Chronik. Salomos Vater, also König David, hatte bereits zu ihm gesagt: dass Gott ihm „Klugheit und Verstand“

geben werde. Und das war Salomo anscheinend im Gedächtnis geblieben. Ja, mehr noch: Das hielt er für wichtig. Und so antwortete er, als der Herr ihn fragte: „Salomo, was möchtest du haben?“: „Ich brauche Klugheit und Verstand.“ – Weiter ab Vers 11:

„Da sprach Gott zu Salomo: Weil du dies im Sinn hast und nicht gebeten um

Reichtum noch um Gut noch um Ehre noch um deiner Feinde Tod noch um langes Leben, sondern hast um Weisheit und Erkenntnis gebeten, mein Volk zu richten, über das ich dich zum König gemacht habe, so sei dir Weisheit und Erkenntnis gegeben. Dazu will ich dir Reichtum, Gut und Ehre geben, wie sie die Könige vor dir nicht gehabt haben und auch die nach dir nicht haben werden“ (2 Chr 1,11-12).

Soweit die Verse 11 und 12. Gott erfüllt ihm seinen Wunsch nach Weisheit und schenkt ihm auch noch weitere Dinge. Interessanterweise bat Salomo um Weisheit, um das Volk „richten“ zu können. „Richten“ meint hier: richtig führen, auf gute Weise regieren. Salomo bat also nicht um geistliche Erkenntnis. Diese hat ihm, wie wir später noch erfahren werden, manchmal in seinem eigenen Leben gefehlt. Auch wenn ihm göttliche Weisheit für seine Herrschaft gegeben wurde, hatte er nicht immer genügend Weisheit, um sein eigenes Leben in Ordnung zu bringen. – Weiter ab Vers 14:

„Und Salomo brachte Wagen und Reiter zusammen, so dass er tausendvierhundert Wagen und zwölftausend Reiter hatte, und legte sie in die Wagenstädte und zum König nach Jerusalem. Und der König brachte es dahin, dass es in Jerusalem so viel Silber und Gold gab wie Steine und so viele Zedern wie Maulbeerbäume im

Hügelland (2 Chr 1,14-15).

Maulbeerbäume wachsen dort noch immer, aber heute sieht man kaum noch Zedern.

Salomo erreichte es, dass so viele Zedern wuchsen, wie es Maulbeerbäume gab, und dass so viel Silber und Gold vorhanden war, wie Steine am Boden lagen. Wenn Sie jemals in Israel gewesen sind oder Bilder von diesem Land gesehen haben, dann wissen Sie: Überall gibt es dort Steine und Felsen. Salomos Reichtum muss also

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unermesslich gewesen sein. Und nicht nur das, wie wir aus den Versen 16 und 17 erfahren:

„Und man brachte Salomo Pferde aus Ägypten und aus Koë; die Kaufleute des Königs kauften sie aus Koë zu ihrem Preis; aus Ägypten aber brachten sie herauf den Wagen für sechshundert Silberstücke und das Pferd für hundertfünfzig. Dann führten sie diese wieder aus an alle Könige der Hetiter und an die Könige von Aram“

(2 Chr 1,16-17).

Spätestens an dieser Stelle gehen bei mir die Warnlichter an. Denn Gott hatte dem Volk Israel bereits in der Vergangenheit gesagt, dass ein König „nicht viele Rosse halte und führe das Volk nicht wieder nach Ägypten, um die Zahl seiner Rosse zu mehren, weil der HERR euch gesagt hat, dass ihr hinfort nicht wieder diesen Weg gehen sollt. Er soll auch nicht viele Frauen nehmen, dass sein Herz nicht abgewandt werde, und soll auch nicht viel Silber und Gold sammeln“ (5 Mose 17,16-17). Und was tat Salomo? Er sammelt Pferde und persönlichen Reichtum. Und genauso wird er viele Frauen für sich selbst ansammeln.

DER BAU DES TEMPELS

Nun aber folgt Salomo den Anweisungen seines Vaters David: Salomo bereitet sich auf den Bau des Tempels vor. Davon erfahren wir in Vers 18 und in dem ersten Vers des nächsten Kapitels. Dort wird berichtet:

„Und Salomo gedachte dem Namen des HERRN ein Haus zu bauen und auch ein Haus für sich als König. Und Salomo zählte siebzigtausend ab, die Lasten tragen, und achtzigtausend, die im Gebirge Steine hauen sollten, und

dreitausendsechshundert Aufseher über sie“ (2 Chr 1,18-2,1).

Die Baupläne sind nun ausgerollt worden und Salomo beginnt mit der Organisation des Tempelbaus. Beachten Sie bitte: Der Bau des Tempel gehört zu dem Teil von Salomos Herrschaft, den Gott hervorhebt und betont. – Weiter mit Kapitel 2, Vers 2:

„Und Salomo sandte zu Hiram, dem König von Tyrus, und ließ ihm sagen: Wie du mit meinem Vater David tatest und ihm Zedern sandtest, dass er sich ein Haus baute, in dem er wohnte“ (2 Chr 2,2).

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Hiram hatte König David, den Vater Salomos, verehrt. Und David wiederum hatte Hiram sehr geschätzt. Unter diesen Voraussetzungen wendete sich nun Salomo an ihn. Wie wir sehen werden, hatte Hiram aber ein Problem mit Salomo. Zu David war er sehr großzügig gewesen, aber Salomo ist für ihn ein schwieriger Fall. – Die Botschaft Salomos an Hiram geht weiter in Vers 3 mit den Worten:

„Siehe, ich will dem Namen des HERRN, meines Gottes, ein Haus bauen, das ihm geheiligt werde, um gutes Räucherwerk vor ihm darzubringen und ständig

Schaubrote zuzurichten und Brandopfer am Morgen und am Abend, an den

Sabbaten und Neumonden und an den Festen des HERRN, unseres Gottes, wie es allezeit für Israel gilt“ (2 Chr 2,3).

Beachten Sie bitte: Diese Anordnung sollte für immer gelten. Die Tieropfer wiesen dabei auf das Opfer Jesu Christi hin. Bis er als Mensch auf diese Welt kam, waren sie sinnvoll und deuteten im Voraus auf seinen Opfertod hin. – Weiter mit Vers 4.

Dort spricht Salomo:

„Und das Haus, das ich bauen will, soll groß sein; denn unser Gott ist größer als alle Götter“ (2 Chr 2,4).

Was macht heutzutage irgendetwas groß? Was macht einen Menschen groß? Was macht ein Land groß? Was macht unsere Kirche groß? Gott ist es; er allein. Dies wird leider nur allzu oft übersehen. – Und dann fügt Salomo in Vers 5 hinzu:

„Aber wer vermag es, ihm ein Haus zu bauen? Denn der Himmel und aller Himmel Himmel können ihn nicht fassen. Wer bin ich denn, das ich ihm ein Haus baue, es sei denn, um vor ihm zu opfern?“ (2 Chr 2,5).

Durch ein Opfer näherten sich die Menschen damals Gott. Und der einzige Weg, auf dem Sie und ich heute zu Gott kommen können, besteht ebenfalls aus einem Opfer:

nämlich Jesus Christus, der sich für uns geopfert hat.

Ins Deutsche übertragen von Volker Storch Redaktionelle Bearbeitung: Kai-Uwe Woytschak

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