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Silvester: Feuerwerke belasten Mensch, Tiere, Umwelt und Böden Pressemitteilung

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Linz, 23. Dezember 2021

Pressemitteilung

Silvester: Feuerwerke belasten Mensch, Tiere, Umwelt und Böden

Landwirtschaftskammer OÖ ruft zum sorgsamen Umgang auf

Der Jahreswechsel steht unmittelbar bevor. Leuchtraketen und Neujahrskracher stehen bei den österreichischen Silvesterbräuchen noch immer ganz weit oben auf der Liste – jährlich werden dafür mehr als zehn Millionen Euro ausgegeben. Dabei werden sicher auch heuer wieder bei vielen Partys – trotz Corona-Auflagen – sämtliche Gedanken hinsichtlich Tier-, Klima-, Luft-, Boden- und Wasserschutz für eine Nacht gänzlich über Bord geworfen.

„Weniger Action und mehr Hausverstand wäre beim Abfeuern von Silvesterraketen und Krachern – nicht nur in Corona-Zeiten – wünschenswert. Ein Verzicht auf die Knallerei ist aktiver Boden-, Luft-, Wasser- und Tierschutz. Denn in der Silvesternacht wird die Belastung mit gesundheitsschädlichem Feinstaub regional wieder explosionsartig ansteigen. Was übrig bleibt ist Schall, Rauch und mehr als 400 Tonnen Feinstaub, die im Endeffekt wieder zu einem Großteil auf unseren Ackerböden und Wiesen landen“, erläutert Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ.

Je nach gewünschtem Effekt haben Feuerwerkskörper unterschiedliche Bauformen und Inhaltsstoffe. Sie bestehen zu 25 bis 37 Prozent aus pyrotechnischem Material, der Rest sind Feststoffe wie Karton, Kunststoff, Ton und Holz. Hauptbestandteil der Pyrotechnik ist Schwarzpulver (53 bis 67 Prozent), eine Mischung aus Kaliumnitrat, Holzkohle und Schwefel. Je nach Effekt und Farbe kommen unterschiedliche Metalle und Chemikalien (Kalium, gefolgt von Barium, Strontium, Magnesium und Kupfer für die Farbeffekte) dazu.

Nach Silvester: bis zu acht „Feinstaubtage“

Beim Abfeuern dieser Feuerwerkskörper folgen nach Silvester je nach Wetterlage bis zu acht

„Feinstaubtage“, an denen die erlaubten Grenzwerte für die Feinstaubbelastung überschritten werden. Die Schadstoffbelastung in der Luft ist vor allem in Städten oft so hoch wie sonst im ganzen Jahr nicht. Die Belastungen mit Schwermetallen können einen

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gesundheitlich bedenklichen Wert erreichen. Winzige Feinstaubpartikel können die Atemwege reizen und auf Dauer die Lungenfunktion stören. Auch der Schwefelgehalt ist beachtlich. Neben der Belastung durch Schwermetalle kommt es zusätzlich zu einer enormen Schallbelastung. Feuerwerke erreichen in einem Umkreis von 15 Metern einen Schallpegel von 190 Dezibel. Ein Düsentriebwerk erreicht in 25 Meter Entfernung „nur“ einen Schallpegel von 140 Dezibel.

„Außerdem hinterlässt ein Feuerwerk eine Menge Müll. Während der Müll in der Stadt von der Müllabfuhr entfernt wird, bleiben viele Feuerwerksreste auf unseren Wiesen und Feldern oftmals einfach liegen und gefährden oft bis ins Frühjahr hinein unsere Nutztiere“, so Waldenberger.

Feuerwerke sind für die Tierwelt ein Desaster

Nicht nur der Lärm, auch Lichteffekte des Feuerwerks werden von Tieren als Gefahr wahrgenommen und treiben die Wildtiere in die Flucht. Vögel, die nachts aufgeschreckt ihre Schlafplätze verlassen und sich verirren, steigen bis auf 1.000 Meter Höhe. Das bedeutet für die Vögel einen extremen Energieverbrauch und kann dazu führen, dass einige von ihnen vor Erschöpfung sterben. Selbst Igel sind in Gefahr: Sie zucken im Schlaf zusammen und verbrauchen dadurch wichtige Energie, die eigentlich zum Überwintern nötig wäre. Wenn die Plastikteile der zerborstenen Geschosse wieder auf der Erde ankommen und herumliegen, verwechseln Tiere sie immer wieder mit Futter bzw. können sie nächstes Jahr ins Grünfutter bzw. Heu gelangen und große Schäden anrichten. Nicht zuletzt geht die Knallerei auch unseren Haus- und Nutztieren ziemlich auf die Nerven.

„Vielleicht regt uns die Corona-Pandemie dazu an, Silvester etwas ruhiger zu feiern und auf Feuerwerkskörper und die Knallerei zu verzichten. Diese kostet ohnehin nur Geld und hinterlässt nach nur wenigen Sekunden gefährlichen Müll auf unseren Äckern und Wiesen. Daher plädiere ich dafür, beim Feiern den Hausverstand einzuschalten. Wir tun mit dem Verzicht auf die Feuerwerkskörper und Neujahrskracher etwas Gutes für unsere Tiere, die Böden, die Luft und Gewässer und letztendlich für unsere Gesundheit“, so Waldenberger abschließend.

Kontakt Öffentlichkeitsarbeit: Mag. Elisabeth Frei-Ollmann, Tel 050 6902 1491, medien@lk-ooe.at

Silvester hinterlässt auf den heimischen Wiesen und Äckern seine Müllspuren. Bildnachweis: LK OÖ, Abdruck honorarfrei

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